MPDV, spezialisert auf Systeme zur Betriebsdatenerfassung und Personalzeiterfassung, hat das international anerkannte ISO 9001:2015 Zertifikat erhalten. Die Auditoren von Lloyd's Register Quality Assurance lobten vor allem die ausführliche Prozessdokumentation sowie die grafische Modellierung.
Redaktion - 26. Juli 2018
Damit erfüllen die MES-Experten die aktuellen Standards in Sachen Qualitätsmanagement. (Bild: zVg)
MPDV hat das international anerkannte ISO 9001:2015 Zertifikat erhalten. Sie ist die national und international am meisten verbreitete und bedeutendste Norm, wenn es um Qualitätsmanagement in Unternehmen geht: die ISO 9001:2015. Seit Jahrzehnten ist das Qualitätsmanagementsystem bei MPDV etabliert und wurde in der Zeit kontinuierlich weiterentwickelt – selbstverständlich an der Konformität der Norm ausgerichtet. Nach Prüfung durch Lloyd’s Register Quality Assurance hat MPDV das angesehene Zertifikat nun für die aktuelle Revision ISO 9001:2015 erhalten. Dies ist ein Beleg für das herausragende Qualitätsmanagement der MES-Experten, das neuesten Standards entspricht.
Komplexe Prozesse einfach dargestellt
Die Prüfer lobten besonders die ausführliche Prozessdokumentation von MPDV sowie deren grafische Modellierung. Demnach trage die optische Aufbereitung der verschiedenen Prozesse entscheidend dazu bei, komplexe Arbeitsvorgänge noch transparenter zu machen.
Die Vorteile zeigten sich bei der Auditierung der verschiedenen Standorte. So waren die Prozesse für den Prüfer unabhängig von Standort und Mitarbeiter gut nachvollziehbar und transparent. Ein Beispiel hierfür war die schnelle Inbetriebnahme von HYDRA.
„Die ISO 9001:2015 hat sich weiterentwickelt und kommt uns mit ihrem prozessorientierten Ansatz sehr entgegen. So können wir die Norm selbst sinnvoll und gewinnbringend für uns nutzen. Wir werden auch zukünftig alles daran setzen, unser Qualitätsmanagement weiter zu optimieren und an der ISO 9001 auszurichten. Schließlich halten wir so unsere Durchlaufzeiten auf optimalem Niveau, was zu einer noch höheren Kundenzufriedenheit führt“, sagt Wolfhard Kletti, Geschäftsführer bei MPDV.
Selbständige Gastronomen für das digitale Zeitalter rüsten
Der METRO Chair of Innovation, ein von der METRO AG gesponserter Lehrstuhl an der Ecole hôtelière de Lausanne (EHL) möchte selbständige Gastronomen motivieren und fördern. Sie hat vor kurzem seine neuesten Studienergebnisse zum Aufbau einer innovativen, digitalen Lerngemeinschaft veröffentlicht.
Redaktion - 26. Juli 2018
Gastronomen müssen sich auch weiterbilden in Sachen Management von Lebensmittel-, Getränke- und anderen Beschaffungskosten. (Bild: depositphotos)
Selbstständige Gastronomen sehen sich steigendem Druck von grossen Gastronomieketten gegenüber, von denen viele im Rahmen ihrer globalen Wachstumsstrategien vermehrt Technologielösungen einsetzen. Die selbstständigen Unternehmer sind sich dabei teilweise gar nicht bewusst, welchem Wettbewerb sie für ihr eigenes Überleben ausgesetzt sind.
Diese neueste Studie des METRO Chair of Innovation konzentriert sich auf die Herausforderungen für Gastronomen und auf ihre Einstellung zu Schulungen sowie Bildungsinnovationen aus anderen Geschäftsbereichen, die den Aufbau von Lerngemeinschaften, sogenannte Learning-Communitys, ermöglichen. Das Konzept der Studie stellt einen innovativen Ansatz zur Schulung selbstständiger Restaurantbetreiber dar. Es berücksichtigt die in dieser Branche bestehenden Herausforderungen wie Zeit- und Geldmangel sowie wirtschaftliche Herausforderungen, Interessensgebiete, vorhandener Digitalisierungsgrad sowie bevorzugte Schulungsformate.
Die grössten Herausforderungen
Die Umfrageergebnisse zeigten, dass die grössten Herausforderungen für unabhängige Restaurantbetreiber im Lieferdienst, in administrativen Tätigkeiten und in der Personaladministration liegen. Demgegenüber konzentrieren sich ihre Hauptschulungsinteressen auf das Management von Lebensmittel-, Getränke- und anderen Beschaffungskosten sowie auf das Beherrschen von Kochtechniken und das Prognostizieren der Nachfrage. Die gewonnenen Erkenntnisse zur Diskrepanz zwischen den erkannten Herausforderungen und den Interessensgebieten sind in den Aufbau des Learning-Community-Konzepts eingeflossen. Das Konzept bietet Lösungen an, die Gastronomen in den Themen schulen, die für sie interessant sind, und führt sie dabei gleichzeitig schrittweise auch an kritischere Themen heran. Zugleich stösst es einen verstärkten Austausch der Gastronomen untereinander an.
«Die Learning-Community bietet nicht nur ein gezieltes und innovatives Schulungskonzept zu einschlägigen Technologien an, sondern befasst sich auch mit den zentralen Herausforderungen, denen sich selbstständige Gastronomen im Geschäftsalltag gegenübersehen», sagt Dr. Christine Demen Meier, Leiterin des METRO Chair of Innovation. Die vom Forschungsteam, bestehend aus Dr. Christine Demen Meier, Caroline Guigou und Isabelle Vetterli, entwickelte innovative Bildungslösung setzt auch Gaming-Elemente ein, um die Lernerfahrung zu verbessern, die Teilnehmenden zum Weitermachen zu motivieren und sie dabei zu unterstützen, ein Verständnis für digitale Inhalte zu entwickeln.
Diese jüngste Studie schliesst die Studientätigkeit am Metro Chair of Innovation ab. Die Partnerschaft zwischen METRO und der EHL wird aber wachsen und sich weiterentwickeln. Weitere Informationen dazu werden in Kürze bekanntgegeben. Detaillierte Informationen zum METRO Chair of Innovation stehen unter www.innovationchair.com bereit. Hier können auch die Forschungsergebnisse via Download bezogen werden.
Ricoh Studie über Medikamente aus dem Drucker
Eine Ricoh Studie zeigt die tiefgreifenden Auswirkungen neuer Drucktechnologien auf die Gesundheitssysteme in Europa. Der Forschung zufolge sind 68 Prozent der medizinischen Fachkräfte davon überzeugt, dass neue Drucktechnologien das Potential haben, den Gesundheitssektor grundlegend zu verändern.
