Economiesuisse setzt auf Nachhaltigkeit

Der kürzlich durchgeführte Tag der Wirtschaft von Economiesuisse in Basel stand ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Präsident Christoph Mäder propagierte vor führenden Köpfen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft ein umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit im ökonomischen, sozialen und ökologischen Sinne. Er rief dazu auf, die Wirtschaft in der nachhaltigen Entwicklung als konstruktive und innovative Kraft zu positionieren.

Economiesuisse
Economiesuisse hat seine Statuten angepasst. Neu heisst es dort: «Er engagiert sich für eine liberale und nachhaltige Marktwirtschaft, in der ökonomische, soziale und ökologische Ziele ganzheitlich berücksichtigt werden.» © Depositphotos, Olivier26

Das Prinzip der Nachhaltigkeit werde unser wirtschaftliches und politisches Handeln künftig noch stärker prägen, ja prägen müssen, mahnte Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder in seiner Ansprache vor rund 300 Gästen am diesjährigen Tag der Wirtschaft in Basel. Das gelte für die Bundesfinanzen genauso wie für die Altersvorsorge oder für die Klimapolitik. Deshalb engagiere sich der Wirtschaftsdachverband für eine liberale und nachhaltige Marktwirtschaft, die ökonomische, soziale und ökologische Ziele ganzheitlich berücksichtige.

«Die liberale und nachhaltige Marktwirtschaft stellt den freien, selbstbestimmten Menschen ins Zentrum», betonte Mäder. Sie setze primär auf Eigenverantwortung und Innovation und erst subsidiär auf Regulierung und den Staat. Sie solle die Wettbewerbsfähigkeit verbessern, die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und damit auch den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft ermöglichen.

Das Prinzip der Nachhaltigkeit stamme aus der Wirtschaft, erklärte Mäder, und habe im heutigen Verständnis immer drei Dimensionen: die ökonomische, die soziale und die ökologische. Echte Nachhaltigkeit gebe es nur unter Berücksichtigung aller drei Dimensionen. «Diese bilden zusammen die Grundlage für das materielle, soziale und kulturelle Wohlergehen unserer Gesellschaft. Eine Politik, die einseitig auf ökologische Nachhaltigkeit fokussiert und die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen vernachlässige, ist nicht nachhaltig, kann nicht nachhaltig sein», so der Economiesuisse-Präsident.

Als Beispiel für die Bedeutung aller drei Dimensionen der Nachhaltigkeit nannte Mäder die Zukunft der Stromversorgung. Die Dekarbonisierung des Verkehrs und der Heizungen sei mit Blick auf die ökologische Nachhaltigkeit notwendig. Aber wenn die Politik eine zunehmende Verknappung des Stroms in Kauf nehme, sei das weder ökonomisch noch sozial nachhaltig, betonte er.

Externe Effekte in die Preise einbeziehen

Ökonomin und Wirtschaftsexpertin Beatrice Weder di Mauro, Präsidentin des Centre for Economic Policy Research, nahm in ihrem Keynote-Referat Bezug auf den Tagungstitel «Kann denn Wachstum Sünde sein?»: Wirtschaftswachstum sei aus ökonomischer Sicht nicht nachhaltig, wenn die Preise falsch seien, sagte sie und schlug damit den Bogen zu den externen Effekten und zum Klimawandel als konkretem Beispiel dafür. Wenn es um Verknappung von Gemeinschaftsgütern wie das globale CO2-Budget gehe, müsse dies in die Preise für Güter und Dienstleistungen einfliessen – am besten in Form von Lenkungsabgaben.

Weniger effizient, aber in der Politik beliebter sei der Weg über Regulierungen und Subventionen. So sei es offensichtlich schwieriger, die Preise fürs Autofahren anzuheben als das Bahnfahren zu subventionieren. Das löse aber das Problem nicht. Hier stehe die Weltgemeinschaft vor einer grossen Aufgabe, sagte Weder di Mauro. Es sei klar, dass es massive staatliche und global koordinierte Aktionen brauchen werde.

Economiesuisse-Jahresversammlung

An ihrer Jahresversammlung vom 10. September haben die Mitglieder von Economiesuisse 15 neue Vorstandsmitglieder gewählt und einer Statutenänderung zugestimmt. Dem Wirtschaftsdachverband gehören zudem drei neue Mitglieder an. 

