Schweizer Unternehmen machen Fortschritte bei der Einführung von KI

Colombus Consulting, in Partnerschaft mit Oracle und der Hochschule für Wirtschaft Genf, veröffentlicht zum zweiten Mal in Folge das Data & KI-Observatorium 2025 für die Schweiz. Die Studie zeigt, dass das Management Schweizer Unternehmen die Herausforderungen im Zusammenhang mit Daten und künstlicher Intelligenz immer besser versteht und dass erste konkrete Anwendungsfälle zunehmen.

Der Stellenwert von Daten für die Einführung von KI wird von Schweizer Unternehmen immer besser verstanden. (Bild: Unsplash.com)

Die Untersuchung hat dieselben Ziele wie im Vorjahr verfolgt: Entscheidungsträgern ein Navigationsinstrument an die Hand zu geben, um die Gegenwart zu verstehen, künftige Wendepunkte zu antizipieren und ihre Fortschritte mit denen ihres Sektors oder des Marktes zu vergleichen.

Zentrale Ergebnisse

Die diesjährige Beobachtung zeigt, dass sich das Schweizer Daten- und KI-Ökosystem in einem tiefgreifenden Wandel befindet, mit weniger Pilotprojekten, aber mehr Initiativen, die den Schritt zur Skalierung geschafft haben. 39% (28 Prozentpunkte weniger gegenüber dem Vorjahr) der Organisationen haben die Phase der Erkundung mit identifizierten Anwendungsfällen und Pilotprojekten rund um generative KI hinter sich gelassen. 52% (+8 Prozentpunkte) haben Assistenten oder Module zur Content-Generierung „im grossen Stil“ eingeführt.

Diese Entwicklung geht mit einem besseren strategischen Verständnis einher:

  • 62% (+25 Prozentpunkte) geben an, dass ihre Teams über ein gutes bis sehr gutes Wissen zu KI-Konzepten verfügen. Auch die Datenbasen verbessern sich, durch höhere Datenqualität und eine datenorientiertere Entscheidungsfindung:
  • 62% (+14 Prozentpunkte) bewerten ihre Datenqualität als gut bis exzellent, und 41% (+3 Prozentpunkte) sehen sich als „data driven“.

Gleichzeitig steigen die Erwartungen und Potenziale rund um KI weiter: 74% der Befragten (+5 Prozentpunkte) sind der Meinung, dass KI die Hauptprobleme des Unternehmens lösen kann.

Dennoch bleiben viele Herausforderungen bestehen und hemmen weiterhin die Industrialisierung. So bewerten 70% (21 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr) ihr Ökosystem als von geringer/mittlerer Reife.

Kultureller Wandel als Hürde

Über die Technologie hinaus erfordert die Einführung von KI-Initiativen eine durchdachte Herangehensweise, wie Jean Meneveau, Managing Director von Colombus Consulting Schweiz, betont: „KI verändert die Zeitachsen von Strategien und Projekten mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit […]. Unternehmen haben Mühe, mit diesem Tempo Schritt zu halten. Die Frage nach der Methode ist zentral: Es gilt, sehr operative und pragmatische Initiativen zu starten, aber auch Abstand zu nehmen, die richtigen Technologiepartner zu wählen […] und den Kurs zu halten, auch wenn die Roadmap sich stark ändern kann. Agilität mit grossem A.“

Der kulturelle Wandel bleibt eine der wichtigsten Hürden für die umfassende Integration von KI. 70% der noch wenig engagierten Organisationen geben an, dass das Haupthindernis nicht technischer, sondern menschlicher Natur ist. Ethik wird zudem zu einem unverzichtbaren Grundpfeiler: 70% der Schweizer Organisationen geben an, ethische Überlegungen in ihre Entscheidungsprozesse zur KI einzubeziehen. Die Massnahmen würden aber nur teilweise greifen, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung. Denn nur 53% geben an, zumindest gelegentlich konkrete Massnahmen zur Erkennung und Minderung von Bias zu ergreifen.

Der KI-Einsatz konzentriert sich in Unternehmen auf die Bereiche Kunde und Produkt: 77% (-11 Prozentpunkte) der Anwendungen betreffen kundenorientierte Bereiche (Kundendienst, Marketing, Vertrieb), und 75% (+8 Prozentpunkte) der Anwendungen betreffen produkt- und supply-chain-bezogene Bereiche.

Kontinuierlich lernen

Hinter diesen Erkenntnissen ergeben sich mehrere Lehren, die die wesentlichen Erfolgsbedingungen in Erinnerung rufen: Organisationen, die KI noch nicht nutzen, zeigen auf Führungsebene ein deutlich geringeres Verständnis für KI, was die Weiterbildung von Führungskräften zur unmittelbaren Priorität macht. Yvan Cognasse, Senior Director Enterprise Architects bei Oracle EMEA in Genf, erinnert: „Die eigentliche Herausforderung ist nicht, was KI kann, sondern zu entscheiden, was man mit ihr machen möchte. Dafür braucht es seitens der Entscheidungsträger nicht nur Urteilsvermögen und Neugierde, sondern auch Engagement und den Willen zum kontinuierlichen Lernen. Denn sie sind es, die die Verantwortung haben, die Versprechen der KI in greifbare, nützliche, messbare und langfristig nutzbringende Auswirkungen zu verwandeln.“

Unter den Unternehmen mit schlechter Datenqualität ziehen 80% mindestens einen greifbaren Nutzen aus KI, was beweist, dass unvollkommene Daten Initiativen nicht behindern sollten. Je reifer eine Organisation ist, desto höher ist ihre deklarierte Effizienz – das unterstreicht die Wichtigkeit der Investition in interne Kapazitäten. Die KI-Governance wird gestärkt und bindet nun sowohl die Geschäftsbereiche, Compliance-Abteilungen als auch IT-Teams ein, wobei Ethikkomitees zunehmend die Use Cases vor der Produktivsetzung validieren.

Fazit der Untersuchung: Der anfängliche „Wow-Effekt“ muss in rationale und auf die Geschäftsziele abgestimmte Anwendungsfälle umgewandelt werden. Die Initial-Euphorie sollte so in eine nachhaltige und sichere Einführung überführt werden, die Wert schafft, ohne Modetrends erliegen. Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen den Branchen in Bezug auf die Fähigkeit von KI, komplexe Probleme zu lösen – was zeigt, dass interne Reife und Kompetenzen die wahren Erfolgsfaktoren sind.

Quelle: Colombus Consulting

KI-gestützte Startups machen die Schweiz zum Innovations-Hotspot

Ob präventive Gesundheit oder die Echtzeit-Erkennung von Deepfakes: 36 Start-ups – 95 % von ihnen KI-gestützt – sorgen dafür, dass die Schweiz ihrem Ruf als Innovations-Weltmeister gerecht wird.

