77 Prozent der Schweizer Unternehmen setzen KI zur Cyberabwehr ein

Eine Studie von Trend Micro zeigt die wachsende Bedeutung von KI für Cybersecurity-Strategien. Gleichzeitig nehmen die Bedenken hinsichtlich Cyberrisiken zu.

Die Flut an Cyberbedrohungen überfordert menschliche Fähigkeiten. KI kann für die Cyberabwehr gute Dienste leisten – von ihr können aber ebenfalls Gefahren ausgehen. (Bild: Pixabay.com)

Trend Micro, einer der weltweit führenden Anbieter von Cybersicherheitslösungen, veröffentlicht neue Studienergebnisse. Diese zeigen: Unternehmen setzen verstärkt auf künstliche Intelligenz (KI), um ihre Cyberabwehr zu stärken, äussern jedoch zunehmend auch Besorgnis über das Potenzial dieser Technologie, ihre Angriffsfläche zu vergrössern und neue Risiken zu schaffen.

KI im Einsatz zur Cyberabwehr

Laut der Studie setzen 77 Prozent der Schweizer Unternehmen (81 Prozent weltweit) bereits KI-gestützte Tools als Teil ihrer Cybersicherheitsstrategie ein, weitere 17 Prozent (16 Prozent weltweit) prüfen aktiv deren Implementierung. Nahezu alle Befragten (96 Prozent in der Schweiz, 97 Prozent weltweit) sind offen für den Einsatz von KI in irgendeiner Form. 65 Prozent der Schweizer Befragten (52 Prozent weltweit) nutzen sie bereits für wichtige Security-Prozesse wie das automatisierte Auffinden von Assets, Risikopriorisierung und Anomalieerkennung. Zudem hoffen viele Verantwortliche auf die Möglichkeiten von KI, um ihre Cybersicherheit zu verbessern: Bei 42 Prozent der befragten Unternehmen in der Schweiz wie weltweit haben KI und Automatisierung oberste Priorität zur Verbesserung der Cybersicherheit.

Die KI ist auch ein Risiko: Besorgnis wächst

Doch die zunehmende Verbreitung von KI-Lösungen birgt auch erhebliche Risiken. Überwältigende 94 Prozent der Schweizer Unternehmen (ebenso 94 Prozent weltweit) glauben, dass sich KI in den nächsten drei bis fünf Jahren negativ auf ihre Cyberrisiken auswirken wird. Zwei Drittel (67 Prozent in der Schweiz gegenüber nur 53 Prozent weltweit) erwartet eine Zunahme des Umfangs und der Komplexität von KI-gesteuerten Angriffen, die sie zwingen werden, ihre bestehenden Cybersicherheitsstrategien zu überdenken und neu aufzustellen. Zu den grössten Bedenken schweizerischer Unternehmen beim Einsatz von KI zählen:

  • das Risiko der Offenlegung sensibler Daten (44 Prozent in der Schweiz, 42 Prozent weltweit)
  • die Möglichkeit, dass geschützte Daten von nicht vertrauenswürdigen Modellen ausgenutzt werden (41 Prozent in der Schweiz, 36 Prozent weltweit)
  • die Ungewissheit darüber, wie Daten von KI-Systemen verarbeitet und gespeichert werden (41 Prozent in der Schweiz, 38 Prozent weltweit)
  • die Herausforderungen bei der Überwachung durch die Zunahme neuer Endpunkte und APIs (31 Prozent in der Schweiz, 31 Prozent weltweit)
  • die Entstehung von Blind Spots durch die Verbreitung von Schatten-IT (30 Prozent in der Schweiz, 31 Prozent weltweit)
  • ein erhöhter Compliance-Druck (30 Prozent in der Schweiz, 33 Prozent weltweit)

„KI birgt ein enormes Potenzial für die Stärkung der Cyberabwehr, von der schnelleren Erkennung von Anomalien bis zur Automatisierung zeitaufwändiger Aufgaben.“, berichtet Rachel Jin, Chief Enterprise Platform Officer bei Trend Micro. „Aber Angreifer sind ebenso eifrig dabei, KI für ihre Zwecke zu nutzen, und das schafft eine sich schnell verändernde Bedrohungslandschaft. Unsere Forschung und unsere Praxistests machen deutlich, dass Cybersicherheit von Anfang an in KI-Systeme integriert werden muss. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel.“

Quelle: Trend Micro

KI-gesteuertes Finanzwesen: Eine neue Ära der kontinuierlichen Transformation für CFOs

Mit der Einführung von KI-Agenten beginnt eine neue Phase der Finanztransformation – das KI-gesteuerte Finanzwesen. Diese Weiterentwicklung ersetzt traditionelle Prozesse und liefert hochwertige, datengesteuerte Ergebnisse innerhalb einer zusammenhängenden, integrierten Lösung: einer echten SaaS-nativen ERP-Plattform. Näheres dazu in diesem Gastbeitrag von Jean Marc Pfammatter, Applications Leader Switzerland bei Oracle.

KI-gesteuertes Finanzwesen läutet einen Paradigmenwechsel ein. (Bild: Depositphotos.com)

Die integrierten Fähigkeiten von KI-Agenten ermöglichen die Verarbeitung grosser Datenmengen, Echtzeitanalysen und -vorhersagen sowie die Zusammenfassung und Präsentation von Informationen. Dadurch revolutionieren sie grundlegend die Art und Weise, wie Finanzgeschäfte abgewickelt werden. Das Finanzwesen hat sich zu einem dynamischen, Echtzeit-orientierten und kontinuierlichen Bereich entwickelt. Im KI-gesteuerten Finanzwesen sind automatisierte Abläufe, prädiktive Erkenntnisse und kollaborative Massnahmen möglich, die zu beispielloser Effizienz und einem tieferen Geschäftsverständnis führen. Finanzteams können sich jetzt auf die operative Überwachung, die Geschäftsoptimierung und die Bereitstellung zuverlässiger, aktionsorientierter Erkenntnisse konzentrieren.

Ein Paradigmenwechsel: KI-Agenten und die Zukunft des Finanzwesens

KI-Agenten vereinen traditionelle und generative KI, um multidimensionale Fähigkeiten bereitzustellen, die End-to-End-Prozesse mit minimalem menschlichem Eingriff ausführen können. Diese Agenten leisten mehr als einzelne KI-Software, da sie grosse Teile traditioneller, arbeitsintensiver Workflows ersetzen und neue Funktionen einführen.

Oracle ist eine treibende Kraft hinter diesem Wandel und entwickelt eine Reihe von KI-Agenten, die die praktische Arbeit des heutigen Finanzwesens neu definieren. Durch die Kombination verschiedener KI-Agenten können die Teams von CFOs ein höheres Mass an Produktivität und Effizienz erreichen als je zuvor. CFOs können strategische Ziele proaktiver erreichen, indem sie in Echtzeit auf KI-gestützte Erkenntnisse, Prognosen und Empfehlungen zugreifen. Dabei nutzen sie umfassende Datensätze, die ihnen zuvor nicht verfügbar waren. Eingebettete KI-Agenten könnten zum Rückgrat des Finanzwesens werden und sich kontinuierlich weiterentwickeln, indem sie regelmässig neue Automatisierungs- und Optimierungsfunktionen integrieren. Die Ära iterativer Finanztransformationen mit Punktlösungen und zusätzlicher Software könnte bald der Vergangenheit angehören.

Die Basis ist der Agent für die Dokumentenkonvertierung von Oracle, der Datenaufnahme und Dokumenterstellung für Abrechnung, Buchhaltung und Datenverwaltung automatisiert. Dazu zählen Prozesse wie die Aufschlüsselung von Spesenbelegen, Verarbeitung von Lieferantenrechnungen, Bankabstimmungen und Erstellung von Journalbuchungen. Mithilfe der generativen KI-Komponente kann der Agent Daten aus verschiedenen Formaten und Sprachen verarbeiten, sodass er mit alltäglichen Realitäten umgehen kann, beispielsweise wenn ein neuer Handelspartner eine Bestellung in einem völlig anderen Format einsendet. Der Agent wird kontinuierlich verbessert, sodass die Datengenauigkeit und -qualität durch Automatisierung erhöht wird und kaum oder gar keine zusätzliche Konfiguration erforderlich ist. Diese erweiterte Funktion steigert die Produktivität und verbessert Vollständigkeit, Genauigkeit und Aktualität der Daten.

