Mithilfe akustischer Sensoren können Industrieunternehmen moderne Predictive-Maintenance-Anwendungen realisieren. Der Schweizer Data-Science-Spezialist LeanBI erläutert, worauf sie beim Einsatz solcher Sensoren achten sollten.
Redaktion - 26. Mai 2023
Vorausschauende Wartung: Akustiksensoren können frühzeitig auf mögliche Schäden hinweisen. (Bild: Depositphotos.com)
Durch die Nachrüstung mit Sensoren können Industriebetriebe ihre vorhandenen Maschinen und Anlagen für moderne Data-Analytics-Lösungen fit machen. Neben konventioneller Vibrations-, Temperatur- und Strommess-Technik zählen dazu auch neue akustische Sensoren. Dieser Sensortyp eignet sich besonders gut für die Zustandsüberwachung von Anlagen und eine vorausschauende Wartung.
So können Unternehmen mit Akustiksensoren die Geräusche von kritischen Anlagenkomponenten wie Motoren, Lagern oder Getrieben erfassen und mit Machine-Learning-Algorithmen auswerten. Dadurch sind sie in der Lage, ungewöhnliche Geräuschentwicklungen zu detektierten, die auf den drohenden Ausfall einer Komponente hindeuten. Durch rechtzeitige Instandhaltung können sie dann den Stillstand der Maschine oder Anlage verhindern.
Bei der Implementierung von akustischen Sensoren sind zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen. Darauf sollten Unternehmen achten:
Auswahl. Unternehmen sollten Sensoren wählen, deren Frequenzbereiche möglichst eng um das Signal herum liegen, das sie erfassen möchten. So können sie eine kostspielige Überdimensionierung vermeiden, denn je größer das Frequenzband eines Sensors ist, desto teurer ist er. Sind die Sensoren Feuchtigkeit oder Schmutz ausgesetzt, sollten sie die entsprechenden IP-Schutzklassen erfüllen.
Installation. Die akustischen Sensoren sollten so platziert werden, dass sie möglichst wenig störenden Umgebungsgeräuschen ausgesetzt sind. Wenn Experten mit ihrem menschlichen Gehör Anomalien erkennen können, ist das ein gutes Indiz dafür, dass die Sensoren so platziert sind, dass auch die maschinelle Analyse erfolgreich sein wird.
Datenspeicherung. Unternehmen sollten prüfen, ob sie die Geräusche der überwachten Komponente kontinuierlich erfassen müssen oder die Erfassung immer erst durch einen Trigger starten lassen – beispielsweise, wenn die Geräusche eine bestimmte kritische Dezibel-Grenze überschreiten. Dann können sie Speicherplatz und Kosten sparen. Zudem haben sie die Möglichkeit, die Audiodateien auf kostengünstigen Medien zu speichern und lediglich die Metadaten in vergleichsweise teuren Datenbanken abzulegen.
Datenverarbeitung. Auch wenn Unternehmen nicht das volle Signal der Sensoren speichern, sondern eine verarbeitete Form, können sie Kosten sparen. Eine solche Form sind beispielweise Spektrogramme, die akustische Signale visualisieren. Sie haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie mit den hochentwickelten Machine-Learning-Algorithmen analysiert werden können, die heute für Bilder zur Verfügung stehen.
Datenschutz. Abhängig von der konkreten Anwendung enthalten akustische Daten eventuell sensitive Informationen, etwa Gespräche von Mitarbeitern. Unternehmen können solche Informationen herausfiltern oder ihre Aufnahme durch die richtige Platzierung der Sensoren von vornherein verhindern.
„Akustische Sensoren haben das Potenzial, in vielen Anwendungsfällen einen Mehrwert zu bieten“, erklärt Sebastian Lienert, Data Scientist bei LeanBI. „Für eine erfolgreiche Implementierung sollten Unternehmen ein ganzheitliches Konzept verfolgen, das die Auswahl und Platzierung der Sensorik sowie die Speicherung, Verarbeitung und den Schutz der Daten umfasst. Dieses Konzept muss auf den individuellen Anwendungsfall abgestimmt sein. One-size-fits-all-Lösungen gibt es nicht.“
Automatisierung von Geschäftsprozessen: Oft fehlt das Know-how
In Deutschland hat laut einer aktuellen Umfrage jedes zweite Unternehmen bereits in Tools zur Automatisierung von Geschäftsprozessen investiert, aber fast die Hälfte davon nutzt diese noch nicht. Mangelnde Expertise und Festhalten an manuellen Prozessen stehen erfolgreicher Automatisierung im Wege.
Redaktion - 25. Mai 2023
Automatisierung von Geschäftsprozessen: Die Werkzeuge sind da, doch es mangelt am Know-how dazu. (Bild: Pixabay.com)
Während KI-Lösungen wie ChatGPT seit Monaten die Schlagzeilen beherrschen, ringen viele Unternehmen noch damit, die notwendige Expertise aufzubauen, um die Potenziale von (Hyper-)Automatisierung für sich zu heben. Auch eine Studie von OTRS AG, dem Hersteller und Dienstleister für die Enterprise Service Management Suite gleichen Namens, kam zu diesem Schluss. In einer Online-Befragung für die Studie „OTRS Spotlight: IT Service Management 2023“ nahmen 600 Unternehmer und leitende Angestellte in Deutschland, den USA, Brasilien, Mexiko, Singapur und Ungarn teil.
Deutschland: Die Tools sind da, das Fachwissen dafür aber fehlt
Unser nördliches Nachbarland ist in Sachen Prozess-Automatisierung im Prinzip gut aufgestellt: Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen (55 Prozent) haben in Tools investiert, um ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren. Allerdings: 42 Prozent davon fehlt gemäss der Studie das nötige Fachwissen, um sie auch zu nutzen. Nur 24 Prozent derjenigen, die bereits in Business Process Automation (BPA) investiert haben, nutzen bereits auch aktiv Künstliche Intelligenz (KI) oder maschinelles Lernen als Teil ihrer täglichen Aufgaben und Arbeitsabläufe. Weitere 29 Prozent unter den BPA-Vorreitern hätten zwar auch hierfür bereits in Tools investiert, setzten diese aber mangels Know-how bisher nicht aktiv ein, so ein weiteres Resultat der Befragung. Jedes fünfte deutsche Unternehmen, das bisher noch gar nicht in BPA-Tools investiert hat, gibt als Grund dafür an, nicht die notwendigen Skills im Team zu haben, um sich dem Thema anzunehmen.
IT-Teams sind treibende Kraft bei der Automatisierung von Geschäftsprozessen
Die Expertise, um die Automatisierung von Geschäftsprozessen voranzutreiben, liegt vor allem in den IT-Abteilungen oder wird dort ausgebaut: In gut einem Drittel der Unternehmen in Deutschland sind sie es, die sich derzeit aktiv damit befassen (35 Prozent). Danach folgen mit einigem Abstand Logistik (22 Prozent) und Verwaltung (21 Prozent). Im internationalen Ranking rangieren hinter der IT Facility und Office Management auf Platz zwei und drei. In jedem fünften Unternehmen in Deutschland setzt sich momentan kein Bereich aktiv mit der Automatisierung von Geschäftsprozessen auseinander. Ebenfalls ein Fünftel aller deutschen Unternehmen will jedoch noch in den nächsten zwölf Monaten in BPA investieren. Etwas mehr als ein Drittel derjenigen, die das bereits getan haben, wollen außerdem in den nächsten zwei bis fünf Jahren damit beginnen, auch KI und maschinelles Lernen in ihre Geschäftsprozesse einzubinden (36 Prozent).