Katka Letzing, CEO und Mitgründerin von Kickstart Innovation. (Bild: Kickstart Innovation)

Das Open-Innovation-Programm Kickstart vereint 36 wegweisende Startups aus 14 Ländern – darunter ein Viertel aus der Schweiz, die an bahnbrechenden Technologien wie Echtzeit-Deepfake-Erkennung, Lebensmittelsystemen der Zukunft und biologischen Alterstests arbeiten. Aufbauend auf einer zehnjährigen Erfolgsgeschichte, in deren Rahmen Alumni-Startups bis 2024 über 2,8 Milliarden Schweizer Franken Kapital gesammelt haben, wird die diesjährige Kohorte Themen wie Gesundheit, Ernährung und Technologie auf tiefgreifende, datengestützte und bewusst verantwortungsvolle Weise neu überdenken. Partnerschaften mit grossen Schweizer Unternehmen wie der AXA, der Stadt Zürich, Coop, la Mobilière, MSD, PostFinance/VNTR, Swisscom und anderen ermöglichen dies.

«Das sind nicht einfach technische Experimente. Das sind Lösungen, die den Wettbewerbsvorteil der Schweiz im kommenden Jahrzehnt prägen werden», sagt Katka Letzing, CEO und Mitgründerin von Kickstart Innovation. Von nachhaltigen Materialien über Gesundheitsvorsorge bis hin zu KI-gestützten Innovationen bietet die Schweiz die perfekte Bühne dafür: hochgradig vernetzt, qualitätsorientiert und entschlossen. Die kürzlich gestartete Initiative Swiss {ai} Weeks, die Kickstart mit ihrem Know-how mitinitiiert hat, stärkt diese Position zusätzlich.

Schweizer Startups treiben globale Technologie-Durchbrüche voran

Ein Viertel der diesjährigen Kohorte besteht aus Schweizer Start-ups. Viele von ihnen sind aus universitären Spin-offs und Tech-Hubs hervorgegangen. Damit festigt die Schweiz ihre Rolle als Innovationsstandort und Sprungbrett für globales Wachstum. Auch internationale Start-ups sind Teil des Programms, um in der Schweiz Fuss zu fassen – ein Beweis  für die globale Anziehungskraft des Landes als dynamisches Ökosystem für Innovation, Zusammenarbeit und Unternehmenswachstum. Dazu gehören:

  • Genknowme mit Sitz in Lausanne bietet einen epigenetischen Bluttest an, der das biologische Alter sowie stressbedingte Veränderungen aufzeigt und die Schweiz an der Spitze der globalen Longevity-Medizin positioniert.
  • ai mit Sitz in Zürich hat eine Technologie zur Echtzeit-Erkennung von Deepfakes in Audio- und Videoinhalten entwickelt – ein entscheidender Schutz, denn KI-generierte Falschinformationen bedrohen weltweit demokratische Prozesse und Unternehmenskommunikation.
  • Meeco mit Sitz in Australien hat eine sichere Datenaustauschplattform entwickelt, die es Einzelpersonen und Organisationen ermöglicht, auf personenbezogene Daten und digitale Assets zuzugreifen, sie zu kontrollieren und zu teilen. Dies erfolgt mit einem Privacy-by-Design-Ansatz und Low-Code-Tools.
  • WeShop AI mit Sitz in Hongkong bietet eine Plattform, die mithilfe von KI Produkt- und Modellbilder für E-Commerce erstellt. Nutzer können aus nur einem Foto ansprechende Visuals generieren – ganz ohne aufwendige Nachbearbeitung. Zudem ermöglicht die Plattform auch die Erstellung von Videos aus statischen Bildern.
  • city mit Sitz in Wien offeriert eine KI-gestützte Plattform, die Umweltmodellierungen im Städtebau revolutioniert: Mit Mikroklimasimulationen unterstützt sie Architekten und Stadtplaner dabei, nachhaltigere und lebenswertere Städte zu gestalten.

Innovation in Schlüsselbranchen

Das Kickstart Innovation Programm unterstützt wachstumsstarke Startups und Scaleups in fünf Schlüsselbereichen: Gesundheit und Wohbefinden, Finanzen und Versicherungen (einschliesslich Cybersicherheit), Food und Einzelhandel, neue Arbeitswelten und Lernkulturen sowie intelligente Stadtentwicklungskonzepte. Diese Felder gehören zu den dringendsten und zugleich vielversprechendsten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen und fördern wirkungsvolle Kooperationen zwischen Startups, führenden Schweizer Grossunternehmen und öffentlichen Institutionen.

Über die Zusammenarbeit mit Startups hinaus unterstützt Kickstart auch die interne Transformation führender Organisationen, etwa durch seine Academy- und Intrapreneurship-Programme, die Mitarbeitende von der Ideenfindung bis zur Gründung eigener Ventures begleiten. Ergänzend dazu richtet Mission 2050 die Innovationsprogramme an den strategischen Zielen der Schweiz in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und sozialer Inklusion aus und stärkt damit ein Ökosystem, das zugleich zukunftsfähig und wirkungsorientiert ist.

Weitere Informationen: https://www.kickstart-innovation.com/

Globale Industriestudie deckt Risiken in Liefernetzwerken auf

Resiliente und agile Supply-Chain-Netzwerke sind in der heutigen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Dennoch setzt fast die Hälfte der Unternehmen nach wie vor auf veraltete Tools wie E-Mails oder persönliche Meetings, um sensible Daten mit Lieferanten auszutauschen.

Viele Organisationen bevorzugen nach wie vor konventionelle Ansätze. (Grafik: Aras)

Die Studie „Die Zukunft der Produktentwicklung – Product Lifecycle Management im Fokus“ deckt erhebliche Schwächen in Liefernetzwerken auf. Für die von Aras, einem Anbieter von Anbieter von Product-Lifecycle-Management- und Digital-Thread-Lösungen, in Auftrag gegebene Umfrage wurden 656 Führungskräfte aus den USA, Europa und Japan befragt, um herauszufinden, wie Industrieunternehmen ihre Lieferketten im Zuge der digitalen Transformation anpassen.