Dadurch können Finanzteams eine neue Perspektive gewinnen, die auf einem breiteren Datensatz basiert als je zuvor. Finanzteams nutzen ihr Wissen und ihre Expertise, um optimale Empfehlungen und Massnahmen zu entwickeln. Gleichzeitig tragen sie zur kontinuierlichen Verbesserung der KI-Agenten und -Daten bei, um höchste Qualität und verlässliche Ergebnisse zu gewährleisten. So kann das Finanzwesen geschäftsorientierter, handlungsorientierter und vor allem wertvoller werden. Entscheidend ist, dass CFOs keine Data Scientists benötigen, um diese Tools effektiv zu nutzen.

Diese Basis an KI-Agenten wächst in rasantem Tempo. In Verbindung mit einer SaaS-Plattform, die aktuelle und unternehmensspezifische Daten bereitstellt, werden sich unserer Ansicht nach kontinuierlich neue Chancen für Finanzorganisationen ergeben.

Finanzteams und KI: Eine starke Partnerschaft

Die Rolle der Finanzteams wird sich in diesem KI-Zeitalter dramatisch weiterentwickeln. KI-Agenten automatisieren viele Prozesse, und dennoch werden sie erfahrene Finanzfachleute nur ergänzen, jedoch niemals ersetzen. KI nutzt umfangreiche Daten und verarbeitet sie auf neue Weise. Sie analysiert und präsentiert Informationen und Trends, sodass Finanzteams ihr Urteilsvermögen, strategische Erkenntnisse und Entscheidungskompetenzen gezielt einsetzen können. Die Einrichtung von Kompetenzzentren für KI-Agenten wird sich als bewährte Methode etablieren, die eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI ermöglicht.

Das Änderungsmanagement muss zu einer Kernkompetenz werden, da Finanzteams ein Framework für kontinuierliche Aktualisierungen von Prozessen, Daten und Technologien schaffen. KI-Agenten unterstützen Teams, indem sie den Fokus auf Echtzeitdaten und KI-gesteuerte Ergebnisse lenken, Abläufe verbessern, Massnahmen definieren und Ergebnisse optimieren. Menschliches Fachwissen wird immer von entscheidender Bedeutung sein, wenn es darum geht, die Ergebnisse von KI zu überwachen und sie optimal zu steuern.

Jetzt ist die Zeit für ein KI-gesteuertes Finanzwesen

KI-gesteuerte Finanzaktivitäten betreffen nicht nur Prozessverbesserungen; sie repräsentieren eine neue Denkweise für CFOs. KI-Agenten, die Ihre Daten nutzen, können Ergebnisse erzielen, die über die aktuellen Fähigkeiten hinausgehen, und ermöglichen Ihnen, sich gezielt auf operative Effizienz und Geschäftsergebnisse zu konzentrieren.

Die Zukunft des Finanzwesens ist klar. Jetzt ist es an der Zeit, auf KI-gesteuerte Finanzprozesse umzusteigen.

 

Autor

Jean Marc Pfammatter ist Applications Leader Switzerland bei Oracle. www.oracle.com

ewz setzt auf integriertes Managementsystem für mehr Effizienz

Der Energieversorger ewz hat mit einem integrierten Managementsystem auf Basis modularer Lösungen der BOC Group Prozesse optimiert und die Komplexität reduziert. Dies führte spürbar zu mehr Effizienz, Transparenz und besserer Zusammenarbeit in der gesamten Organisation.

Der Energieversorger ewz betreibt u.a. das Kraftwerk und den Stausee Albigna im Bergell (Bild: Fabrice Göldi / ewz)

ewz gehört zu den grössten Energieversorgungsunternehmen in der Schweiz. In eigenen Kraftwerken im In- und Ausland produziert ewz 100 Prozent Naturstrom aus Wasser-, Wind- und Sonnenenergie. Zusätzlich bietet ewz individuelle Stromlieferungen für marktberechtigte Unternehmen sowie massgeschneiderte Telekommunikationslösungen. In der Stadt Zürich und Teilen Graubündens ist ewz für die Stromversorgung verantwortlich. In Zürich betreibt das Unternehmen zudem ein flächendeckendes Glasfasernetz und mehrere thermische Netze. Schweizweit realisiert ewz nachhaltige Energieversorgungsanlagen für Areal- und Grossprojekte sowie Energieverbunde für Gemeinden und Quartiere. Mit rund 1’300 Mitarbeitenden erzielte ewz im Jahr 2024 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Franken.

Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Aufgaben und Tätigkeiten ist auch die interne Organisation von ewz über viele Jahre stetig gewachsen. In der Praxis führte dies zu einer zunehmenden Komplexität in Prozessen und Systemen: Unterschiedliche Bereiche entwickelten ihre eigenen Abläufe und IT-Werkzeuge, häufig unabhängig voneinander. Die Folge waren isolierte Strukturen mit teils redundanten oder widersprüchlichen Prozessausprägungen. «Wir hatten über 700 Tools, die niemand überblicken konnte», sagt Regula Ramseier, Fachspezialistin Qualitätsmanagement und IKS.

Mit der verwaltungsübergreifenden Einführung von Risikomanagement und Internem Kontrollsystem (IKS) in der Stadt Zürich wurde deutlich: Das bisherige Setup musste neu gedacht werden – hin zu einem integrierten Managementsystem, das Prozesse und Systeme wie auch Risiken und Kontrollen nicht nur miteinander vernetzt, sondern auch operationalisierbar macht. „Wir wollten weg vom manuellen Zusammentragen der Fakten in Excel – hin zu echten Workflows, die nachvollziehbar sind,“ so Ramseier.

Wichtig war dabei eine einfache, verständliche Lösung, die Organisation, Technologie und Compliance auf einer zentralen Plattform vereint.

Regula Ramseier, Fachspezialistin Qualitätsmanagement und IKS bei ewz, während eines Prozessmanagement-Workshops. (Bild: Daniel Frei / ewz)

Umsetzung: Schrittweiser Wandel durch integriertes Managementsystem

2011 fand ewz mit BOC Group einen Partner, dessen modulare Lösungen den Anforderungen gerecht wurden und das technische Fundament für tiefgreifende Veränderungen legten. In mehreren Phasen führte ewz die Management-Plattformen ADONIS (Prozessmanagement), ADOIT (Enterprise Architecture) und ADOGRC (Governance, Risk & Compliance) ein.

Ein zentrales Prozessmanagement-Team wurde geschult, verbindliche Standards für alle Bereiche zu setzen. Prozesse wurden maximal bis zur dritten Ebene dokumentiert, veraltete Anweisungen abgeschafft.

Im IKS-Kontext schafft das neue Setup klare Strukturen für Risiken, Kontrollen und Zuständigkeiten – unterstützt durch automatisierte Workflows. Wird eine Kontrolle im Prozess hinterlegt, fordert das System automatisch eine Bestätigung der Durchführung.

Heute profitieren Mitarbeitende sowie Kundinnen und Kunden von deutlich gesteigerter Effizienz und Transparenz. „Plötzlich merkten wir, dass wir drei Ansprechpersonen für unsere Kundschaft hatten, und jede davon arbeitete völlig anders“, so beschreibt Daniela Maag-Biri, Leiterin Prozessmanagement, die früheren Herausforderungen.

Die Einführung der neuen Systeme brachte eindrückliche Erfolge: Von ursprünglich 700 Applikationen reduzierte ewz diese auf rund 150, und aus über 500 Einzelprozessen wurden ca. 300 klar definierte Abläufe geschaffen.

Diese Transformation war weit mehr als ein technisches Projekt und bedeutete eine kulturelle Veränderung. In einem schweizweit tätigen Unternehmen ist es entscheidend, nicht nur neue Tools einzuführen, sondern auch Vertrauen und Verständnis aufzubauen. „Geduld, Geduld, Geduld – und ganz viel zuhören“, beschreibt Regula Ramseier den Kern der Veränderung.

Heute bringt das Prozessmanagement die verschiedenen Kulturen näher zusammen: „Durch die Prozesse sprechen wir heute dieselbe Sprache,“ folgt Regula Ramseier.

Ein lebendiges System statt perfekter Stillstand

Wichtig sei es, pragmatisch zu bleiben und klein zu starten, statt von Beginn an alles perfektionieren zu wollen. „Wir fragen uns immer wieder: Wozu brauchen wir das wirklich? Geht es nur um Dokumentation, oder wollen wir wirklich analysieren und kontinuierlich verbessern?“, erläutert Daniela Maag-Biri die Vorgehensweise. Schrittweises Vorgehen und frühzeitige Einbindung aller Beteiligten, insbesondere der IT- und Compliance-Abteilungen, sei dabei zentral für den Erfolg.

