Kinderspital Zürich startet KI-Pilotprojekt mit vier Partnern
Das Universitäts-Kinderspital Zürich, Cisco, Zühlke, Netcloud AG und das KI-Startup 44ai kooperieren bei der Entwicklung einer sicheren, skalierbaren und interoperablen KI-Plattform für Spitäler. Ziel ist es, konkrete KI-Anwendungen zur Verbesserung der Patientenversorgung und Effizienz zu identifizieren, zu bewerten und priorisiert umzusetzen.

Das Universitäts-Kinderspital Zürich ist das grösste Zentrum für Pädiatrie und Kinderchirurgie in der Schweiz und eines der führenden weltweit. Es behandelt und pflegt Kinder und Jugendliche, unterstützt sie in ihrer Entwicklung und betreut sie zusammen mit ihren Familien. Die rund 2600 engagierten Mitarbeitenden arbeiten interdisziplinär und interprofessionell zusammen, forschen, verwenden modernste Technologien und Methoden.
Prozesse spürbar verbessern
Nun kommt auch immer mehr die künstliche Intelligenz ins Spiel. Im Rahmen des Country Digital Acceleration-Programms (CDA) von Cisco wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Kinderspital Zürich zunächst der klinische Alltag analysiert: Wo kann künstliche Intelligenz konkret helfen, die Behandlungsqualität zu steigern und das Fachpersonal zu entlasten? Insgesamt wurden 15 mögliche Anwendungsfälle analysiert und mit einem erwarteten Return on Investment (ROI) versehen. Fünf dieser Cases wurden vor einem Fachgremium präsentiert. Daraus wurde der vielversprechendste Use Case «KI-Bericht» für das Pilotprojekt auserkoren, der Fokus auf folgende Funktionen setzt:
- Automatisierte Erstellung medizinischer Berichte aus strukturierten und unstrukturierten Daten
- KI-gestützte Zusammenfassung der Krankengeschichte zur Reduktion von Fehlern und Zeitaufwand
- Sprach-zu-Text-Systeme, die ärztliche Gespräche dokumentieren und Berichte vorformulieren
Diese Funktionen zielen darauf ab, den administrativen Aufwand zu reduzieren, damit medizinisches Personal sich stärker auf die direkte Patientenversorgung konzentrieren kann. «Mit dieser Initiative bringen wir führende Technologiepartner, klinische Expertise und Schweizer Innovationskraft zusammen. Gemeinsam schaffen wir die Grundlage für den sicheren und nachhaltigen Einsatz von KI im Gesundheitswesen», sagt Garif Yalak, Mitglied der Geschäftsleitung Cisco Schweiz und verantwortlich für Ciscos Co-Innovations- und Investitionsprogramm CDA in der Schweiz.
Matthias Bryner CIO des Kinderspitals Zürich, ergänzt: «Wir sehen in KI das Potenzial, Prozesse spürbar zu verbessern – dabei bleibt für uns immer der Mehrwert für den Menschen im Fokus. Die Zusammenarbeit mit Cisco, Zühlke, NetCloud und 44ai bringt uns dabei entscheidend voran.»
Pilotprojekt mit Perspektive für das gesamte Schweizer Gesundheitswesen
Die Plattform wird von Beginn an als übertragbares Modell mit sicherer, skalierbarer und interoperabler KI-Infrastruktur konzipiert. Das Projekt wird im Kinderspital Zürich als Pilot gestartet, mit der Perspektive, die Plattform künftig weiteren Spitälern in der Schweiz zugänglich zu machen. Technologisch wird die KI-Plattform auf Cisco-Infrastruktur aufbauen – darunter Systeme wie Cisco UCS X-Series, einer IT-Lösung die Compute, Netzwerk und Storage vereint. Die Lösung wird auf der eigenen Infrastruktur des Kinderspital Zürich betrieben (on-premise), von Zühlke strategisch begleitet und von Netcloud operativ unterstützt. 44ai stellt die Softwareplattform zur Verfügung.
Andi Fischer, Sales Manager, Netcloud AG: «Innovative KI-Use-Cases verlangen nach einer neuen Generation von Datacenter- und Plattform-Infrastrukturen. Entscheidend ist, dass Daten extrem performant transportiert und verarbeitet werden. Mit unserem Netcloud Managed Service stellen wir höchste Verfügbarkeit und Zukunftsorientierung sicher. » Jannis Schönleber, CEO 44ai, ergänzt: «Unser Ziel ist messbarer Nutzen am Patientenbett. Mit unserer Lösung Haidy ermöglichen wir automatisierte Arztberichte und bessere Datenqualität – auditierbar, interoperabel und klinikready.» Und Bardia Zanganeh, Healthcare Director bei Zühlke, führt weiter aus: «Mit dieser Initiative bekräftigen wir unseren Anspruch, die Digitalisierung im Gesundheitswesen aktiv mitzugestalten. Auf Basis der von Zühlke entwickelten LLM-nativen ZenAI Plattform lassen sich KI-Anwendungsfälle im operativen wie auch im klinischen Alltag skalierbar realisieren – stets unter Wahrung vollständiger Betriebs- und Datensouveränität.»
Im Rahmen des globalen Cisco-Programms «Country Digital Acceleration» (CDA) bündeln die fünf Partner ihre Kompetenzen und kooperieren bei der Entwicklung einer digitalen KI-Plattform, die den klinischen Alltag und Prozesse verbessert und gleichzeitig höchsten Anforderungen an Datenschutz und Informationssicherheit entspricht. Die gemeinsame Absicht wurde im August 2025 mit der Unterzeichnung eines «Letter of Intent» besiegelt.
Quelle: Cisco