Ineffiziente Werkzeuge im Einsatz

„Unternehmen sind zwar bestrebt, ihre Lieferanten in digitale Prozesse einzubinden. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Viele nutzen nach wie vor ineffiziente Werkzeuge, die Entscheidungen verzögern und die Fehleranfälligkeit in der Kommunikation erhöhen“, sagt Jens Rollenmüller, Regional Vice President bei Aras. Laut Umfrage tauschen 79 Prozent der Unternehmen Informationen über Produktdesign oder Technik mit ihren Lieferanten aus, 83 Prozent teilen Compliance- und Nachhaltigkeitsdaten. Die genutzten Methoden geben jedoch Anlass zur Sorge: 52 Prozent setzen auf E-Mail und File-Sharing-Dienste, 49 Prozent auf persönliche Treffen. Nur 43 Prozent nutzen digitale Kollaborationsplattformen.

„Traditionelle Methoden der Kommunikation werden den Anforderungen der heutigen, schnelllebigen Geschäftswelt einfach nicht gerecht“, sagt Industrieexperte Rollenmüller. „Unternehmen benötigen Systeme, die einen präzisen, nahtlosen und sicheren Informationsaustausch ermöglichen. Alle Beteiligten müssen sich darauf verlassen können, dass die Daten aktuell, korrekt und manipulationssicher sind – und keine Fehler durch manuelle Bearbeitung entstehen.“

Digitale Zusammenarbeit als Wettbewerbsvorteil

Neun von zehn Befragten bestätigen, dass die Integration der Lieferkette für ihr Produktlebenszyklusmanagement und ihre Digital-Thread-Strategie von zentraler Bedeutung ist. „Eine integrierte Lieferkette wirkt nicht nur kostensenkend, sondern ist in einer Welt zunehmender Marktvolatilität unverzichtbar für den Geschäftserfolg“, erklärt Rollenmüller. Unternehmen, die Datensilos aufbrechen und Informationen in Echtzeit austauschen, können Krisen besser bewältigen und Kundenbedürfnisse gezielter erfüllen. Der frühzeitige Austausch von Entwicklungsdaten und strategischen Zielen wird in hart umkämpften Märkten zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal.

Doch eine enge Integration birgt auch Herausforderungen: Unternehmen müssen das Spannungsfeld zwischen strategischer Partnerschaft und operativer Unabhängigkeit navigieren, während sie gleichzeitig heterogene IT-Landschaften und unterschiedliche Unternehmenskulturen koordinieren. Parallel dazu verschärfen sich mit der fortschreitenden Vernetzung die Anforderungen an Datenschutz und Cybersicherheit erheblich.

PLM-Systeme schliessen die Lücke

Um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Sicherheit zu gewährleisten, empfiehlt Rollenmüller den Einsatz eines PLM-Systems (Product Lifecycle Management). Ein solches System verwaltet Produktdaten zentral und bietet Netzwerkpartnern sicheren Zugriff darauf. „PLM fungiert wie ein intelligenter Verteilerknoten“, erklärt Rollenmüller. „Kommt es zu einer Störung, können Unternehmen mit PLM umgehend reagieren, weil die Daten strukturiert und jederzeit verfügbar sind – und nicht in irgendeinem E-Mail-Postfach vergraben sind.“ Der praktische Nutzen liegt auf der Hand: „Jede Verzögerung und jede Fehlkommunikation in der Lieferkette verursacht direkte Kosten in Form von Produktionsausfällen, verpassten Terminen und verärgerten Kunden. Mit PLM erhalten Unternehmen die nötige Transparenz und die Werkzeuge für schnelle, fundierte Entscheidungen.“

„PLM schafft Vertrauen im Liefernetzwerk und transformiert die Art der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen grundlegend“, sagt Rollenmüller. „Es eliminiert zeitraubende manuelle Abstimmungen, minimiert Fehlerquellen und stärkt die operative Widerstandsfähigkeit – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil in den volatilen Märkten von heute.

Quelle: Aras

Erste vollständige Schweizer End-to-End-Lösung für souveräne KI

Phoenix Technologies hostet Apertus LLM und schafft damit die erste vollständige End-to-End-Lösung für souveräne KI in der Schweiz. Dies bezeichnet einen Meilenstein, der Schweizer Unternehmen einen sicheren, leistungsstarken Zugang zu einem transparenten Open-Source-KI-Modell ermöglicht und vollständige Datenhoheit und Compliance gewährleistet.

Wird nun von Phoenix Technologies gehostet: Apertus, das vollständig schweizerische LLM für KI. (Bild: Swiss AI / Apertus)

Die Phoenix Technologies AG, ein führender Anbieter für souveräne Cloud- und AI-Infrastrukturen in der Schweiz, gab die Verfügbarkeit von Apertus auf ihrer souveränen Cloud bekannt. Das von der EPFL, der ETH Zürich und dem Swiss National Supercomputing Centre (CSCS) entwickelte erste offene und transparente Large Language Model (LLM) der Schweiz kann nun auf der Hochleistungsinfrastruktur von Phoenix Technologies eingesetzt werden. Dieser Meilenstein stärke die digitale Autonomie der Schweiz und etabliere die erste durchgängige souveräne AI-Lösung des Landes, wie dazu heisst.

Daten unterliegen komplett dem schweizerischen Recht

Wie das Unternehmen mitteilt, können zum ersten Mal Schweizer Organisationen in sensiblen Bereichen wie Finanzen, Gesundheitswesen und Regierung ein hochmodernes LLM nutzen, ohne dass ihre Daten jemals die Schweizer Gerichtsbarkeit verlassen. Dieser Ansatz geht direkt auf den kritischen Innovationsbedarf von Unternehmen ein und mindert gleichzeitig die mit ausländischen KI-Plattformen verbundenen Risiken. Er bietet Unternehmen, die die Leistungsfähigkeit generativer KI nutzen möchten, einen vertrauenswürdigen Weg, während sie gleichzeitig die strengen Datenschutzstandards der Schweiz vollständig einhalten.

„Dies ist eine Erklärung der digitalen Unabhängigkeit der Schweiz“, sagte Thomas Taroni, Executive Chairman und Gründer von Phoenix Technologies. „Zu lange standen Schweizer Unternehmen vor einer schwierigen Entscheidung: entweder mit ausländischer KI innovativ zu sein und die Datenhoheit zu riskieren oder ins Hintertreffen zu geraten. Heute ist diese Entscheidung überholt. Durch die Verbindung des Apertus-Modells mit unserer souveränen, leistungsstarken Infrastruktur bieten wir die definitive Schweizer Antwort auf KI. Wir befähigen ganze Branchen, die Zukunft auf einer Grundlage von Vertrauen, Sicherheit und Schweizer Werten aufzubauen.“

Fortschrittliche Sicherheitsfunktionen

Die technische Grundlage der Lösung kombiniert vollständige open-source KI mit der unternehmensgerechten Infrastruktur von Phoenix Technologies. Apertus ist mit bis zu 70 Milliarden Parametern verfügbar und zeichnet sich durch seinen vollständig dokumentierten Entwicklungsprozess und seine Mehrsprachigkeit aus. Dieses Modell läuft auf der Cloud-Plattform von Phoenix, die mit NVIDIA H100- und H200-GPUs der nächsten Generation für Unternehmen betrieben wird. Die Plattform ist mit fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen ausgestattet, darunter Confidential Computing, das Daten nicht nur im Ruhezustand und während der Übertragung, sondern auch während der Verarbeitung schützt und so ein beispielloses Mass an Sicherheit für sensible Workloads gewährleistet.