Führungskräfte in Deutschland, die bereits Geschäftsprozesse automatisiert haben, erwarteten sich davon vorrangig Kosteneinsparungen (22 Prozent) und die Fähigkeit, sich schneller an Veränderungen anzupassen (20 Prozent). Gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit gaben 15 Prozent als ihren wichtigsten erwarteten Nutzen an und jeweils 13 Prozent erwarteten sich vor allem Zeitersparnisse und erhöhte Kundenzufriedenheit von ihren Investitionen in BPA. Datenfehler zu verringern (9 Prozent), das Unternehmenswachstum zu beschleunigen (5 Prozent) sowie verbessertes Sicherheitshandling (4 Prozent) waren nur für wenige der grösste erhoffte Nutzen.
Grafik: OTRS AG
In weiten Teilen konnten die Effekte im erwarteten Masse realisiert werden. Am häufigsten beobachteten deutsche Führungskräfte seit ihren BPA-Massnahmen eine erhöhte Anpassungsfähigkeit (22 Prozent) und Kosteneinsparungen (20 Prozent) als größte Nutzen. Je 15 Prozent stellten als grössten realisierten Nutzen Zeitersparnisse, verringerte Datenfehler und erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit fest. Sieben Prozent verzeichneten eine gesteigerte Kundenzufriedenheit als grössten tatsächlichen Nutzen, ebenso viele ein schnelleres Unternehmenswachstum.
Liebgewonnene manuelle Prozesse versperren den Weg zur Automatisierung
Längst nicht immer ist fehlendes Know-how im Unternehmen der Grund dafür, trotz dieser Vorteile noch nicht in Business Process Automation Tools investiert zu haben. Über ein Viertel (27 Prozent) derjenigen, die in Deutschland noch nicht darin investiert haben, sind der Meinung, dass manuelle Prozesse für sie ausreichend sind. 22 Prozent geben als ausschlaggebenden Grund für ihre Zurückhaltung bei Investitionen in BPA-Tools an, kein geeignetes Tool gefunden zu haben. 16 Prozent führen an, bisher nicht die Zeit gehabt zu haben, sich damit zu befassen, da es ein großes Projekt zu sein scheint.
Andreas Bender, VP Consulting bei der OTRS AG, warnt: „Unternehmen, die gänzlich an ihren manuellen Prozessen festhalten, werden mittelfristig an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Vorreiter sparen durch Automatisierung bereits heute Kosten, sind agiler und arbeiten effizienter. Mit dem Voranschreiten von KI-Lösungen und maschinellem Lernen, werden sie diesen Vorsprung immer weiter ausbauen. Führungskräfte sollten daher ihre manuellen Prozesse auf den Prüfstand stellen und wo immer möglich optimieren und automatisieren, um nicht den Anschluss zu verlieren. Dabei sollten sie wie bei jedem Vorhaben, das Arbeitsabläufe verändert, darauf achten, ihre Mitarbeitenden aktiv in den Wandel einzubeziehen und mitzunehmen. Automatisierung gelingt nur im Zusammenspiel von Mensch und Maschine.“
ESTI: Zunahme der nicht-konformen Elektrogeräte auf dem Markt
15% der im Jahr 2022 durch das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI überprüften elektrischen Erzeugnisse wiesen Mängel auf. Es mussten 94 Verkaufsverbote ausgesprochen werden. Zusätzlich wurden 13 Rückrufe und Sicherheitswarnungen von elektrischen Geräten publiziert.
Redaktion - 23. Mai 2023
Elektrogeräte wie Adapter oder nicht-konforme ausländische Stecker mussten vom ESTI auch 2022 häufig beanstandet werden. (Bild: Pixabay.com)
Das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI führt schweizweit eine Marktüberwachung durch. Diese erfolgt gemäss der Verordnung über elektrische Niederspannungserzeugnisse (NEV; SR 734.26). Elektrische Erzeugnisse für Haushalt, Büro, Gewerbe und Industrie werden stichprobenweise auf ihre Konformität und Sicherheit hin überprüft. Gemäss dem jüngsten Bericht wurden 1375 Elektrogeräte im Internet und mit Kontrollen vor Ort in Verkaufsstellen für die Überprüfung erfasst. Weitere Überprüfungen erfolgten direkt bei Herstellern, durch Nachkontrollen und aufgrund von Meldungen durch Private sowie durch Fachpersonen aus dem Elektrobereich. Insgesamt wiesen 210 Erzeugnisse formale oder technische Mängel auf, was 15% aller kontrollierten elektrischen Erzeugnisse entspricht. Davon zeigten sich bei 123 Erzeugnissen sicherheitstechnische Mängel, welche zu potentiellen Gefahren wie Stromschlag, Verbrühung, Rauchentwicklung oder Brand führen können.
94 Verkaufsverbote ausgesprochen
Bei einer möglichen Gefährdung von Personen oder bei fehlenden oder unvollständigen Konformitätsnachweisen kann das ESTI das Bereitstellen eines Erzeugnisses auf dem Markt verbieten. Im Berichtsjahr wurden aus diesen Gründen 94 Verkaufsverbote ausgesprochen. Betroffen waren dabei aufgrund von gezielten Überprüfungen verschiedenartige Geräte für Haushalt und Büro, LED-Leuchten, Ladegeräte sowie Powerbanks und Hausbatterien. Diverse Produkte für den industriellen Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen (ATEX-Zonen) in Industrie und Gewerbe wurden verboten. Zusätzlich waren erneut zahlreiche Elektrogeräte mit einem unzulässigen ausländischen Stecker von einem Verkaufsverbot betroffen.
Erzeugnisse mit Mängeln (Grafik: Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI)
Die Abgabe von Elektrogeräten mit einem ausländischen Stecker (insbesondere Schuko-Stecker) ist in der Schweiz grundsätzlich verboten, da beim Versuch des Einsteckens in die Steckdose oder durch Fehlmanipulationen an der Steckverbindung spannungsführende Teile berührt werden können. Ausserdem können solche Steckverbindungen im Betrieb überlastet werden und dadurch einen Brand auslösen. Konsumentinnen und Konsumenten sollten solche Elektrogeräte direkt am Verkaufsort zurückweisen und können dem ESTI mittels Kontaktformular unter http://www.esti.admin.ch eine Meldung erstatten. In 41 Fällen haben Wirtschaftsakteure in der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem ESTI mangelhafte Produkte vom Markt genommen. In 13 Fällen wurden diese Rückrufe oder Sicherheitswarnungen zusätzlich auf den Kommunikationskanälen des Büros für Konsumentenfragen BFK unter http://www.konsum.admin.ch respektive http://www.recallswiss.admin.ch publiziert. Es handelte sich dabei um Reiseadapter, Insektenvernichter, Solarmodule, Dörrgeräte, diverse LED-Leuchten, diverse Lithium-Akkus und Reiseladegeräte.
