SwissID: Luzerner Kantonalbank investiert in SwissSign Group

Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) zeigt interesse an der SwissID-Lösung der SwissSign Group AG. Jetzt hat sie sich in Gemeinschaftsunternehmen SwissSign Group AG eingekauft. Sie will damit ihre Digitalisierung vorantreiben.

SwissID interessiert mehr und mehr Schweizer Banken. (Symbolbild_depositphotos)

Das Login über SwissID rückt bei der Luzerner Kantonalbank in den Mittelpunkt. Die LUKB will ab Anfang 2019 auf ihrer Crowdplattform „funders.ch“ SwissID verwenden.

Gemeinschaftsprojekt

Die im März 2018 gegründete SwissSign Group ist ein Gemeinschaftsunternehmen von SBB, Schweizerische Post, Swisscom sowie führenden Unternehmen aus der Banken-, Versicherungs- und Krankenkassenbranche.

Neben der LUKB sind bereits die Genfer und die Zürcher Kantonalbank sowie Raiffeisen, CS und UBS beteiligt. Die SwissSign Group übernahm die Tätigkeiten der früheren SwissSign AG, darunter hauptsächlich die Förderung der SwissID.

Zum Umfang des Geschäfts macht die LUKB keine Angaben. 44 Prozent der Anteile an SwissSign halten die staatsnahen Betriebe, weitere 44 Prozent die Banken und 12 Prozent die restlichen Aktionäre.

Kommen neue Banken dazu, so geben diese untereinander Beteiligungen ab, wobei die Grossbanken grundsätzlich bei ihren bisherigen Anteilen bleiben. (Quelle: sda)

www.swissid.ch

 

Zum Weltnormentag 2018

Der Weltnormentag 2018 setzt wichtige Zeichen. So wie Normen schon während der ersten industriellen Revolution wichtig waren, werden sie auch in der vierten industriellen Revolution eine entscheidende Rolle spielen.

Heutzutage sind Normen beim Übergang in ein neues Zeitalter wichtiger denn je. (Bild: depositphotos)

Am 14. Oktober hat der Weltnormentag 2018 stattgefunden. Der Weltnormentag, englisch World Standards Day, wird jährlich am 14. Oktober begangen. Der diesjährige World Standards Day 2018 fokussierte auf die „Vierte Industirelle Revolution“. Welche grosse Bedeutung diese „Revolution“ für unser Qualitätsverständnis haben könnte, ist weitgehend ungewiss. Doch ein Blick in den Rückspiegel der Geschichte könnte einen kleinen Aufsschluss geben:

Mit dem Übergang von der manuellen Fertigung zur maschinellen Fabrikation im 18. Jahrhundert stieg der Bedarf an Normen, beispielsweise um Maschinenteile zu ersetzen und die Massenproduktion von Teilen zu ermöglichen. Der Begriff „Vierte industrielle Revolution“ bezeichnet die neuen Technologien, durch deren Einsatz die traditionellen Grenzen zwischen der physischen, digitalen und biologischen Welt verschwimmen.

Sich in einer Übergangsphase befinden

Die zunehmende Vernetzung von Menschen und Dingen wird sich darauf auswirken, auf welche Weise wir produzieren, Handel treiben und kommunizieren; ganz ähnlich wie es die Dampfkraft war, die sich während der ersten industriellen Revolution auf die Produktionsmethoden und die Lebensweise vieler Gesellschaften auswirkte.

ISO-Experten sind überzeugt: heute spielen Normen beim Übergang in ein neues Zeitalter erneut eine Schlüsselrolle. Der rasche Wandel, den wir gegenwärtig erleben, wäre ohne Normen nicht möglich. Innovatoren verlassen sich auf internationale Normen, wie sie von IEC, ISO und ITU erstellt werden, um Kompatibilität und Interoperabilität zu gewährleisten.

So können neue Technologien nahtlos übernommen werden. Normen sind auch ein Instrument zur weltweiten Verbreitung von Wissen und Innovationen.

Herausforderungen und Sicherheitstandards 

Das rasante Tempo des Wandels durch die vierte industrielle Revolution stellt uns jedoch vor Herausforderungen. Roboter und künstliche Intelligenz übernehmen immer mehr Aufgaben, die bisher von Menschen erledigt wurden. Die additive Fertigung (auch als 3-D-Druck bekannt) wird die Art und Weise verändern, wie wir Waren herstellen. Sie wird uns die Möglichkeit bieten, Gegenstände zu Hause zu «drucken».

Da alle möglichen Objekte, vom Flugzeug bis zum Babyphon, digital vernetzt sind, nehmen auch die Sensibilität der Daten, die möglichen Datenschutzverstösse und deren Folgen exponentiell zu. Dies sind nur einige ausgewählte Beispiele für die Probleme von «intelligenten» Technologien einer neuen Generation, die sich unter anderem durch grosse Datenmengen, erweiterte Integration, Speicherung von Daten in der Cloud und offene Kommunikation von Geräten auszeichnen.

Internationale Normen sind ein wirkungsvolles Mittel, um Sicherheit zu gewährleisten und Risiken zu minimieren. So können beispielsweise Sicherheitsstandards dafür sorgen, dass unsere Daten sicher bleiben und Hacker abgeschreckt werden. Sicherheitsstandards für Roboter werden die Interaktion mit den Menschen vereinfachen. Die vierte industrielle Revolution hat begonnen. Doch um ihr Potenzial zur Verbesserung der Gesellschaft voll auszuschöpfen, sind Normen erforderlich.

Freiwillige und doch wichtige Ehrenämter 

Die Mitglieder der Organisationen IEC (International Electrotechnical Commission), ISO (International Organization for Standardization) und ITU (International Telecommunication Union) mach zu Recht mit dem Weltnormentag auf wichtige gesellschaftliche und technische Entwicklungen aufmerksam. Mit diesem Tag weren auch die gemeinsamen Anstrengungen der weltweit Tausenden Experten gewürdigt.

Nach wie vor gibt es viele Qualitäts- und Normenexperten, die freiwillig anzuwendende technische Vereinbarungen erarbeiten, die später als internationale Normen veröffentlicht werden.

www.iso.org

 

 

 

 

 

 

EU-Aktionsplan zur nachhaltigen Wirtschaft

Vor mehr als einem halben Jahr (am 8. 3. 2018) hat die EU-Kommission einen Aktionsplan vorgelegt. Die Grundlage für „Financing Sustainable Growth“ zeigt erste kleine Früchte. Nicht zuletzt, weil die EU-Experten ihren längerfristigen Zielhorizont jetzt unter Berücksichtigung von Klimawandel, Energiewende und sozialen Faktoren anpassen möchten.

Seit alarmierende Fakten zur Klimaerwärmung auf dem Tisch sind, wird nachhaltiges Wachstum auf EU-Basis definiert und diskutiert. (Bild: depositphotos)

Der EU-Aktionsplan soll die europäische Finanzwirtschaft stärker auf die Finanzierung eines längerfristigen, nachhaltigen Wachstums ausrichten. Dies erfordert weitgehende, auch gesetzgeberische Massnahmen in Bezug auf Berichterstattung, Bilanzierung, Regulierung und Unternehmensführung.

Grundlage des anfangs März 2018 vorgestellten Aktionsplans ist der im Januar vorgelegte Schlussbericht einer hochrangigen Expertenkommission, der „High-Level Expert Group on Sustainable Finance“ (HLEG), deren Empfehlungen weitgehend übernommen wurden.  Seit ein paar Wochen ist nun ein deutlich gestiegenes Interesse zu verzeichnen.

Vorschläge der Expertengruppe

Zur Umsetzung der Vorschläge sind weitreichende, auch gesetzgeberische Massnahmen notwendig, die Bilanzierung, Corporate Governance, Risikomanagement und regulatorische Schritte beinhalten. Insbesondere muss der Zeithorizont bei der Bilanzierung und der Erfassung von Risiken deutlich ausgedehnt werden, um beispielsweise die Auswirkungen von Klimawandel und Energiewende angemessen abzubilden.