Das integrierte Managementsystem bei ewz ist kein abgeschlossenes Projekt, sondern ein lebendiger Organismus. Dabei wird weiter an der Reduktion und Zusammenführung der Prozesse gearbeitet und Schnittstellen zwischen Tools verbessert. Zukünftig soll das Potenzial der integrierten Systeme weiter ausgeschöpft werden, insbesondere hinsichtlich automatisierter Prozesse und datengetriebener Kennzahlen (KPIs). «Damit können wir mit dem Qualitätsmanagement noch wirkungsvoller an den strategischen Zielen von ewz arbeiten», erklärt Regula Ramseier.

 

Interviewpartnerinnen:
Regula Ramseier, Fachspezialistin Qualitätsmanagement und IKS bei ewz, Daniela Maag-Biri, Leiterin Prozessmanagement bei ewz.

Autorin und Interviews:
Luzia Anna Rikli ist tätig im Marketing & Business Development bei BOC Information Technologies Consulting GmbH in Winterthur.

Gesundheitssektor: Modernisierung der IT-Infrastruktur hinkt Einführung von GenAI hinterher

Gemäss einer Umfrage von Nutanix nutzen aktuell bereits 99 Prozent der Unternehmen und Institutionen im Gesundheitswesen Anwendungen oder Workloads generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) – der höchste gemessene branchenspezifische Wert überhaupt. Dazu gehören unterschiedlichste Anwendungen von KI-gestützten Chatbots über Co-Piloten zur Code-Generierung bis zur automatisierten Entwicklung von Klinikanwendungen. Allerdings geben fast ebenso viele Befragten (96 Prozent) zu Protokoll, die bestehenden Massnahmen zu Datensicherheit und -governance reichten nicht aus, um die Skalierung von GenAI vollumfänglich zu unterstützen.

Eine Studie von Nutanix zeigt: Anforderungen an Sicherheit, Datenschutz und Skalierbarkeit machen in der Gesundheitsbranche eine Modernisierung bestehender IT-Systeme unabdingbar. (Bild: Nutanix)

Nutanix, ein Spezialist für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe seiner jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für den Gesundheitssektor vorgestellt. Mit der weltweiten Umfrage misst der Anbieter die Verbreitung der Cloud-Nutzung in der Branche. «Im Gesundheitswesen hat jede Entscheidung direkte Auswirkungen auf Patienten – dazu gehören auch Entscheidungen über die Art und Weise, wie wir unseren Technologie-Stack weiterentwickeln», erläutert Jon Edward, Director IS Infrastructure Engineering bei Legacy Health. «Wir haben sehr genau geprüft, wie wir GenAI verantwortungsvoll integrieren können. Das bedeutete Investitionen in eine Infrastruktur, mit deren Hilfe wir langfristige Neuerungen unterstützen können, ohne Kompromisse bei Datenschutz und Sicherheit eingehen zu müssen. Wir haben uns der Modernisierung unserer Systeme verschrieben, um eine bessere Versorgung zu leisten, effizienter zu werden und dem Vertrauen, das Patienten in uns setzen, weiterhin gerecht zu werden.»

GenAI: Einführung mit Hochdruck

Laut diesjährigem Bericht führen die Verantwortlichen im Gesundheitssektor mit Hochdruck generative künstliche Intelligenz (KI) ein – trotz weiterhin bestehender Bedenken. Als grösste Hürde bezeichnen die Befragten aus dem Gesundheitssektor die Fähigkeit, GenAI in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren (79 Prozent), dicht gefolgt von immer noch vorhandenen Gesundheitsdatensilos (65 Prozent) und hartnäckigen Herausforderungen bei der Entwicklung Cloud-nativer Anwendungen und von Containern (59 Prozent).

«Die Gesundheitsbranche war bisher bekannt dafür, neue Technologien langsamer einzuführen. Das trifft auf GenAI jedoch nicht zu, die deutlich schneller angenommen wird. Dies dürfte zu einem Gutteil auf den einfachen Zugriff auf GenAI-Anwendungen und -Werkzeuge zurückzuführen sein», erklärt Scott Ragsdale, Senior Director, Sales – Healthcare & SLED bei Nutanix. «Trotz der branchenweit beeindruckenden Einführungsrate bleiben Bedenken angesichts der Bedeutung, die der Schutz von Gesundheitsdaten hat. Zwar nutzen praktisch alle Unternehmen und Institutionen im Gesundheitswesen GenAI auf die ein oder andere Weise. Eine durchgängigere Einführung werden wir jedoch wahrscheinlich dann sehen, wenn die Ursachen für die Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit beseitigt sind.»

Einige wichtige Ergebnisse

Die Umfrageteilnehmer aus der Gesundheitsbranche gaben Auskunft über GenAI-Einführungen und -Trends, Kubernetes und Container sowie über den Betrieb ihrer geschäftsrelevanten Anwendungen heute und in Zukunft. Zu den zentralen Ergebnissen der diesjährigen Studie gehören unter anderem:

  • Einführung und Bereitstellung von GenAI im Gesundheitswesen verlangen nach einem umfassenderen Ansatz hinsichtlich Datensicherheit. Die befragten Branchenvertreter weisen auf einen erheblichen Mehraufwand hin, um Datensicherheit und -governance auf das Niveau anzuheben, das grundsätzlich erforderlich ist, um Einführung und Betrieb von GenAI-Lösungen zum Erfolg zu führen. Die grösste Herausforderung bei Nutzung und Ausbau von GenAI sind in der Branche Bedenken hinsichtlich Datenschutz und -sicherheit, wenn grosse Sprachmodelle (LLMs) mit sensiblen Unternehmens­daten betrieben werden. Zudem stimmen 96 Prozent der befragten Branchen­vertreter der Aussage zu, ihre Organisation könnte mehr tun, um ihre GenAI-Modelle und -Anwendungen zu schützen. GenAI-Workloads werden auf lange Sicht eine Herausforderung für viele Unternehmen und Institutionen im Gesundheitssektor sein.
  • Infrastrukturmodernisierung verdient Priorität, um GenAI in der gesamten Organisation skalieren zu können. Der Betrieb moderner Anwendungen im Enterprise-Massstab erfordert Infrastrukturlösungen, mit deren Hilfe sich die unabdingbaren Anforderungen an die Sicherheit komplexer Daten sowie an Datenintegrität und Resilienz erfüllen lassen. Unglücklicherweise geben 99 Prozent der Befragten im Gesundheitssektor zu, mit der Skalierung von GenAI-Workloads von der Entwicklung bis zum Produktivbetrieb Schwierigkeiten zu haben – wobei die grösste Hürde die Integration in die bestehende IT-Infrastruktur darstellt. Aus diesem Grund sollten IT-Verantwortliche im Gesundheitssektor Investitionen in moderne Infrastrukturen als Schlüsselkomponente für erfolgreiche GenAI-Initiativen eine grössere Aufmerksamkeit widmen.
  • Die Einführung von GenAI-Lösungen setzt sich im Gesundheitssektor mit unverminderter Geschwindigkeit fort, obwohl noch Hürden zu nehmen sind. Was die GenAI-Einführung als solche anbelangt, sind die Kennzahlen hervorragend. So sagen 99 Prozent der befragten Branchenvertreter, dass ihre Organisation aktuell bereits GenAI-Anwendungen und -Workloads nutze. Die meisten Unternehmen und Institution der Branche sind der Überzeugung, mithilfe von GenAI-Lösungen Produktivität, Automatisierung und Effizienz steigern zu können.
  • Aktuell konzentrieren sich die in der Praxis genutzten Anwendungsszenarien im Gesundheitssektor auf GenAI-gestützte Lösungen für Kundensupport und -experience (z. B. in Form von Chatbots) sowie Code-Generierung, ob automatisiert oder mit Unterstützung von Co-Piloten. Allerdings stellen Unternehmen und Institutionen im Gesundheitssektor eine Palette an Herausforderungen und potenziellen Hindernissen bei Entwicklung und Bereitstellung von GenAI-Lösungen fest. Dazu gehören Sicherheit und Schutz von Patientendaten sowie Skalierbarkeit und Komplexität.
  • Containerisierung von Anwendungen und Kubernetes-Bereitstellungen nehmen im gesamten Gesundheitssektor zu. Container-basierte Infrastruktur- und Anwendungsentwicklung bietet das Potenzial, dass Organisationen für einen nahtlosen und sicheren Zugriff auf Patienten- und Geschäftsdaten in hybriden und Multicloud-Umgebungen sorgen können. Die Containerisierung von Anwendungen ist in allen Branchen verbreitet und wird sich auch im Gesundheitssektor verstärken. So sagen 99 Prozent der befragten Branchenvertreter, ihre Organisation setze sich mit der Containerisierung von Anwendungen immerhin bereits auseinander. Triebfeder dieses Trends dürfte die von 92 Prozent der Befragten im Gesundheitssektor geteilte Auffassung sein, ihre Organisation profitiere von der Einführung Cloud-nativer Anwendungen und Container. Diese Umfrageergebnisse legen nahe, dass sich die Mehrheit der IT-Verantwortlichen im Gesundheitssektor mit der Frage befassen werden, wie sich Containerisierung in ihre Strategien einfügt, bestehende und neu eingeführte Workloads zu erweitern.