Nicht-konforme Elektrogeräte: Vorsicht bei nichteuropäischen Online-Plattformen
Aufgrund der rasanten technologischen Entwicklung erreichten das ESTI zudem zahlreiche Anfragen von Herstellern, Händlern und Privatpersonen zu Ladestationen (Wallboxen) und Ladekabeln für die Elektromobilität, zu Komponenten für Photovoltaikanlagen (Wechselrichter, Solarmodule, Netzkopplungseinheiten etc.), zu steckerfertigen Plug&Play-Photovoltaikanlagen bis 600W Leistung, zu Powerbanks und Hausbatterien für den Privat- und Wohnbereich sowie zum neuen Schweizer IP55-Haushaltstecksystem für den Nassbereich.
Das ESTI weist darauf hin, insbesondere bei Käufen auf nichteuropäischen Plattformen und Webseiten ohne eine erreichbare Schweizer Kontaktadresse des Betreibers Vorsicht walten zu lassen. Konsumentinnen und Konsumenten sind dabei eigenverantwortlich für die von dem Gerät ausgehenden Gefahren und Risiken. Und ebenfalls Vorsicht geboten ist bei Schnäppchen: Oft sind solche angebotenen Geräte minderwertige Ware mit lückenhaften Produkteprüfungen, welche aufgrund minderwertiger elektrischer Bauteile und rudimentärer Bauweise über eine längere Betriebsdauer unsicher sind oder werden können. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist dies von Auge kaum erkennbar.
Auf Sicherheitszeichen achten
Konsumentinnen und Konsumenten können beim Kauf von Elektrogeräten auf einen korrekten Schweizer Stecker, einen erreichbaren und kompetenten Kundendienst, verständliche Bedienungsanleitungen und auf am Gerät angebrachte Prüfzeichen achten. Ein anerkanntes Schweizer Prüfzeichen ist das freiwillige Sicherheitszeichen des ESTI (siehe unten). Mit dem Sicherheitszeichen zertifizierte Geräte sind unter http://www.esti.admin.ch veröffentlicht. Geräte mit anerkannten Prüfzeichen weisen höhere Ansprüche an die Produktesicherheit nach und bieten Konsumentinnen und Konsumenten damit einen Mehrwert.
Bankenkrise geht weiter – Wirtschaft schwächt sich weiter ab
Der aktuelle Country Risk Global Outlook von Dun & Bradstreet sieht das Finanzsystem nach einem weiteren Zusammenbruch einer Regionalbank weiterhin anfällig für Vertrauenskrisen. Zudem seien in fast allen Volkwirtschaften Anzeichen für eine Konjunkturabschwächung zu erkennen. In den USA sei ein Ende des Zinserhöhungszyklus erkennbar.
Redaktion - 22. Mai 2023
Gemäss Ausblick der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet setzt sich die Bankenkrise weiter fort. Auch hat sich die Wirtschaft im ersten Quartal global abgeschwächt. (Bild: Pixabay.com)
Die Vertrauenskrise im Finanzsektor hält an. Nach der Silicon Valley Bank und der Signature Bank musste in den USA mit der First Republic Bank Anfang Mai eine weitere Regionalbank vor dem Kollaps gerettet werden – in diesem Fall durch das Eingreifen von JP Morgan. Der Absturz der First Republic Bank kam freilich nicht überraschend. Schon in der April-Ausgabe des Global Outlook der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet wiesen die Autoren auf die Probleme und den massiven Abfluss von Einlagen bei dem kalifornischen Institut hin. Sie halten es für möglich, dass noch weitere regionale US-Institute mit einem ähnlichen Bilanz- und Geschäftsprofil zu Notfällen werden könnten. Zwar sei es beruhigend, dass die ertragsstarken amerikanischen Grossbanken bereit sind, als schützender Hafen für kriselnde kleinere Institute zu fungieren, heisst es weiter. Als Problem könnten sich jedoch die verschlechternden Kreditbedingungen in den USA erweisen, auch weil infolge der sich verlangsamenden US-Wirtschaft erhöhte Kreditausfälle drohen. Das Risiko, dass weitere Dominosteine fallen und der Bankensektor von neuerlichen Panikattacken erschüttert wird, besteht also fort, so die Einschätzung von Dun & Bradstreet.
Wirtschaftsabschwächung und Zinsstopp in den USA
Interessante Hinweise zur globalen Wirtschaftsentwicklung lieferten die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das erste Quartal 2023. Sie deuten in nahezu allen Volkswirtschaften auf eine Konjunkturabschwächung hin. Die Aussichten für Nordamerika stuft der Bericht weiterhin als «verschlechtert» ein. So blieb das BIP-Wachstum in den USA in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mit annualisierten 1,1 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Insbesondere der Immobilienmarkt neigt zu Schwäche. Zudem schwebt über der grössten Volkswirtschaft der Welt das Damoklesschwert der Zahlungsunfähigkeit, sollte der Kongress nicht einer Aussetzung der Schuldenobergrenze zustimmen. Dieser im US-Sprachgebrauch als «X-Date» bezeichnete Tag könnte früher eintreten als erwartet.
In den USA besteht demnach die Gefahr neuerlicher Bankenzusammenbrüche und eines rauer werdenden Kreditumfelds fort. Dieser Aspekt hat die US-Notenbank Fed dazu veranlasst, den Zinserhöhungszyklus früher zu stoppen, als es die Inflationsdynamik wahrscheinlich rechtfertigen würde. Alles in allem haben die Abwärtsrisiken für die US-Wirtschaft zugenommen, auch wenn eine vollumfängliche Rezession noch immer nicht unserem Basisszenario entspricht.
Steigende Kerninflation in Europa
In der Europäischen Union belief sich das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2023 laut Eurostat auf 0,3 Prozent und in der Eurozone auf 0,1 Prozent. Auch wenn einige Frühindikatoren Anlass zu moderatem Optimismus geben, sehen sich die europäischen Volkswirtschaften weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert, folgert der Bericht von Dun & Bradstreet. Zwar befinde sich die Gesamtinflationsrate in vielen Ländern Westeuropas auf dem Rückzug. Ein Grund für eine Entwarnung sei das aber nicht, denn die Kerninflation (also die Teuerung ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) legte zuletzt weiter zu. Von daher dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen noch weiter erhöhen, bevor sie im Laufe der zweiten Jahreshälfte vermutlich eine Pause einlegen wird. Vom gestiegenen Kreditrisiko in den europäischen Volkswirtschaften zeuge die zunehmende Zahl an Insolvenzen. Sie legten im vierten Quartal 2022 um 27 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu.