Verfügbarkeit ab sofort

Ab sofort kann das Apertus-Modell über die Dienste „AI Model as a Service” und „Sovereign LLM Serving” von Phoenix Technologies bereitgestellt werden. Interessierte Unternehmen können sich für eine Beratung an Phoenix Technologies wenden.

Quelle: www.phoenix-technologies.ch

Vier Betriebe neu mit Qualitätslabel Holzbau Plus zertifiziert

In der Schweizer Holzbaubranche steht das Qualitätslabel Holzbau Plus für eine partnerschaftliche Unternehmenskultur auf Basis des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) Holzbau. 2025 durchliefen vier neue Betriebe erfolgreich das Qualifizierungsverfahren und nahmen am 5. September anlässlich der Generalversammlung von Holzbau Schweiz ihren Holzbau Plus Award entgegen.

Holzbau Plus Award: (v.l.n.r) Hansjörg Steiner (Holzbau Schweiz), Reto Feuz & Marc Allenbach (Allenbach Holzbau und Solartechnik AG), Doris & Jonas Bader (Holzbau Jäggi Dulliken AG), Bernhard Ade (Jampen Holzbau AG), Denise & Jonas Reber (rebreg AG), Stefan Strausak (spbh). Bild: zVg

Das Qualitätslabel Holzbau Plus stellt den Menschen ins Zentrum. Mit dem Label werden Unternehmen zertifiziert, die aktiv eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur pflegen, die über die grundlegenden Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrages Holzbau hinaus geht. Das Label fördert eine nachhaltige Entwicklung der Betriebe und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherung. Nach drei Jahren können sich zertifizierte Betriebe rezertifizieren lassen. 

60 Holzbaubetriebe tragen das Label Holzbau Plus 

2025 wurden vier neue Betriebe mit dem Qualitätslabel ausgezeichnet. Dazu gehören die Jampen Holzbau AG aus Hittnau (ZH), die rebreg AG aus Oey, die Allenbach Holzbau und Solartechnik AG aus Frutigen (beide BE) und die Holzbau Jäggi Dulliken AG aus Dulliken (SO), siehe unten.

16 Betriebe, die das Label bereits tragen, durchliefen eine erfolgreiche Rezertifizierung und sicherten sich das Label für drei weitere Jahre. Mit den Neuzugängen zählen insgesamt 60 Schweizer Holzbaubetriebe zu den Trägern des Holzbau-Plus-Labels.

„Wir sind stolz darauf, jährlich neue Betriebe mit unserem Award auszuzeichnen. Jede einzelne Zertifizierung ist ein bedeutender Erfolg – sowohl für die Betriebe als auch für ihre Kundinnen und Kunden sowie die gesamte Holzbaubranche“, sagt Stefan Strausak, Geschäftsführer der Schweizerischen Paritätischen Berufskommission Holzbau (SPBH), die für die Vergabe des Labels zuständig ist.

Die vier neu zertifizierten Betriebe 2025 

Quelle: www.holzbau-plus.ch

Friendly Workspace 2025: Erneut Bestnoten für Softwarehersteller Opacc

Die Luzerner Softwareherstellerin Opacc Software AG wurde Ende August 2025 zum vierten Mal in Folge mit dem Label „Friendly Workspace“ ausgezeichnet. Opacc trägt dieses Qualitätslabel bereits seit 2013.

Sabrina Cabiddu (Mitte), HR-Leiterin bei Opacc Software AG, präsentiert stolz die Auszeichnung „Friendly Workspace 2025“. (Bild: Opacc / VOLLTOLL / Daniel Buergin)

Opacc Software AG mit Sitz in Rothenburg LU war 2013 das erste IT-Unternehmen der Schweiz, welches mit dem Qualitätslabel „Friendly Workspace“ ausgezeichnet wurde. Die erneute Auszeichnung in diesem Jahr bestätigt das konsequente Engagement für ein systematisches und gelebtes betriebliches Gesundheitsmanagement. Bei der aktuellen Rezertifizierung lag der Schwerpunkt auf den Rahmenbedingungen, der Kontinuität und der strategischen Verankerung im Unternehmen.

Bei der diesjährigen Rezertifizierung erhielt Opacc erneut Bestbewertungen. Die Assessoren der Gesundheitsförderung Schweiz, welche das Label vergibt, hoben besonders die klare Verankerung des BGM in den Jahresverlauf und im Arbeitsalltag hervor. Ebenfalls gewürdigt wurden die aktive Weiterentwicklung durch die interne Arbeitsgruppe „Friendly Work Space“, die transparente interne Kommunikation, die Vielzahl an Benefits sowie die gezielten Führungsschulungen. 

Sabrina Cabiddu, bei Opacc verantwortlich für das BGM, betont: „Wenn unsere Mitarbeitenden motiviert und gesund sind, profitieren nicht nur sie selbst, sondern auch unsere Kunden und unser Unternehmen“. Cris Wouters, Managing Partner bei Opacc, streicht den strategischen Nutzen des Labels hervor: „Wir investieren gezielt in ein Arbeitsumfeld, das nicht nur leistungsfähig, sondern auch nachhaltig gesund ist – für unsere Mitarbeitenden, unsere Unternehmenskultur und unseren gemeinsamen Erfolg.“

Quelle: Opacc

Unified Communication & Collaboration bleibt Zukunftsmusik

Obwohl die Idee der Unified Communication & Collaboration (UCC) – also der Konsolidierung sämtlicher Kommunikationskanäle in einer einzigen Plattform – seit Jahren als Leitbild der Unternehmenskommunikation gilt, ist die praktische Umsetzung nach wie vor weit entfernt von der Vision.

Trotz der zunehmenden Digitalisierung bleibt die professionelle Sprachkommunikation essenziell – gerade auch in hybriden Arbeitswelten. (Bild: SAB / Google KI)

Ganzheitliche Kommunikationslösungen, die Sprache, E-Mail, Chat, Video und Kollaboration vereinen, gelten in Strategien und Marketing als Zukunftsmodell. In der Realität arbeiten die meisten Unternehmen jedoch mit voneinander getrennten Systemen. IP-Telefonie, ob in der Cloud oder lokal, läuft meist separat von E-Mail- und Kollaborationstools, während Chatplattformen nur selten integriert sind. Der Anspruch einer einheitlichen Plattform bleibt für viele Firmen ein Ziel, nicht gelebte Praxis.