Der Aktionsplan in Kürze:

Im Folgenden der Versuch, den auf zwanzig Seiten skizzierten Plan der EU-Kommission in Kürze und in Hinblick auf seine praktischen Auswirkungen für die Kreditwirtschaft zusammenzufassen:

  1. Klassifizierung von wirtschaftlichen Aktivitäten bezüglich ihres Beitrags zu einer nachhaltigen Entwicklung („Taxonomie“)

Dabei sollen vor allem die Kriterien Klimawandel, Umweltwirkungen und soziale Wirkungen angewendet werden. Zunächst werden der Klimawandel und die Energiewende im Fokus einer technischen Expertengruppe stehen

  1. Standards/Gütesiegel für „grüne“ Finanzprodukte

Zunächst zielt die Kommission auf die Standardisierung „grüner“ Anleihen, sogenannten Greenbonds. Später sollen andere Produkte auf der Grundlage der Taxonomie geprüft werden

  1. Förderung von Investitionen in nachhaltige Projekte

Aufbau von Beratungskapazitäten für nachhaltige Infrastrukturprojekte in der EU und den Nachbarländern

  1. Aufnahme von Nachhaltigkeit in die Finanzberatung

Modifikation der Vertriebsrichtlinien für Banken (MiFID II) und Versicherungen (IDD, Insurance Distribution Delegated Acts). Anm.: Diese Punkte waren in der Expertenempfehlung nicht so deutlich enthalten

  1. Qualitätsmassstäbe für Nachhaltigkeit

Schaffung von mehr Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitskriterien

  1. Bessere Integration von Nachhaltigkeit in Ratings und Marktresearch

Relevanz für Kreditwürdigkeit (Credit Rating) und Methodik von Nachhaltigkeitsratings

  1. Klärung der Pflichten von Investoren und Vermögensverwaltern

Im Expertenbericht wurde klar eine „treuhänderische Pflicht“ von Investoren für zukünftige Generation gefordert. Verfassungsrechtlich ist diese aber kaum verankert, z.B. fehlen entsprechende Nachhaltigkeitsanforderungen im deutschen Grundgesetz

  1. Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei Risikomanagement und Regulierung

Im ersten Schritt werden vor allem Klimarisiken und die Energiewende im Fokus stehen. Konkret ist dies die Umsetzung der Vorschläge der vom Financial Stability Board eingesetzten Taskforce TCFD (Task force for climate-related financial disclosures).

Einige Aufsichtsbehörden wie die Deutsche Bundesbank haben dies ausdrücklich gefordert, die niederländische Zentralbank hat bereits einen Stresstest für Klimarisiken bei Banken avisiert

  1. Ausweitung der Berichterstattungs- und Bilanzierungspflichten

Hier sind weitreichende Anpassungen in Hinblick auf die Wesentlichkeit in der Berichterstattung und vor allem auch auf den Zeithorizont bzw. Zukunftsbezug erforderlich.

  1. Verstärkung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensführung und Kapitalmarktkommunikation

Die Unternehmensleitungen sollen auf die Formulierung und Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsstrategien verpflichtet werden. Der Druck der Kapitalmärkte zu kurzfristigem Handeln in den Unternehmen könnte nach den Vorstellungen des Aktionsplans u.a. durch Halteperioden und Umschlagsbegrenzungen für Vermögensverwalter reduziert werden.

Allgemeine Akzeptanz steigt

Zuerst hiess es einmal, dass weitergehende Anforderungen an das Risikomanagement sowie eventuell erleichterte Eigenkapitalanforderungen für „grüne“ Finanzierungen zuerst sorgfältig geprüft werden sollen. Finanz-Experten meinen auch, dass Fonds-Anbieter vorerst den tatsächlichen Nutzen zwischen Energieverursachern und Energiesparern abwiegen werden.

Hinzu kommen auch typische „eidgenössische“ Positionen, dass Regulatorische und aufsichtliche Eingriffe auf das notwendigste Mindestmass beschränkt bleiben sollen.

Wie inzwischen auch in Zeitungen wie im Tages Anzeiger zu entnehmen ist,  gibt es positive Entwicklungen um beispielsweise gegen die schnellere Erderwärmung (siehe den IPCC Bericht vom 8. Oktober 2018) vorzugehen. So möchte die Klima Allianz Schweiz, ein Verbund aus mehr als 70 Organisationen, einen Klima-Zukunftsfonds etablieren. Dabei versucht die Allianz sich aufs Verursacherprinzip von CO2-Emissionen zu fokussieren.

Die Klima-Allianz Schweiz rechnet mit Kosten von 200 Franken pro Tonne CO2, welche die Verursacher bezahlen müssten, zum Beispiel beim Kauf von Produkten oder bereits bei der Produktion und dem Import der Güter, von Energie und Lebensmitteln.  Der Fonds würde bis 2015 mit circa 189 Milliarden Franken geäufnet, vorausgesetzt  die Schweiz würde zwischen 2021 und 2015 „nur“ noch 945 Millionen Tonnen CO2 ausstossen.

Neuer EU-Innovationsfonds

Darüber hinaus gibt es auch weitere Finanzierungsinstrumente wie den EU-Innovationsfonds. Dieser wird ab 2019 Versteigerungserlöse aus dem EU-Emissionshandel nutzen, um europaweit innovative, CO2-arme Klimaschutztechniken mit Demonstrationscharakter in der Industrie und der Stromerzeugung zu fördern.

Eine Studie im Auftrag des Deutschen Umweltbundesamtes (UBA) hat 2018  untersucht, mit welchen Förderungen der Fonds das Beste für den Klimaschutz herausholen kann. Der Bericht „The Innovation Fund: how can it support low-carbon industry in Europe“ kombiniert Erfahrungen aus dem Vorgänger-Fonds („NER300“) mit Erkenntnissen aus Experteninterviews für drei wichtige Industriebranchen:

Eisen/Stahl,

Zement,

Papier/Zellstoff

Ein wesentliches Ergebnis ist: Der Innovationsfonds sollte sich auf so genannte „Breakthrough“-Techniken konzentrieren, also Klimaschutztechniken, die ein hohes Emissionsminderungspotential besitzen. Dabei sollte er bewusst solche Techniken fördern, die derzeit noch weit von der Marktreife entfernt sind. Damit soll er dazu beitragen, eine bestehende Lücke zu schliessen und so wichtige Impulse zur Dekarbonisierung setzen.

Bankenaufsicht: Nicht „ob?“, sondern „wie?“

Die europäischen Bankaufsichtsbehörden erscheinen in der Frage, ob Nachhaltigkeit für die Kreditwirtschaft relevant ist und relevanter werden muss, nahezu absolut einig. Klimarisiken und Energiewende sind als Risikotreiber erkannt und müssen in Berichterstattung, Bilanzierung und Regulierung erfasst werden.

Die Vorschläge der vom Financial Stability Board eingesetzten Task Force (Task Force on climate-related financial disclosures, TCFD) wurden vom Grossteil der Banken begrüsst.

Für alle Investoren und Kreditgeber besteht das Risiko einer teilweisen oder vollständigen Entwertung von Vermögenspositionen (engl.: „stranded assets). Bei fossil betriebenen Kraftwerken ist dieser Gedanke bei dem verstärkten Übergang auf mittlerweile wirtschaftlich wettbewerbsfähige erneuerbare Energien besonders naheliegend.

Diese Faktoren betreffen aber auch kleine, nur lokal tätige Kreditinstitute, da beispielsweise Handwerksbetriebe durch Dieselfahrverbote und einem Übergang auf Elektromobilität erheblichen Betriebs- und Investitionsrisiken ausgesetzt sind. Eines steht fest, es werden noch einige Diskussionen um Anreizmechanismen für „grüne“ versus „braune“ Finanzierungen geführt werden müssen.

Die EU-Kommission zeigt seit 2018 jedoch mit dem Aktionsplan, beziehungsweise mit dem Instrumentarium für nachhaltige Investitionsvorhaben: Die Vorschläge der EU-Kommission sind sehr weitreichend und erfordern vielfältige Eingriffe in Rechtsvorschriften und die Wirtschaftspraxis, weshalb die geplante weitgehende Umsetzung bis zum Herbst 2019 sehr ambitioniert erscheint.

