Beschäftigte in der Schweiz: Anhaltend hohe Wechselbereitschaft und Sorge um den Arbeitsplatz

Die immer deutlicher wahrnehmbaren Bremsspuren in der Schweizer Wirtschaft sorgen bei Berufstätigen für Verunsicherung. Knapp ein Viertel der Beschäftigten in der Deutschschweiz macht sich Sorgen, dass 2024 die Kündigung drohen könnte. Damit ist die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust deutlich grösser als in Deutschland und Österreich. Gleichzeitig ist gut die Hälfte grundsätzlich bereit, im laufenden Jahr eine neue Stelle anzutreten – ebenfalls ein grösserer Anteil als im deutschsprachigen Ausland. Das zeigen die aktuellen Zahlen einer repräsentativen Studie des Jobs-Netzwerks Xing.

Xing Studie: Knapp ein Viertel der Beschäftigten in der Deutschschweiz macht sich Sorgen, dass 2024 die Kündigung drohen könnte. (Bild: www.pexels.com)

Im Auftrag des Jobs-Netzwerks Xing hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa zum Jahresstart in der Deutschschweiz fünfhundert Beschäftigte zu ihrer beruflichen Situation und ihren Plänen für 2024 befragt. Die wichtigsten Resultate:

Wechselbereitschaft in der Schweiz hält sich auf hohem Niveau

Die Wechselbereitschaft von Beschäftigten in der deutschsprachigen Schweiz pendelt sich nach dem letztjährigen Höchstwert auf hohem Niveau ein. Insgesamt 57 Prozent der Befragten können sich vorstellen, 2024 ihren Arbeitgeber zu wechseln. Im Vorjahr waren es 60 Prozent. Aktuell haben 17 Prozent bereits konkrete Wechselpläne und 40 Prozent sind offen für einen Wechsel, ohne bereits konkrete Schritte dazu unternommen zu haben. Im internationalen Vergleich mit Deutschland (37 Prozent Wechselbereitschaft) und Österreich (43 Prozent Wechselbereitschaft) sind die befragten Schweizerinnen und Schweizer einem neuen Job gegenüber deutlich aufgeschlossener. Das Jobs-Netzwerk Xing misst die Wechselbereitschaft in der deutschsprachigen Schweiz in regelmässigen Abständen. In der ersten Messung 2019 lag die Wechselbereitschaft in der Schweiz bei 51 Prozent.

Anhaltend hohe Zufriedenheit mit dem aktuellen Job

Wie in früheren Jahren ist die grosse Mehrheit der Befragten aus der deutschsprachigen Schweiz mit ihrer aktuellen beruflichen Tätigkeit zufrieden. Konkret geben 85 Prozent an, mit ihrer derzeitigen Stelle sehr oder eher zufrieden zu sein. Der Grad der Zufriedenheit ist seit 2019 praktisch konstant – anders als der Anteil der Wechselbereiten, der zugenommen hat.

Knapp ein Viertel sorgt sich um den Arbeitsplatz

Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten macht sich sehr grosse oder eher grosse Sorgen, dass ihnen 2024 die Arbeitsstelle gekündigt werden könnte. Dieser Wert ist deutlich höher als in Deutschland (5 Prozent) und Österreich (13 Prozent). Frauen sind tendenziell etwas häufiger als Männer besorgt, dass ihnen gekündigt werden könnte.

Sandra Bascha, Xing Kommunikationsverantwortliche für die Schweiz, sagt: «Die Zahlen zeigen eine Verunsicherung unter den befragten Berufstätigen hinsichtlich der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Diese Verunsicherung scheint jedoch bis jetzt die Bereitschaft, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen, nicht zu dämpfen.»

Neue Stelle: Mehr Geld und Jobsicherheit sind Hauptkriterien

Der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz ordnet sich mit 52 Prozent knapp hinter einem höheren Gehalt (58 Prozent) als zweitwichtigster Faktor bei der Arbeitgeberwahl ein. An dritter Stelle steht ein attraktiver Standort des Unternehmens (50 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgen eine flexible Arbeitszeit-Einteilung (48 Prozent), ein sinnerfüllender Job (45 Prozent) und gutes Führungsverhalten (43 Prozent). 29 Prozent geben an, dass ein neuer Arbeitgeber auf jeden Fall Homeoffice anbieten sollte.

Sandra Bascha: «Dass ein langfristig sicherer Arbeitsplatz mit zu den wichtigsten Kriterien für die Arbeitgeberwahl gehört, ist angesichts der Angst vor einer möglichen Kündigung wenig verwunderlich. Trotzdem ist die Mehrheit gewillt, die derzeitige Stelle aufzugeben, wenn ein besserer Job winkt. Ein attraktiver Standort ist zudem deutlich wichtiger als die Möglichkeit, im Homeoffice arbeiten zu können. Ob das der Beginn einer Renaissance des physischen Büros ist, bleibt abzuwarten.»

Quelle: www.xing.com

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