Asien: China profitiert von Nachholeffekten
Ferner erachtet der jüngste Country Risk Global Outlook die Konjunkturaussichten für den asiatisch-pazifischen Raum als «stabil», wenngleich das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr hinter dem des Vorjahres zurückbleiben dürfte. Ausnahmen seien Festlandchina, die Sonderverwaltungszone Hongkong und Thailand, heisst es dazu. China profitiere von Nachholeffekten nach dem Ende der Null-Covid-Politik des Landes und werde wahrscheinlich sein Wachstumsziel von rund 5 Prozent in diesem Jahr erreichen, so die Einschätzung der Autoren. Davon würden kurzfristig die eng mit der chinesischen Wirtschaft verflochtenen asiatischen Volkswirtschaften profitieren, während diejenigen Länder der Region, die stark in die europäischen und US-amerikanischen Märkte exportieren, einen Rückgang der Auslandsnachfrage verzeichnen würden. „Unterm Strich gehen wir davon aus, dass Chinas ‚Wachstumsdividende‘ nach der Wiedereröffnung nur begrenzte positive Effekte für den Rest der Welt haben wird“, so die Einschätzung im Bericht.
Rohstoffe: Bei Öl droht Angebotsverknappung
Der Ölpreis für die Sorte Brent hat sich zuletzt bei rund 80 US-Dollar pro Barrel eingependelt. Im weiteren Jahresverlauf könnte es infolge von Angebotsverknappungen jedoch zu Preissteigerungen bis auf 100 US-Dollar kommen. Zum einen, weil das EU-Embargo für raffinierte russische Ölprodukte in Kraft getreten ist. Zum anderen, weil die beschlossene Produktionskürzung durch die OPEC von Nicht-OPEC-Ländern aufgrund ihrer begrenzten Kapazitätsreserven vermutlich nicht vollständig kompensiert werden kann.
Cyberkriminalität: Die Bedrohungslage im Überblick
Der Cyber Security Threat Radar von Swisscom deckt das Vorgehen der Cyberkriminellen auf und zeigt, in welche Angriffsmethoden sie ihre Energie stecken. Deutlich an Fahrt aufgenommen haben KI-basierte Angriffe. Aber es gibt auch noch andere Herausforderungen.
Redaktion - 16. Mai 2023
Übersicht über die Cyber-Bedrohungslage. (Grafik: Swisscom)
Der Telekommunikations-Dienstleister Swisscom hat seinen aktuellen Cyber Security Threat Radar veröffentlicht. Diese Publikation soll als Leitfaden und Kompass dienen, um sicher durch die Cyberwelt zu manövrieren. Der Report beobachtet Trends und Herausforderungen in der Cyberwelt, verknüpft und bewertet diese und verschafft durch das Bündeln von Expertenwissen einen kompakten Überblick zur Bedrohungslage und deren Entwicklung in der Schweiz. Und die Lage präsentiert sich wie folgt: Die Zahl der Cyberbedrohungen bleibt ungebrochen hoch. Täglich ist in den Medien von neuen Cyberattacken zu lesen. Egal ob Grossunternehmen oder KMU, treffen kann es alle. Um ihre Attacken zu verbessern, sind Hacker fortlaufend auf der Suche nach neuen Methoden.
AI-Based Attacks nehmen zu
Entsprechend sind im diesjährigen Cyber Security Threat Radar von Swisscom sogenannte AI-Based Attacks (artificial intelligence) in den Fokus gerückt. Dabei handelt es sich um Cyberangriffe, bei denen Künstliche-Intelligenz-Technologien zum Einsatz kommen. Damit können Hacker ihre Angriffe effektiver und effizienter durchführen, um Abwehrmassnahmen zu umgehen.
Swisscom beobachtet in den letzten Monaten eine stark zunehmende Bedrohung in diesem Bereich. Dies hat mit den öffentlich verfügbaren Tools zu tun, die einen regelrechten Evolutionssprung gemacht haben. Dazu zählt etwa das im November 2022 veröffentlichte Large Natural Language Model ChatGPT. Das KI-Modell wurde entwickelt, um menschenähnlichen Text zu generieren und als Sprachassistent zu fungieren. Auch Cyberkriminelle haben es für sich entdeckt. Damit lassen sich beispielsweise personalisierte Phishing-E-Mails überzeugender formulieren. Dadurch werden Phishing-Angriffe schwieriger zu enttarnen und können die Empfänger dazu verleiten, sensible Informationen preiszugeben oder schädliche Links anzuklicken.
Dauerbrenner Ransomware
Phishing ist in den meisten Fällen auch das Eintrittstor für Ransomware-Angriffe – eine weitere grosse Herausforderung für die IT-Sicherheit. Dabei dringen Hacker über eine Schadsoftware in ein System ein, verschlüsseln Dateien und fordern im Anschluss ein Lösegeld für deren Freigabe. Hier erwarten die Sicherheitsspezialisten von Swisscom eine deutliche Zunahme an Multiple Extortion, also der Kombination mehrerer Angriffstaktiken wie Ransomware, Datendiebstahl und Denial-of-Service. Auch Managed-Service-Provider werden vermehrt angegriffen, da sie oft bereit sind, Lösegeld zu zahlen, und ihre Kunden direkt angegriffen werden können.
Mit interner Ausbildung dem Fachkräftemangel vorbeugen
Um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberbedrohungen im eigenen Unternehmen zu stärken, ist es unerlässlich, die Cyber- und IT-Sicherheit in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Denn neben den technischen Vorkehrungen spielen auch gut geschulte Mitarbeiter und interne Cyber Experten eine zentrale Rolle. IT-Security-Experten sind allerdings sehr gefragt und schwer zu finden. In einem stetigen Kampf um Talente kann man sich als Unternehmen verausgaben und versuchen, den leergefischten Arbeitsmarkt zu bearbeiten. Eine andere Variante ist es, den Blick nach innen zu richten und in die Weiter- und Ausbildung der eigenen Mitarbeitenden zu investieren.
Mehr dazu und welche weiteren Gegenmassnahmen Unternehmen in der aktuellen Bedrohungslage treffen können sind, wird im Report erläutert.
Die 35. Control, internationale Fachmesse für Qualitätssicherung, ist in Stuttgart mit grossem Erfolg über die Bühne gegangen. Vom 9. bis 12. Mai 2023 haben 589 Aussteller aus 32 Ländern neueste Technologien aus den Bereichen Visiontechnologie, Bildverarbeitung, Sensorik sowie Mess- und Prüftechnik präsentiert.