Marktanalysen zeigen zwar ein hohes Interesse: Der europäische Markt für Unified Communication & Collaboration (UCC) wird auf 49 Milliarden US-Dollar geschätzt, mit 18 Prozent jährlichem Wachstum bis 2030. Über 65 Prozent der Unternehmen in Westeuropa nutzen teilweise cloudbasierte Tools, doch nur knapp die Hälfte verfolgt eine Mobile-first-Strategie. Mehrheitlich bleiben Systeme nebeneinander bestehen, die lediglich mobil nutzbar sind – ohne echte Integration von Sprache, Video, Chat und E-Mail.

Unterschätzte Stolpersteine

Ein Grund ist die hohe Komplexität der Umsetzung. Eine zentrale Plattform erfordert tiefgreifende Eingriffe in bestehende Strukturen, Konsolidierung von Systemen, Schulungen, Prozessanpassungen und die Klärung von Compliance- und Datenschutzfragen. Gerade in Europa erschwert die DSGVO die Integration sensibler Sprach- und Videodaten. Der Aufwand ist enorm, die Effizienzgewinne zeigen sich oft erst langfristig.

Auch die Kosten wirken abschreckend. Lizenzen, laufende Gebühren, Schulungsprogramme und Anpassungen an die IT-Landschaft machen UC-Plattformen teuer. Viele Unternehmen setzen daher lieber auf spezialisierte Systeme. Studien belegen zudem, dass moderne IP-Telefonieplattformen bis zu 30–40 Prozent Einsparungen gegenüber klassischen Telefonsystemen ermöglichen. Eine starke Sprachlösung kann also kosteneffizient und zukunftssicher sein, ohne die Komplexität vollständiger UCC-Umgebungen.

Hinzu kommt, dass spezialisierte Tools wie Microsoft Exchange, Google Workspace, Slack, Teams oder Zoom längst etabliert sind. Ein Wechsel auf eine monolithische Plattform würde oft Doppelstrukturen und Mehrkosten erzeugen, ohne die Qualität der Kommunikation spürbar zu verbessern. Besonders im Bereich Sprache schätzen Unternehmen die Stabilität und Verlässlichkeit spezialisierter IP-Lösungen gegenüber komplexen Integrationsversuchen.

IP-Sprachlösungen für moderne Kommunikation

Sprache bleibt ohnehin das Herzstück geschäftlicher Kommunikation. Sie ermöglicht Präzision, persönliche Ansprache und schnelle Reaktionen. Moderne IP-Telefone bieten HD-Audio, Integration in bestehende IT-Systeme, Remote-Unterstützung und Kompatibilität mit gängigen Plattformen – also genau die Funktionen, die für effiziente Abläufe entscheidend sind. Für viele Firmen liefert eine starke IP-Telefonie-Infrastruktur mehr praktischen Nutzen als eine vollintegrierte UCC-Lösung. In der Praxis zeigen dies etwa Telefone mit integriertem Wi-Fi oder als robuste DECT-Endgeräte. Der deutsche Hersteller Snom verweist hier etwa auf sein Modell Snom D865. Solche Geräte bieten nicht nur zuverlässige Telefonie, sondern lassen sich auch in Systeme für Alarmierung, Lokalisierung oder KI-Transkription einbinden. Besonders in Umgebungen wie Produktion, Logistik oder Gesundheitswesen sichern ihre Stabilität und hohe Sprachqualität eine klare Kommunikation – auch für KI-gestützte Anwendungen.

So betrachten viele IT-Verantwortliche UCC zwar als langfristige Vision, setzen in der Gegenwart aber auf bewährte modulare Architekturen. Die Kombination aus IP-Telefonie, Kollaborationstools und E-Mail-Systemen ist für die meisten Firmen die pragmatischere Lösung. Damit bleibt UCC auch 2025 mehr Zukunftsmusik, während moderne IP-Sprachlösungen bereits heute den entscheidenden Beitrag für klare, zuverlässige und effiziente Kommunikation leisten.

Quelle: Snom Technology GmbH

Schraubprozesse unter Kontrolle

Eine fehlerhafte Schraubverbindung kann Maschinenstillstand, Produktionsausfälle oder Sicherheitsrisiken verursachen. Entscheidend für die Verlässlichkeit sind die eingesetzten Mess- und Prüfgeräte: Sie müssen stabil, reproduzierbar und prozesstolerant arbeiten. Der neue Entwurf der VDI/VDE 2645 Blatt 1 unterstützt beim sicheren Einsatz von Messmitteln.

Qualität sichern und Risiken senken – auch bei Schraubprozessen. (Bild: Unsplash.com)

Die Fähigkeitsuntersuchung von Maschinen in der Schraubtechnik ist eine umfangreiche und nicht zu unterschätzende Herausforderung für jedes Unternehmen, das in diesem Umfeld tätig ist. Der neue Entwurf ist Teil der Richtlinienreihe VDI/VDE 2645 „Fähigkeitsuntersuchung von Maschinen der Schraubtechnik“, die in drei Blätter unterteilt ist: Blatt 1: Messgerätefähigkeit, Blatt 2: Maschinenfähigkeitsuntersuchung und Blatt 3: Prozessfähigkeitsuntersuchung.

Das Blatt 1 nimmt folglich Messgeräte in den Fokus. Die Anforderungen richten sich an Mess- und Prüfgeräte, die für die Überwachung von Messmitteln an der Schraubstelle eingesetzt werden (z.B. Prüfsysteme), die direkt an der Schraubstelle eingesetzt werden (z.B. Inline-Sensoren, Drehmoment-/Drehwinkelschlüssel) und die für die MFU/Stichprobenprüfung von Montagewerkzeugen eingesetzt werden (z.B. rotierende Sensoren).

Kern der Vorgaben ist die Messgerätefähigkeitsuntersuchung: Nur wenn Stabilität, Prozesstoleranz und Reproduzierbarkeit nachgewiesen sind, dürfen Mess- und Prüfgeräte im Schraubprozess eingesetzt werden. Damit wird sichergestellt, dass Qualitätsabweichungen früh erkannt werden, bevor sie hohe Kosten oder sicherheitskritische Fehler verursachen.

Die Richtlinie VDI/VDE 2645 Blatt 1 E ist im Juni 2025 als Entwurf erschienen und kann für 117,10 EUR bei Din Media bestellt werden. 