Unter der Voraussetzung, dass das europäische Parlament dem Aktionsplan folgt, werden die Massnahmen ggf. bereits innerhalb weniger Monate wirksam, z.B. durch Anpassungen von MiFID II (Banken) und IDD (Versicherungsvertrieb). Es war zu erwarten, dass die EU-Kommission in diese Richtung tätig wird, allerdings werden wohl Teile der Kreditwirtschaft überrascht sein, wie schnell und weitreichend die Eingriffe sein können.

125 Jahre Exzellenz und eine ertragreiche Zukunft

125 Jahre Schweizer Exzellenz: In Anwesenheit hochrangiger Vertretern des Bundes und des Kantons Waadt feierte die Ecole hôtelière de Lausanne (EHL) am 15. Oktober 2018 ihr 125-jähriges Bestehen.

Starkoch Paul Bocuse (in der Mitte) auf einem seiner Besuche an der Ecole hôtelière de Lausanne im Jahr 2012. (Bild: zVg)

Schon damals wurde Schweizer Exzellenz gross geschrieben. Aus dem Wunsch heraus, das Hotelmanagement zu professionalisieren, versammelte Jacques Tschumi, damals Mitglied des Schweizerischen Hotelverbandes, am 15. Oktober 1893 27 Studenten im Hôtel d’Angleterre in Lausanne. Sein ehrgeiziges Vorhaben erwies sich schnell als Notwendigkeit.

Heute erstreckt es sich auf alle fünf Kontinente und inspiriert Branchen und Berufe weit über Hotellerie hinaus. Inmitten einer von wichtigen Entwicklungen und Innovationsprojekten geprägten Phase, feiert die EHL ihren 125. Geburtstag: Dies auf den Tag genau 125 Jahre nach der Gründung der Schule durch Jacques Tschumi, der mit diesem Schritt einst auch den Grundstein für die moderne Hotellerie gelegt hat.

An der Feier, die das einzigartige Erbe und den Innovationsgeist der EHL ins Zentrum stellte, nahmen nebst Bundesrat Johann Schneider-Ammann auch der Waadtländer Staatsrat Philippe Leuba, die Lausanner Stadträte Natacha Litzistorf und Oscar Tosato sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter renommierter Unternehmen und Freunden der EHL teil.

Auf die offiziellen Ansprachen folgte die Inszenierung «A dream for tomorrow». Anne Richard und Viviane Bonelli haben das Werk eigens für diesen Anlass konzipiert – mit Musik von Hervé Klopfenstein und Bildern von Romain Rossel.

Innovationszentrum im Entstehen

«Die EHL war ihrer Zeit schon immer einen Schritt voraus. Aus dieser kleinen, ersten Klasse hat sich die Schule zu einer Institution mit internationaler Ausstrahlung entwickelt, die mit zwei Standorten in der Schweiz und bald einem dritten in Asien ein umfassendes Angebot an Ausbildungslösungen anbietet. Die Gruppe stützt sich dabei auf ein weltweites Alumni-Netzwerk, das zu innovativen Forschungsprojekten und Partnerschaften beiträgt. EHL steht aber auch für eine Geisteshaltung, eine Lebenseinstellung, die von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Es ist eine Ehre, das Werk von Jacques Tschumi in einer für uns so spannenden Zeit fortzusetzen», sagte Michel Rochat, CEO der EHL-Gruppe, anlässlich der gestrigen Jubiläumsfeier.

Der Campus in Passugg in Graubünden wächst, das erste Hospitality-Innovationszentrum in Europa ist im Entstehen und der künftige Campus in Lausanne ist schon jetzt beispielhaft für viele andere Schulen. Das Jubiläum ist deshalb keine Feier der Vergangenheit. Vielmehr markiert es für die EHL-Gruppe den Beginn einer ganzen Reihe erfolgreicher Entwicklungen.

Über die Ecole hôtelière de Lausanne (EHL)

Die EHL ist seit ihrer Gründung im Jahr 1893 das Sinnbild für schweizerische Gastfreundschaft. In ihrer auch heute noch wegweisenden Ausbildung für die Hotellerie und den Hospitality-Sektor leistet sie Pionierarbeit. Das Ergebnis ist eine einzigartige globale Gemeinschaft mit 25’000 Hospitality-Führungskräften, die alle die traditionellen Werte der EHL vertreten.

www.ehl.edu

 

Horváth-CFO-Studie: Digitale Transformation bringt CFOs in Zugzwang

Die Horváth-CFO-Studie 2018 zeigt: Ganz oben auf der Agenda der Chief Financial Officers (CFOs) steht die digitale Transformation.

Mehr als jeder zweite Finanzchef muss sich heute mit fehlerhaften oder unvollständigen Daten auseinandersetzen. (Bild: depositphotos)

Die Horváth-CFO-Studie untersteicht die eindeutige Tendenz, dass 77 Prozent der CFOs die grösste „Baustelle“ im digitalen Wandel sehen. An zweiter Stelle folgt mit 64 Prozent die Reorganisation des Finanzbereichs zur Anpassung an überwiegend digital getriebene neue Geschäftsmodelle. Getrieben wird diese Veränderung durch neue Entwicklungen in den Basistechnologien wie In-Memory und im Bereich Advanced Analytics, so die Erkenntnisse der Horváth-CFO-Studie 2018.

Das Horváth-Ressourcen-Barometer misst neben oben erähnter Studie die Zahl ausgeschriebener Vakanzen (Voll- und Teilzeit) auf Schweizer Unternehmenswebseiten. Es erfasst monatlich mehr als 2’500 ausgeschriebene Stellen in der Schweiz in den ausgewählten Funktionsbereichen Organisation, Einkauf, Finanzen und Controlling mittels Webspider. Die Daten geben Hinweise darauf, in welchen Bereichen Schweizer Firmen jeglicher Grösse Ressourcenbedarf haben und damit aktuell thematische Schwerpunkte setzen. Horváth sieht besonders bei der zu digitalisierenden Entwicklung im Finanzbereich Handlungsbedarf.

Fehlerhafte, unvollständige Daten

Mehr als jeder zweite Finanzchef muss sich heute mit fehlerhaften oder unvollständigen Daten auseinandersetzen (53 Prozent). Der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent angestiegen. Die Hauptursache dafür sind die Nutzung verschiedener Systeme und das manuelle Konsolidieren unterschiedlicher Datenquellen. Für weiterführende Analysen sind jedoch strukturierte, konzernweit vereinheitlichte und vor allem valide Daten eine Grundvoraussetzung. Gemäss Dr. Mario Stephan von Horváth & Partners ist die Anzahl der Finanzchefs, die Entscheidungen auf einer unzureichenden Datengrundlage fällen, hoch.

Diese Erkenntnis führt zu einer steigenden Nachfrage nach Finanzexperten mit vertieften Datahandling- und System-Kompetenzen, wie sie auch für Data Security, Cyber Security, Business Intelligence beziehungsweise Advanced Analytics gebraucht werden. Dies ist der treibende Faktor für den Anstieg der ausgeschriebenen Stellen im Finanzbereich, die eine explizite IT-Kompetenz erfordern (YtD +7%).

(Quelle: Horváth-CFO-Studie 2018)

Die gestiegene Transformation zu Digitalisierungslösungen fordert die Finanzbereiche der Unternehmen und erfordert zusätzliche Kompetenzen im Umgang mit Daten und Systemen. Eine Zunahme von sieben Prozent bei den ausgeschriebenen Stellen im Finanzbereich, die eine explizite IT-Kompetenz erfordern, verzeichnet das Horváth-Ressourcen-Barometer zwischen Januar und September 2018.

„Bei der digitalen Transformation sollen CFOs ihre klassischen Themen dennoch nicht aus den Augen verlieren. Um die eigentlichen Effizienzziele zu erreichen, wird es zunehmend erforderlich, die Möglichkeiten der Digitalisierung bestmöglich zu nutzen. Dies indem CFOs die Themen wie Automatisierung, Standardisierung und Integration von Systemen voranbringen. In den nächsten Jahren werden die meisten Unternehmen ihre CFO-Organisation sowohl mit Hilfe optimierter Prozesse weiterentwickeln als auch mit neuen Kompetenzen und Fähigkeiten verstärken müssen“, rät Horváth-Experte Dr. Mario Stephan.

