Suva: Mehr Fälle von Versicherungsmissbrauch

Die Suva geht konsequent gegen Versicherungsmissbrauch vor: 2022 wurden über 2900 Verdachtsfälle untersucht, das sind leicht mehr als im Vorjahr. Durch die Missbrauchsbekämpfung konnten 24,1 Millionen Franken eingespart werden. Die Gesamteinsparung seit der Einführung der Missbrauchsbekämpfung liegt bei 239 Millionen Franken.

Versicherungsmissbrauch wird von der Suva konsequent bekämpft. (Bild: GettyImages / Suva)

Versicherungsmissbrauch ist ein ernsthaftes Problem, das sowohl die Versicherungsbranche als auch die Gesellschaft als Ganzes betrifft. Versicherungsmissbrauch führt zu höheren Kosten, verminderter wirtschaftlicher Effizienz und einem Vertrauensverlust in das Versicherungssystem. Zudem können die Prämien für ehrliche Kunden steigen, da diese das unfaire Verhalten einiger weniger mittragen müssen. Deshalb setzt die Suva alles daran, Missbrauchsfälle zu bekämpfen.

Fälle von Versicherungsmissbrauch nehmen zu

Die Fälle von Versicherungsmissbrauch scheinen bei der Suva aber zuzunehmen. Im letzten Jahr hat der Versicherer von 252 278 Fällen, bei denen nach einem Unfall oder einer Berufskrankheit ein Taggeld oder eine Rente ausbezahlt wurde, 2916 Verdachtsfälle untersucht. Das sind leicht mehr als im Vorjahr (2021: 2839 Verdachtsfälle, +2,7 Prozent). Durch Massnahmen der Missbrauchsbekämpfung konnten insgesamt 24,1 Millionen Franken eingespart werden. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus der Verhinderung von ungerechtfertigten Leistungsbezügen durch Verunfallte oder medizinische Leistungserbringer wie Spitäler, Ärzte, Therapeuten (18,6 Millionen Franken) und der Missbrauchsbekämpfung bei versicherten Betrieben (5,5 Millionen Franken). Der durchschnittlich eingesparte Betrag bei den Leistungsbezügen pro Fall betrug 22 963 Franken (2021: 24 781 Franken). Die Anzahl der gesamthaft abgeschlossenen Fälle mit bestätigtem Verdacht liegt deutlich höher bei 810 Fällen (2021: 686 Fälle). Schweizweit fand eine Observation statt.

Missbrauch auf verschiedenen Ebenen

Seit der Einführung der Missbrauchsbekämpfung im Jahr 2007 konnte die Suva insgesamt über 239 Millionen Franken einsparen. Dieser Betrag kommt den Versicherten in Form von tieferen Prämien zugute.

Versicherungsmissbrauch findet auf verschiedenen Ebenen statt: Er reicht von Einzelpersonen, die durch falsche oder fehlende Angaben Geldleistungen wie Taggelder oder Renten erschleichen über fiktive Firmen, die Sozialversicherungsprämien durch Schwarzarbeit oder Konkursreiterei umgehen bis hin zu bewusst falschen Abrechnungen durch Spitäler, Ärzte oder Therapeuten. Eines haben alle diese Muster gemeinsam: Den Schaden tragen die Ehrlichen.

«Die allermeisten unserer Versicherten sind ehrlich», betont Roger Bolt, Leiter Bekämpfung Versicherungsmissbrauch bei der Suva. «Um sie vor finanziellem Schaden zu bewahren, risikogerechte Prämien zu gewährleisten und einen Beitrag zu einem fairen Werkplatz und Gesundheitsmarkt Schweiz zu leisten, gehen wir konsequent gegen Versicherungsmissbrauch vor. Danke, dass Sie ehrlich sind!»

Quelle: Suva

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