Quelle: VDI

Wie sich Datenabflüsse verhindern lassen

Vielen Unternehmen fällt es schwer, die Kontrolle über ihre Daten zu behalten, besonders seit Mitarbeitende vermehrt remote arbeiten und verschiedenste Cloud-Services und KI-Tools nutzen. Data Loss Prevention (DLP) kann den Abfluss sensibler Informationen verhindern, doch die Einführung gilt als komplex und zeitraubend.

Fabian Glöser, Team Lead Sales Engineering Nordics, Central & Eastern Europe bei Forcepoint, erläutert, wie sich in acht Schritten Datenabflüsse verhindern lassen. (Quelle: Forcepoint)

Die Datenmengen in Unternehmen wachsen, und mit ihnen die Herausforderungen beim Schutz der Daten. Denn diese liegen nicht mehr vornehmlich auf gut gesicherten internen Servern, sondern fliessen beständig zwischen Endgeräten innerhalb und ausserhalb des Firmennetzwerks, lokalen Infrastrukturen und Clouds sowie neuen KI-Tools hin und her. Klassische Sicherheitskonzepte können mit dieser Vielfalt und Dynamik nicht mithalten – Unternehmen müssen die Daten selbst in den Mittelpunkt stellen und detailliert regeln, was mit ihnen getan werden darf und was nicht. Lösungen für Data Loss Prevention (DLP) helfen dabei. Bei ihrer Einführung hat sich nach Erfahrungen des IT-Sicherheitsdienstleisters Forcepoint folgendes Vorgehen bewährt:

  • Schritt 1: Ziele und Use Cases definieren
    Zunächst müssen Unternehmen klären, welche Ziele sie mit der Einführung einer DLP-Lösung erreichen wollen: Geht es um den Schutz von wertvollem geistigem Eigentum oder regulatorische Vorgaben, etwa in Bezug auf den Datenschutz? Soll eine sichere Basis für hybride Arbeitsmodelle geschaffen werden oder steht die Einführung neuer Cloud-Services und KI-Tools im Vordergrund, die nicht zu Datenabflüssen führen soll? Darauf aufbauend können Unternehmen ein Risikoprofil erstellen, das unter anderem die verschiedenen Arten von zu schützenden Daten, die Kanäle, über die sie abfliessen können, sowie die Konsequenzen von Datenabflüssen umfasst.
  • Schritt 2: Implementierungsplan aufsetzen
    Steht fest, welche Daten und Kanäle geschützt werden sollen, lässt sich eine Roadmap für die DLP-Einführung festlegen. Dafür müssen Unternehmen alle Stakeholder an Bord holen und Verantwortlichkeiten klären, etwa wer sich um die Installation und Integration in die bestehende Infrastruktur kümmert, wer die Optimierung von Richtlinien und wer die Bearbeitung von Incidents übernimmt. Gemeinsam kann dann ein Zeitplan erarbeitet werden, der die verfügbaren personellen Ressourcen berücksichtigt und auch Zeit für Tests lässt.
  • Schritt 3: Richtlinien und Workflows definieren
    Sind die Projektmanagement-Vorbereitungen erledigt, lassen sich die Richtlinien ausarbeiten, die die DLP-Lösung später durchsetzen soll. Dafür sollten Experten aus den Fachbereichen hinzugezogen werden, die bei der Einschätzung unterstützen, welche Auswirkungen ein Verlust oder Diebstahl der Daten hätte. Darauf basierend lassen sich für Aktivitäten – etwa den Versand der Daten per E-Mail oder das Hochladen in die Cloud – Aktionen festlegen. Bei unkritischen Daten reicht in der Regel eine Protokollierung, bei anderen Daten ist je nach Kanal und Kritikalität ein Warnhinweis, ein Freigabeprozess oder ein Blockieren der Aktion möglich. Auch eine Verschlüsselung kann erzwungen werden, beispielsweise beim Speichern von Dokumenten auf USB-Sticks. Wichtig ist, dass die Aktionen möglichst automatisiert eingeleitet werden, um das Sicherheitsteam zu entlasten und Verzögerungen für Anwender zu vermeiden. Lediglich Ereignisse mit unbekannten Auswirkungen sollten ein manuelles Eingreifen erfordern: Die entsprechenden Workflows – Wer schaut sich den Vorfall an? Wer entscheidet über die Massnahmen? – werden ebenfalls in dieser Projektphase festgelegt.
  • Schritt 4: DLP einführen und für das Monitoring nutzen
    Nun folgt die eigentliche Installation und Konfiguration der DLP-Lösung. Bevor diese vollständig scharf geschaltet wird und die Richtlinien durchsetzt, sollte sie zunächst weitgehend passiv genutzt werden – nur für ein Monitoring. Auf diese Weise erhalten Unternehmen einen Einblick in alle Datenbewegungen und die potenziellen Auswirkungen ihrer Richtlinien. Stellen sich diese als zu restriktiv heraus, können sie noch Anpassungen vornehmen. Lediglich Richtlinien, die hochkritische Aktivitäten wie den massenhaften Upload von Daten zu verdächtigen Zielen im Internet betreffen, sollten in dieser Phase tatsächlich durchgesetzt werden. Darüber hinaus ist es oft sinnvoll, den DLP-Einsatz nicht gleich unternehmensweit zu starten, sondern mit einem Kanal wie E-Mail oder Cloud, mit einem Fachbereich oder mit einer Region.
  • Schritt 5: Mit der Durchsetzung von Richtlinien beginnen
    Ist das Feintuning der Richtlinien abgeschlossen, können sie schliesslich durchgesetzt werden – auch hier empfiehlt es sich, schrittweise vorzugehen und beispielsweise mit den kritischsten Daten und Kanälen anzufangen. Ein genauer Blick auf das Monitoring ist jedoch weiterhin zu empfehlen, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter nicht bei legitimen Aktivitäten behindert und Richtlinien bei Bedarf zügig angepasst werden. Ideal ist es zudem, wenn die DLP-Lösung nicht auf starre Richtlinien setzt, sondern den Kontext von Aktivitäten berücksichtigt und Richtlinien dem Risiko entsprechend verändert. Schliesslich zeigt sich oft erst am Kontext, ob eine Aktion harmlos oder sicherheitskritisch ist, etwa weil der Nutzer zu ungewöhnlichen Zeiten oder von unüblichen Orten auf Daten zugreift oder plötzlich deutlich grössere Datenmengen als im bisherigen Arbeitsalltag herunterlädt.
  • Schritt 6: Optimierungen vornehmen
    Nachdem die eigentliche DLP-Einführung abgeschlossen ist, ist es an der Zeit für Analysen und Optimierungen. Zeigen sich beispielsweise bestimmte riskante Verhaltensmuster in der Belegschaft, können Unternehmen gezielt Schulungen hierzu ansetzen. Zudem sollte die Wirksamkeit der Richtlinien kontinuierlich überprüft werden. Letztlich ist Datensicherheit ebenso wie die DLP-Einführung keine einmalige Aktion, die irgendwann abgeschlossen ist, sondern sollte immer weiter optimiert werden, um neuen Technologien, Tools, Datentypen und Bedrohungen gerecht zu werden.
  • Schritt 7: DLP unternehmensweit einsetzen
    Abgeschlossen wird die DLP-Einführung mit der Ausweitung des Schutzes auf die verbleibenden Datentypen und Kanäle, die in den Schritten 4 und 5 noch nicht berücksichtigt wurden. Wird eine moderne DLP-Lösung eingesetzt, lassen sich die bestehenden Richtlinien leicht auf andere Kanäle anwenden, weshalb der Aufwand überschaubar ist. Gegebenenfalls lassen sich bestehende Richtlinien auch replizieren und anpassen, sollte ein Kanal besondere Anforderungen aufweisen. 
  • Schritt 8: DLP zum DPSM erweitern
    Der Ausbau einer DLP-Lösung zu einem vollständigen Data Security Posture Management (DSPM) kann die Effektivität der Richtlinien deutlich verbessern. DSPM bietet Funktionen für eine automatische Data Discovery und Datenklassifizierung, sodass Unternehmen keine Datenbestände übersehen und weniger manuellen Aufwand haben. Zudem hilft DSPM, übermässige Berechtigungen für Dateien aufzuspüren und zu beseitigen und auf diese Weise das Risiko von Sicherheitsverletzungen weiter zu reduzieren. Damit erleichtert es die Umsetzung von Least-Privilege-Prinzipien. Und nicht zuletzt identifiziert ein DSPM auch Daten, die redundant, veraltet oder überflüssig sind und gelöscht werden können, um die Speicherkosten zu senken. 