Für die „CFO Studie 2018: Chancen der Digitalisierung erkennen und die digitale Transformation der Finanzfunktion meistern“ wurden von Horváth & Partners Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Insgesamt 200 CFOs und andere Führungskräfte aus dem Finanzbereich gaben im ersten Quartal 2018 Einblick in ihre Agendas.

 

2. Logistik-Forum Schweiz: Mehrwert durch Digitalisierung?

Am 6. November 2018 findet bereits das 2. Logistik-Forum Schweiz im Verkehrshaus Luzern statt. Zahlreiche Sponsoren und Verbände haben mitgeholfen, diesen Event wiederum attraktiv zu gestalten. Das diesjährige Thema ist: "Digital Value Chains" – Mehrwert durch Digitalisierung in den Wertschöpfungsketten.

Am Logistikforum geht es um neue Geschäftsmodelle, um die letzte Meile in Stadt und Land, und weitere innovative Technologien für Produktion und Lager, Handel, etc.. (Bild: zVg)

Am 2. Logistik-Forum Schweiz geht es dieses mal um „Digital Value Chains“, darum, welchen Mehrwert die Digitalisierung bei logistischen Wertschöpfungsketten bringen könnte. Unzählige Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft berichten und diskutieren über die Chancen und die Herausforderung der digitalen Transformation in Einkauf, Logistik und Supply Chain Management:

Neue innovative Geschäftsmodelle, letzte Meile in Stadt und Land, Technologie für Produktion und Lager, Lösungen für den Handel, Wandel in der Organisation und neue Kompetenzfelder sind die Handlungs- und Gestaltungsfelder für Einkauf, Logistik und Supply Chain Management.

Die Logistik muss dabei seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen.

Unter anderem es uns gelungen, Claudio Marconi, MD IKEA Supply AG, für eine Keynote zum Thema «Integrierte Supply Chain IKEA – die Antwort auf die Digitalisierung im Geschäftsmodell» zu gewinnen. Das Forum ist die ideale Gelegenheit sich wieder zu vernetzen und sich über eines der wichtigsten Themen auszutauschen.

Noch mehr Details und Anmeldung unter: https://logistikforumschweiz.com

TKB zertifiziert Compliance Management nach ISO-Norm

Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) erlangte kürzlich das ISO-Zertifikat 19600 für ihr Compliance-Management-System. Die TKB ist die erste Bank in der Schweiz, die mit diesem Zertifikat ausgezeichnet ist.

Die beiden Mitglieder der Geschäftsleitung Heinz Huber (3. v. l.) und Rolf Brunner (2. v. l.) sowie der Leiter Compliance Christoph Weder (rechts) nehmen das Zertifikat vom Vertreter der Zertifizierungsstelle entgegen. (Bild: zVg)

Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat ihr Compliance-Management-System nach der ISO-Norm 19600 zertifizieren lassen. Das Zertifikat bestätigt, dass die Bank die Empfehlungen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) für das Entwickeln, Implementieren, Evaluieren und Verbessern eines wirksamen Compliance-Management-Systems vollständig umsetzt.

Mit der Zertifizierung will die TKB eine permanent hohe Qualität im Bereich der Compliance sicherstellen. Die TKB ist die erste Bank in der Schweiz, welche ihr Compliance Management zertifiziert hat. Im Zuge der Zertifizierung wurde die Erfüllung von über 240 Anforderungen in sieben Bereichen – Organisation, Führung, Planung, Prozesse, Betrieb, Bewertung und Verbesserung – geprüft. Die Zertifizierung muss alle drei Jahre erneuert werden.

Die TKB verfügt bereits über zwei ISO-Zertifikate. Seit 2004 ist die Bank als Gesamtorganisation nach dem ISO-Standard 9001 zertifiziert. Im Jahr 2009 erfolgte die Zertifizierung nach dem ISO-Standard 20000, welcher der TKB ein professionelles Informatik-Management-System bescheinigt.

www.tkb.ch

 

Malwarebytes: Banking-Trojaner könnten Geschäfte kreuzen

Malwarebytes, der führende Anbieter von Lösungen zur Vermeidung und Behebung von Malware-Bedrohungen, veröffentlichte seinen Sicherheitsbericht mit einer Analyse der wichtigsten Malware-Bedrohungen (Quelle: 3. Quartal 2018). Aktuell stechen Banking-Trojaner alle anderen Malware-Kategorien als grösste Geschäftsbedrohung aus.

Gemäss Studien gibt es eine Vielzahl an neu entdeckten Banking-Trojanern. (Bild: depositphotos)

Die Untersuchung des „Malwarebytes Cybercrime Tactics and Techniques Q2 2018”-Reports zeigt nach einem leichten Rückgang der Gesamtzahlen an Malware innerhalb des zweiten Quartals 2018 nun einen starken Anstieg von Angriffen im dritten Quartal dieses Jahres – vor allem im Unternehmensbereich.

Im dritten Quartal stachen Banking-Trojaner alle anderen Malware-Kategorien aus und stiegen gegenüber dem letzten Quartal um ganze 84 Prozent an. Trojaner belegten auch bei den Endkundenentdeckungen den ersten Platz und stiegen gegenüber dem letzten Quartal weltweit um 27 Prozent. RiskwareTool, die Bezeichnung für einen Kryptomining-Malware-Typ, fiel von seinem ersten Platz im letzten Quartal bis auf den vierten Platz ab (Rückgang von 26 Prozent).

Tatsächlich fielen die Kryptomining-Malware-Typen auch auf Endkundenseite zurück und rutschten auf den vierten Platz hinter Trojanern, Adware und Backdoors zurück.

Diebstahl und Verkauf von Daten

Wie bereits erwähnt wurde, ist aktuell eine, wenn auch langsame, Verschiebung hin zu komplexerer und gefährlicherer Malware, die sich an Unternehmen richtet, zu verzeichnen. Diese Annahme wird durch einen Anstieg von 5 Prozent oder 1,7 Millionen mehr Erkennungen im dritten Quartal als im zweiten Quartal untermauert.

Das ganze Jahr ist schon zu beobachten, dass Endnutzer für Cyber-Kriminelle nicht mehr das attraktive Angriffsziel sind, das sie früher für neuartige Malware waren. Das letzte Quartal brachte nur einen leichten Anstieg der Erkennungen auf Verbraucherseite um 4 Prozent mit sich, was sich auch am Rückgang beliebter Malware-Kategorien der Vergangenheit wie Adware, Backdoors, Miners und Ransomware zeigt.

Eine 39-prozentige Zunahme der Spyware-Erkennungen zeigt jedoch eine Rückkehr zum Diebstahl und Verkauf von Daten, ein häufiger Trend in den späten 2000er und frühen 2010er Jahren, bevor die Flut von Ransomware-Erkennungen aufkam.

Kernergebnisse des Cybercrime-Taktiken und -Techniken-Reports:

– Banking-Trojaner stellen einen beliebten Malware-Typ für Angreifer dar, da sie eine direkte finanzielle Einnahmequelle sein können. 2018 hat sich die Aktivität von Banking-Trojanern kontinuierlich erhöht, wobei im dritten Quartal mehrere neue Varianten auf den Markt kamen, sowie verschiedene Entwicklungen anderer bekannter Sorten.

– Dies ist vor allem auf eine aktive Emotet-Kampagne zurückzuführen, die im August 2018 begann und zum jetzigen Zeitpunkt keine Anzeichen eines Stillstands zeigt. Darüber hinaus brachte eine Reihe anderer generischer Erkennungen (z.B. Trojan.FakeMS) die Trojaner-Kategorie in Schwung. Es ist jedoch Emotet, der die Hauptverantwortung für ein Wiederaufleben der Malware-Kategorie trägt, die dazu bestimmt ist, Finanzinformationen zu stehlen.

– Kryptomining ist nach wie vor ein Problem sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher, wobei zumindest auf der Verbraucherseite die niedrigste Erkennungsrate mit knapp 2 Millionen verzeichnet wurde.