Redaktion - 16. Mai 2023
Persönlicher Fachaustausch stand an der Fachmesse Control 2023 im Mittelpunkt. (Bild: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG / Control)
Projektleiter Fabian Krüger vom Messeunternehmen P. E. Schall darf sich über eine erfolgreiche Fachmesse Control 2023 freuen: „Die Messewoche war ein grosser Erfolg. Wir haben vier volle Hallen mit eindrucksvollen Lösungen für die Qualitätssicherung (QS) erlebt und viele wegweisende neue Lösungen gesehen. Es herrschte von der ersten Stunde an reger Betrieb und tolle Stimmung“, so der Projektleiter. „589 Aussteller aus 32 Ländern zeigten auf 42.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, dass die Qualitätssicherung auf dem direkten Weg in die Zukunft ist.“
Fachmesse Control 2023: Weltweit einmaliger Branchentreff der QS-Profis
Es sei deutlich feststellbar, wie die Bedeutung und Innovationskraft der QS in der Produktion steigt, so ein Fazit der Messeveranstalter. Den besonderen Stellenwert der Weltleitmesse Control für die Fertigungsbranche hätten in diesem Jahr die Aussteller und Fachbesucher einmal mehr bestätigt. Der hohe Auslandsanteil bei den Ausstellern von 34,5 Prozent hat die hohe Internationalität dieses Branchenhighlights untermauert und den Status des weltweit exzellenten Businesstreffs rund um QS-Themen bewiesen. „Die Control ist eine unserer Leitmessen in ganz Europa, was die Qualitätssicherung anbelangt“, bestätigt Stefan Hug von Faro Europe, verantwortlich für den Vertrieb in der DACH-Region. Die mobile 3D-Messtechnik des Unternehmens zur Produktvermessung stiess auf großes Interesse. Auch Dr. Harald Wuest, Co-Founder and CEO bei Visometry bestätigte „sehr viele interessante Kontakte und ein sehr hohes Interesse der Fachbesucher.“ In allen Hallen und an allen Ständen zeigte es sich auch in diesem Jahr, dass die Control als ideale Gelegenheit genutzt wird, um neueste Entwicklungen für die industrielle und nichtindustrielle Qualitätssicherung und Qualitätsprüfung adäquat zu präsentieren – fachlich und technologisch auf Top-Niveau, praxisbezogen, anwenderorientiert und in angenehmer Arbeitsatmosphäre.
Automatisierung und Visualisierung deutlich gestiegen
„In allen Bereichen haben wir deutlich gestiegene und vor allem eindrucksvolle Visualisierungen erlebt“, betont Projektleiter Krüger. „Dank verbesserter Bildverarbeitungssysteme und neuer Analysesoftware erfolgt die Teile- und Objektprüfung nach neuesten Standards. Zu den Hinguckern gehörten auch viele Roboter, die Prüfabläufe automatisiert unterstützen. Von der Künstlichen Intelligenz (KI) war noch nie so viel die Rede wie in diesem Jahr“, stellte Krüger fest, „und ihr Nutzen für den praktischen Einsatz, etwa bei der Inspektion und Qualitätsprüfung, konnte an vielen Stellen gezeigt und transparent gemacht werden.“
21310 Fachbesucher der Fachmesse Control 2023 erlebten die aktuellen Trend- und Treiberthemen der QS-Branche – Automatisierung, durchgängige Digitalisierung, moderne Software, Inline-Prüfprozesse und KI-gestützte Systeme – in direkter Anschauung und im praxisnahen Einsatz. Die Software der Messsysteme nimmt eine immer wichtigere Rolle ein, ebenso wie Web- und Cloud-Technologien. Ebenfalls ein großes Thema, das ständig weiterverfolgt wird, ist die Inline-Prüftechnik. Sie spart Zeit und Ressourcen, bringt aber neue Herausforderungen mit sich. Das bestätigt auch Wolfgang Zeller, Geschäftsführer von Mitutoyo Deutschland: „Die Messungen erfolgen zunehmend außerhalb des Labors, direkt in der Fertigung. Daher steigen die Ansprüche an die Messmaschinen.“
Hervorragende Stimmung bei den Ausstellern
Die Control 2023 hat nicht nur die virtuelle Welt in der Produktion mit der realen Welt verbunden, sondern auch Anbieter mit Anwendern, Aussteller mit Fachbesuchern, Hersteller mit Kunden und Partnern. „Die Control als Leitmesse war für uns auch in diesem Jahr ein voller Erfolg“, bestätigte Kai Bartel, Leiter Messtechnik bei Klingelnberg. Ebenso erklärte Uwe J. Keller, Chief Marketing Officer bei Dr. Heinrich Schneider Messtechnik, die Control „als Messe-Highlight des Jahres für uns“. Auch Dr.-Ing. Ralf Christoph, Geschäftsführer Werth Messtechnik, zeigte sich mit der Control 2023 mehr als zufrieden. „Die Messe ist ganz hervorragend!“ Ausdrücklich lobte er die Messeorganisation und betonte das rege Interesse der Fachbesucher. Er freue sich bereits jetzt auf die Control 2024 und auf die Weiterentwicklung dieses Trends.
„Nicht umsonst gehört die Control als internationale Fachmesse mit Weltleitmessecharakter für viele Unternehmen zum wichtigsten Termin im Jahr“, konstatiert Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeunternehmens P. E. Schall. „Das einmalig rege Messegeschehen, das fulminante Interesse an den hochkarätigen Rahmenveranstaltungen und die vielen zufriedenen Stimmen waren 2023 wieder einmal Beweis dafür, dass sich hier die gebündelte QS-Kompetenz trifft. Die Control trifft die Themen und Herausforderungen des Marktes auf den Punkt – Wirtschaftlichkeit, Qualität, Sicherheit, Ressourcenschonung, Effizienz und Zukunftsfähigkeit. Bei der Bewältigung dieser Aufgaben nimmt diese Fachmesse einen herausragenden Stellenwert ein. Darüber freuen wir uns und danken allen Ausstellern, Besuchern und Teilnehmern sehr herzlich für ihr Engagement!“
Nächste Control: 23. bis 26. April 2024
Nach der Control ist vor der Control: Die internationale QS-Branche hat den nächsten Termin für den Expertenaustausch längst im Kalender notiert. Viele Aussteller, national und international, haben bereits schon während der Control 2023 ihre Standflächen für 2024 wieder gebucht, um vom 23. bis 26. April 2024 bei der 36. Control, internationale Fachmesse für Qualitätssicherung, die Weiterentwicklungen zukunftsweisender Konzepte in Stuttgart dem interessierten Publikum, auch zunehmend aus dem Ausland, vorzustellen.
Am 11. Mai 2023 fand im Berner Kursaal der Tag der Schweizer Qualität statt. Das Motto lautete «Der Mensch im Fokus» – im Zeitalter von Automation und künstlicher Intelligenz ein Thema, das zwar nicht neu ist, aber wieder an Aktualität gewinnen muss.
Thomas Berner - 15. Mai 2023
Diskussion am Tag der Schweizer Qualität 2023: Was macht einen guten Arbeitgeber aus? V.l.n.r.: Moderatorin Andrea Vetsch, Heike Henfling, Marianne Reisner-Schmid, Marc Holitscher. (Bild: Thomas Berner)
Der traditionelle Tag der Schweizer Qualität wird gemeinsam von der SAQ und der SQS veranstaltet. Mit von der Partie war dieses Jahr auch SHIFT Switzerland als dritter Veranstaltungspartner*. Deren Präsident Christian Häuselmann hielt in seinem Eröffnungsvotum zusammen mit SAQ-Geschäftsführerin Prisca Zammaretti und Felix Müller, CEO von SQS, fest, dass Nachhaltigkeit und Qualitätsdenken fest in der Schweizer DNA verwurzelt seien. Aber er bedauerte auch, dass Eigenverantwortung bei der Nachhaltigkeit noch zu wenig funktioniere und warnte vor immer mehr Regulierung durch «harte Gesetze».