Redaktion - 17. Juli 2018
Die Drucktechnologie könnte helfen, die Patientenversorgung zu personalisieren und Haushalte zu entlasten. (Bild: depositphotos)
Medikamente aus dem Drucker sind schon längstens Alltag geworden, liest man die neue Ricoh Studie. Darin heisst es, dass es erhebliche Fortschritte bei individuell angepassten Prothesen und bei der On-Demand-Herstellung von Medikamenten gebe. Inzwischen würden 74 Prozent der Gesundheitsexperten neue Drucktechnologien befürworten, um die Werte genauer Diagnosen einschätzen und letzendlich die Sterblichkeitsraten senken zu können.
David Mills, CEO von Ricoh Europe, erklärt: „Da die Gesundheitssysteme in Europa mehr Aufgaben mit weniger Mitteln erfüllen müssen, wird die Nutzung innovativer Drucktechnologien sich als unerlässlich dafür erweisen, weiterhin eine hochwertige Versorgung zu gewährleisten. Neue Techniken wie das Drucken von Aquagel-Organen bedeuten, dass es Chirurgen nun möglich ist, das Anbringen von Nähten und die Entfernung von Tumoren vor Operationen an echten Patienten zu üben. Das Drucken von Medikamenten Schicht für Schicht, um spezielle Krankheiten zu bekämpfen, könnte bald alltäglich werden.“
Faktor Zeit
Zusätzlich, so unterstreicht die neue Ricoh Studie, belegen 51 Prozent, dass Patienten durch die Anwendung neuer Drucktechnologien für die schnelle Herstellung individueller Implantate wie Knochen- und dentalen Transplantaten weniger Zeit im Krankenhaus verbringen müssen und diese Technologien entscheidend dafür sind, die Genesungszeiten zu verbessern.
Aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der zunehmenden Häufigkeit von chronischen Krankheiten in ganz Europa[1] werden die Therapien immer komplexer, da die Patienten immer später im Leben von den Erkrankungen betroffen sind. Aufgrund dessen nutzen 65 Prozent der Gesundheitsdienstleister neue Drucktechnologien, um gedruckte Materialien an unterschiedliche Bedürfnisse anzupassen, einschliesslich der von älteren und Fernpatienten.
46 Prozent der medizinischen Fachkräfte gehen sogar so weit zu sagen, dass es ihnen ohne Investitionen in den 3D-Druck in den nächsten fünf Jahren schwer fallen wird, die Bedürfnisse der Patienten zu erfüllen.
Mills fügt hinzu: „Gesundheitseinrichtungen profitieren nicht nur durch bahnbrechende Entwicklungen von den Fortschritten in der Drucktechnologie. Die Gesundheitsversorgung ist ein Sektor mit einem extrem hohen Verwaltungsaufwand. Durch die Digitalisierung der Systeme können die Versorger den Verwaltungsaufwand reduzieren, um Zeit zu sparen, Kosten zu senken und die Sicherheit zu verbessern.“
1Hinweis: Ricoh hat eine quantitative Untersuchung zu den Meinungen von 787 Entscheidungsträgern im Gesundheitsbereich in ganz Europa in Auftrag gegeben
Fraunhofer LBF feiert 80 Jahre »Forschung mit System!«
Über 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft durfte das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF am 21. Juni in Darmstadt begrüssen. Ein Zukunftsworkshop zum Thema Predictive Maintenance mit intelligenten Bauteilen und Systemen und die Möglichkeit, in die sonst verschlossenen Labore Einblick zu erhalten, zogen Projektpartner und Weggefährten aus ganz Deutschland an.
Redaktion - 17. Juli 2018
Studenten der TU Darmstadt präsentieren ihren Rennwagen im Rahmen der Jubiläumsfeier „80 Jahre Fraunhofer LBF“. (Foto: Claus Borgenheimer)
Fraunhofer LBF leistet seit 80 Jahren Pionierarbeit. Die Digitalisierung als eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft durchdringt seit langem auch Forschungs- und Entwicklungsprozesse. Simulation, digitale Abbilder mechanischer Systeme, Hardware-in-the-Loop, die Grenzen zwischen physischer und virtueller Realität verschwimmen zunehmend. Neue Produkte, zum Beispiel im Maschinenbau und in der Mobilität, werden in immer kürzeren Zyklen entwickelt, müssen aber gleichzeitig zunehmende Ansprüche an Produktindividualisierung bei immer hohen Zuverlässigkeitsanforderungen erfüllen. Teilnehmer des LBF-Zukunftsworkshops diskutierten über die Generierung, über die Chancen und die Grenzen so genannter »Digitaler Zwillinge« im Prozess der Produktentwicklung.
Der klassische Maschinenbau erfährt mit der Digitalisierung in rasanter Geschwindigkeit spannende, völlig neue Perspektiven und Produktlösungen. Damit werden Produkte in ihren Funktionen und ihrer Ausgestaltung immer komplexer. »Bei all dieser Komplexität bleibt es für den Nutzer selbstverständlich, dass die neuen Produkte zuverlässig und sicher funktionieren. Dafür steht das Fraunhofer LBF mit seiner Zuverlässigkeitsforschung«, so Professor Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft in seinem Grusswort.
Darüber hinaus verlangen zukünftige Produktanforderungen an Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit moderne Leichtbaulösungen, bei denen die Entwickler immer stärker an die Grenzen des heute Machbaren gehen. Auch hier ist selbstverständlich: Die Produkte müssen leicht und sicher sein.
»Intelligente Bauteile« – Die Zukunft der Wartung
Digitalisierung und Industrie 4.0 führen auch im Bereich des zuverlässigen Betriebs von Geräten und Anlagen zu einem Paradigmenwechsel: Führte man gestern Wartungs- und Instandhaltungsintervalle noch nach bestem Erfahrungswissen und in definierten Zeitabständen durch beziehungsweise re-agierte man auf Ausfall oder Störung einer Maschine, so ermöglichen Ansätze der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) durch eine kontinuierliche, betriebsbegleitende Zustandserfassung und algorithmische Dateninterpretation zunehmend, mögliche Defekte zu prognostizieren, bevor sie tatsächlich auftreten.
Erforderlich ist dafür umfassendes Wissen um Schadensursachen und Schadenverlauf – ein Wissen, dass das LBF seit 80 Jahren Leichtbauforschung fortschreibt. Anwendungsfälle finden sich in der Verkehrstechnik, in Produktionsmaschinen oder in der Energieversorgung.
