Schraubprozesse unter Kontrolle
Eine fehlerhafte Schraubverbindung kann Maschinenstillstand, Produktionsausfälle oder Sicherheitsrisiken verursachen. Entscheidend für die Verlässlichkeit sind die eingesetzten Mess- und Prüfgeräte: Sie müssen stabil, reproduzierbar und prozesstolerant arbeiten. Der neue Entwurf der VDI/VDE 2645 Blatt 1 unterstützt beim sicheren Einsatz von Messmitteln.

Die Fähigkeitsuntersuchung von Maschinen in der Schraubtechnik ist eine umfangreiche und nicht zu unterschätzende Herausforderung für jedes Unternehmen, das in diesem Umfeld tätig ist. Der neue Entwurf ist Teil der Richtlinienreihe VDI/VDE 2645 „Fähigkeitsuntersuchung von Maschinen der Schraubtechnik“, die in drei Blätter unterteilt ist: Blatt 1: Messgerätefähigkeit, Blatt 2: Maschinenfähigkeitsuntersuchung und Blatt 3: Prozessfähigkeitsuntersuchung.
Das Blatt 1 nimmt folglich Messgeräte in den Fokus. Die Anforderungen richten sich an Mess- und Prüfgeräte, die für die Überwachung von Messmitteln an der Schraubstelle eingesetzt werden (z.B. Prüfsysteme), die direkt an der Schraubstelle eingesetzt werden (z.B. Inline-Sensoren, Drehmoment-/Drehwinkelschlüssel) und die für die MFU/Stichprobenprüfung von Montagewerkzeugen eingesetzt werden (z.B. rotierende Sensoren).
Kern der Vorgaben ist die Messgerätefähigkeitsuntersuchung: Nur wenn Stabilität, Prozesstoleranz und Reproduzierbarkeit nachgewiesen sind, dürfen Mess- und Prüfgeräte im Schraubprozess eingesetzt werden. Damit wird sichergestellt, dass Qualitätsabweichungen früh erkannt werden, bevor sie hohe Kosten oder sicherheitskritische Fehler verursachen.
Die Richtlinie VDI/VDE 2645 Blatt 1 E ist im Juni 2025 als Entwurf erschienen und kann für 117,10 EUR bei Din Media bestellt werden.
Quelle: VDI