Quelle und weitere Informationen: Nutanix

Roxtra GmbH erweitert Geschäftsführung

Der langjährige Entwicklungsleiter Matthias Schloz wird Teil der Geschäftsführung von Roxtra GmbH. Der im gesamten DACH-Raum tätige Software-Hersteller will mit dieser strategischen Erweiterung für weiteres Wachstum sorgen.

Die neue Geschäftsführung: Matthias Schloz (links) und Marc Schukey (rechts). (Bild: zVg / Roxtra GmbH)

Die Roxtra GmbH, einer der führenden Softwareanbieter für Dokumentenlenkung und digitales Qualitätsmanagement in der DACH-Region, stellt die Weichen für die Zukunft: Zum 1. Juli 2025 wird Matthias Schloz in die Geschäftsführung berufen. Der langjährige Leiter der Entwicklungsabteilung ist seit vielen Jahren ein prägendes Gesicht des Unternehmens – insbesondere in den Bereichen Innovation, technologische Ausrichtung und Unternehmenskultur.

Mit diesem Schritt reagiert der Softwarehersteller mit Hauptsitz im deutschen Göppingen auf das starke Wachstum der vergangenen Jahre. Mehr Kunden, ein wachsendes Team und eine zunehmende thematische Breite erfordern eine Geschäftsleitung, die breiter aufgestellt ist und zukunftsorientiert agiert. „Mit Matthias Schloz gewinnen wir nicht nur eine geschätzte Führungspersönlichkeit und erfahrenen Entwickler für die Geschäftsleitung, sondern auch jemanden, der unsere Unternehmenskultur kennt, mitträgt und wesentlich mitgestaltet hat“, so Geschäftsführer Marc Schukey.

Die Erweiterung der Geschäftsführung ist Teil einer langfristigen Strategie: Die Roxtra GmbH will weiterhin flexibel auf die Dynamik des Marktes reagieren, technologische Entwicklungen aktiv vorantreiben und nachhaltige Lösungen für seine Kunden entwickeln. „Immer besser werden“ – dieser Leitsatz bleibt auch mit dem erweiterten Führungsteam Anspruch und Antrieb des Unternehmens, das seit über 20 Jahren Lösungen für klassisches Qualitätsmanagement sowie Module für Prozess- und Vertragsmanagement, Wissensmanagement und Prozessmodellierung entwickelt.

Quelle: Roxtra GmbH

Unfallstatistik: 915’000 Unfälle im Jahr 2024 verzeichnet

Im Jahr 2024 wurden den 22 Schweizer Unfallversicherern (UVG) rund 915 000 Berufs- und Freizeitunfälle sowie Berufskrankheiten gemeldet. Damit liegt die Gesamtzahl leicht über Vorjahresniveau – vor allem getrieben durch einen Anstieg von Freizeitunfällen, während Berufsunfälle gegenüber dem Vorjahr erneut zurückgingen.

Gemäss der jüngsten Unfallstatistik der Schweizer Versicherer hat die Zahl der Unfälle im Jahr 2024 leicht zugenommen. (Bild: Pixabay.com)

Die insgesamt 22 UVG-Versicherer in der Schweiz registrierten im Jahr 2024 rund 915 000 Unfälle und Berufskrankheiten. Dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (+ 0,7 Prozent). Der Rückgang bei den Berufsunfällen und -krankheiten (BUV) um 2,0 Prozent auf 280 000 Fälle wird durch den Anstieg der Freizeitunfälle (NBUV) um 1,7 Prozent auf 618 000 mehr als kompensiert. Nicht erfasst in dieser UVG-Statistik sind Unfälle von Kindern, Schülerinnen und Schülern, Studierenden, Hausfrauen und -männern, Selbstständigerwerbenden und Pensionierten. Im Wesentlichen werden somit die ständig in der Schweiz wohnhaften Arbeitnehmenden und Lernenden im Alter zwischen 15 und 65 Jahren erfasst. Diese Personen machen gut die Hälfte der Wohnbevölkerung aus.

Unterschiede zwischen den Versicherern

Zwischen den Unfallversicherern zeigt sich ein differenziertes Bild: Bei der Suva sank die Zahl der Berufsunfälle und Berufskrankheiten um 3,6 Prozent, während die Zahl der Freizeitunfälle um 2,1 Prozent zunahm. Bei den übrigen, vor allem im Dienstleistungssektor tätigen privaten Versicherern hingegen stiegen die Berufsunfälle um 0,8 Prozent leicht an; bei den Freizeitunfällen betrug die Zunahme 1,4 Prozent. Diese Unterschiede reflektieren die unterschiedlichen Versichertenstrukturen und Tätigkeitsprofile in den jeweiligen Versichertenkollektiven.

Die laufenden Kosten für das Jahr 2024 sind noch nicht vollständig bekannt. Im Vorjahr beliefen sich die Versicherungsleistungen auf rund 5,5 Milliarden Franken, vor allem für Heilkosten (ärztliche und therapeutische Leistungen), Taggelder sowie für Rückstellungen für Invaliden- und Hinterlassenenrenten. Den grössten Anteil daran verursachten mit 63,5 Prozent die Freizeitunfälle, 33,3 Prozent entfielen auf Berufsunfälle und Berufskrankheiten, 3,1 Prozent auf Unfälle von Arbeitslosen und 0,1 Prozent auf Unfälle von Personen in IV-Massnahmen.

Demografie verändert das Unfallrisiko

Das Fokuskapitel der diesjährigen UVG-Statistik beleuchtet die Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Unfallgeschehen und zeigt, dass sich das Fallrisiko von Mann und Frau über die letzten drei Jahrzehnte zunehmend angeglichen hat. In der Berufsunfallversicherung ist diese Annäherung vor allem auf den Rückgang des Unfallrisikos bei Männern in risikoreicheren Branchen zurückzuführen. Gründe dafür sind verschärfte Vorschriften, Investitionen in Präventionsmassnahmen und der wachsende Anteil administrativer Tätigkeiten. Das Berufsunfallrisiko von Frauen blieb hingegen weitgehend stabil.

Auch bei den Freizeitunfällen zeichnen sich Veränderungen im Unfallrisiko ab. Bei Männern, insbesondere bei jüngeren, ist ein deutlicher Rückgang festzustellen – auch wenn sie nach wie vor die höchste Unfallrate aufweisen. Die Übervertretung hat sich jedoch spürbar abgeschwächt, wozu die gestiegene Sicherheit im Strassenverkehr wesentlich beigetragen haben dürfte. Demgegenüber zeigt sich bei Frauen, vor allem in der Altersgruppe ab 55 Jahren, ein Anstieg des Freizeitunfallrisikos. Dieser ist vor allem auf ein verändertes, aktiveres Freizeitverhalten zurückzuführen. Insgesamt deutet die Statistik auf eine Annäherung der Unfallrisiken zwischen Geschlechtern und Generationen hin. Das ist einerseits auf die demografische Entwicklung im Versichertenbestand – älter und weiblicher – zurückzuführen. Andererseits prägen auch veränderte Tätigkeitsprofile, Präventionsbemühungen und Freizeitgewohnheiten das Risiko neu.

Bei allen UVG-Versicherern in der obligatorischen Unfallversicherung registrierte Fälle:

 2024Differenz zum Vorjahr2023

Registrierte Fälle total

914 741

+ 0,7 %

908 313

Berufsunfälle und Berufskrankheiten

280 323

– 2,0 %

286 154

Freizeitunfälle

617 528

+ 1,7%

606 945

Unfälle und Berufskrankheiten von Stellensuchenden

15 162

+ 11,6%

13 588

Unfälle und Berufskrankheiten von Personen in IV-Massnahmen

1728

+ 6,3%

1626

Quellen: Suva / Schweizerischer Versicherungsverband SVV

Wenn Mitarbeiter zur Cyberbedrohung werden

Mehr Angst, aber kein Umdenken: 65 Prozent der Arbeitnehmer in Schweizer KMU verstossen gemäss einer Umfrage von Sharp nach wie vor heimlich gegen IT-Sicherheitsregeln. 26 Prozent der befragten Arbeitnehmer sind der Meinung, dass Cybersicherheit nicht in ihrer Verantwortung liegt.