Vor diesem Hintergrund werden einzelne Bauteile zunehmend mit Sensoren, Informationstechnik und teils auch Aktoren ausgestattet, die in ihrer Gesamtheit Zustandsdaten über sich selbst und auch das umgebende System liefern und mittels Aktorik den aktuellen Zustand günstig beeinflussen können. Trotz der grossen Chancen von Predictive Maintenance sind noch technische Fragestellungen ungeklärt beziehungsweise bergen unterschiedliche Anwendungen individuelle Anforderungen.
Welche nutzbaren Daten liegen vor, welche werden noch benötigt? Wie können einzelne Sensordaten zu einem aussagekräftigen Gesamtbild zusammengeführt werden? Welche Implikationen ergeben sich aus »Warnmeldungen«? Entsprechende Diskussionen zwischen Gästen und LBF-Wissenschaftlern wurden durch Präsentation von Exponaten aus der Zuverlässigkeitsforschung untermauert.
Hinter den Kulissen im »OpenLab«
Im »OpenLab« konnten die Gäste Einblicke in die »Digitalisierung in Zuverlässigkeits- und Leichtbauforschung« erhalten und FuE-Arbeiten des LBF unter die Lupe nehmen, die einen Beitrag zu zukunftsrelevanten Themen wie »experimentell-virtuelle Zuverlässigkeitssimulation«, »smarte, adaptive Systeme«, »nachhaltigen Leichtbau« oder »Kunststoff-Recycling« leisten. Highlights waren Live-Demonstrationen, die anschaulich zeigten, wie sich zum Beispiel Recycling und Upcycling von Kunststoffen lohnen kann oder wie unterschiedlich innovative Fassadenwerkstoffe, teils aus Biomaterialien, auf Hitzeentwicklung reagieren.
An einer in ihrer Art in Deutschland einmaligen multiphysikalischen Versuchseinrichtung auf Basis eines multiaxialen Schwingtisches (MAST) für Strukturkomponenten und Batteriesysteme wurde die Gelegenheit geboten, Prüfungen an Elektrofahrzeugen real mitzuerleben. Andere Exponate zeigten unter anderem umgesetzte hybride Leichtbauteile, die mit externen Partnern vernetzte Fahrsimulation eines Elektrofahrzeugs sowie Gross- und Kleinprüfstände der Zuverlässigkeitsforschung.
Mehr zum Jubiläumstag der Fraunhofer LBS finden Sie hier
Neue internationale Bilanzierungsstandards: Zertifizierte Bewertungen von Ausfallrisiken
Am 1. Januar 2018 treten die neuen internationalen Bilanzierungsstandards zu IFRS 9-Financial Instruments in Kraft. Danach müssen börsennotierte Unternehmen Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vorausschauend bilanzieren, anstatt sie wie bisher auf der Grundlage von Erfahrungswerten auszuweisen.
Redaktion - 16. Juli 2018
Die Berechnungsmethodik gemäss den Vorgaben von IFRS 9-Financial Instruments entspricht international gültigen Zertifizierungsstandards und schliesst an die internen Kontrollsysteme der Rechnungslegung an. (Bild: depositphotos)
2018 treten die neuen internationalen Bilanzierungsstandards zu IFRS 9-Financial Instruments in Kraft. Mit „EH SmartReserve“ bietet Euler Hermes eine Dienstleistung an, die den „Expected Credit Loss“ eines Unternehmens sowie deren Tochtergesellschaften im In- und Ausland zuverlässig kalkuliert. Die Ergebnisse basieren auf einer Berechnungsmethodik, die entsprechend international gültigen Standards zertifiziert ist1.
„Die Analyse von Ausfallwahrscheinlichkeiten bei Unternehmenskrediten ist unsere Kernkompetenz“, sagt Stefan Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz. „Für Unternehmen mit anderen Geschäftsschwerpunkten ist die Umsetzung der IFRS 9-Regeln mit hohen Kosten verbunden, wenn das nötige Research für eine belastbare Prognose erst aufgebaut werden muss. Mit EH SmartReserve können wir solchen Unternehmen eine zertifizierte Kalkulation auf der Grundlage unserer Daten zur Verfügung stellen, ohne dass diese eigene Ressourcen aufwenden müssen.“
Realistische Risikokalkulation in der Bilanz
Die Rahmenbedingungen für Unternehmen ändern sich, wenn Firmen ihre offenen Forderungen nach den neuen Regelungen mit zukunftsbezogenen Ausfallwahrscheinlichkeiten hinterlegen. „Gerade Geschäftstätigkeiten in Ländern oder in Branchen mit überdurchschnittlich hoher Volatilität können den Absicherungsbedarf in den Bilanzen schnell nach oben treiben und sich dann auf das Eigenkapital, das Unternehmensergebnis oder die Dividendenzahlungen auswirken“, erläutert Ruf. „Deswegen ist ein systematisches, einheitliches und kontinuierliches Berechnungsmodell entscheidend, um realistische Wertberichtigungen zu bilanzieren und den Rechnungslegungsstandards gerecht zu werden. Und dies ohne bösen Überraschungen am Ende.“
Die Berechnungsmodelle von EH SmartReserve basieren auf den umfangreichen Informationen von Euler Hermes. Sie entsprechen den IFRS-Rechnungslegungsstandards und schliessen an die jeweiligen internen Kontrollsysteme der Konzernrechnungslegung an. Die Kosten der Dienstleistung variieren entsprechend der jeweiligen Unternehmensaufstellung und des Bedarfs.
1 International Standard für Assurance Engagements, IFRS Valuation of Receivables – Smart Reserve „IFRS Forderungsbewertung“
Der Gefahrguttag Schweiz – für den alljährlichen Überblick
Der 20. Gefahrguttag Schweiz fand mitte Juni im EuroAirport Basel statt. Anbei der Nachbericht zum Jubiläumsanlass, zu einem praxisorientierten Aus- und Weiterbildungsmodul im Bereich der komplexen Gefahrgutbestimmungen.
Martin Grether und Ralf Mengwasser - 06. Juli 2018
Gefahrgutexperten vom Swiss Safety Center führten durch einen informativen Jubiläumsanlass in Basel. In der Szene hier geht es um die Folgen einer fehlenden Ladungssicherung von Gasflaschen. (Bild: Swiss Safety Center)
Nachdem letztes Jahr das Regelwerk ADR ein Jubiläum feierte, war es dieses Jahr am Gefahrguttag Schweiz, einen runden Geburtstag zu begehen: Der Anlass fand heuer zum 20. Mal statt und belegte nicht zuletzt damit seine ungebrochene Attraktivität für Verantwortliche im Gefahrgutbereich. Die Teilnehmenden erhielten auch dieses Jahr den bereits gewohnten, umfassenden Überblick über den aktuellen und kommenden Stand der Regelwerke sowie Einblick in spezielle Bereiche des Gefahrguttransports.