„New Leadership“ am Tag der Schweizer Qualität 2023
Doch dann ging es zurück zum eigentlichen Tagungsthema «Der Mensch im Fokus». Eine Saalumfrage ergab, dass «Kundenzufriedenheit» der wichtigste Schlüsselbegriff im Zusammenhang mit Qualität ist. Und für diese Kundenzufriedenheit ist immer noch weitgehend der Mensch allein verantwortlich. Doch die Welt ist komplexer geworden, wie Prof. Dr. Lukas Scherer von der Fachhochschule Ostschweiz in seinem Referat zu «New Leadership» festhielt: «Nix ist mehr fix». Anhand von in unzähligen Studien belegbaren Fakten – so sind 77 Prozent der Arbeitskräfte unzufrieden mit ihrer Führung, «Kollegialität und Spass» stehen bei neuen Mitarbeitenden an oberster Stelle und das Gehalt steht nicht mehr im Mittelpunkt – erläuterte er, wie schwierig Führung heute geworden ist. «New Leadership erfordert Kooperation, Inspiration, Charisma, informellen Umgang mit Mitarbeitenden» und vieles mehr, so Scherer. Konkret geht es für Führungspersonen darum, ein Vorbild zu sein, Mitarbeitende ernst zu nehmen, sie wertzuschätzen und psychologische Sicherheit zu geben. Ob KI dabei helfen kann? Lukas Scherer zeigte ein Beispiel einer Mitarbeitenden-Beurteilung durch ChatGPT. Sie las sich schlüssig, doch es fehlte das emotionale, also das menschliche Element darin. Scherers Fazit: «Auch bei New Leadership bleibt der Mensch der alte.» KI kann bestenfalls eine Ergänzung sein, um Prozesse effizienter zu machen.
Was die Wirtschaft vom Sport lernen kann
Anschliessend unterhielt sich Prisca Zammaretti per Video mit André Hoffmann, Vizepräsident des Verwaltungsrats der Roche Holding AG über die Verknüpfung von Qualität mit Nachhaltigkeit. Hoffmann bedauerte, dass man in der Vergangenheit zu viel auf Kurzfristigkeit und schnelle Prosperität gesetzt habe. «Mit den bisherigen Systemen können wir nicht in die Zukunft gehen», so Hoffmann. «Wir brauchen den Mut, um wieder bescheidener zu werden», so sein Fazit.
«Resilienz in Wirtschaft und Sport oder: Der Tanz um die Corner Fahne» lautete der nächste Programmpunkt. Welche Elemente kann die Wirtschaft vom Spitzensport lernen? Und wo kommen beide Branchen an ihre Grenzen? In einem erfrischenden Gespräch unterhielt sich Moderatorin Andrea Vetsch mit der ehemaligen Spitzenfussballerin und Kathrin Lehmann. Heute arbeitet sie einerseits als Expertin für das Schweizer Fernsehen, anderseits ist sie auch CEO einer eigenen Firma, kennt inzwischen also auch die «wirtschaftliche Seite». Sie vermisse dort etwas den «emotionalen Auspuff», wie sie es nannte, also eben jenen Tanz um die Cornerflagge bei einem Torjubel – aber auch Frustäusserungen in der Garderobe. Rituale, um Erfolge zu feiern, sollen deshalb auch im Geschäftsleben ihren Platz haben dürfen. Kritisch sieht sie den Begriff von flachen Hierarchien: «Das sind bloss plattgedrückte Pyramiden» und zeigte sich als Verfechterin der Vorteile, die eine hierarchische Organisation nach wie vor haben kann. Und was die Wirtschaft vom (Mannschafts-)Sport lernen kann: Gegentore – sprich: Fehler – lassen sich nur als Team ausbügeln.
Erfolgsrezepte guter Arbeitgeber
Was machen nun die besten Arbeitgeber anders oder besser? Mit dieser Frage beschäftigten sich Heike Henfling (Schindler Aufzüge), Marianne Reisner-Schmid (Südostbahn) und Marc Holitscher (Microsoft Schweiz) in einer Podiumsdiskussion. Diese drei Persönlichkeiten vertraten Unternehmen, die kürzlich als beste Arbeitgeber der Schweiz ausgezeichnet worden sind. In ihren Voten immer wieder zu hören waren die Begriffe «Fairness» und «Wertschätzung» und Authentizität seitens von Führungskräften, gerade, wenn es um die Einführung von Neuerungen geht. «Wenn etwas nicht authentisch rüberkommt, funktioniert es nicht», sagte etwa Marianne Reisner-Schmid. Und es benötige auch eine «Streitkultur», wie Heike Henfling ausführte. Feedback, auch negatives, ist erwünscht. Marc Holitscher ergänzte, dass man alle Fehler als Learnings sehen soll.
Lernen aus Fehlern war auch das Thema einer der drei angebotenen Open Sessions. Dort zeigte Zehra Sirin (SizeConsens) anhand eines selbst erlebten Scheiterns, wie man dies durch einen «Fuck-up-Event» wieder in positive Energie umwandeln kann. In der Open Session von SHIFT Switzerland wurde gezeigt, wie man mit Diversität die Projekt-Zusammenarbeit nachhaltiger gestalten kann. Und die Förderung von Gesundheit am Arbeitsplatz war Thema des Workshops von Friendly Work Space.
Roman Tschäppeler (an der Tafel) und Mikael Krogerus demonstrierten unterhaltend fünf wichtige Life Skills. (Bild: Thomas Berner)
Life Skills aufs Korn genommen
Den Schlusspunkt bildete das Duo Roman Tschäppeler und Mikael Krogerus. Anschaulich und mit viel Humor und Augenzwinkern stellten sie fünf Life Skills vor: Entscheide fällen (hier: wer sich länger dafür Zeit nimmt, fällt bessere Entscheide), Collaboration Skills, Technological Literacy (gezeigt am sog. «hype cycle»), Knowledge Skills (wer mit wenig Wissen, dafür mit viel Selbstbewusstsein auftritt, landet auf dem «Mount Stupid») sowie Lebenslanges Lernen.
Qualität, Nachhaltigkeit, New Leadership, künstliche Intelligenz: Es war ein bunter Strauss an Themen, die an diesem Tag beleuchtet worden sind. Sie sind ein Abbild der Komplexität, in der wir uns bewegen. Bei all dem gilt es – so SAQ-Präsident Ruedi Lustenberger in seinem Schlusswort zum Tag der Schweizer Qualität 2023 – zu beachten, «dass zuletzt nicht der Mensch auf der Strecke bleibt».
Der nächste Tag der Schweizer Qualität findet am 23. April 2024 statt. Weitere Informationen: www.saq.ch
*Korrigendum: Der Tag der Schweizer Qualität wurde von SAQ und SHIFT organisiert. Die SQS war als Unterstützungs-Partner dabei, aber nicht Mit-Organisatorin.