Schöne Büros, grosse Verantwortung: Cybersicherheit ist nicht nur Aufgabe der IT-Abteilung. (Bild: Sharp / Adobe Stock)

Ob dubiose E-Mails, ungesicherte WLAN-Verbindungen oder verdächtige Webseiten, eine der goldenen Regeln im Arbeitsalltag lautet: „Auf keinen Fall anklicken.“ Soweit die Theorie – die Realität jedoch zeigt, dass ein zunehmendes Bewusstsein für eine Cyberbedrohung noch längst nicht bedeutet, dass Büroangestellte sich auch entsprechend vorsichtig verhalten.

Fünf bedenkliche Verhaltensweisen erhöhen Cyberbedrohung

So ergab eine von Sharp unter insgesamt 1.001 Schweizer Arbeitnehmern in KMU durchgeführte Umfrage, dass fast zwei Drittel der Befragten (60 Prozent) im Arbeitsalltag riskante Verhaltensweisen in Sachen IT an den Tag legen, die sie vor ihren Vorgesetzten verheimlichen. Die fünf am häufigsten genannten bedenklichen Verhaltensweisen sind:

  • Unregelmässiges Updaten von Firmen-Laptops (17 Prozent)
  • Einloggen in ungesicherte WLAN-Netzwerke mit Firmen-Endgeräten (16 Prozent)
  • Teilen von Memes mit Kollegen auf Whatsapp (16 Prozent)
  • Herunterladen nicht autorisierter Software auf Firmen-Laptops (15 Prozent)
  • Am Ende des Arbeitstages nicht aus dem Arbeitskonto ausgeloggt (15 Prozent)

Da das Bewusstsein für Cyberbedrohungen insgesamt gestiegen ist, legen die Ergebnisse nahe, dass die Sicherheitsverstösse weniger aus Unwissenheit als aus Bequemlichkeit oder Gleichgültigkeit geschehen.

Die Umfrage zeigt zudem, dass Unternehmen am Freitagnachmittag besonders anfällig für Cyberangriffe sind, da fast jeder vierte Befragte (24 Prozent) angab, am Ende der Arbeitswoche am wahrscheinlichsten einen Fehler in Bezug auf Cybersicherheit zu machen. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) gab Stress aufgrund hoher Arbeitsbelastung als Grund für erhöhte Fehlerwahrscheinlichkeit an.

Cybersicherheit? Machen doch die anderen!

Trotz der wachsenden Sorge vor Cyberbedrohungen sind viele der Befragten nicht der Meinung, dass es in ihrer Verantwortung liegt, die Cybersicherheit ihres Unternehmens zu gewährleisten. Tatsächlich sprechen sich 26 Prozent der befragten Angestellten in der Schweiz dafür aus, dass die IT-Abteilung ihres Unternehmens – und nicht sie selbst – sich um alles kümmern sollte, was mit diesem Thema zu tun hat. 16 Prozent der Schweizer Angestellten gaben sogar an, dass es ihnen egal wäre, wenn ihr Unternehmen gehackt würde – im Vergleich zu allen anderen im Rahmen der Studie befragten Ländern ist dies der höchste Wert in ganz Europa.

Insgesamt spricht anhand der Antworten einiges dafür, dass Mitarbeiter zusätzliche Motivation und Ressourcen benötigen, um Cybersicherheit in ihrem Arbeitsalltag im Blick zu behalten – insbesondere kurz vor dem Wochenende oder bei hoher Arbeitsbelastung.

Bewusstsein schärfen und trainieren

Laut IBM lagen die Kosten einer Cybersicherheitsverletzung im Jahr 2024 bei 4,88 Millionen US-Dollar – ein Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der bisher höchste Gesamtwert. Angesichts dieser Risiken und Kosten müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Teams über die passenden Ressourcen und Kenntnisse verfügen, um ihre digitalen Ökosysteme zu schützen.

„Bei Cybersicherheit geht es nicht nur um den Schutz von Unternehmen, sondern auch um den Schutz der Menschen hinter den Unternehmensdaten“, sagt François Müller, COO Sharp Electronics Schweiz. „Mitarbeiter müssen verstehen, dass sie selbst eine ganz entscheidende Rolle beim Thema Cybersicherheit in ihrem jeweiligen Unternehmen spielen, dass das Thema in der Verantwortung jedes einzelnen liegt, und dass sie deshalb sorgfältig agieren müssen. Unternehmen müssen ihre Angestellten dafür mit den richtigen Tools ausstatten und mit passenden Trainings unterstützen, damit sie Cyberbedrohungen frühzeitig als solche erkennen und wissen, wie sie angemessen damit umgehen. Die besten technischen Schutzmassnahmen nützen wenig, wenn das Sicherheitsrisiko Mensch nicht umfassend mitbedacht und eingebunden wird.“

Quelle und weitere Informationen: www.sharp.ch

Naturschäden: Versicherung präsentiert Zahlen und Fakten zu den wichtigsten Bedrohungen

Ab etwa Mitte Juni beginnt in der Schweiz jährlich die Saison der Sommerstürme mit Wind, Regen und Hagel. Eine Datenauswertung von Helvetia Schweiz zeigt, wie sich die Schäden durch Naturereignisse zwischen 1990 und 2024 entwickelt haben. Das Fazit: Die Häufung von Unwetterereignissen in den letzten Jahren ist tatsächlich aussergewöhnlich.

Naturschäden haben gemäss einer Auswertung durch die Versicherung Helvetia in den letzten drei Dekaden zugenommen. (Bild: Pixabay.com)

Die Schweiz, mit ihren zahlreichen Gebirgen, Gewässern und ihrer exponierten Lage im Zentrum Europas, ist Naturereignissen stark ausgesetzt. Ausgedehnte und weiterwachsende Siedlungsräume sowie Infrastrukturen – teils in risikobehafteten Lagen – erhöhen das daraus resultierende finanzielle Risiko für Versicherte und Versicherungen.

Häufung von Naturschäden in den letzten 10 Jahren

In der öffentlichen und medialen Wahrnehmung scheinen gerade die letzten Jahre besonders von Unwettern geprägt gewesen zu sein. Ein Blick auf die langfristige Datenreihe zeigt jedoch, dass in regelmässigen Abständen immer wieder schadenintensive Jahre auftreten. Die auffällige Häufung von Elementarereignissen in den Jahren 2021 bis 2024 ist in dieser Ausprägung allerdings aussergewöhnlich. Diese Beobachtung wird durch eine von Helvetia erstellte Statistik gestützt, die auf internen Unwetter- und Schadenmeldungen zu Elementarschäden in der Schweiz basiert. Zwischen 1990 und 2024 wurden sowohl die Häufigkeit der wichtigsten Naturereignisse als auch die jährliche Schadensumme und die Entwicklung der durchschnittlichen Kosten pro Ereigniskategorie erfasst. 

Die Gesamtzahl der Unwetterereignisse blieb – abgesehen von den besonders verlustreichen Jahren 1999 (Sturm Lothar) und 2005 (flächendeckende Hochwasser im Alpenraum) – bis Mitte der 2010er-Jahre weitgehend konstant. In den letzten zehn Jahren (2015–2024) ist dennoch eine deutliche Zunahme sowohl bei der Anzahl der Einzelereignisse als auch bei den Schadenskosten festzustellen. So stieg die Zahl der gemeldeten Schadenfälle im Vergleich zur ersten Dekade (1995–2004) um 126 Prozent. Die finanziellen Aufwendungen für die Schadenbehebung erhöhten sich im selben Zeitraum um 133 Prozent.

Zahl der Elementarschadenereignisse und deren Kosten steigen an

Bei der Betrachtung einzelner Schadensursachen fällt auf, dass die Anzahl der wichtigsten Naturereignisse – etwa Sturm, Hochwasser, Hagel sowie Erdrutsch und Steinschlag – durchwegs zugenommen hat. Am wenigsten deutlich ist der Anstieg bei Hochwassern und Überschwemmungen: Trotz der hohen medialen Präsenz solcher Ereignisse ergibt sich über die letzten zehn Jahre lediglich ein Zuwachs von 26 Prozent. Das Schadensvolumen stieg im selben Zeitraum um 33 Prozent. Hauptgrund dafür ist in erster Linie die Wertsteigerung versicherter Gebäude und Güter. Gleichzeitig zeigen die Investitionen von Bund, Kantonen und lokalen Behörden – seit 2005 mehrere Milliarden Franken im Bereich Hochwasserschutz – Wirkung: Sie haben weitaus grössere Schäden verhindert. Dennoch waren Hochwasser und Überschwemmungen zwischen 2015 und 2024 für rund einen Viertel der entstandenen Schäden in der Schweiz verantwortlich.