Neuerungen, Änderungen und aufgehobene Übergangsregelungen
Alle zwei Jahre treten Neuerungen und Änderungen des SDR/ADR in Kraft, so auch wieder auf Beginn des Jahres 2019. Beat Schmied vom Bundesamt für Strassen präsentierte die wichtigsten davon in einem übersichtlich nach Themen gegliederten Vortrag. Dass auch wiederum Lithiumbatterien von Änderungen betroffen sind, erstaunt niemanden, verläuft deren Entwicklung doch immer noch derart rasant, dass die Regelwerke zwangsläufig in kürzesten Abständen darauf reagieren müssen. Neben den weiteren Neuerungen sind aber auch Übergangsregelungen zu beachten, die per 1. Januar 2019 aufgehoben werden.
Den Teilnehmenden wurden die wichtigsten Änderungen und Neuerungen trotz ihrer Vielzahl in kurzer Zeit, verständlich und in einem lebhaften Vortrag vermittelt. Der zweite Redner fesselte das Publikum gleich von Beginn weg mit einem kurzen Film, der zeigte, welche dramatischen Folgen es haben kann, wenn ein Lieferwagen schlecht gesicherte Gasflaschen unterwegs verliert. Gasflaschen können jedoch nicht nur während des Transports gefährlich sein, auch ihre Lagerung kann nach erstmaligem Gebrauch Gefahren bergen. Jack Winteler vom Swiss Safety Center erläuterte die Prüfungsmethoden und -intervalle von nachfüllbaren Gasflaschen und belegte anhand von Exponaten mit unterschiedlichen Schadenbildern die Wichtigkeit solcher Prüfungen überaus anschaulich.
Luft- und Seefracht mit Gefahrgut
Fabrizio Simona (Schweizerische Post) und Rosanna Cataldo (Bundesamt für Zivilluftfahrt) informierten über die Restriktionen und die Sicherheitsmassnahmen bei Gefahrgutsendungen per Luftfracht. Da die Post nur innerhalb der Landesgrenzen tätig ist, kann sie bei grenzüberschreitenden Lieferungen keine Gewähr für die ganze Transportkette übernehmen. Daher befördert die Schweizerische Post nur bestimmte Gefahrgüter, die in der Dangerous Goods Regulation klar definiert sind. Dies führt bei Kunden immer wieder zu Unverständnis und bei der Post zu einem intensiven Schulungsaufwand. Der dazu betriebene Aufwand ist sehr gross, angesichts des Risikopotenzials aber gerechtfertigt.
Ganz anders präsentiert sich die Lage für die Hapag-Lloyd, die Gefahrgut weltweit und in grossen Mengen per Seefracht spediert. Ken Rohlmann (Senior Director Dangerous Goods bei Hapag-Lloyd) betonte mehrfach, die grösste Herausforderung bestehe darin, dass Gefahrgut oft nicht als solches deklariert sei. Korrekt ausgewiesenes Gefahrgut sei unter Einhaltung der nationalen Richtlinien und der firmeninternen Regeln dagegen problemlos verschiffbar. Angesichts von rund 7000 Häfen mit eigenen Regeln sowie unzähligen nationalen Vorschriften wird es bei den Frachtpapieren aber schnell kompliziert, wenn ein Frachter mehrere Häfen nacheinander anläuft. Dazu kommt die sehr komplexe Stauplanung, die dafür sorgt, dass die Container bezüglich der IMDG-Vorschriften, der Lade- und Entladereihenfolge sowie der Krängungsbewegungen des Schiffs vorschriftsgemäss und optimal platziert werden. So werden bei Hapag-Lloyd Gefahrgutcontainer nur an ausgesuchten Positionen, die sicher geschützt sind, transportiert. Denn Kapitäne scheuen nichts mehr als Feuer an Bord. Es wird – wie weiter unten ausgeführt – alles unternommen, um undeklariertes Gefahrgut aufzuspüren, bevor es unerkannt an Bord kommt.
Bewährte und neue Fachmodule
Den Teilnehmenden standen am Nachmittag wiederum verschiedene Fachmodule zur Auswahl, in denen in kleineren Gruppen spezifisches Wissen vermittelt wurde. Wie in früheren Jahren galt es einen Gefahrgut-Parcours zu absolvieren, an dessen Posten Fach- und Praxiswissen gefragt war. Einen spielerischen Ansatz verfolgte das interaktive Gefahrgut-Quiz, bei dem einfache und komplexere Fragen innert einem Zeitlimit zu beantworten waren. Die Teilnehmenden erhielten sofort eine anonyme Auswertung der Antworten. Ein weiteres Modul informierte über die von Hapag-Lloyd zusammen mit IBM entwickelte Software, die undeklariertes Gefahrgut aufspürt. Dazu werden die Frachtpapiere gescannt und nach einer umfangreichen Liste von Begriffen sowie nach merkwürdigen Kombinationen abgesucht.
Das System meldet derzeit täglich rund 1200 verdächtige Frachtbuchungen mit manipulierten Dokumenten oder Fotos, die fast alle aus denselben drei Weltregionen stammen. Der Transport von Gefahrgut ist aufwändiger und daher teurer als der anderer Güter, sodass die Verlockung leider gross ist, auf Kosten der Sicherheit Geld zu sparen. Auf grosses Interesse stossen immer wieder die Freistellungen im Gefahrgutrecht. So besuchten viele Teilnehmende dieses Fachmodul, um sich über die wegfallenden Freistellungen für Gefahrgut in Maschinen und die korrekte Anwendung der vielen unterschiedlichen Freistellungen zu informieren.
Gegen 129‘000 Tonnen Elektroschrott 2017 gesammelt
Elektroschrott lässt grüssen: Die Schweizer Bevölkerung hat im Jahr 2017 etwas über 129’000 Tonnen Elektro- und Elektronik-Altgeräte entsorgt. Obwohl die Konsumenten insgesamt mehr Geräte zurückbringen, ging das Gesamtgewicht im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück. Der Grund ist der anhaltende Trend weg von Röhren- hin zu Flachbildschirmen.
mm - 05. Juli 2018
Inzwischen gibt es auch flachere Reflex Kameras. Der Trend zu leistungsfähigeren und gleichzeitig leichteren Elektroprodukten hielt auch 2017 an. (Bild: depositphotos)
Es ist nicht alles Elektroschrott, was in der Schweiz an Elektro- und Elektronik-Geräte zurück gebracht wird. Einersseits steckt noch ein vorgezogener Recyclingbeitrag (VRB), der beim Kauf eines neuen Produkts anfällt, im Altgerät. Andererseits finden sich in den vielen recycelbaren Elektronikgeräten wertvolle Komponenten.