Seghezzi-Preis und neues SAQ-Präsidium
Alle zwei Jahre wird von der Schweizerischen Stiftung für Forschung und Ausbildung Qualität SFAQ der Seghezzi-Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Integriertes Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit verliehen. Der mit 10’000 Franken dotierte Preis geht auf den im letzten Jahr verstorbenen Stifter Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Dieter Seghezzi zurück. Der diesjährige Gewinner ist Julian Senoner mit seiner Dissertation «Artificial Intelligence in Manufacturing – Augmenting Humans at Work». Die Jury würdigte insbesondere die in dieser Arbeit aufgezeigte praktische Relevanz von maschinellem Lernen in Produktionsprozessen. Der Autor zeigt darin Beispiele, wie maschinelles Lernen das Qualitätsmanagement und die hierfür verantwortlichen Menschen unterstützen kann.
Julian Senoner (Mitte, nach der Würdigung durch Martina Zölch und Xaver Edelmann) wurde mit dem Seghezzi-Preis ausgezeichnet. (Bild: Thomas Berner)
An der ebenfalls am 11. Mai 2023 durchgeführten Generalversammlung der SAQ gab Präsident Ruedi Lustenberger seinen Rücktritt bekannt. Nach zehnjähriger Amtsdauer übergibt er den Stab weiter an ein Co-Präsidium bestehend aus Ursula Grunder und Guido Graf. Ebenfalls neu in den Vorstand gewählt worden sind Prof. Dr. Lukas Scherer und Michael Vogt.
Veranstaltungshinweis: Compliance Days 2023
Der Anbieter von Compliance-Management-Software domeba lädt Unternehmen vom 13. bis 15. Juni zu einem internationalen Compliance-Forum nach Leipzig ein. Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Keynote von Wiebke Merbeth zum Thema Nachhaltigkeit in der Finanzmarktpolitik. Weitere inhaltliche Schwerpunkte der Compliance Days sind zudem die Bereiche Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit, Qualität und Risikomanagement in Unternehmen.
Redaktion - 15. Mai 2023
Hält Gastreferat an den Compliance Days 2023 von domeba: Wiebke Merbeth. (Bild: zVg / Wiebke Merbeth)
Das Thema Nachhaltigkeit ist in Unternehmen so brisant wie noch nie: Für die einen ist es Selbstverständnis, für die anderen vielmehr regulatorischer Zwang. Verantwortungs-träger müssen daher zunehmend Nachhaltigkeitsaspekte des eigenen Wirtschaftens um soziale, ökologische sowie ethische Fragen erweitern.
Nachhaltigkeitsthemen im Fokus
Wiebke Merbeth, Partnerin in der Strategieberatung von Deloitte sowie Mitglied im Sustainable Finance-Beirat der deutschen Bundesregierung, sieht es als klare Pflicht von Unternehmen, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stärker nachzukommen. Konkrete Nachhaltigkeitsmassnahmen müssen aus ihrer Sicht bereits jetzt von der Unternehmensführung ausgehen: „Wenn wir uns zu viel Zeit lassen, dann wird die Umgestaltung immer teurer, auch weil uns andere Industrienationen den Rang ablaufen.“
Auf die Unternehmensführung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten geht Wiebke Merbeth auf dem internationalen Forum „Compliance Days“ der domeba genauer ein. Im Vortrag „Nachhaltigkeit als neues Rückgrat der deutschen Wirtschaft“ am 15. Juni wird sie ihre Erfahrungen aus der Beratung der Bundesregierung an die teilnehmenden Unternehmen weitergeben.
Ziel der Netzwerk- und Vortragsplattform ist es u. a., ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen auf Unternehmerebene zu schaffen. Mit der Software-Lösung iManSys des Chemnitzer Unternehmens domeba lassen sich die hierfür erforderlichen Compliance-Massnahmen digital abbilden. Im Fokus der Veranstaltung steht dabei auch, konkrete Lösungsansätze für die Implementierung im Betrieb vorzustellen.
Mehr über Compliance Management erfahren
Die Compliance Days richten sich an bestehende und potentielle iManSys-Anwender aus allen Unternehmenszweigen und -grössen. Sie finden vom 13. bis 15. Juni im Seaside Park Hotel in Leipzig statt. In verschiedenen Workshops und Showrooms können sich die Teilnehmenden bspw. zur digitalen Umsetzung der Risikobewertung, des Gefahrstoffmanagements sowie der Unterweisungs- und Vorsorgeorganisation informieren und austauschen. Vertreten sind hierbei u. a. das Institut Gesundheit der Stadt Essen, die Autobahn GmbH des Bundes sowie die DKMS Life Science Lab gGmbH.
Matthias Domes, Geschäftsführer der domeba, erklärt: „Seit 25 Jahren beschäftigen wir uns inzwischen mit den Themenfeldern, die ein umfassendes und nachhaltiges Compliance Management ausmachen. Doch nie zuvor waren sie so aktuell wie in diesem Jahr. Dafür spricht auch die grosse Nachfrage nach den Programmpunkten unserer Compliance Days und der Keynote von Wiebke Merbeth.“
Noch nie so viele Datenverschlüsselungen durch Ransomware
Gemäss einer Untersuchung des IT-Security-Dienstleisters Sophos waren 75 Prozent der befragten Organisationen in der Schweiz schon mal von Ransomware betroffen. Und weiter. Eine Lösegeldzahlung verdoppelt die Wiederherstellungskosten.
Redaktion - 12. Mai 2023
Die Zahl der Datenverschlüsselungen durch Ransomware bleibt weiterhin sehr hoch. (Bild: Pixabay.com)
Gemäss der globalen Studie „State of Ransomware 2023“ von Sophos gelingt es Cyberkriminellen in der Schweiz in 91 Prozent (international 76 Prozent) der Ransomware-Angriffe auf Organisationen, Daten zu verschlüsseln. Aus internationaler Perspektive ist es die höchste Rate an Datenverschlüsselung durch Ransomware, seit der IT-Security-Dienstleister den jährlich erscheinenden Ransomware-Report erstmals im Jahr 2020 veröffentlichte. Befragt wurden zwischen Januar und März 3000 Führungskräfte im Bereich Cybersicherheit/ IT aus 14 Ländern.
Die Umfrage zeigt aus weltweiter Sicht, dass Unternehmen, die Lösegeld für die Entschlüsselung ihrer Daten zahlten, ihre Wiederherstellungskosten zusätzlich verdoppelten (750.000 Dollar Wiederherstellungskosten gegenüber 375.000 Dollar für Unternehmen, die Backups zur Datenwiederherstellung verwendeten). Außerdem bedeutet die Zahlung des Lösegelds in der Regel eine längere Wiederherstellungszeit: 45 Prozent der Unternehmen, die Backups verwendeten, konnten die Daten innerhalb einer Woche wiederherstellen, verglichen mit 39 Prozent der Unternehmen, die das Lösegeld zahlten.