Hagel als primärer Kostentreiber

Besonders markant ist die Entwicklung bei Hagelschäden – sowohl bei Einzel- als auch bei Grossereignissen. Die Anzahl gemeldeter Hagelschäden stieg in den letzten zehn Jahren gegenüber dem Referenzzeitraum um 366 Prozent, die Schadenshöhe sogar um 490 Prozent. Mit einem Anteil von über 51 Prozent an allen zwischen 2015 und 2024 durch Helvetia abgegoltenen Schadenleistungen entwickelte sich Hagel zum primären Kostentreiber im Bereich Naturschäden in der Schweiz. Für Patrick Rohner, Leiter Schaden-Center Nicht-Leben bei Helvetia Schweiz, ist diese Entwicklung nicht allein mit häufigeren Hagelereignissen zu erklären: «Neben der gestiegenen Häufigkeit und Intensität der Hagelereignisse ist vor allem die zunehmende Grösse der Hagelkörner für die exponentiell wachsenden Schadensummen verantwortlich.» Ein weiterer Faktor sind laut Rohner die gestiegenen Werte der betroffenen Fahrzeuge und Gebäude sowie die seit rund zehn Jahren anhaltenden baulichen Investitionen – etwa in Solaranlagen.

Auch in den Bereichen Sturm sowie Erdrutsch/Steinschlag/Felssturz haben die Schadenmeldungen im Vergleich der beiden Beobachtungszeiträume zugenommen – um 38 Prozent beziehungsweise 24 Prozent. Bemerkenswert dabei ist, dass in beiden Kategorien die Schadensummen deutlich stärker gestiegen sind als die Ereigniszahlen: Die Schadensumme durch Sturm erhöhte sich um 50 Prozent, im Bereich Erdrutsch/Steinschlag/Felssturz sogar um 72 Prozent.

Ereignis

Anzahl Schadenfälle 1)

Jährliche Schadensumme 1)

Sturm

+  38 Prozent

+  50 Prozent

Erdrutsch/Steinschlag/Felssturz

+  24 Prozent

+  72 Prozent

Hagel

+ 366 Prozent

+ 490 Prozent

Hochwasser

+  26 Prozent

+  33 Prozent

Alle Naturereignisse 2)

+ 126 Prozent

+ 133 Prozent

1) Entwicklung zwischen der Vergleichsperiode 1995 bis 2004 und der Vergleichsperiode 2015 bis 2024.

2) Sturm, Steinschlag/Felssturz, Erdrutsch/Erdsenkung, Schneerutsch, Schneedruck, Lawine, Hochwasser/Überschwemmung, Hagel, Wind.

 

Zusammenhang mit Klimaveränderungen

Laut Adrian Kollegger, Verantwortlicher Nicht-Leben und Mitglied der Geschäftsleitung von Helvetia Schweiz, ist ein Zusammenhang zwischen Schadenentwicklung und Klimaveränderungen offensichtlich: «Wir erwarten, dass die Schadensummen infolge des Klimawandels künftig weiter ansteigen werden. Die anhaltende Erwärmung führt nicht nur zu häufigeren und intensiveren Stürmen; vor allem das Abschmelzen des Permafrosts im Alpenraum verändert die Bedrohungslage grundlegend. Statt klassischer Hochwasserereignisse treten dadurch zunehmend Oberflächenereignisse wie Erdrutsche, Murgänge, Felsstürze und Steinschläge auf.»

Die zunehmende Urbanisierung, der Ausbau von Infrastrukturen sowie die Erschliessung neuer Flächen werden die Risiken in den kommenden Jahren weiter erhöhen – sowohl in der Schweiz als auch weltweit.

Schadensmodellierung muss sich weiterentwickeln

Bisher ist es der Versicherungswirtschaft gelungen, durch fundierte Modellierungen künftige Entwicklungen zu antizipieren und die Prämien innerhalb des von der FINMA vorgegebenen regulatorischen Rahmens (ES_AVO) entsprechend zu steuern. Modelle für Elementarschäden sind fortlaufend optimierte Werkzeuge, mit denen sich potenzielle Schäden quantifizieren lassen. Sie kombinieren historische Daten zu Naturgefahren mit Informationen über die Exponierung und Verwundbarkeit von Menschen, Gebäuden, Infrastrukturen und anderen Vermögenswerten, um die Auswirkungen möglicher Schadensereignisse und Katastrophen zu bewerten.

Zur Gestaltung eines nachhaltigen Versicherungsschutzes für Extremereignisse reicht der ausschliessliche Rückgriff auf historische Daten jedoch nicht mehr aus. Vorausschauende Modelle, der Einsatz künstlicher Intelligenz sowie der weltweite Wissensaustausch zwischen Erst- und Rückversicherern gewinnen für diese anspruchsvolle Aufgabe zunehmend an Bedeutung. 

Künftige Bedrohungsszenarien müssen noch stärker in die Risikomodellierung einfliessen, um insbesondere im nicht regulierten Bereich von Elementarschäden risikogerechte und damit für Versicherer sowie Kundinnen und Kunden nachhaltige Prämien sicherzustellen. Darüber hinaus werden Versicherte, Versicherer und der Staat künftig noch stärker in Prävention und Beratung investieren müssen. Eine zentrale Rolle kommt dabei weiterhin der persönlichen Betreuung und Beratung durch die lokalen Geschäftsstellen zu. Diese kennen das Schadenspotenzial ihrer jeweiligen Region am besten und stehen im Schadenfall rasch zur Verfügung – etwa mit fundierter Schadenanalyse, der Bereitstellung von Hagel-Drive-Ins oder unbürokratischer Soforthilfe.

Quelle: Helvetia

Der Swiss Medtech Award 2025 geht an Qumea

Das Solothurner Digital Health Unternehmen Qumea gewinnt den Swiss Medtech Award 2025. Das Scale-Up setzte sich gegen zwei weitere Finalisten durch und überzeugte die Jury mit seiner innovativen Lösung zur kontaktlosen, radarbasierten Bewegungsanalyse in Pflegezimmern.

Stolzer Gewinner des Swiss Medtech Award 2025: Das Unternehmen Qumea aus Solothurn. (Bild: zVg / Qumea)

Der Swiss Medtech Award wird jährlich vom Branchenverband Swiss Medtech verliehen und ist mit 50’000 Franken dotiert. Ausgezeichnet werden Projekte, die medizinische Innovation, Marktfähigkeit und Nutzen für das Gesundheitswesen vereinen. Der Verband vertritt die Interessen von über 700 Medtech-Unternehmen in der Schweiz und setzt sich für deren internationale Wettbewerbsfähigkeit sowie optimale Rahmenbedingungen ein.

An vorderster Front bei der Digitalisierung

Für das Solothurner Scale-up Qumea ist der Gewinn eine grosse Anerkennung. CEO und Mitgründer des Unternehmens Cyrill Gyger betont, die Freude über den hoch dotierten Preis sei gross. Die Auszeichnung zeige, dass der digitale Wandel auch in der traditionell geprägten Medtech angekommen sei und die Branche sich intensiv mit neuen Technologien auseinandersetze. «Es macht uns stolz, mit Qumea an vorderster Front die digitale Transformation in der Medtech-Branche aktiv mitzugestalten und Impulse für die Zukunft zu setzen», so Gyger.

Auch CTO Jonas Reber unterstreicht die Signalwirkung der Jury-Entscheidung: «Künstliche Intelligenz und Medtech wachsen immer stärker zusammen – ähnlich wie früher die Präzisionsmechanik oder die Miniaturisierung Innovationen vorangetrieben haben. Ich freue mich sehr, dass wir mit Qumea einen Teil zu diesem Wandel beitragen dürfen.»

Radar erfasst Bewegungen und alarmiert bei Sturzgefahr

Qumea hat eine Lösung für digitales Mobilitäts-Monitoring im Pflegezimmer entwickelt. Das System erfasst Bewegungsdaten radarbasiert und anonym, wertet diese aus, visualisiert sie und informiert automatisch über Gefahrensituationen. Dabei wird die Privatsphäre der Patienten gewahrt, da keine Kameras oder Mikrofone zum Einsatz kommen. In der Akutpflege konnte eine durchschnittliche Reduktion von Stürzen um 74 % erreicht werden. Dies setze einen neuen Standard in der proaktiven und präventiven Patientenversorgung, wie Qumea dazu schreibt.

