CES-Sekretariat unter neuer Führung

Am 1. Oktober 2019 hat Jörg Weber, Generalsekretär des CES, sein Amt an seinen Nachfolger Mario Schleider übergeben. Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung im Bereich der nationalen und internationalen Normung bringt Mario Schleider profunde Kenntnisse in das CES-Sekretariat ein.

Stabübergabe_Jörg_Weber
Stabsübergabe beim CES: von Jörg Weber an Mario Schleider. (Bild: zVg)

Der 52-jährige Mario Schleider, dipl. Ing (FH) ET\NT trat am 1. September 2019 bei Electrosuisse ein und hat per 1. Oktober die Funktion des Generalsekretärs des CES von seinem Vorgänger Jörg Weber übernommen. Mario Schleider kommt aus der Industrie und arbeitete sowohl in KMU als auch in Grossunternehmen, zuletzt als Senior Projektleiter in einem grossen Infrastrukturprojekt in der Bahntechnik, davor bei verschiedenen Herstellern von Komponenten und Anlagen in der ICT sowie der Aus- und Weiterbildung.

Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der nationalen und internationalen Normung bringt Mario Schleider bereits profunde Kenntnisse und ein entsprechendes Netzwerk in das CES-Sekretariat ein. Er wird sich dafür einsetzen, dass das CES bei allen Stakeholdern weiterhin anerkannt und als zuverlässig wahrgenommen wird. Sein Vorgänger Jörg Weber blickt auf eine erfolgreiche Zeit bei Electrosuisse zurück. Er trat am 1. Oktober 2001 in den damaligen SEV ein und betreute ab 1. Januar 2003 als Generalsekretär des Schweizerischen Nationalkomitees CES die Normung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.

Entscheidende Veränderungen

Während der vergangenen 17 Jahre hat sich die Normung entscheidend verändert. Auf nationaler Ebene hat die Kommunikation (Dokumente, Sitzungseinladungen, Mitteilungen etc.) das elektronische Zeitalter erreicht. Heute verschickt das CES 99,9 % der Dokumente elektronisch. Früher wurden pro Jahr mehrere Tonnen Papier versandt.

2019 hat das CES mit seinen fünf Mitarbeitern erstmals mehr als 10 000 Dokumente der IEC und der CENELEC behandelt. Dies ist nur mit einer einheitlichen, leistungsfähigen IT-Infrastruktur möglich, die 2009 eingeführt wurde.

Wichtiges Koordinationsgremium

Das bedeutendste Führungsgremium der normenschaffenden Organisationen auf schweizerischer Ebene ist das nationale Normungs-Koordinationsgremium. In diesem Gremium sind alle sieben normenschaffenden Organisationen der Schweiz vertreten. Hier werden unter Federführung der Schweizerischen Normenvereinigung SNV die Normungsbedürfnisse der Schweiz koordiniert und damit sichergestellt, dass diese auf europäischer und internationaler Ebene richtig eingebracht werden.

IEC- oder CENELEC-Normen als Basis

Das «Normenportfolio Schweiz» wurde bereinigt. Für das CES sind nur noch fünf (!) rein nationale Normen übriggeblieben, die restlichen rund 7300 gültigen elektrotechnischen Normen haben ihre Basis in der IEC oder im CENELEC. Weiter wurden 2017 die beiden Konformitätskomitees KK IECEE – für die Prüfung und Zertifizierung von Elektrotechnischen Ausrüstungen und Komponenten – sowie das KK IECEx – für Ausrüstungen zum Gebrauch in explosiven Atmosphären – gegründet.

Grundlegende Veränderungen

Auf Europäischer Ebene gab es im Comité Européen de Normalisation Électrotechnique CENELEC zwei grundlegende Veränderungen. 2004 traten mit der EU-Erweiterung zehn neue Länder der CENELEC bei, mehrheitlich aus der östlichen Region von Europa. Viele dieser neuen CENELEC-Mitglieder mussten ihr Nationalkomitee erst gründen, da von ihrer geschichtlichen Landesentwicklung her keine Normenorganisation bestand.

Die einschneidendste Veränderung seit der Gründung der CENELEC im Jahr 1973 war die von der EU-Kommission eingeführte Normungsverordnung 1025/2012, der auch die Schweiz nachzukommen hat, will sie weiter Mitglied der CENELEC bleiben. Mit dieser Verordnung wird die Mitsprache bei der Normung von KMU-, Konsumenten-, Umwelt-, und sozialen Organisationen verbindlich geregelt und damit der Grundsatz der Trennung von Gesetzgebung und Normung (New Approach) gefestigt.

IEC – keine klare Abtrennungen mehr

Bei der International Electrotechnical Commission IEC beteiligen sich neu neben den klassischen Technischen Komitees TCs auch Systemkomitees SyCs an der Normungsarbeit. Die heutigen Technologien lassen eine klare Abtrennung zwischen verschiedenen Technologiegebieten nicht mehr zu. Die darum gegründeten SyCs sollen die Koordination innerhalb des jeweils betrachteten Systems und mit den TCs übergreifend sicherstellen. Dies ist für die Schweiz umso wichtiger, haben doch beinahe 80 % der Schweizer Elektro-Normen SN ihren Ursprung in der IEC.

Jörg Webers Fazit am Schluss seiner Amtszeit:

«Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass in den vergangenen 17 Jahren in einer globalisierten Welt die Bedeutung der internationalen Normung enorm zugenommen hat und für die exportorientierte Schweizer Wirtschaft entscheidend geworden ist. Eine Mitarbeit in den Normungsgremien kann klare Wettbewerbsvorteile verschaffen.»

Das CES hat sich den Herausforderungen der sich entwickelnden Technologien gestellt und sich selbstkritisch weiterentwickelt, um die an die Normung gestellten Ansprüche auch in Zukunft erfüllen zu können. (Quelle: electrosuisse)

 

Unter www.electrosuisse.ch/normen werden alle Normenentwürfe, die neuen durch die CENELEC angenommenen Normen, die neuen Schweizer Normen sowie die ersatzlos zurückgezogenen Normen offiziell bekannt gegeben.

 

 

 

 

 

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