– Die Statistiken von Malwarebytes zeigen jedoch, dass Kryptominer nicht mehr die quantitativ häufigste Bedrohung darstellen. Das könnte auch auf die minimale Differenz zwischen dem Preis von Bitcoins und den Kosten für den Mining-Prozess an sich zurückzuführen sein, auch wenn Cyberkriminelle nicht die Absicht haben, ihre eigenen Rechnerressourcen für den Mining-Prozess zu nutzen.

– Es ist wohl ein anhaltender Trend, dass Unternehmen das neue Hauptziel von Angriffen darstellen und nicht mehr der Endverbraucher. Malwarebytes beobachtete einen 88-prozentigen Anstieg der Ransomware für seine Geschäftskunden, von denen die meisten mit GandCrab betroffen waren.

– Seit Anfang letzten Jahres sind die verbraucherorientierten Ransomware-Angriffe weiter zurückgegangen, da Cyberkriminellen immer deutlicher wird, dass der Angriff auf Unternehmen profitabler ist als der Angriff auf den privaten Nutzer.

Q3 fand weitgehend ohne grosse Ransomware-Aktivitäten statt, zumindest im Vergleich zu dem, was Malwarebytes in den Quartalen zuvor erkannt hatte. Betrachtet man die Erkennungstrends für Ransomware in den letzten anderthalb Jahren, so zeigt sich insgesamt ein Abwärtstrend im Bereich Ransomware.

Den kompletten Bericht mit allen Datails können Sie hier herunterladen

Arbeitnehmer Rankings – was sagen sie uns dieses Jahr?

Was ist den Arbeitnehmern am Wichtigsten? Worauf legen sie Wert in Zukunft – lässt sich dies überhaupt aufgrund eines Rankings wie von "Universum Daten" erschliessen?

Ein Ranking der attraktivsten Arbeitgeber hat für Ingenieure eine neue „Nummer 1“ gefunden – die SBB! Gleichwohl sind die Bedürfnisse der Arbeitnehmer unterschiedlich. (Bild: depositphotos)

Auch 2018 haben rund 8000 Schweizer Arbeitnehmer mit akademischem und nicht-akademischem Hintergrund im durchschnittlichen Alter von Mitte 30 an der landesweit grössten Studie zu den attraktivsten Arbeitgebern teilgenommen. Dabei haben sich einige Langzeittrends bestätigt, aber auch neue Befunde ergeben. Klar ist aber, Schweizer Arbeitnehmer bewegen sich in eine eindeutige Richtung und Arbeitgeber sollten sich dessen bewusst werden. Einige, wie „Universums Daten“ zeigen, sind es schon.

Google bleibt attraktivster Arbeitgeber für IT und Wirtschafts-Professionals. Vom 1. Platz verdrängt wurde der IT Gigant allerdings bei den Ingenieuren, neu ist hier die SBB auf Platz 1.

Gut zwei Drittel der Firmen in den Top 20 haben ihren Hauptsitz in der Schweiz! Bei Betriebswirtschaftlern belegen nach Google gleich 6 Schweizer Firmen die obersten Plätze, allen voran Nestlé, Migros, SWISS und die Swatch Group. Auch im IT Bereich sind Schweizer Firmen sehr gut vertreten. Swisscom ist zweitatraktivster Arbeitgeber für IT und Logitech, SBB, SWISS, UBS und die Migros sind alle in den Top 10.

Nun sind diese Rankings natürlich ein wertvoller Indikator dafür, dass diese Unternehmen Jahr für Jahr stark in Ihre Arbeitgeberattraktivität investieren, doch sie sagen noch viel mehr aus über das aktuelle (und zukünftige!) Klima unter Schweizer Arbeitnehmern.

Trends im Schweizer Arbeitsmarkt

Nebst der allgemeinen Präferenz bei welchem Arbeitgeber es sich am besten arbeiten lässt, haben Universums Ergebnisse auch eindeutige Tendenzen zum “Wieso” geliefert.

Möglichst schnell viel Geld verdienen komme was wolle, das war einmal. Heutige Arbeitnehmer haben viel höhere bzw. niedrigere Ansprüche – das kommt auf die Perspektive an. Der Wertewandel der Generationen ist klar am Arbeitsplatz angekommen. So sind Dinge wie das Verlangen nach Respekt oder Teamorientiertheit vor allem in den technischen Berufen drastisch gestiegen. Im Ingenieur- und IT-wesen gleich um rund 10% zum Vorjahr.

Für erstere Gruppe ist es zudem im Vergleich zu 2017 bedeutend wichtiger persönliche Interessen mit dem Job vereinbaren zu können. IT’ler legen besonders Wert auf ein kreatives und dynamisches Arbeitsumfeld sowie auf Innovation. Bei Professionals im Bereich Betriebswirtschaft zeichnet sich ein ähnliches wenn auch nicht ganz so markantes Bild ab. Auch hier wird signifikant mehr Wert auf Kreativität und Innovation am Arbeitsplatz gelegt, wenn auch attraktive Zusatzleistungen und Aussicht auf einen hohen Zukunftslohn doch noch eine wichtigere Rolle spielen als bei den „Techies“.

All jene Bewegungen deuten bereits darauf hin, dass es Berufstätigen heute weniger um Prestige und mehr um Wohlbefinden und Zufriedenheit im Job geht. Bestätigen tun dies folgende Bewegungen: Ingenieure sind weniger an der finanziellen Absicherung ihrer professionellen Zukunft interessiert. Das Bedürfnis nach einem Vorgesetzten der einen konkret in der beruflichen Entwicklung fördert, ist nicht nur bei Ingenieuren gesunken, sondern auch bei IT’lern (um über 10%).

Zudem sind Arbeitstätige in technischen Feldern weniger empfänglich dafür sich im Arbeitsumfeld mit internationalen Klienten oder Kollegen auszutauschen. All dies ist allgemein als sinkendes Interesse an einer steilen Karriere zu deuten.

Eindeutige Richtungsgebung in Sachen Karrierevorstellungen

Sollten obige Trends noch nicht genug sein um aufzuzeigen, dass sich die aktuelle Arbeitskraft in eine andere Richtung bewegt als noch jene vor 10 Jahren, bringen folgende Erkenntnisse bestimmt endgültig Klarheit. Alle angesprochenen Gruppen von Berufstätigen haben dieses Jahr ein bedeutend stärkeres Interesse daran autonom und unabhängig zu arbeiten. Gleichzeitig hat in jeglicher Hinsicht der Wunsch nach einer leitenden Position drastisch abgenommen. Allen voran bei den IT’lern, hier ist jenes Verlangen um ganze 11% gesunken. Wenn man bedenkt, dass besonders IT’ler finanziell auch in nicht-leitenden Positionen ohnehin gut da stehen, ist dies durchaus nachvollziehbar. Arbeitnehmer im Bereich IT verdienen nämlich im Schnitt 12’000CHF mehr pro Jahr als Ingenieure. Der finanzielle Anreiz die Karriereleiter zu erklimmen, wird damit langsam aber sicher beerdigt. Was zählt ist das richtige Umfeld, angenehme Bedingungen und eben die spannenden, attraktiven und innovativen Projekte.

Diese Ergebnisse sind lediglich Bestätigung einer bereits bestehenden und weitaus grösseren Bewegung. Arbeitskräfte wollen keine starke Hierarchie, sich am Arbeitsplatz nicht eingeschränkt fühlen und Priorität ist, bedeutungsvolle Arbeit zu leisten. Zudem geht es um Transparenz, Respekt und Balance im Leben. Der Job soll mit fortschreitender Digitalisierung nicht näher ins Leben rücken, sondern umgekehrt.

Zeitgemässe Arbeitgeber

Arbeitgeber wie die AXA oder die Bundesverwaltung haben dies begriffen und sind bereits sehr erfolgreich im Umsetzen einiger dieser Bewegungen. Diese beiden Arbeitgeber werden beispielsweise als solche mit besonders flexiblen Arbeitsbedingungen wahrgenommen. Weiter unterstützen gemäss den befragten Professionals die Stadt Zürich, SRG SSR, IKEA und die Mobiliar besonders die Gleichberechtigung der Geschlechter.

Die Bundesverwaltung und die Stadt Zürich werden für ‘Respekt am Arbeitsplatz’ anerkannt. Die Mobiliar sowie die Postfinance werden speziell als Organisationen mit Vorgesetzten die die Entwicklung ihrer Mitarbeiter fördern wahrgenommen.