„Eine DLP-Einführung ist kein Mammut-Projekt, wie viele Unternehmen fürchten“, betont Fabian Glöser, Team Lead Sales Engineering Nordics, Central & Eastern Europe bei Forcepoint. „Ein strukturiertes Vorgehen sorgt dafür, dass die personellen Ressourcen optimal eingesetzt und die Projektziele nicht aus den Augen verloren werden. Moderne DLP- und DSPM-Lösungen nutzen zudem KI für die Datenklassifizierung und bringen ein fertiges Richtlinien-Set mit, was den manuellen Aufwand signifikant reduziert. In vielen Projekten haben wir Data Discovery und Datenklassifizierung schon nach zwei bis vier Wochen abgeschlossen, wissen, was mit sensiblen Daten geschieht, und können die ersten firmenspezifischen Richtlinien durchsetzen.“

Quelle und weitere Informationen: Forcepoint

Zwischen Faszination und Skepsis: Wie die Schweiz auf KI blickt

Eine neue Ipsos-Umfrage zeigt: Die Schweizerinnen und Schweizer reagieren auf Künstliche Intelligenz mit gemischten Gefühlen – zwischen Neugier und Nervosität. Besonders wichtig ist ihnen Transparenz beim Einsatz der Technologie.

Bezüglich KI sind Schweizer eher nervös als begeistert und fordern mehr Transparenz. (Bild: KI-generiert / ChatGPT)

Die Schweiz begegnet der rasanten Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) mit Zurückhaltung. Laut dem aktuellen „AI Monitor“ von Ipsos empfindet eine knappe Mehrheit der Bevölkerung eher Nervosität als Begeisterung gegenüber neuen KI-Produkten und -Dienstleistungen. Damit liegt die Schweiz auf einer Linie mit englischsprachigen Ländern wie den USA oder Grossbritannien, während in Südostasien die Euphorie überwiegt.

Forderung nach Transparenz

Besonders heikel ist für viele das Thema Vertrauen. Nur 41 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer glauben, dass Unternehmen ihre Daten beim Einsatz von KI wirksam schützen. Die Hälfte der Befragten zeigt sich skeptisch. Deutlich grösser ist hingegen das Vertrauen in staatliche Regulierung: 55 Prozent trauen den Behörden zu, verantwortungsvoll mit der Technologie umzugehen.

Ein Punkt, der die Bevölkerung eint, ist die Forderung nach Transparenz. Satte 77 Prozent erwarten, dass Firmen den Einsatz von KI klar deklarieren. Damit schliesst sich die Schweiz dem weltweiten Ruf nach Offenheit an – von Frankreich bis Kanada herrscht diesbezüglich ein bemerkenswerter Konsens.

KI verändert den Alltag

Die Auswirkungen der KI sind für viele bereits spürbar. 43 Prozent sagen, dass ihr Alltag heute schon von KI verändert wird, Tendenz steigend. In den nächsten drei bis fünf Jahren erwarten 61 Prozent tiefgreifendere Veränderungen – ein Wert unter dem globalen Schnitt, aber deutlich über jenem des Vorjahres.

Auch konkrete Einsatzfelder bewertet die Bevölkerung differenziert. Während 76 Prozent davon ausgehen, dass KI künftig Online-Suchergebnisse prägt, sehen viele Vorteile in der Effizienzsteigerung oder im Entertainment. Doch beim Thema Arbeitsmarkt überwiegen die Sorgen: 41 Prozent fürchten negative Folgen für Jobs im Land, auch wenn ein Drittel persönlich von besseren Arbeitsbedingungen ausgeht.

Pragmatismus gefordert

„Die Ergebnisse spiegeln die pragmatische Haltung der Schweiz wider“, sagt Jean-Pierre Berst, Chief Client Officer bei Ipsos. Vertrauen und Transparenz werden entscheidend sein, wenn Unternehmen KI erfolgreich einführen wollen, so Berst weiter.

Die Botschaft ist klar: In einem Land, in dem Qualität und Vertrauen zentrale Werte sind, wird Künstliche Intelligenz nicht als Heilsversprechen gefeiert – sondern als Herausforderung, die mit Bedacht und Offenheit gemeistert werden muss.

Quelle: Ipsos

QM-Software-Hersteller Synprovis regelt Nachfolge

Seit 23 Jahren ist die Synprovis GmbH im Bereich Qualitätsmanagement-Software für KMU tätig und hat ihre Lösung «Improve» an die technologische Spitze geführt. Mit dem Wechsel in Eigentümerschaft und Führung stellt das Softwarehaus nun die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft.

