EU-Lieferkettengesetz als treibende Kraft für Nachhaltigkeit: Schweizer Unternehmen unter Druck

In der EU wird um das Lieferkettengesetz gerungen, das auf Transparenz und Nachhaltigkeit in globalen Wertschöpfungsketten abzielt. Unternehmen, auch in der Schweiz, müssen sich dringend mit Nachhaltigkeit befassen, da EU-Gesetze ihre Lieferketten stark beeinflussen. CNT -Management Consulting analysiert diese Situation und betont den Stellenwert von Nachhaltigkeit für Schweizer Unternehmen.

Das Lieferkettengesetz, zielt auf Transparenz und Nachhaltigkeit in globalen Wertschöpfungsketten. (Bild: www.depositphotos.com)

Um die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), besser bekannt als EU-Lieferkettengesetz, gibt es derzeit ein grosses Gezerre. Nachdem die Richtlinie Ende 2023 zwischen Verhandlern des Ministerrats und des EU-Parlaments eigentlich schon akkordiert war, machten mehrere Länder einen Rückzieher. Sie befürchten Wettbewerbsnachteile für europäische Wirtschaftstreibende und neuerliche bürokratische Belastungen. „Diese Richtlinie verpflichtet Unternehmen dazu, ökologische und soziale Risiken entlang ihrer Lieferkette zu identifizieren und anzugehen. Sie zielt auf die Förderung nachhaltiger Geschäftspraktiken und die Minimierung von Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden ab“, erklärt Susanne Wagner, Executive Manager bei CNT Management Consulting AG. Der Plan ist nun, einen neuen Kompromiss auszuhandeln, der von allen mitgetragen wird, um diesen zu gegebenem Zeitpunkt beschliessen zu können.

Handlungsbedarf auch bei Schweizer Unternehmen

Auch wenn das EU-weite Gesetz vorerst auf Eis liegt, sollte Nachhaltigkeit bei Schweizer Unternehmen ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie sein. „Selbst wenn dieses Gesetz auf EU-Ebene vorerst noch nicht schlagend wird, herrscht seitens Kunden, Geschäftspartnern und Gesellschaft ein immer grösserer Druck, sich ernsthaft mit Nachhaltigkeitsthemen auseinanderzusetzen und nach einem klaren moralischen Kompass zu handeln“, macht Wagner deutlich. Unabhängig von der gesellschaftlichen Notwendigkeit, spielt die EU-Gesetzgebung für Schweizer Unternehmen auch insofern eine Rolle, als die Mitgliedsstaaten der EU und insbesondere unmittelbare Nachbarstaaten die wichtigsten Handelspartner der Schweiz sind.

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Gesetze und Richtlinien gehen mit zusätzlichen Pflichten, Bürokratie und Haftungsrisiken einher. Daher sehen sich Unternehmen vor Herausforderungen gestellt. Doch was auf den ersten Blick wie ein unverhältnismässig grosser Aufwand klingen mag, kann sich für viele Unternehmen auf wirtschaftlicher Ebene auszahlen. „Viele Unternehmen, die sich ursprünglich aufgrund gesellschaftlicher Erwartungen für eine nachhaltige Beschaffung entschieden haben, erkennen mittlerweile auch die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Vorteile des Umstiegs“, berichtet Wilhelm Heckmann, Managing Director bei CNT in Zürich. Unter anderem profitieren Unternehmen durch die Verwirklichung von Effizienzgewinnen, der Förderung des guten Rufes des Unternehmens sowie der Herstellung innovativer Produkte. „Wir beobachten eine klare Verschiebung in der Denkweise der Unternehmen. Nachhaltigkeit wird nicht mehr nur als soziale Verantwortung betrachtet, sondern als wesentlicher Faktor für langfristigen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit“, ergänzt Heckmann. Er appelliert, Nachhaltigkeit als Chance zu sehen. Um mit etwaigen Herausforderungen umzugehen, bietet den Schweizer Unternehmen allen voran die Digitalisierung innovative Wege, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen – von der Optimierung der Produktionsprozesse über die Einführung nachhaltiger Lieferketten bis hin zur Reduzierung des Energieverbrauchs.

Webinar: Nachhaltigkeit als relevanter Teil der Supply Chain

Was Unternehmen bei ihrem Streben nach mehr Nachhaltigkeit beachten müssen und wie sie Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil nutzen können, das ist auch Inhalt des Online-Webinars „Nachhaltigkeit“ von CNT. Unter diesem Link erhalten Unternehmen einen näheren Einblick in wirtschaftliche, soziale und unternehmerische Aspekte. Das Webinar ist Teil einer „Trilogie der Supply Chain“, wobei sich die weiteren Teile mit der Digitalisierung und Kompetenzen befassen.

Quelle: www.cnt-online.com

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