Analysen und Messmethoden für PFAS verlangen nach einheitlichen Normen
PFAS, die sogenannten Ewigkeitschemikalien, belasten Böden, Gewässer und unsere Gesundheit weltweit. Die SNV arbeitet in internationalen Gremien mit, um Standards für den Nachweis von PFAS zu entwickeln. Ziel: klare Vorgaben für einheitliche Analyse- und Messmethoden, die Vergleichbarkeit und Zuverlässigkeit gewährleisten.

PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind eine Gruppe von über 10’000 synthetischen Chemikalien, die aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in zahlreichen Alltags- und Industrieprodukten eingesetzt werden – von Regenjacken und Lebensmittelverpackungen bis hin zu Anwendungen in der Luftfahrt oder Medizintechnik. Ihre chemische Stabilität macht sie jedoch nahezu nicht abbaubar, weshalb sie als «Ewigkeitschemikalien» gelten.
Die Belastung durch PFAS stellt ein wachsendes Problem dar: Sie sind inzwischen weltweit in Böden, Gewässern, Tieren und Menschen nachweisbar. Hauptaufnahmequelle für den Menschen sind Lebensmittel und Trinkwasser. Bestimmte PFAS werden mit erheblichen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht, darunter Leberschäden, hormonelle Störungen, eine Schwächung des Immunsystems und ein erhöhtes Krebsrisiko.
Regulierungen greifen daher zunehmend ein. Auf internationaler Ebene werden einzelne PFAS seit Jahren eingeschränkt, etwa durch die EU-REACH- und POP-Verordnungen, die internationale Abkommen wie das Stockholmer Übereinkommen umsetzen. Derzeit prüft die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) ein umfassendes Verbot für viele Verbindungen. Auch die Schweiz adressiert die Risiken und verpflichtet Unternehmen, Alternativen zu prüfen oder PFAS-haltige Produkte transparent zu kennzeichnen.
Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Normung. Einheitliche Standards für Analyse- und Messverfahren sind entscheidend, um vergleichbare Ergebnisse sicherzustellen und Expositionslevel zuverlässig zu bewerten. Die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) arbeitet hierfür in internationalen Gremien mit. Beispiele aktueller Normen sind SN EN 17892:2024 (Bestimmung von PFAS in Trinkwasser), SN EN 17681-1:2025 (Textilien), SN EN ISO 23702-1:2023 (Leder) sowie der neue Leitfaden CWA 18201:2025, der Sanierungsmassnahmen für belastete Böden und Gewässer beschreibt.
Darüber hinaus laufen weitere Normungsprojekte, etwa zur PFAS-Analyse in Sedimenten und Abfällen (prEN ISO 25652) oder zur Untersuchung kritischer Stoffe in Schuhen (prEN ISO 25253-1 und -2). Fachleute aus Industrie, Wissenschaft und Behörden sind eingeladen, sich aktiv einzubringen und praxisorientierte Lösungen mitzugestalten.
Damit tragen Normen wesentlich dazu bei, den Umgang mit PFAS zu vereinheitlichen, regulatorische Massnahmen zu unterstützen und letztlich Umwelt- und Gesundheitsschutz zu stärken.
Quelle und weitere Informationen: www.snv.ch