Nun ist es kein Geheimnis, dass die Schweiz zwar ein kleines Land ist, aber in Sachen Firmenstärke  bei den ganz Grossen mitmischt. Wie sehen also unsere heimischen Trends und Bewegungen auf globalem Niveau aus? Arbeitnehmer in technischen Berufen favorisieren auch global gesehen klar Faktoren wie Innovation und Kreativität am Arbeitsplatz und tendieren auch des Öfteren zu herausfordernden oder bedeutungsvollen Aufgaben.

Globale Ausrichtung

Auch bei den wirtschaftlichen Berufen ergeben sich global gesehen Parallelen. Sicherheit im Beruf sowie Work-Life Balance sind weltweit extrem wichtig. Als Unterschied zu Schweizer Arbeitnehmern in wirtschaftlichen Berufen, lässt sich auf globaler Ebene sagen, dass Professionals hier noch mehr Interesse an leitenden Positionen haben und eher den Wunsch nach einer internationalen Karriere hegen. “Daraus ist zu folgern, dass die Schweizer Arbeits- bzw. Lebensqualität durchaus geschätzt wird und sich somit in den Wünschen und Erwartungen an den Arbeitgeber niederschlägt.”, fügt der Studienverantwortliche Leo Marty an.

Besonders für jüngere Generationen wird auch beim Betrachten weltweiter Trends klar, Furcht vor Mangel an Work-Life Balance (Gen Y 36%) und zu hohen Stress Levels (Gen Z 58%), sind nur zwei der Gründe warum sich Arbeitnehmer immer weniger für Führungspositionen bzw. eine grosse Karriere interessieren. Dieselben Generationen haben zudem am meisten Angst davor in einem Job ohne Möglichkeiten zur Weiterentwicklung stecken zu bleiben. Insgesamt ist die momentane Arbeitskraft – in der Schweiz und weltweit – daran die für sie relevanten Werte mit zur Arbeit zu bringen. Für Arbeitgeber heisst das: Es ist Zeit für eine Neuorientierung des Arbeitsplatzes.

Hier weitere Informationen zum Universum Professional Ranking und zum Global Ranking

 

 

 

Forbes-Studie über Ethik im Einsatz von KI

Künstliche Intelligenz, abgekürzt KI, prägt den öffentlichen Diskurs mehr und mehr. 92 Prozent der KI-„Leaders“ setzen bereits auf spezielle Trainings für ihre Technologieexperten. Allerdings, welche Rolle spielt Ethik dabei?

Immer mehr Unternehmen setzen auf intelligente Technologien, obgleich sich die Belegschaft auch ethisch damit auseinandersetzen müsste. (Bild: depositphotos)

Der verantwortungsvolle Umgang mit KI wird im Business-Umfeld immer wichtiger – das zeigt auch eine aktuelle Studie von Forbes Insights.  Immer deutlicher wird Eines: KI hat Auswirkungen auf den Alltag aller Verbraucher. Umso wichtiger ist ein ethischer Rahmen, wie ihn auch Rumman Chowdhury als KI-Verantwortlicher bei Accenture Applied Intelligence fordert:

„Unternehmen haben damit begonnen, Bedenken und Fehltritte im Zusammenhang mit KI zu adressieren. Das ist eine positive Entwicklung, reicht aber nicht aus. Benötigt werden vorausschauende, spezifische und technische Richtlinien für die Entwicklung von KI-Systemen, die sicher, transparent, nachvollziehbar und in den Verantwortlichkeiten klar zuzuordnen sind. Denn nur so lassen sich unerwartete Konsequenzen und Compliance-Herausforderungen vermeiden, die Einzelpersonen, dem Geschäft und der Gesellschaft schaden. Data Scientists brauchen solche Richtlinien dringend.“

Führende KI-Unternehmen erkennen auch den Zusammenhang zwischen dem erfolgreichen Einsatz dieser Technologie und Analytics. 79 Prozent dieser „Leaders“ geben an, dass Analytics eine entscheidende Rolle für KI in ihrem Unternehmen spielt; dies sagen nur 14 Prozent von den bisher weniger erfolgreichen KI-Anwendern.

„Diejenigen, die KI implementiert haben, verstehen, dass Erfolg mit KI und Erfolg mit Analytics eng zusammenhängen“, erklärt Oliver Schabenberger, COO und CTO von SAS. „Für diese Unternehmen spielt Analytics bereits eine zentrale Rolle für KI.“

Ethik, ein grosses Wort

Demnach führen 70 Prozent der Unternehmen weltweit, die KI bereits einsetzen, ethische Trainings für ihre Mitarbeiter in der IT durch. 63 Prozent verfügen sogar über Ethikkommissionen, um den Umgang mit KI zu bewerten. Die Studie AI Momentum, Maturity and Models for Success, die Forbes Insights mit Unterstützung von SAS, Accenture Applied Intelligence und Intel durchgeführt hat, befragte 305 Business-Leaders weltweit, von denen mehr als die Hälfte Chief Information Officer, Chief Technology Officer oder Chief Analytics Officer sind.

Die Ergebnisse zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen „Thought“ Leadership und ethischem Bewusstsein. Unternehmen, die ihre KI-Implementierung als erfolgreich bezeichnen, sind auch ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Verantwortung für KI zu übernehmen: 92 Prozent der führenden KI-Unternehmen (sogenannte KI-„Leaders“) trainieren ihre Technologieexperten in ethischen Fragen, im Vergleich zu gerade mal 48 Prozent der Unternehmen, die in Sachen KI-Nutzung noch nicht soweit sind.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist …

Eine häufige – und falsche – Annahme ist, dass KI ohne menschliches Mitwirken funktioniere. Die Studie zeigt deutlich, dass führende KI-Unternehmen eine Kontrolle der Technologie als unerlässlich ansehen. Knapp drei Viertel (74 Prozent) berichten von mindestens wöchentlichen Reviews ihrer KI-Ergebnisse, nur 33 Prozent der KI-„Nachzügler“ führen solch regelmässige Kontrollen durch. 43 Prozent der KI-„Leaders“ haben einen Prozess, um fragwürdige Ergebnisse zu überarbeiten (bei den anderen sind dies lediglich 28 Prozent).

Insgesamt bringt der Report ans Licht, dass Kontrollprozesse noch einen weiten Weg vor sich haben, bis sie mit den Fortschritten der künstlichen Intelligenz mithalten können.

Es leuchtet ein, dass Unternehmen Massnahmen in Sachen ethischer KI ergreifen und die Kontrolle über KI behalten wollen, denn sie sind sich bewusst, dass mangelhafte Ergebnisse negativ auf sie zurückfallen können. Von den Unternehmen, die bereits KI einsetzen oder dies planen, sagen 60 Prozent aus, dass sie sich um die Auswirkungen von KI auf die Kundeninteraktion sorgen – sei es, dass ihre Aktionen weniger Empathie signalisieren oder dass Kunden ihnen weniger vertrauen könnten.

 

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie auf einen Blick:

– 46 Prozent der KI-Unternehmen hat die Technologie bereits umfassend implementiert. Andere Unternehmen sind noch in der Experimentier- oder Prototypenphase.

– Insgesamt 72 Prozent der Unternehmen setzen KI in einem oder mehreren Geschäftsbereichen ein.

– 51 Prozent der Befragten, die KI einsetzen, verweisen auf eine erleichterte Entscheidungsfindung, höhere Abschlussquoten in der Kundenakquise sowie eine Steigerung der operativen Produktivität.

– 64 Prozent bestätigen, dass sich ihre Mitarbeiter dank KI mehr auf strategische als auf operative Aufgaben konzentrieren können.

Trotz dieser positiven Effekte spüren immer noch fast 20 Prozent deutliche Widerstände ihrer Mitarbeiter aus Sorge um ihren Job. 57 Prozent der Arbeitgeber äussern konkrete Besorgnis bezüglich der Auswirkungen, die KI auf die Beziehung zu ihren Mitarbeitern haben könnte (weil Mitarbeiter sich womöglich bedroht oder überfordert fühlen könnten).

 

Die komplette Studie (in Englischer Fassung) steht hier zum Download bereit.