Organisiert und verwaltet wird das Elektronik-Recycling durch die beiden Rücknahmesysteme Swico Recycling und SENS eRecycling. Im Jahr 2017 sind insgesamt 129’218 Tonnen Elektroschrott angefallen (Vorjahr 137’808). Das entspricht 15 kg pro Einwohner. Im Bezug auf das Gesamtgewicht fallen 62 Prozent auf Haushaltgeräte und Leuchtmittel (SENS eRecycling), 38 Prozent sind Altgeräte aus Informatik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik (Swico Recycling).
TV-Delle weiterhin spürbar Der Trend zu leistungsfähigeren und gleichzeitig leichteren ICT-Produkten hielt auch 2017 an. Insgesamt wurden 48‘525 Tonnen Geräte aus Informatik, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation zurückgebracht (Vorjahr 52‘362 Tonnen). Damit stiegen die Stückzahlen weiter an, das Gesamtgewicht der durch Swico Recycling zurückgenommenen Mengen sank jedoch um rund 7,3 Prozent. Der Haupttreiber bleibt der Technologiewechsel bei den TV-Geräten, die einen Grossteil der Swico-Tonnagen ausmachen: Während früher Bildröhren-Geräte zurückgebracht wurden, sind es heute vermehrt leichtere Flachbildschirme. Die Zahl an zurückgebrachten CRT-PC-Monitoren ist um 26 Prozent gesunken, bei den CRT-Fernsehern sind es minus 24 Prozent.
Immer mehr machen mit
Das freiwillige Rücknahmesystem Swico Recycling erfreut sich auch grosser Beliebtheit bei den Herstellern und Importeuren von ICT, Unterhaltungselektronik & Bürotechnologie. Die Anzahl Konventionsunterzeichner, also der Unternehmen die am System teilnehmen und den vorgezogenen Recyclingbeitrag auf ihre Geräte aufschlagen, ist im letzten Jahr um 42 neue Partner auf 568 Unternehmen gewachsen (+8 Prozent). Es ist erfreulich, dass es in der Schweiz im Bereich ICT- und Unterhaltungselektronik keine Trittbrettfahrer gibt, welche die Solidarität gefährden. Weitere Zahlen und Informationen finden Sie im Swico Jahresbericht 2017.
Fondsrechnung bei SENS eRecycling ausgeglichen SENS eRecycling hat das freiwillige Rücknamesystem im letzten Jahr überarbeitet und noch schlanker und effizienter gestaltet. Dank diesem proaktiven Systemupdate und den guten Rohstoffpreisen darf die SENS im Geschäftsjahr 2017 auf ein erfreuliches Ergebnis blicken und kann so die aus dem Auslandeinkauf und dem ausländischen Onlinehandel entstandenen Einnahmelücken im Fonds ausgleichen. Das Rücknahmesystem ist mit 722 angeschlossenen Herstellern und Importeuren schweizweit sehr gut aufgestellt und breit abgestützt. Mehr Informationen zu den Zahlen und Highlights im 2017 finden Sie im Geschäftsbericht 2017.
Rücknahmemengen bei Haushaltsgeräten ähnlich wie im Vorjahr Im SENS System wurden 80’000 Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte zurückgenommen und verarbeitet. Die Rücknahmemenge ist gegenüber dem Vorjahr in fast allen Kategorien gleichgeblieben oder sogar leicht zurückgegangen. Spannend ist die Entwicklung in der Photovoltaik – seit anfangs 2015 werden die Module in allen SENS-Sammelstellen zurückgenommen. Die Photovoltaik-Anlagen der ersten Generation werden nun kontinuierlich abgebaut und durch moderne, effiziente Anlagen ersetzt. Dieser Trend zeigt sich sehr klar in den Rücknahmequoten: Wurden 2015 noch je rund 70 Tonnen PV-Module mit SENS recycelt, waren es im Jahr 2017 bereits rund 337 Tonnen. Dies sind jedoch nach wie vor sehr geringe Mengen.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Gerätekategorien finden Sie im Fachbericht auf unseren jeweiligen Websites: swico.ch und eRecycling.ch
Klubschule Migros Zürich schreibt ISO-Bestnoten
Die Klubschule Migros Zürich ist sich ihrer Verantwortung als grösste Institution für Erwachsenenbildung bewusst. Sie hat mit der Zertifizierung nach dem internationalen Standard ISO 29990 den Nachweis erbracht, dass Qualität und Dienstleistungen all ihrer Schulen höchste Anforderungen erfüllen.
Redaktion - 05. Juli 2018
Die Migros Klubschule in Zürich punktet mit einer Zertifizierung nach ISO 29990. (Bild: zVg)
Die Klubschule Migros Zürich ist überzeugt: Wer Zeit und Geld für eine Aus- oder Weiterbildung einsetzt, möchte Gewissheit über die Qualität des Angebots. Die internationale Zertifizierung nach ISO 29990:2010 bietet Gewähr, dass ein Bildungsinstitut die hohen Anforderungen der Norm in allen Bereichen erfüllt. Sie gibt den Kunden die grösstmögliche Sicherheit, dass ihre hohen Ansprüche erfüllt werden. Aus diesem Grund hat sich die Klubschule Migros Zürich für die Zertifizierung nach ISO 29990:2010 entschieden.
Im Mai wurde die Qualität der Klubschule Migros Zürich und der zugehörigen Tanzschule Tanzwerk101 durch die externe Zertifizierungsgesellschaft Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) eingehend mittels Interviews und Einblicken ins Tagesgeschäft geprüft. Die Analyse hat gezeigt, dass die Klubschule Migros Zürich ihre Aufgaben kundenorientiert und praxisnah umsetzt, die Lerninhalte und -ergebnisse eine hohe Qualität aufweisen und der Betrieb sehr gut organisiert ist.
Die SQS stufte die Bildungsstätte bei der Erstzertifizierung bei den Besten ein und machte keine Auflagen für Verbesserungen. Die Auszeichnung ist drei Jahre gültig und wird regelmässig überprüft.
