Patientenorientierte Versorgung in den Fokus rücken

Der Krankenversicherer CSS rückt die patientenorientierte Versorgung in den Fokus und investiert ins Start-up "Heartbeat Medical". Mit dessen Lösung will die Versicherung die Qualität einer Behandlung präziser definieren und messen. Qualität soll auch in den Verträgen mit Spitälern stärker berücksichtigt und honoriert werden.

Höhere Qualität medizinischer Behandlungen und stärker patientenorientierte Versorgung: Dies strebt die CSS mit ihrer Beteiligung am Start-up „Heartbeat Medical“ an. (Bild: Pixabay.com)

Der CSS ist eine qualitativ hochstehende und kosteneffiziente Gesundheitsversorgung ein wichtiges Anliegen, wie sie selbst betont. Deshalb investiert der grösste Schweizer Grundversicherer seit eineinhalb Jahren in digitale Start-ups. Die CSS hat sich mittlerweile an vier Unternehmen beteiligt und investiert nun neuestens auch in Heartbeat Medical. Dieses Start-up betreibt eine Plattform, die automatisierte Patientenbefragungen mit klinischen Daten verknüpft. Therapieerfolge werden damit messbar und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten rückt in den Fokus der Entscheidungsfindung und Behandlung. Mit anderen Worten: Es geht um eine stärker patientenorientierte Versorgung.

Daten als Entscheidungsgrundlage

Die patientenzentrierten Befragungen von Heartbeat Medical beruhen auf der Systematik der so genannten „Patient-Reported Outcome Measures“ (PROMs). PROMs messen, wie eine Patientin oder ein Patient den eigenen Gesundheitszustand einschätzt und zeigen zugleich die Wirkung einer Behandlung auf. Mittels standardisierter Fragebögen werden vor und nach einem Eingriff Angaben zu Lebensqualität, Symptomen oder Behandlungseffekten digital erfasst. Medizinische Fachpersonen dokumentieren zusätzliche Informationen aus der Anamnese und ergänzen sie mit weiteren klinischen Daten. Damit wird der von Patienten wahrgenommene Gesundheitszustand während oder nach einer Behandlung vergleich- und messbar. Auf dieser datenbasierten Grundlage definieren die medizinischen Fachpersonen anschliessend gemeinsam mit den Patienten den weiteren Behandlungspfad. Bereits über 30 Schweizer Spitäler – unter anderem das Inselspital Bern – setzen auf die als Medizinprodukt registrierte Plattform von Heartbeat Medical.

Qualitätsorientierte Vergütung und patientenorientierte Versorgung im Gleichschritt

Der datenbasierte Behandlungspfad sorgt nicht nur für messbare Ergebnisse und mehr Lebensqualität für Patientinnen und Patienten. Die verbesserte Versorgungsqualität kann sich auch dämpfend auf die Gesundheitskosten auswirken. Die CSS will zudem die Qualität mehr ins Zentrum der Behandlung stellen und Anreize für deren Vergütung schaffen. Mit verschiedenen Initiativen arbeitet der grösste Grundversicherer auf das Ziel qualitativer Vergütungssysteme hin. Hierzu zählen nebst den PROMs auch der Ansatz der Werte orientierten Gesundheitsversorgung (Value Based Health Care) oder das Pilotprojekt „Patient Empowerment Initiative“: Die CSS, SWICA, PwC, das Universitätsspital Basel und Kantonsspital Winterthur entwickeln ein Tarifsystem, das auf der Behandlungsqualität und dem Patientennutzen basiert. Die Anreize sind so gesetzt, dass die Spitäler für steigende Zufriedenheit und eine sinkende Anzahl Eingriffe honoriert werden. 

Quelle und weitere Informationen: www.css.ch

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