Microsoft Ignite Konferenz: Adobe, Microsoft und SAP starten Open Data Initiative

Die CEOs von Adobe, Microsoft und SAP haben im Rahmen der Microsoft Ignite Konferenz eine gemeinsame Open Data Initiative (ODI) vorgestellt. Ziel dieser Initiative ist es, das Customer Experience Management (CXM) auf das nächste Level zu heben.

Die CEOs von Adobe , Microsoft und SAP haben im Rahmen der Microsoft Ignite Konferenz eine gemeinsame Open Data Initiative (ODI) vorgestellt. (Bild: zVg)

Spätestens seit der Microsoft Ignite Konferenz ist klar: Adobe, Microsoft und SAP abeiten enger zusammen, um ihre gemeinsamen Kunden mit der Open Data Initiative zu unterstützen. Ihre Kunden profitieren damit von einem gemeinsamen Ansatz und einer Reihe von Ressourcen, die auf drei Leitprinzipien basieren:

  • Jedes Unternehmen besitzt und behält die vollständige, unmittelbare Kontrolle über all seine Daten.
  • Kunden können KI-gesteuerte Geschäftsprozesse nutzen, um aus einheitlichen Verhaltens- und Betriebsdaten wichtige Erkenntnisse und Informationen abzuleiten.
  • Ein breites Partner-Ökosystem sollte in der Lage sein, ein offenes und skalierbares Datenmodell zur Erweiterung der Lösung wirksam einzusetzen.

Basierend auf diesen Prinzipien liegt der Schwerpunkt der Open Data Initiative auf der Beseitigung von Datensilos und der Ermöglichung einer einheitlichen Sicht auf den Kunden. Unternehmen werden dabei unterstützt, ihre Daten besser zu verwalten und Initiativen zum Schutz der Privatsphäre und der Sicherheit voranzutreiben.

Gemeinsam helfen sie Unternehmen, aus ihren Daten aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen. Durch die Möglichkeit, Daten unternehmensweit besser zu vernetzen, können Unternehmen KI und erweiterte Analysen für Echtzeit-Insights einfacher nutzen.

Darüber hinaus kündigte Adobe mehrere neue Funktionen in der Adobe Experience Cloud an. Weitere Informationen und Links finden Sie im Folgenden.

Adobe Analytics stellt neuen virtuellen Analysten vor:

Basierend auf Adobe Sensei werden es KI und maschinelles Lernen Unternehmen ermöglichen, einen großen Mehrwert aus den Bergen von Daten zu schaffen, auf denen sie sitzen.

Kritische Einblicke, die tief in den Daten verborgen sind, werden automatisch sichtbar, ohne dass der Benutzer fragen muss. Der Analyst wird im Laufe der Zeit intelligenter, da er aus dem Nutzerverhalten lernt und relevantere Erkenntnisse liefert (Lesen Sie mehr hier).

Innovationen innerhalb der Adobe Experience-Plattform:

Innovationen in der Adobe Experience Plattform, der ehemaligen Adobe Cloud Plattform, ermöglichen es Marken, erweiterte Analysen von Kundendatensätzen durchzuführen, das mobile Erlebnis zu verbessern, benutzerdefinierte Datenmodelle zu erstellen und Daten effektiver zu verwalten.

Adobe kündigte auch seinen Open-Source-Ansatz für Experience Data Models an, der Datenwissenschaftlern die Geschwindigkeit und Flexibilität bietet, die sie benötigen, um personalisierte Erfahrungen zu ermöglichen (Lesen Sie mehr hier).

Vereinfachtes Content Management für die IT: Adobe hat sich auf die Verbesserung der Flexibilität, Skalierbarkeit und Geschwindigkeit für IT-Profis konzentriert und kündigt seinen branchenweit ersten Single Page Application Editor sowie Verbesserungen am Cloud Manager for DevOps innerhalb des Adobe Experience Managers an (Lesen Sie mehr hier).

Technologieführer von führenden Einzelhandels- und Konsumgüterunternehmen wie The Coca-Cola Company, Unilever und Walmart haben Unterstützung und Begeisterung für die Open Data Initiative zum Ausdruck gebracht.

 

 

55. Forum der Schweizerischen Management Gesellschaft: „Den Kontakt nicht verlieren“

Zum 55. Forum der Schweizerischen Management Gesellschaft (SMG) hat sich in Zürich das Who-is-Who an Unternehmerinnen und Unternehmern aus der globalen Wirtschaft getroffen. Die Konferenz mit knapp 300 Teilnehmern widmete sich dieses Jahr dem Thema „Losing touch?“ (Kontakt verlieren) und reflektierte, wann die "Bodenhaftung" zwischen Management und Mitarbeitenden fehlt - und wie man dies verhindert?

Illustre Gäste wie Reverend Richard Coles, der am 55. Forum der Schweizerischen Management Gesellschaft über „Geld und Religion“ referierte, packten die Zuhörerschaft. (Bild: zVg)

Die Schweizerische Management Gesellschaft wurde 1961 aus dem Betriebswirtschaftlichen Institut (BWI) und der ETH hervorgegangenen Schweizerischen Management Gesellschaft (SMG) gegründet. Sie repräsentiert mit 1200 führenden Entscheidungsträgern der Schweizer Wirtschaft eine bedeutende Vereinigung. Durch ihre Netzwerk- und Plattformfunktion dient die SMG im Rahmen ihrer Veranstaltung als Impulsgeberin für Unternehmer, Führungskräfte aus dem C-Level-Management und Verwaltungsräte, die sich mit strategischen und operativen Führungsfragen auseinandersetzen.

Am 55. Forum kamen nicht nur couragierte  Wirtschaftskapitäne, sondern auch illustre Gäste aus Mode, Religion, Wissenschaft zu Worte.

Ilaria Venturini Fendi: «Luxus mit sozialer Verantwortung.»

Die Modeunternehmerin, Designerin und Biobäuerin hat einen Bruch mit der Schnelllebigkeit für mehr Nachhaltigkeit vollzogen. Ilaria Venturini Fendi stammt aus der berühmten Fendi-Familie. Das Modeunternehmen wurde 2001 an den LVMH Konzern verkauft, 2003 schied sie selber aus. Rückblickend störte sie, dass alles immer schneller ging:

«Heute sind Kollektionen schon out of date kaum werden sie lanciert. Die Globalisierung tat das ihre dazu – zusammen mit der Finanzwelt, die mit der Mode zusammenwuchs.» 2006 gründete sie Carmina Campus und produzierte fortan zwar immer noch Mode, aber neu als nachhaltige Produkte gepaart mit sozialen Projekten. Sie konnte ihr altes Handwerk wieder aufnehmen – aber mit anderen Perspektiven und einem anderen Sinn. So werden heute die Produkte aus wiederverwendeten Materialien unter anderem in Afrika oder italienischen Gefängnissen hergestellt.

«Hochwertiger Luxus aus nachhaltigen Produkten kombiniert mit sozialen Projekten ist kein Widerspruch.» Daraus entstehen ethische Produkte. Das ist «not charity, just work» betont die Unternehmerin.

Kamila Markram: «Wir müssen Wissenschaft öffentlich zugänglich machen.»

Kamila Markram ist Mitbegründerin und CEO von Frontiers sowie Neurowissenschaftlerin und Autismus Forscherin an der ETH Lausanne. Sie ist überzeugt, dass Wissenschaft Leben rettet. Die Wissenschaft habe das Leben immer wieder positiv beeinflusst. So wurden zum Beispiel 1,1 Milliarden Menschenleben durch Bluttransfusionen gerettet.

Heute gebe es acht Millionen Forscher auf der Welt. Es würden immer wieder neue Entdeckungen gemacht. Die schlechte Nachricht sei, dass dieser Zyklus blockiert ist durch die Art wie Forschungsergebnisse publiziert würden: Von den jährlich 2,4 Millionen Forschungspapieren seien 80% bis 90% hinter Bezahlschranken verborgen. Forscher selber kriegen keinen Zugang zu diesen Wissenschaftsjournalen. Diese haben ein Embargo von einem Jahr. Das führt zu 2,4 Millionen Jahre Verzögerung, die dadurch verursacht werden.