Die Mitgliederversammlung von Economiesuisse hat am 10 September 15 Persönlichkeiten neu in den Vorstand gewählt:

  • Daniel Bloch, Hauptaktionär und Geschäftsführer der Chocolats Camille Bloch S.A., Vertreter Biscosuisse/Chocosuisse
  • Andreas Bohrer, Group General Counsel & Company Secretary Lonza SA, Vertreter scienceindustries
  • Philomena Colatrella, CEO der CSS Gruppe, Vertreterin Schweizerischer Versicherungsverband SVV
  • Reto Francioni, Präsident des Verwaltungsrats Swiss International Air Lines AG, Vertreter Swiss International Air Lines AG
  • Matthias Halusa, Geschäftsführer BASF Schweiz AG und Standortleiter BASF-Standort Basel, Vertreter scienceindustries
  • Robert Itschner, Vorsitzender der Geschäftsleitung ABB Switzerland Ltd., Vertreter Swissmem
  • Antje Kanngiesser, CEO Alpiq Holding AG, Vertreterin Alpiq Holding AG
  • Adrian Nösberger, CEO Schroder & Co Bank AF, Vertreter Schweizerische Bankiervereinigung SBVg
  • Brenda Ponsignon, Corporate and Public Affairs British American Tobacco Switzerland SA, Vertreterin Swiss Cigarette
  • Matthias Rebellius, CEO und Delegierter des Verwaltungsrats Siemens Mobility SA, Vertreter Swissmem
  • Michael Rechsteiner, Präsident des Verwaltungsrats Swisscom AG, Vertreter Swisscom AG
  • Marcel Rohner, Vize-Präsident des Verwaltungsrats der Union Bancaire Privée, des. Präsident und Vertreter Schweizerische Bankiervereinigung SBVg
  • Urs Schellenberg, Inhaber und CEO der Firma E. Schellenberg Textildruck AG, Fehraltorf, Vertreter Swiss Textiles
  • Roman Mazzotta, Syngenta Country President Switzerland, Head Crop Protection Legal, Syngenta Crop Protection AG, Vertreter scienceindustries
  • Andrea Ostinelli, Managing Director External Partnerships & Head of Campus Switzerland Johnson & Johnson, Vertreter Johnson & Johnson

Philippe Hebeisen, Präsident des Verwaltungsrats Vaudoise Assurances, nimmt neu im Vizepräsidium von Economiesuisse Einsitz. Als Vertreter der Romandie ersetzt er hier Bernard Rüeger, der Mitglied des Vorstandsausschusses bleibt. Und als Vertreter des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV) ersetzt Philippe Hebeisen das bisherige Vorstandsausschussmitglied Andreas Burckhardt.

Marcel Rohner, Vizepräsident des Verwaltungsrats der Union Bancaire Privée, nimmt ebenfalls Einsitz im Vizepräsidium des Verbands. Als Vertreter der Schweizerischen Bankiervereinigung ersetzt er hier den bisherigen Vizepräsidenten Herbert Scheidt.

Thierry Kenel, Mitglied der Konzernleitung, The Swatch Group AG, wurde zum neuen Quästor von Economiesuisse gewählt. Er ersetzt den bisherigen Quästor Rolf Dörig, der im Vorstandsausschuss verbleibt.

Carl Illi, Teilhaber, CEO und VR-Präsident der Firma CWC Textil AG, Eva Jaisli, CEO PB Swiss Tools AG, und Michael Rechsteiner, Präsident des Verwaltungsrats Swisscom AG, wurden neu in den Vorstandsausschuss gewählt.

Vizepräsident Matthias Leuenberger, Länderpräsident Novartis Schweiz, Novartis International AG, und Präsident Scienceindustries wurde für eine weitere Periode in seinem Amt bestätigt.

Statutenänderung

Zudem hat die Mitgliederversammlung eine Ergänzung der Zweckbestimmung in den Statuten verabschiedet. Neu heisst es dort: «Er engagiert sich für eine liberale und nachhaltige Marktwirtschaft, in der ökonomische, soziale und ökologische Ziele ganzheitlich berücksichtigt werden.»

Neue Verbandsmitglieder

Der Vorstand von Economiesuisse hat drei neue Mitglieder in den Dachverband aufgenommen:

Der Verband der privaten Spitex-Organisationen ASPS vertritt die privaten Spitex-Organisationen in der ganzen Schweiz. Seine Hauptaufgaben sind die politische Einflussnahme, zum Beispiel in den Bereichen Pflegefinanzierung, KVG-Revision sowie bei der Integration psychiatrischer Krankenpflege in der Spitex. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Gleichstellung gegenüber den öffentlich-rechtlichen Spitex-Organisationen.

Biscosuisse ist der Verband der industriellen Hersteller von Dauerbackwaren, Riegeln, Snacks, Bonbons, Pastillen und weiteren national und international beliebten Schweizer Produkten im Lebensmittelbereich. Er setzt sich für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen des Produktionsstandorts Schweiz ein und erbringt branchenspezifische Dienstleistungen für seine Mitgliedsunternehmen.

Johnson & Johnson ist seit 1959 in der Schweiz tätig, als das Unternehmen die Cilag AG in Schaffhausen übernahm. Seit dieser Zeit ist die Schweiz ein wichtiger Standort von Johnson & Johnson. Heute beschäftigt Johnson & Johnson Family of Companies in der Schweiz rund 4400 Mitarbeitende und ist damit einer der grössten amerikanischen Arbeitgeber in der Schweiz. Das weltweit tätige und breit aufgestellte Gesundheitsunternehmen ist in den Sektoren Consumer Health, Medical Devices und Pharmaceuticals tätig.

Quelle: Economiesuisse

 

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