Die Auszeichnung wurde am 25. Juni 2025 im Rahmen des Swiss Medtech Days 2025 in Bern verliehen – der führenden Plattform der Schweizer Medizintechnikbranche, an der sich Fachleute aus Industrie, Forschung und Gesundheitswesen jährlich vernetzen. Neben Qumea waren auch evismo, mit einer Lösung zur Diagnostik von Herz-, Schlaf- und Stressstörungen, sowie Bonebridge, einem Anbieter innovativer Implantate zur Behandlung von Knochenbrüchen, für den Preis nominiert.

Quelle und weitere Informationen: Qumea

Ransomware: Fast jedes zweite Unternehmen zahlt – oft nach Verhandlung

Der IT-Security-Dienstleister Sophos hat seinen jährlichen „State of Ransomware 2025“-Report veröffentlicht. Aus der Befragung von 3400 IT- und Cybersicherheits-Verantwortlichen in 17 Ländern lässt vor allem ein Ergebnis aufhorchen: Nahezu 50 Prozent der angegriffenen Unternehmen haben ein Lösegeld für die Wiederherstellung ihrer Daten an die Cyberkriminellen bezahlt. Noch interessanter ist, dass über die Hälfte dieser Unternehmen offensichtlich mit den Cyberkriminellen verhandelt und einen geringeren Betrag als die ursprüngliche Forderung bezahlt haben.

Gemäss einer Untersuchung von Sophos bezahlt jedes zweite Unternehmen Lösegeld für die Entschlüsselung ihrer durch Ransomware betroffenen Daten. (Bild: Depositphotos.com)

Gemäss dem eben veröffentlichten „State of Ransomware 2025“-Report von Sophos hat fast die Hälfte der befragten Unternehmen schon mal Lösegeld bezahlt. Die durchschnittliche Höhe des Lösegelds beträgt dabei rund 1 Million US-Dollar (€ 869.591). Neu ist, dass 53 Prozent der Unternehmen einen niedrigeren Betrag als die ursprüngliche Forderung ausgehandelt haben. Gleichwohl handelt es sich um die zweithöchste Rate an Zahlungen für Lösegeldforderungen seit sechs Jahren (Höchststand war im 2024-Report mit 56 Prozent). Im neuesten Report war die Zahlungsbereitschaft der Opfer in Deutschland (63 Prozent) und in der Schweiz (54 Prozent) überdurchschnittlich hoch.

Unternehmen verhandeln Lösegeldzahlungen

Trotz des hohen Prozentsatzes an Unternehmen, die das Lösegeld gezahlt haben, zahlten mit 53 Prozent mehr als die Hälfte weniger als ursprünglich von den Cyberkriminellen gefordert. Auch die betroffenen Unternehmen in Deutschland (47 Prozent) und vor allem in der Schweiz (65 Prozent) zeigten ihr Verhandlungsgeschick mit den Cyberkriminellen und zahlten ebenfalls geringere Beträge als ursprünglich gefordert.

Quelle: Sophos

Die durchschnittliche Lösegeldforderung sank zwischen den Berichten der letzten beiden Jahre aus internationaler Perspektive um ein Drittel. Gleichzeitig ging die durchschnittliche Lösegeldzahlung um 50 Prozent zurück. Diese Entwicklung zeigt, dass Unternehmen zunehmend erfolgreich bei der Minimierung der Auswirkungen von Ransomware-Angriffen sind.

Lösegeldforderungen und -zahlungen variieren stark nach Ländern

Weltweit lag die durchschnittliche Lösegeldforderung (Median) bei 1.324.439 Million Dollar (€ 1.159.905). Auf Landesebene sind die Mediane der Forderungshöhen allerdings sehr unterschiedlich, hier einige Beispiele:

  • 600 Tsd. Dollar (€ 525 Tsd.) in Deutschland
  • 643 Tsd. Dollar (€ 563 Tsd.) in Frankreich
  • 4,12 Mio. Dollar (€ 3,61 Mio.) in Italien
  • 5,37 Mio. Dollar (€ 4,7 Mio.) in Grossbritannien
  • 2,0 Mio. Dollar (€ 1,75 Mio.) in den USA

Die regional bezahlten Lösegeldsummen belaufen sich in den Beispielländern auf:

  • 412 Tsd. Dollar (€ 361 Tsd.) in Deutschland
  • 232 Tsd. Dollar (€ 203 Tsd.) in Frankreich
  • 2,06 Mio. Dollar (€ 1,8 Mio.) in Italien
  • 5,20 Mio. Dollar (€ 4,55 Mio.) in Grossbritannien
  • 1,50 Mio. Dollar (€ 1,53 Mio.) in den USA

Schwachstellen und Ressourcenknappheit sind massgebliche Risikofaktoren

Zum dritten Mal in Folge waren ausgenutzte Schwachstellen die häufigste technische Ursache für Angriffe. 40 Prozent aller befragten Ransomware-Opfer gaben an, dass die Angreifer eine ihnen nicht bekannte Sicherheitslücke ausnutzten. In Deutschland und der Schweiz stellt sich diese Situation mit 45 Prozent beziehungsweise 42 Prozent sogar noch verschärfter dar. Dies verdeutlicht die anhaltenden Schwierigkeiten von Unternehmen, ihre Angriffsfläche zu erkennen und zu sichern.

Quelle: Sophos

63 Prozent der befragten Unternehmen weltweit bestätigen, dass Ressourcenprobleme ein Faktor dafür waren, dass sie Opfer des Angriffs wurden. Die Unternehmen in Deutschland (67 Prozent) und in der Schweiz (72 Prozent) liegen hierbei sogar über dem internationalen Schnitt. Global wurden in diesem Zusammenhang mangelnde Fachkenntnisse als wichtigste operative Ursache in Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern genannt. Unternehmen mit 251 bis 500 Mitarbeitern kämpften am häufigsten mit einem Mangel an personellen Ressourcen bzw. Kapazitäten.

Quelle: Sophos

Interne wie externe Ressourcen sind entscheidend

„Im Jahr 2025 sehen die meisten Unternehmen die Gefahr, Opfer eines Ransomware-Angriffes zu werden, als einen Teil des Geschäftsalltags. Die gute Nachricht ist, dass sich viele Organisationen dank dieses gestiegenen Bewusstseins mit zusätzlichen Ressourcen ausstatten, um den Schaden zu begrenzen. Dazu gehört die Einstellung von Incident-Response-Spezialisten, die nicht nur die Lösegeldzahlungen senken können, sondern auch die Wiederherstellung nach einer Attacke beschleunigen und sogar laufende Angriffe stoppen können“, sagt Chester Wisniewski, Field CISO bei Sophos. „Ein echter Game Changer im Kampf gegen Ransomware ist die Konzentration auf die Ursachen der Angriffspotenziale. Dazu gehören vor allem ausgenutzte Schwachstellen, mangelnde Transparenz bei der Angriffsfläche im Unternehmen und zu wenige Ressourcen. Wir beobachten, dass immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie Hilfe benötigen und zur Verteidigung auf MDR-Dienste, also Managed Detection and Response, setzen. Dieser Cybersecurity-Service in Verbindung mit proaktiven Sicherheitsstrategien wie Multi-Faktor-Authentifizierung und Patching leistet einen entscheidenden Beitrag, Ransomware von vornherein zu verhindern.“

 

Best Practices für einen effektiven Schutz vor Ransomware und anderen Cyberangriffen:

  • Ergreifen von Maßnahmen, um häufige technische und betriebliche Ursachen für Angriffe, wie z. B. ausgenutzte Schwachstellen, zu beseitigen. Tools wie Sophos Managed Risk können Unternehmen dabei helfen, ihr Risikoprofil zu ermitteln und ihr Risiko gezielt zu minimieren.
  • Sicherstellung, dass alle Endpointgeräte (einschließlich Server) mit einem speziellen Anti-Ransomware-Schutz ausgestattet sind.
  • Bereitstellung und Testen eines Incident-Response-Plans. Dabei spielen gute Backups und das regelmäßige Üben der Datenwiederherstellung eine wichtige Rolle.
  • 24/7-Überwachung und Erkennung. Wenn Unternehmen dafür nicht über die erforderlichen internen Ressourcen verfügen, können vertrauenswürdige Anbieter von Managed Detection and Response (MDR) helfen, diese Anforderungen zu erfüllen.