Zertifizierung nach ISO 29990:2010
Das international anerkannte SQS-Zertifikat ISO 29990:2010 zeichnet bildungsspezifische Managementsysteme und die kontinuierliche Verbesserung des Führungssystems, der Prozesse und der Dienstleistungen aus. Es ist kompatibel mit ISO 9001 (Qualitätsmanagement), allen weiteren Managementsystem-Normen sowie eduQua, dem Schweizer Qualitätslabel für Anbieter von Weiterbildungen.
S-GE Studie: Turbulente Zeiten für Schweizer Exporteure?
Eine aktuelle S-GE Studie von Switzerland Global Enterprise geht auf die Bedrohungen und Opportunitäten für international aktive Schweizer Firmen ein. Die Wirtschaftsprofessoren Simon J. Evenett (Universität St. Gallen) und Patrick Ziltener (Universität Zürich) beantworten brennende Fragen, die Risikoverantwortliche beschäftigen.
Redaktion - 04. Juli 2018
Wird die Schweiz auch unter hohen Schutzzöllen ein sicherer Hafen bleiben? Eine aktueller S-GE Studie zeigt mögliche Chancen und Risiken für weltweit expoertierende Unternehmen auf. (Bild: depositphotos)
Daniel Küng, CEO von Switzerland Global Enterprise, wird eingangs der neuen S-GE Studie zitiert: «Angesichts der Diskussionen um einen möglichen Handelskrieg und den steigenden Protektionismus in der Welt sind unsere international aktiven Unternehmen mit sehr viel Unsicherheit konfrontiert», so der CEO. «Mit der neuen Studie wollen wir vor allem KMU eine Orientierung für ihre Exportstrategie geben.» Um die Situation für Schweizer Firmen zu veranschaulichen, beschreibt die Studie weltweite Trends in der Handelspolitik, beleuchtet die Gegebenheiten in sieben wichtigen Ländern und Regionen und zeigt die Konsequenzen für Schweizer Unternehmen auf.
Entwicklung trotz Handelshürden der USA
Die USA haben demnach bereits seit 2009, also bereits lange vor dem Amtsantritt von Donald Trump, jährlich über 100 neue handelshemmende Massnahmen eingeführt. Ungeachtet dessen wuchsen Schweizer Exporte in die USA auf heute 34 Mrd. CHF von 22 Mrd. CHF im Jahr 2012. Es bleibt also abzuwarten, inwieweit sich Zollerhöhungen – so sie denn für die Schweiz tatsächlich wirksam würden – negativ auswirken würden.
Mögliche Nachteile durch neue EU-Abkommen
Die EU hat vor Kurzem ein Freihandelsabkommen mit Japan geschlossen. Die Verhandlungen mit dem südamerikanischen Staatenverbund Mercosur stehen laut Medienberichten kurz vor dem Abschluss. In Japan können sich vor allem für Lebensmittelproduzenten Nachteile ergeben. In Südamerika sind die Auswirkungen noch unklar, jedoch gelten dort zumal im wichtigsten Markt Brasilien häufig hohe Einfuhrzölle.
Würden diese für EU-Konkurrenten von Schweizer Firmen reduziert, hätten sie einen gewichtigen Vorteil im Wettbewerb. Die Schweiz verhandelt ebenfalls über ein Abkommen mit den Mercosur-Staaten.
Globalisierungsprojekte und -Abkommen in Asien-Pazifik
Die «Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership» (CPTPP) und «Regional Comprehensive Economic Partnership» (RCEP) haben das Potential, globale Handelsströme nachhaltig zu beeinflussen. Ihre Entwicklung müssen Exporteure eng verfolgen, denn ihre Marktzugangsbedingungen werden sich verändern und sie werden in manchen Bereichen allenfalls Wettbewerbsnachteile zu erleiden haben. Die beiden sogenannten «Mega-Regionals» zeigen, dass die Zeichen in der Region weiter auf Handelsintegration stehen.
Verstärkend kommt „Chinas Belt-and-Road-Initiative“ hinzu. Das riesige Globalisierungsprojekt soll 65 Länder stärker miteinander vernetzen, die zwei Drittel der Weltbevölkerung stellen und mehr als ein Drittel des globalen Bruttoinlandsprodukts. In China sind Schweizer Unternehmen dank eines bilateralen Freihandelsabkommens sehr gut positioniert. 2018 profitieren sie in dessen Rahmen von vielen neuen Zollsenkungen.
KMU: Einzelfall analysieren und Opportunitäten nutzen
Daniel Küng, CEO von Switzerland Global Enterprise, kommentiert: «Die Studie der beiden Experten zeigt: Exporteure sollten die grossen Schlagzeilen mit Vorsicht geniessen. Im Einzelfall könnten neue Abkommen im Asien-Pazifik-Raum oder in Lateinamerika vielleicht mehr Einfluss haben als die Zollpolitik der USA oder Chinas. Gleichzeitig schafft die Globalisierung stets neue Opportunitäten. Es laufen Verhandlungen zu Freihandelsabkommen oder es treten Handelserleichterungen in Kraft, die Schweizer Firmen nützen könnten. Wir raten Exporteuren dazu, zu analysieren, was sich im Detail vor Ort für sie verändert – und weiter mutig ihr internationales Business voranzutreiben!»
Einen ausführlichen Bericht über die USA-EU-Handelskontroverse und Epxertenkommentare finden Sie auch in der Sommerausgabe von Management Qualität (2018/07-08)
Die Studie „Swiss Exports between Globalization and Protectionism“ (auf Englisch) ist gratis verfügbar auf der Site von Switzerland Global Enterprise (S-GE):
Eine Checkliste für Englisch im Management von Unternehmen
Ohne Englisch geht offenbar nichts im Management. Mit der zunehmenden Internationalisierung von Unternehmen steht auch die Diskussion rund um Englisch als Arbeitssprache immer wieder im Raum. ManagerInnen, die hier unbedacht vorgehen, können kläglich scheitern, weiss WU-Wissenschaftlerin Miya Komori-Glatz vom Institut für Englische Wirtschaftskommunikation.
mm - 03. Juli 2018
In ihrer Forschung widmete sich Komori-Glatz einer Synthese wirtschaftlicher und sprachwissenschaftlicher Publikationen. (Bild: zVg)
In ihrer Forschung über Management-Englisch widmet sich Miya Komori-Glatz der allgemeinen Arbeitssprache. Dabei dreht sie sich primär um eine Sprache, die in Teams kursiert und sich in spezifischen Arbeitsbereichen entwickelt. Oft ist es eine Sprache, die nichts als Muttersprache getätigt wird. Die Etablierung einer solchen „Universalsprache“, so Komori-Glatz, mündet jedoch in eine „jede Menge Fehler.“ Es gebe jedoch auch positive Anzeichen in Sachen Teamwork.