Synprovis unter neuer Führung: Der neue CEO und Inhaber Thomas Kronenberg (Mitte), flankiert von Hubert und Lisbeth Geisseler. (Bild: zVg / Synprovis)

Die Synprovis-Inhaber Hubert und Lisbeth Geisseler blicken dem Meilenstein ihrer Pensionierung im Jahr 2026 entgegen und haben daher die Nachfolge frühzeitig geplant.

Thomas Kronenberg als Nachfolger

„Eine gelingende Nachfolgeregelung gilt als Meisterstück im Unternehmerleben. Wir sind glücklich, mit Thomas Kronenberg die ideale Lösung für Mitarbeitende, Kunden und Partner gefunden zu haben“, erklärt Hubert Geisseler.

Der 38-jährige Unternehmer Thomas Kronenberg ist seit Anfang August neuer CEO, Verkaufsleiter und Inhaber des Unternehmens mit Sitz im luzernischen Eich. Er bringt breite Führungserfahrung aus dem Schweizer KMU-Umfeld mit und legt den Fokus auf praxisnahe Umsetzung sowie nachhaltige Weiterentwicklung.

«Ich freue mich sehr, auf dem starken Fundament aufzubauen, Synprovis weiterzuentwickeln und die Premiummarke Improve in die Zukunft zu führen», erklärt der neue CEO. Im Zentrum steht für ihn der Kundennutzen – mit einer klaren, langfristigen Perspektive. Hubert und Lisbeth Geisseler begleiten den Übergang bis Ende 2025 aktiv und unterstützen das Unternehmen auch danach in beratender Funktion.

Kontinuität gesichert

Die Kunden können auf einen nahtlosen Übergang ohne Wissensverluste zählen. Das eingespielte Team bleibt vollständig erhalten. «Wir werden Improve kontinuierlich weiterentwickeln und die technologische Führungsposition langfristig sichern», betont Thomas Kronenberg. Mit Blick auf die neue Norm ISO 9001:2026 hat das Unternehmen bereits eine digitale Lösung für Dokumentenlenkung und Prozessmodellierung entwickelt. Damit erfüllt das Unternehmen die kommenden Anforderungen frühzeitig.

Quelle: www.synprovis.ch

KI gefährdet und schützt Identitäten – gleichzeitig

Künstliche Intelligenz ist ein zweischneidiges Schwert – das zeigt die neue Cisco DUO-Studie «2025 State of Identity Security», für die unter anderem 325 IT- und Sicherheitsverantwortliche in Europa befragt wurden.

Nur ein Drittel der befragten Führungskräfte glaubt, dass der Schutz gegen Angriffe auf Identitäten hoch genug ist. (Grafik: Cisco)

Das Kernergebnis der DUO-Studie: KI-basiertes Phishing ist laut 34 % der befragten Führungskräfte eine der grössten Bedrohungen für Identitäten im Jahr 2025. Gleichzeitig modernisiert KI aber auch den Identitätsschutz. 87 % der Unternehmen in Europa führen entsprechende Sicherheitslösungen in ihre Unternehmensnetzwerke ein, um KI-basierte Angriffe abzuwehren. 

Risiken für Identitätssicherheit signifikant

Obwohl Führungskräfte die Bedeutung der Identitätssicherheit kennen, gibt es grosse Lücken in Bezug auf Vertrauen und Umsetzung. Laut der Studie glaubt nur ein Drittel (34 %) der europäischen Führungskräfte, dass ihr aktueller Identitätsanbieter (IdP) Angriffe auf Identitäten verhindern kann. Dies liegt unter anderem an komplexen Systemen und mangelnder Transparenz bei möglichen Schwachstellen.

Ganze 96 % der Führungskräfte sagen, dass eine komplexe Identitätsinfrastruktur ihre Sicherheit insgesamt beeinträchtigt. Zudem geben 88 % zu, dass sie keinen vollständigen Überblick über die Identitätsrisiken in ihrem Unternehmen haben. Kein Wunder: Im Durchschnitt verwenden IT- und Sicherheitsteams fünf Tools, um ein Identitätsproblem zu lösen.

Die Folgen können kostspielig sein. Knapp die Hälfte (48 %) der EntscheiderInnen berichtet von finanziellen Verlusten aufgrund von Identitätsdiebstahl. Als Reaktion auf diese Gefahr haben bereits 76 % ihre Investitionen in Identitätssicherheit für 2025 erhöht.

Ständiges Phishing und MFA-Lücken

Dies ist gerade angesichts der permanenten Gefahr durch Phishing wichtig, die eine umfasssende Einführung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) erfordert. Doch während 88 % der Führungskräfte der Meinung sind, dass eine phishing-resistente MFA für ihre Sicherheit entscheidend ist, sind nur 32 % von ihren Phishing-Kontrollen überzeugt.

Immerhin: 42 % der europäischen Unternehmen haben bereits FIDO2-Token für phishing-resistente MFA eingeführt. Die Hardware-Token gemäss den Standards der FIDO-Allianz (Fast IDentity Online) werden zum Beispiel als USB-Stick an einen Computer angeschlossen und bieten hohe Sicherheit, da der private Schlüssel auf dem Gerät verbleibt. Aber oft sind diese Token privilegierten Usern vorbehalten, aufgrund des Aufwands für Management (59 %), Hardwarekosten (47 %) und zusätzliche Schulungen (44 %). Zumindest wollen 52 % der Führungskräfte einen passwortlosen Zugriff einführen, rechnen jedoch mit Herausforderungen bei der Umsetzung.

70% wollen Anbieter konsolidieren – auch um Echtzeit-Transparenz zu verbessern

Überhaupt gibt es bei der Absicherung von Identitäten einige Hürden. So geben beachtliche 80 % der IT-Führungskräfte zu, dass Lösungen für Identitätssicherheit erst nachträglich in die Infrastrukturplanung hinzugefügt werden, statt von Anfang an integriert zu sein. Dies kann zu zusätzlichen Kosten, Komplexität und beeinträchtigter Transparenz führen. Um diese zu verbessern, prüfen 70 % der Teams aktiv eine Konsolidierung der Anbieter.

Zudem ist Echtzeit-Transparenz zum Verhalten von Identitäten und Geräten notwendig, damit Sicherheits- und IT-Teams fundierte Entscheidungen treffen können. Immerhin haben derzeit 53 % der Unternehmen Identitäts- und Gerätetelemetrie vollständig integriert.

«Unternehmen benötigen moderne Identitätslösungen, die Sicherheit priorisieren, ohne die Benutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen», resümiert Christopher Tighe, General Manager bei Cisco Schweiz. «Nur ein sicherheitsorientiertes IAM – also Identity and Access Management – im Unternehmensnetzwerk gewährleistet einen starken Identitätsschutz vor KI-Angriffen.»