Quelle: Sophos

Com-Sys und Infoguard bündeln ihre Cyber-Expertise

Ab sofort firmiert die Communication Systems GmbH (Com-Sys) unter dem neuen Namen InfoGuard Com-Sys GmbH und tritt künftig mit dem Markenzusatz «An InfoGuard Company» auf. Damit macht das Schweizer Cybersicherheits-Unternehmen die schon länger bestehende Zusammenarbeit mit InfoGuard nun auch visuell und namentlich nach aussen sichtbar.

Gebündelte Cyber-Expertise (v.l.n.r.): Thomas Meier, CEO InfoGuard; Daniel Heinzig, Geschäftsführer Com-Sys; Peter Letter, Verwaltungsratspräsident InfoGuard. (Bild: InfoGuard AG)

Mit der Umfirmierung entsteht eine der nach eigenen Angaben leistungsstärksten Expertengruppen für Cyber Security im deutschsprachigen Raum. Dazu gehören über 350 Mitarbeitende, ein ganzheitliches 360° Cyber-Security-Portfolio und je ein rund um die Uhr personell besetztes Security Operations Center (SOC) in Deutschland und der Schweiz. Die Vision der beiden Unternehmen ist klar: Organisationen im DACH-Raum mit modernster und umfassender Cyber Security schützen und die Welt Tag für Tag digital sicherer machen.

Gebündelte Cyber-Expertise mit Mehrwert für die Kunden

Mit der Bündelung der Cyber-Expertise von Com-Sys und InfoGuard erhalten die Kunden besseren Zugang zu internationalen Ressourcen. Denn die Integration in die InfoGuard-Gruppe eröffnet ein erweitertes Cybersicherheits-Portfolio, Zugang zu internationalen Expertenteams, standardisierten Prozessen und modernster Technologie – darunter die beiden hochsicheren SOCs in der Schweiz und Deutschland. Als offiziell BSI-qualifizierter APT-Response-Dienstleister bietet ferner InfoGuard Com-Sys eine noch professionellere Reaktion auf Sicherheitsvorfälle durch ein spezialisiertes und eines der erfahrensten CSIRT (Computer Security Incident Response Team). Neue Services wie Managed Detection & Response (MDR), tiefgreifende Beratung sowie hoch spezialisierte und umfassende Penetration Tests und Red Teaming-Angebote stehen ab sofort auch deutschlandweit zur Verfügung.

Führungsstruktur und weitere Unternehmensentwicklung

Daniel Heinzig bleibt Geschäftsführer der InfoGuard Com-Sys GmbH. Nebst Daniel Heinzig bilden Ralf Haubrich, Chief Revenue Officer (CRO), InfoGuard Com-Sys GmbH, sowie Thomas Meier, CEO, InfoGuard AG und Peter Letter, Präsident des Verwaltungsrates, InfoGuard AG die Geschäftsleitung der InfoGuard Com-Sys GmbH.  «Dieser Zusammenschluss ist eine Investition in unsere Zukunft und die unserer Kunden», so Daniel Heinzig, Geschäftsführer der InfoGuard Com-Sys. «Wir wollen nicht nur Schritt halten mit den Entwicklungen der Cyberwelt – wir wollen sie aktiv mitgestalten.» Dem pflichtet Thomas Meier, CEO der InfoGuard, bei: «Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Meilenstein für InfoGuard – und vor allem für unsere Kunden. Mit dem erweiterten Expertenteam, neuen Standorten und unserem umfassenden Portfolio sind wir bestens aufgestellt. Unser Ziel ist klar: Gemeinsam unternehmen wir alles, dass unsere Kunden heute und morgen bestmöglich geschützt sind.»

Quelle und weitere Informationen: www.infoguard.ch

Nachhaltigkeit als Innovationstreiber: DACH-Region führend

Eine neue Studie zeigt: Unternehmen verankern Nachhaltigkeit zunehmend strategisch im Kern ihres Geschäftsmodells. Die DACH-Region führt dabei die Entwicklung an.

Es geht längst nicht mehr allein um „grüne Wirtschaft“: Nachhaltigkeit ist erwiesenermassen ein Innovationstreiber, besonders in den DACH-Ländern. (Bild: Akram Hossain / Unsplash.com)

Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz setzen bei der Umsetzung europäischer Nachhaltigkeitsregulierungen neue Massstäbe – und das vor allem dank ihres hohen Digitalisierungs- und Automatisierungsgrads. Die neue Studie „The State of Sustainability Reporting in Europe“ des Softwareunternehmens osapiens zeigt: 88 Prozent der befragten Unternehmen in der DACH-Region haben bereits digitale Lösungen zur Umsetzung regulatorischer Vorgaben im Einsatz, ein Drittel (29 Prozent) davon sogar vollständig automatisiert. In allen anderen Regionen (Nordics, Spanien, Frankreich, Italien, Benelux) liegt dieser Anteil bei 9 Prozent.

Dieser technologische Vorsprung zahlt sich aus: 85 Prozent der befragten Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum sehen sich heute bereit, die neuen Anforderungen der Corporate Social Responsibility Directive (CSRD) und des EU-Lieferkettengesetzes (CSDDD) zu erfüllen. Europaweit sind es nur 41 Prozent. Automatisierung verbessert Datenqualität, beschleunigt Auswertungen und erhöht die Rechtssicherheit.

Regulatorik als Innovationsmotor

Trotz andauernder Diskussionen über Nachhaltigkeitsverordnungen sehen ca. 97 Prozent der DACH-Unternehmen regulatorische Anforderungen heute als Treiber von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Deutlich mehr als in jeder anderen Region Europas (82 Prozent). 

Der Report vermag zu zeigen, wo der Reporting-Druck für Innovationsimpulse gesorgt hat. 65 Prozent der Befragten konnten ihre Produktentwicklungen als direkte Folge von ESG-Anforderungen verbessern, 64 Prozent berichten von effizienteren Prozessen. 63 Prozent profitieren durch bessere Marktpositionierung. Viele deutschsprachige Unternehmen sehen Regulierungen somit klar als Zukunftschance.

Datenzugang und -qualität entscheiden über Erfolg

Trotz ihres digitalen Vorsprungs stehen viele DACH-Unternehmen beim Datenmanagement vor strukturellen Herausforderungen: 41 Prozent berichten von mangelnder Integration zwischen ESG- und Finanzberichterstattung, 36 Prozent erfassen relevante Kennzahlen noch manuell und zeitaufwändig. Hinzu kommen regulatorische Komplexität (35 Prozent), fehlende Echtzeittransparenz (34 Prozent) und Probleme bei der Datenqualität (29 Prozent).  

Auch wenn die Bereitschaft zur Digitalisierung hoch ist, fehlt vielen Unternehmen noch die nötige Basis. 38 Prozent der DACH-Unternehmen sehen die grösste Herausforderung in der Fragmentierung ihrer ESG-Daten über verschiedene interne und externe Quellen hinweg. 33 Prozent beklagen mangelnde Fachexpertise, 31 Prozent kämpfen mit der Integration automatisierter ESG-Lösungen in bestehende Systeme. Für 29 Prozent stellen hohe Implementierungskosten eine zusätzliche Hürde dar.  

Digitale Reife verschafft Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile. In der DACH-Region behalten 92 Prozent der Unternehmen ihre Auswirkungen entlang der Lieferkette im Blick – europaweit gelingt das nur 61 Prozent der Unternehmen. Damit wird Technologie zum Schlüsselfaktor für Transparenz und regulatorische Handlungsfähigkeit.

DACH bleibt auch bei neuen Vorgaben flexibel

Die DACH-Region zeigt nicht nur bei bestehenden Anforderung Stärke, sondern auch im Umgang mit regulatorischer Dynamik. Die geplante EU-Omnibus-Initiative wird dabei unterschiedlich bewertet. 38 Prozent der befragten Unternehmen sehen in ihr eine Chance, regulatorische Lasten zu reduzieren und ESG-Berichtspflichten zu vereinfachen. Gleichzeitig betrachten 34 Prozent die Initiative als neue Quelle von Unsicherheiten. Trotz dieser geteilten Einschätzung fühlen sich viele DACH-Unternehmen grundsätzlich gut gerüstet (85 Prozent). Zum Vergleich: Im gesamteuropäischen Durchschnitt sind es lediglich 41 Prozent.

„Digitalisierung entscheidet über regulatorischen Erfolg“

„Die DACH-Region zeigt eindrucksvoll: Wer frühzeitig in Technologie investiert, ist regulatorisch nicht nur konform, sondern strategisch im Vorteil“, erklärt Alberto Zamora, CEO und Mitgründer von osapiens. „Automatisierung, Plattformdenken und zentrale Datenstrategien sind der Schlüssel, um die ständig wachsenden Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern daraus echte Wettbewerbsvorteile zu ziehen.“