Eigentlich ist es Alltag: Internationale Teams arbeiten und reisen in unterschiedlichen Sprachkreisen. Doch nicht jedem fällt der Umgang mit einer Fremdsprache wie Englisch als Arbeitssprache leicht. „Gerade die Umstellung innerhalb eines Unternehmens von Deutsch als gelebte Sprache auf Englisch, stellt einen grossen Einschnitt dar und fällt vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schwer“, so die Wissenschaftlerin des WU-Instituts für Englische Wirtschaftskommunikation. – Vielen fehle es gar an einem Sprachkonzept!
Chance und Herausforderung für Teams
„Im Zentrum steht immer die Frage, wie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprachlich erreicht und Informationsbarrieren vermieden werden können“, so die Wissenschaftlerin. Deutlich wurde dabei, dass die sprachliche und kommunikative Kompetenz in Englisch ein entscheidender Machtfaktor im Unternehmen sein kann, wodurch den MitarbeiterInnen – je nachdem – Vorteile bzw. Nachteile entstehen können.
„Gleichzeitig sehen wir aber in einer weiteren, eigenen Studie, dass sich sprachlichen Kompetenzen auch im Team gemeinsam entwickeln können.“ Für diese Erkenntnis beobachtete und interviewte Komori-Glatz englischsprachige Arbeitsgruppen von Studierenden. Dabei zeigt sich, dass die Gruppen im Laufe der Zusammenarbeit eigene Begrifflichkeiten, ein eigenes Vokabular, und eigene kommunikative Praktiken entwickelten. „Die Studierenden haben sich sozial wie auch fachlich gemeinsam entwickelt. Mit dem Verständigungsprozess ging auch ein gemeinsames Vokabular einher. Nicht nur die Inhalte, sondern auch die Art, etwas zu sagen, haben sie einander angepasst“, so Komori-Glatz, „Dies deutet darauf hin, dass – sofern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst dafür einsetzen – ein gemeinsamer, inkludierender Entwicklungs- und Lernprozess entstehen kann. Dadurch kommt man erfolgreich ans Ziel.“
Von der Teeküche bis zum Besprechungsraum
Um tatsächlich alle Kommunikationskanäle zwischen den MitarbeiterInnen, sowohl untereinander als auch zu den Führungskräften und der Unternehmenszentrale, offen zu halten, sind die Anforderungen jedoch hoch. Besonders entscheidend ist hier die Flexibilität, zu reagieren, wenn Informationen nicht alle erreichen oder Barrieren entstehen. „Nicht immer ist es sinnvoll, alle Informationen nur auf Englisch anzubieten – gerade wenn noch kein einheitliches Sprachniveau im Unternehmen herrscht. Möchten Führungskräfte Kommunikation unter multikulturellen MitarbeiterInnen von der Teeküche bis hin zum Besprechungsraum ermöglichen, erfordert es die Flexibilität, auch Informationen zusätzlich noch in der überwiegenden Muttersprache anzubieten, um Wissensklüfte und schwankende Machtverhältnisse zur Informationsvor- und –Nachteile zu vermeiden“, so Komori-Glatz. „Dabei ist es gleichzeitig wichtig, dass neue MitarbeiterInnen sich auch in der Firma wohl fühlen und nicht durch die Landessprache ausgeschlossen werden.“
Fünf Punkte, die es zu beachten gilt
Eine Arbeitssprache zu etablieren bringe viele Tücken, aber doch auch viele Chancen mit sich, so die Wissenschaftlerin. „Um Informationsflüsse im Unternehmen zu optimieren, ist es vor allem wichtig, potentielle Barrieren und Chancen zu erkennen. Wo liegen die sprachlichen Kompetenzen der MitarbeiterInnen? Wo können sich sogenannten „language clusters“, das heißt Gruppen von MitarbeiterInnen mit gemeinsamer Sprache, bilden und wie kann das zu Vor- oder Nachteilen führen?“, erklärt Komori-Glatz. Und auch sonst gibt es Vieles zu beachten:
Es braucht ein Konzept. Soll beispielsweise Englisch als Arbeitssprache etabliert werden, müsse vorab Grundsätzliches geklärt werden, wie beispielsweise, wann es Sinn macht, Englisch einzusetzen und wie die Stakeholder eines Unternehmens erreicht werden können.
Die Umstellung einer Firmensprache ist extrem ressourcenintensiv. Dokumente müssen übersetzt werden, alles muss bestätigt bzw. nachkontrolliert werden, Sprachen können nicht schnell angeeignet werden. Ein allgemeines Language-Training ist leider oft nicht genug: Das Training muss spezifisch für die Branche, die Firma und sogar die eigene Tätigkeit massgeschneidert werden.
Vorsicht bei Schattenhierarchien! Sogenannte „Language nodes“, mehrsprachige MitarbeiterInnen, sind eine wertvolle Ressource, um Information direkt und verständlich zu vermitteln. Schwierig wird es allerdings dann, wenn sich dadurch Schattenhierarchien entwickeln und die Firma zu sehr von „Language nodes“ abhängig wird, weil diese mehr Macht haben, als ihre eigene Funktion mit sich bringt.
Informationsflüsse müssen beobachtet und ggf. innovativ gefördert werden. Regelmäßiges Einholen von Feedback ist wichtig, um sicher zu stellen, dass die (richtigen) Informationen ankommen. Schriftliche Vorbereitung für Meetings oder Zeit für Brainstorming in kleineren Gruppen unterstützt KollegInnen mit weniger ausgeprägten Sprachkenntnissen, die mehr Zeit oder sprachliche Hilfsmittel brauchen, dabei, ihre Ideen auszudrücken und sich einzubringen.
Fremdsprachenkenntnisse über Englisch hinaus sind immer ein Vorteil. Auch wenn Englisch die Arbeitssprache ist, fördert die Mehrsprachigkeit informelle Informationsflüsse und die Beziehungsebene. Mehrere Studien haben gezeigt, dass sogar ganz wenige Kenntnisse von der Sprache der Business-PartnerInnen einen Beitrag zum Vertrauen leisten.
Der bundesnahe Rüstungskonzern Ruag wird aufgespalten. Die für die Schweizer Armee tätigen Geschäftseinheiten sollen von den internationalen Bereichen getrennt werden. Bis Ende des Jahres wird ausserdem eine Teilprivatisierung der internationalen Abteilung geprüft.
