Zermatt Summit gegen den illegalen Handel

Am Zermatt Summit hat die OISTE Foundation zusammen mit der Zermatt Summit Foundation ein groses Zeichen gesetzt: Die Anti-Illicit Trade Declaration fordert die internationale Gemeinschaft sich gegen alle Formen des illegalen Handels zu stemmen. Die wesentlichen Punkte werden bereits von diversen führenden Konzernen gutgeheissen.  

Am Zermatt Summit treffen sich Entscheidungsträger, die sich für ökonomische wie auch nachhaltige Lösungen einsetzen. Kürzlich wurde hier auch die Anti-Illicit Trade Declaration unterschrieben (Bild: Zermatt Summit)

Der Zermatt Summit findet seit 2010 unter dem Matterhorn statt. Die Tagung ist in erster Linie gedacht für Führungskräfte aus Wirtschaft / Finanzen und Unternehmer in einem handlungsorientierten Dialog mit Entscheidungsträgern aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Bildung, gar Spiritualität und dem öffentlichen Sektor.

Das jährliche Konferenzprogramm des Zermatter Gipfels ist nach Angabe der Veranstalter ein Katalysator, um zu inspirieren, Innovationen auszutauschen und neue Geschäftsentwicklungsmodelle in die Tat umzusetzen, wobei der Menschenwürde in unserer globalisierten Welt Vorrang eingeräumt wird.

Anti-Illicit Trade Declaration unterzeichnet

Die OISTE Foundation und die Zermatt Summit Foundation haben zusammen mit Sucafina, Integral Petroleum, Philip Morris International und Delegierte aus 46 verschiedenen Ländern die bereits 2018 in Zermatt lancierte Anti-Illicit Trade Declaration unterzeichnet. Hierdurch soll die internationale Gemeinschaft aufgefordert werden, sich mit allen Formen des illegalen Handels auseinanderzusetzen.

Denn trotz erheblicher Anstrengungen globaler Organisationen, Regierungen und Aktivisten des Privatsektors ist der illegale Handel nach wie vor weit verbreitet und stellt eine erhebliche Bedrohung für die Weltwirtschaft dar.

Illegaler Handel als Ursache für Wohlstandgefälle

In der Erklärung zur Bekämpfung des unerlaubten Handels werden die Schritte umrissen, die unternommen werden müssen, um den unerlaubten Handel zu stoppen. Regierungen und Unterzeichner des Privatsektors sind sich einig, dass dieser als schwerwiegende Straftat behandelt werden muss.

Mit der Digitalisierung der Volkswirtschaften und den jüngsten technologischen Entwicklungen verändern sich heute die Grundlagen des Handels sowohl in legalen als auch in illegalen Volkswirtschaften. Verbesserte globale Netzwerke, Echtzeit-Datenaustauschsysteme und Online-Plattformen ermöglichen eine effizientere Versorgung mit illegalen Produkten und erhöhen die Anzahl der an diesem Markt beteiligten Parteien.

Dies stellt legitime Hersteller, Regierungen und andere Betreiber in den betroffenen Branchen vor erhebliche Herausforderungen.

Daher hat der illegale Handel zu erheblichen Wohlstandsunterschieden zwischen Entwicklungs- und Industrieländern geführt, die verheerenden Konflikte angeheizt und die Legitimität der Länder untergraben. Tatsächlich ist illegaler Handel der Kanal, der Destabilisierung und gefährliche Aktivitäten in nahezu allen Bereichen der Weltwirtschaft ermöglicht. Infolgedessen sind neue Formen des illegalen Handels entstanden, die den Kampf gegen den illegalen Handel komplexer und transnationaler machen als je zuvor.

Immer mehr Waren betroffen

Illegaler Handel behindert die grundlegenden Bausteine für Entwicklung, Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Es ermöglicht korrupte Praktiken bei Regierungsbeamten und Privatpersonen. Jedes Jahr sind zudem in allen Branchen immer mehr Waren und Marken vom illegalen Handel betroffen.

Es ist deshalb dringend erforderlich, eine Erklärung zur Bekämpfung des unerlaubten Handels zu erarbeiten, um das Bewusstsein für das Problem zu schärfen und auf diese Herausforderungen zu reagieren.

Die OISTE Foundation und der Zermatt Summit mit einer hochrangigen internationalen Expertengruppe haben daher auf dem Zermatt Summit im September 2018 die Anti-Illicit Trade Declaration ins Leben gerufen. Die Erklärung wurde der internationalen Gemeinschaft im Rahmen einer globalen Roadshow vorgelegt, in der die internationale Gemeinschaft aufgefordert wurde, sich mit allen Formen des unerlaubten Handels auseinanderzusetzen, die Sorgfaltspflicht und die Kontrolle der Lieferkette zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren bei der Entwicklung nachhaltiger Lösungen zu fördern.

Die Hauptprinzipien der Anti-Illicit Trade Declaration

  • den unerlaubten Handel als schweres Verbrechen im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität (UNCAT), des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen Korruption (UNCAC) und des Übereinkommens über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums (TRIPS) zu behandeln,
  • Bekämpfung der Probleme der Korruption und der Geldwäsche im Zusammenhang mit dem illegalen Handel mit Rechtsvorschriften
  • eine Null-Toleranz-Politik;
  • Stärkung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Unterstützung der Strafverfolgung;
  • Verbesserung der behördenübergreifenden Mechanismen zur Bekämpfung der illegalen Handelskriminalität;
  • Regierungen unterstützen, die illegale Handelsprodukte zerstören;
  • Regierungen und andere Stellen unter Druck setzen, die Produkte verwenden oder deren Verwendung erleichtern, die aus dem unerlaubten Handel stammen;
  • kriminelle Unternehmer aus dem Geschäft bringen;
  • Verringerung der Anreize für den Eintritt in illegale Märkte;
  • Verringerung der Möglichkeiten der organisierten Kriminalität, in das Finanzsystem einzudringen;
  • Unterstützung der Regierungen bei der Aufrechterhaltung legitimer Märkte und Förderung der nachhaltigen Ziele der Vereinten Nationen (UN SDGs).

Illegaler Handel wirkt sich negativ auf die wirtschaftliche Stabilität, das soziale Wohlergehen, die öffentliche Gesundheit, die öffentliche Sicherheit und unsere Umwelt aus. Dafür sind zahlreiche Beispiele belegt.

Weitere Informationen: http://www.oiste.org und http://www.zermattsummit.org

 

Die Unterzeichnung eines wichtigen Statements von Vertretern der OISTE.ORG, SUCAFINA, PMI Internacional, WISeKey und Zermat Summit Foundation am Zermatt Summit 2019. (Bild: zVg)

 

 

 

 

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