EU-Standards sollen Energieverbrauch von Haushaltsgeräten senken

Auch Materialforscher habe an den neuen EU-Standards mitgewirkt. Für Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fernseher und Lampen gelten in der EU bald neue Verordnungen, damit der Verbrauch von Strom und Wasser weiter gesenkt werden soll.

 

Viele Lebensmittel können ohne Elektrogeräte nicht konsumiert werden. Ab 2020 gelten neue EU-Standards für Elektrohaushaltgeräte. (Bild: Unsplash)

Die Europäische Kommission hat noch im Dezember 2019 EU-Standards für Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fernseher und Lampen veröffentlicht. Unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie haben die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und das Umweltbundesamt an den Massnahmen mitgewirkt.

Ökodesign-Richtlinie

Die Ökodesign-Richtlinie regelt innerhalb der EU die Mindestanforderungen für die umweltgerechte Gestaltung von energieverbrauchsrelevanten Produkten, Etiketten mit der bekannten farbigen Skala informieren über die Energieeffizienzklasse.

Haushaltselektrogeräte, die ab Frühjahr bzw. Herbst 2021 für den europäischen Markt produziert oder importiert werden, müssen künftig ihren Energieverbrauch weiter senken. Die Regelungen umfassen erstmals auch Anforderungen an die Reparatur- und Recyclingfähigkeit. Dadurch soll die Lebensdauer der Geräte verlängert sowie ihre Wartung, Wiederverwendung und Verwertung erleichtert werden.

Die Hersteller müssen zudem viele Ersatzteile bis zu zehn Jahre nach dem letzten Inverkehrbringen eines Modells vorhalten, ebenso die Reparaturanleitungen.

Im Sinne der Effizienz 

Ab März 2021 werden Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Monitore und Fernsehgeräte sowie ab September 2021 Lampen mit einem neuen Energieetikett ausgewiesen.

Die „Plusklassen“ verschwinden und die Skala reicht wieder von A bis G. Die Effizienzklasse A bleibt zunächst frei. Ein Anreiz für die Hersteller, um durch weitere Innovationen in den nächsten Jahren wieder in die Spitzenklasse zu kommen. Die bekannte Farbabstufung von Rot bis Dunkelgrün bleibt in neuem Design erhalten. Bestandteil der Etiketten wird ein QR-Code: So ist es künftig möglich, mit einem Smartphone zusätzliche Informationen zum jeweiligen Gerät auszulesen.

„Die Ökodesign-Richtlinie ist nach wie vor eine europäische Erfolgsgeschichte im Hinblick auf Energieeinsparungen und nun auch bezüglich Ressourceneffizienz. Die neuen ehrgeizigen Anforderungen sorgen dafür, dass alle Akteure in der Europäischen Union nach den gleichen Regeln handeln und die Kreislaufwirtschaft vorangetrieben wird“, so Dr. Floris Akkerman, Leiter des Referates Ökodesign und Energieverbrauchskennzeichnung an der BAM.

Nach Schätzung der EU-Kommission werden durch die Neuregelungen bis 2030 pro Jahr rund 167 Terawattstunden Energie eingespart. Das entspricht dem Jahresverbrauch Dänemarks oder über 46 Millionen Tonnen CO2.

www.bam.de

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