Redaktion - 29. Juni 2018
Ab Anfang 2020 sollen Bereiche der Ruag „entflechtet“ werden, heisst es in einer Pressemitteilung des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). (Bild: depositphotos)
Der Schweizer Rüstungskonzern Ruag wird neuorgansiert. Ab Anfang 2020 soll eine neue Gesellschaft, die MRO-Holding, beziehungsweise deren Tochterfirma MRO Schweiz, die gesetzlich verankerte Sicherstellung der Ausrüstung der Schweizer Armee gewährleisten. Das teilt das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit.
Neue Dachgesellschaft vorgesehen
Der Bundesrat hatte im März dieses Jahres entschieden, dass das Unternehmen aufgeteilt werden soll. Er genehmigte vorgelegte Konzept. Die Kosten für die Entflechtung werden auf 60 bis 70 Millionen Franken geschätzt. Sie sollen von Ruag getragen werden.
Dazu gehören die Wartung und Reparatur des Armeematerials und die Instandhaltung von «einsatzrelevanten Systemen», wie zum Beispiel der F/A-18-Flotte. Diese Aufgaben wurden bisher von Ruag Defence und Ruag Aviation wahrgenommen.
Eine zweite Firma, die Ruag International, soll Leistungen am Markt anbieten. Dazu gehören auch nicht sicherheitsrelevante Bereiche wie Ruag Space, Ruag Aerostructures, Ruag Ammotec und Cyber. Beide Unternehmen werden unter dem Dach einer neuen Beteiligungsgesellschaft zusammengefasst.
Die Sicherheit erhöhen
Nach einem Cyberangriff auf die Ruag zwischen 2014 und 2016 hatte der Bundesrat diesen März entschieden, dass das Unternehmen aufgeteilt werden soll. An seiner Sitzung genehmigte er nun das Konzept dazu.
Durch die Entflechtung würden die Finanzflüsse und die Informatiksysteme der beiden Unternehmen getrennt und damit die Sicherheit erhöht, schreibt der Bundesrat. Denn die Informatiksysteme der MRO Schweiz müssten den Sicherheitsstandards der Armee genügen, weil deren Leistungen für Einsätze der Armee in allen Bedrohungslagen nötig seien. (Quelle: sda/mm)
Geldwäscherei: Herausforderungen des Schweizer Finanzplatzes
Im Kampf gegen organisiertes Verbrechen und Geldwäscherei steht der Schweizer Finanzplatz aufgrund seiner weltweiten Bedeutung besonders im Fokus. Entsprechend sehen sich Banken und Behörden mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Eine neue Studie von KPMG ortet sechs Bereiche mit Handlungsbedarf.
kpmg/mm - 26. Juni 2018
Einige Banken würden nicht nur Risikoansätze in ihren IT-Infrastrukturen zeigen – heisst es in der neuen Studie von kpmg. (Bild: depositphotos)
Im Kampf gegen organisiertes Verbrechen, Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung steht der Schweizer Finanzplatz aufgrund seiner weltweiten Bedeutung besonders im Fokus. Als Reaktion auf den vierten Länderbericht der Financial Action Task Force (FATF) zur Schweiz vom Dezember 2016 wurde durch das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) eine Analyse der publizierten Empfehlungen und Schwachstellen vorgenommen.
Der Bundesrat erklärte, dass um identifizierten Schwachstellen zu beheben, die Geldwäschereiverordnung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (GwV-FINMA), die Vereinbarung über die Standesregeln zur Sorgfaltspflicht der Banken (VSB) und die Reglemente der Selbstregulierungsorganisationen anzupassen sind. Die Anhörung zur Teilrevision der GwV-FINMA ist seit dem 16. Oktober 2017 abgeschlossen. Das Inkrafttreten der Revision ist im Jahr 2019 vorgesehen.
Die Schweizerische Bankiervereinigung plant gleichzeitig mit der GwV-FINMA die aktuelle VSB 16 anzupassen.
Handlungsbedarf gegeben
Der Staat will die Finanzintermediäre durch Regulierungen stärker in die Pflicht nehmen: Diese sollen eine präventive Rolle einnehmen, indem sie beteiligte Parteien und die Herkunft neuer Gelder umfassender prüfen. Keine leichte Aufgabe, zumal neue Technologien und digitale Währungen Kriminellen in die Hände spielen, und grenzüberschreitende Geldströme immer schwieriger nachzuverfolgen sind.
Demgegenüber wirkt die Regulierung zum einen reaktiv, da sie der technologischen Entwicklung hinterherhinkt.
Zum anderen weisen einige Banken Defizite hinsichtlich ihrer Risikoansätze sowie IT-Infrastrukturen auf. Dies zeigt die neue Studie «Clarity on Financial Crime in Banking» von KPMG, in deren Rahmen 50 Schweizer Banken zu den Herausforderungen im Kampf gegen organisiertes Verbrechen und Geldwäscherei, aber auch zu regulatorischen Rahmenbedingungen befragt wurden.
Die Studie ortet für Schweizer Finanzintermediäre in sechs Bereichen Handlungsbedarf:
Schweizer Banken bietet sich die Chance, ein klares Zeichen zu setzen bei der konsequenten Verhinderung und Aufdeckung von Finanzkriminalität;
Sie können die Effektivität ihres Risikomanagements durch die Berücksichtigung instituts-spezifischer Ansätze wesentlich steigern;
Sie können ihre Compliance-Ziele erreichen und entsprechende Kosten senken, indem sie einen dynamischen Ansatz verfolgen und das Mitarbeiterbewusstsein schärfen;
Sie können ihr eigenes Personal durch den Einbezug von externem Fachwissen stärken;
Sie können sich durch eine robuste Compliance, die auf einer soliden Unternehmenskultur, entsprechenden Tonalität an der Spitze sowie einem effektiven Sanktionssystem gründet, besser schützen;
Sie können die Qualität der Meldungen an die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) weiter steigern, um den Kampf gegen organisiertes Verbrechen und Geldwäscherei noch effektiver zu gestalten.
Gezielteres Engagement bei Prävention und Identifizierung
Ein gezielteres Engagement der Schweizer Banken bei der Prävention und Identifizierung krimi-neller finanzieller Aktivitäten dient letztlich den Banken selbst. Dazu zählen genauere Risikobe-wertungen, welche das jeweils eigene spezifische Geschäftsmodell einer Bank berücksichti-gen und dazu dienen, kriminelle finanzielle Aktivitäten effektiver identifizieren und verhindern zu können.
Mehr zur Studie «Clarity on Financial Crime in Banking» von KPMG, zu den Auswirkungen von Finanzdelikten auf Schweizer Banken finden Sie hier