Damit dem ein Ende gesetzt wird, wurde Frontiers als Open Science Plattform gegründet. Alle haben weltweit Zugang zu diesen Daten. Sponsoren und die Universitäten zahlen, damit die Papiere öffentlich publiziert werden. Diese werden auch rezensiert. Frontiers beschäftigt heute 444 Angestellte in sieben Ländern. Dazu 90’000 Schreiber und Rezensenten, die als Teilzeiter mitarbeiten. Mit der Plattform sollen laut Kamila Markram die vier Herausforderungen der Welt gelöst werden:

Die 20’000 noch nicht geheilten Krankheiten, Lebensmittel für alle Menschen, genügend Energie für alle Menschen und ein gesunder Planet. Es gebe Hoffnung sagt Kamila Markram: «Die Wissenschaft hat die Erde schon mehrmals gerettet. Der immense Fortschritt wurde trotz stark eingeschränktem Zugang zu Daten erreicht. Was wir machen müssen, ist die Wissenschaft öffentlich zugänglich machen. Das sollte zu einer Innovationsbeschleunigung führen.»

Richard Coles: «Werte, die Menschen zu Resilienz und Nachhaltigkeit führen, sollen im dynamischen Wandel Stabilität verleihen.»

Reverend Richard Coles (siehe Bild) ist heute Pfarrer und BBC-Radiosprecher. In seiner Jugend war er Mitglied der Pop-Band «The Communards», die mehrere Top-10-Hits produzierte – darunter mit „Don’t Leave Me This Way“ auch die meistverkaufte Single der UK-Charts von 1986. Es war ein unüblicher Werdegang zum Pfarrer der anglikanischen Kirche. Es war für ihn Reise zurück zu den eigenen Ursprüngen. Im Alter von 40 trat er in ein Kloster ein. Er wollte die Ängste und Bedürfnisse der Menschen kennenlernen. «Dies ist der Ort, um die grossen Lebensfragen anzugehen.» Zum Thema «Losing touch» mit traditionellen Werten und ob Geld die neue Religion sei, sagte er: «Ich glaube nicht Geld ist eine neue Religion. Geld ist ein Instrument, das positiv oder negativ eingesetzt werden kann.»

Das Geschäftsmodell der Kirche sei nicht falsch, es sei gar kein Geschäftsmodell. Er will die Kirche von innen heraus verändern. «Die Kirche stellt das Traditionelle und Konservative dar, hat aber auch sehr wichtige Botschaften. Werte, die Menschen zu Resilienz und Nachhaltigkeit führen, sollen im dynamischen Wandel Stabilität verleihen.»

Risto Siilasmaa: «Wir haben uns über das Verhalten unterhalten, das möglichst erfolgreiche Rahmenbedingungen schafft.»

Risto Siilasmaa ist seit 2012 Verwaltungspräsident von Nokia Corporation. Dem Verwaltungsrat gehört er seit 2008 an und hat daher die ganze Krise des finnischen Unternehmens erlebt. «Connecting people» war der langjährige Slogan des Technologie-Konzern Nokia, bis es seine Weltmarktführerschaft verlor. Das Unternehmen ist schon 150 Jahre alt. Es stellte auch Fernsehen, PC, Pneus und Reinigungstücher her. 2008 hatte Nokia einen Marktanteil von 50 Prozent am globalen Mobilfunk.

Als Risto Siilasmaa 2012 Präsident von Nokia wurde, erlitt das Unternehmen einen Verlust von zwei Milliarden pro Jahr. Man prognostizierte schon das Datum des Konkurses. Heute ist Nokia ein anderes Unternehmen. Durch die ganze Transformation wurden äusserst viele Verwaltungssitzungen geführt. Risto Siilasmaa:

«Durch die starke gemeinsame Arbeit entstand neues Vertrauen. Wir haben uns über das Verhalten unterhalten, das möglichst erfolgreiche Rahmenbedingungen schafft.» Es wurden vom Verwaltungsrat «goldene Regeln» erarbeitet, zum Beispiel: «Eine Vorstandssitzung, bei der wir nicht laut lachen, ist ein erbärmliches Scheitern.»

Risto Siilasmaa hat ein Buch geschrieben, damit auch alle Mitarbeitenden sehen konnten, welche Fehler begangen wurden. Nokia lebt heute Open Space und eine Open Door Policy.

Bernard «Bernie» Ecclestone: «Menschen vertrauen ist einfach, wenn sie tun, was sie sagen.»

Bernard «Bernie» Ecclestone war während 40 Jahren Formel-1-Chef. Ein Entrepreneur «by instinct«. Nach seinem Berufseinstieg bei einer Gas-/Benzingesellschaft verkaufte er später Motorräder und etablierte das grösste Verteilernetz für Motorrad- und Autohersteller in Kent. Er diversifizierte in Immobilien und begann seine Beteiligung am Motorradrennsport.

Seit seinem 16. Lebensjahr fuhr er Motorradrennen, später dann Autorennen. Dann führte er das Lotus-F2-Team und kaufte später das Connaught Formel-Eins-Team und Brabham. 1972 übernahm er quasi die Formel Eins und verkaufte 1987 Brabham, um sich ganz der kommerziellen Entwicklung des Sports zu widmen. Er verwandelte eigenhändig die Formel 1 von einem teuren Hobby für wohlhabende Rennfahrer in das globale, Multi-Milliarden Dollar schwere Geschäft und beliebteste jährliche Sportereignis der Welt, das sie heute ist.

Rückblickend erlebte er sein Leben opportunistisch: «Ich kümmere mich nicht, was nächste Woche ist. Ich behandle Dinge, wenn sie da sind und nehme die Opportunitäten war.» Auch würde er nichts anders machen: «Ich bereue nichts. Ich überlege mir immer gleich von Beginn, ob es das Wert ist.» Man müsse sich selber verstehen, mit beiden Füssen auf den Boden bleiben und das Beste aus sich herausholen: «Das bedeute auch normal bleiben. Was immer ich organisierte, legte ich selber Hand an.»

Den Rücktritt nach so langer Zeit erlebte er als einfach: «Ich wurde entlassen.» Es sei ihm leicht gefallen, anderen Menschen zu vertrauen: «Das ist einfach, wenn sie tun, was sie sagen.» Zur Zukunft erklärte er: «So lange ein Sport die Zuschauer unterhält, wird er überleben.»

Wie man künftig persönlich verbunden bleibt

«Losing touch» sei nichts Neues, es wurde nur häufig verdrängt, erklärt Wolfgang J. Pfund, Leiter Personal und Logistik Suva. Chefs hätten Mitarbeitende um sich geschart und meinten dann, sie seien in gutem Kontakt und einer Beziehung. Pfund: «Es besteht eine grosse Chance, ehrlicher zu werden. Das Thema in Beziehung sein ist das Thema von morgen.»

Dazu gehöre zum Beispiel, die Pausenkultur nicht zu verlieren. Aber auch zu streiten ohne zu verletzten sei ein wichtiger Teil der Beziehung. – Emotionen zulassen, greifbar, spürbar werden, dazu stehen, wenn es nicht so gut geht.

«Kunden sind immer flexibler und wollen immer neue Sachen haben. Dann erleben die Firmen, dass die Mitarbeitenden aus verschiedensten Gründen neue Bedürfnisse und Werte haben», sagt Thomas Vollmoeller, CEO XING und Vorstandsvorsitzender der kununu GmbH. Er plädiert dazu, den Wechsel zu umarmen, Veränderungen positive zu sehen und selber aktiv zu gestalten.

«Losing touch» hat viel mit Vertrauen zu tun, weiss Antoinette Weibel, Ordentliche Professorin für Personalmanagement an der Universität St. Gallen. Die Unternehmen rutschen eher in Richtung Misstrauen, weil das Management stark an (Erfolgs-)Zahlen glaubt. Da sei es ihre Aufgabe aufzuzeigen, wie viel Geld man verlieren kann, wenn das Vertrauen fehlt. Sie empfiehlt Bescheidenheit und Zuhören können, auf den andern einlassen, pro-aktiv sein und sich einbringen. Leute anstellen, die widersprechen können und dürfen.

http://www.smg.ch