Anzahl Datenverschlüsselungen auf hohem Niveau
Insgesamt wurden in der Schweiz 75 Prozent (international 66 Prozent) der befragten Unternehmen von Ransomware angegriffen. Dies deutet darauf hin, dass die Zahl der Ransomware-Attacken trotz des vermeintlichen Rückgangs während der Pandemiejahre doch konstant hoch geblieben ist. „Die Verschlüsselungsraten sind nach einem vorübergehenden Rückgang während der Pandemie wieder auf ein sehr hohes Niveau angestiegen, was besorgniserregend ist. Ransomware-Kriminelle haben ihre Angriffsmethoden verfeinert und ihre Angriffe beschleunigt, um die Zeit zu verkürzen, in der die Verteidiger ihre Pläne durchkreuzen könnten“, ordnet Chester Wisniewski, Field CTO, Sophos die Studienergebnisse ein. „Die Kosten der Vorfälle steigen erheblich, wenn Lösegeld gezahlt wird. Die meisten Opfer werden nicht in der Lage sein, alle ihre Dateien wiederherzustellen, indem sie einfach die Verschlüsselungsschlüssel kaufen; sie müssen auch Backups einspielen. Die Zahlung von Lösegeld bereichert nicht nur die Kriminellen, sondern verlangsamt auch die Reaktion auf den Vorfall und erhöht die Kosten in einer ohnehin schon verheerenden Situation“, führt Wisniewski fort.
Schwachstellen ausgenutzt
Bei der Analyse der Ursache von Ransomware-Attacken waren in der Schweiz die häufigsten Ausgangspunkte eine ausgenutzte Schwachstelle 27 Prozent (international 36 Prozent) sowie von kompromittierten Zugangsdaten 25 Prozent (international 29 Prozent). Dies deckt sich mit den jüngsten Incident Response-Erkenntnissen aus dem „2023 Active Adversary Report for Business Leaders“ von Sophos zur Reaktion auf Vorfälle vor Ort.
Die Studie zeigt zudem die folgenden weiteren Ergebnisse:
In 34 Prozent der Ransomware-Fälle mit Datenverschlüsselung in der Schweiz stahlen die Angreifer auch Daten. Dies deutet darauf hin, dass diese „Double-Dip“-Methode (Datenverschlüsselung und Datenexfiltration) immer häufiger vorkommt.
International meldet der Bildungssektor die meisten Ransomware-Angriffe: 79 Prozent der befragten Organisationen im Hochschulbereich und 80 Prozent der befragten Organisationen im unteren Bildungsbereich geben an, dass sie Opfer von Ransomware waren.
Insgesamt zahlten 38 Prozent (international 46 Prozent) der befragten Organisationen in der Schweiz, deren Daten verschlüsselt wurden, Lösegeld und erhielten Daten zurück. Allerdings kamen Lösegeldzahlungen bei größeren Organisationen aus internationaler Sicht weitaus häufiger vor. Mehr als die Hälfte der Unternehmen mit einem Umsatz von 500 Millionen US-Dollar oder mehr zahlten das Lösegeld, wobei die höchste Rate von Unternehmen mit einem Umsatz von über 5 Milliarden US-Dollar gemeldet wurde. Dies könnte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass grössere Unternehmen eher über eine eigenständige Cyber-Versicherungspolice verfügen, die Lösegeldzahlungen abdeckt.
Tipps gegen Ransomware und Datenverschlüsselungen
„Zwei Drittel der Unternehmen geben an, im zweiten Jahr in Folge Opfer von Ransomware geworden zu sein. Der Schlüssel zur Reduzierung dieses Risikos liegt darin, sowohl die Zeit bis zur Entdeckung als auch die Zeit bis zur Reaktion drastisch zu verkürzen. Die von Menschen geleitete Bedrohungsjagd ist sehr effektiv, um diese Kriminellen zu stoppen, aber die Warnungen müssen untersucht und die Kriminellen innerhalb von Stunden aus den Systemen entfernt werden, nicht erst während Wochen und Monaten. Erfahrene Analysten können die Muster eines aktiven Eindringens innerhalb von Minuten erkennen und sofort in Aktion treten. Dies ist wahrscheinlich der Unterschied zwischen dem Drittel der Unternehmen, die sicher bleiben, und den zwei Dritteln, die nicht sicher sind. Unternehmen müssen rund um die Uhr in Alarmbereitschaft sein, um heutzutage eine wirksame Verteidigung aufzubauen“, so Wisniewski.
Die Spezialisten für IT-Sicherheit geben folgende drei Tipps zum Schutz vor Ransomware, Datenverschlüsselungen und anderen Cyberattacken:
Verstärken der Verteidigungsschilde durch:
Sicherheits-Tools, die die häufigsten Angriffsvektoren abwehren. Diese sollten Endpoint-Schutz mit starken Anti-Exploit-Funktionen einschließen, um die Ausnutzung von Schwachstellen zu verhindern, und Zero Trust Network Access (ZTNA) beinhalten, um den Missbrauch kompromittierter Anmeldedaten zu vereiteln.
Adaptive Technologien, die automatisch auf Angriffe reagieren, Angreifer stören und den Verteidigern Zeit verschaffen, um zu reagieren
24/7 Bedrohungserkennung, -Untersuchung und -Reaktion. Entweder intern oder durch einen spezialisierten Anbieter von Managed Detection and Response (MDR)
Optimierung der Angriffsvorbereitung, einschließlich regelmäßiger Backups, Tests zur Wiederherstellung von Daten aus Backups und Pflege eines aktuellen Reaktionsplans für Zwischenfälle
Aufrechterhaltung einer guten Sicherheitshygiene, einschließlich rechtzeitiger Patches und regelmäßiger Überprüfung der Konfigurationen von Sicherheitstools
Was kann die künstliche Intelligenz (KI) für Ihr QMS tun?
PUBLIREPORTAGE BPA Solutions hat verschiedene KI-Tools und ihre Einsatzmöglichkeiten für das Qualitätsmanagement untersucht, wie z.B. Chatbots, automatische Objekterkennung und intuitive Vorhersage (Predictive Maintenance).
Redaktion - 11. Mai 2023
KI ist fast überall, aber was kann sie Ihrem Qualitätsmanagementsystem wirklich bringen? (Bild: BPA Solutions)
Als sehr erfahrene Softwareentwickler im Microsoft-Ökosystem setzen wir KI-Tools auf Basis von MS-Technologien im Kontext des Qualitätsmanagements ein. KI-Modelle werden verwendet, um QM-Aufgaben wie Vorhersage, Formular-/Dokumentenverarbeitung, Objekterkennung, Klassifizierung nach Kategorien und Entitätsextraktion zu vereinfachen.
Bei BPA Solutions SA arbeiten wir mit bereits etablierten und erprobten KI-Modellen, um hauptsächlich logische, eindeutige und hilfreiche Schlüsselelemente im Text zu identifizieren und sie in vordefinierte Kategorien einzuordnen. Dieses Modell ermöglicht es Benutzern, allgemeine Fragen an einen Chatbot (in Microsoft Teams) zu stellen und relevante Inhalte aus ihrem eQMS zu erhalten, wie z.B. meine ausstehenden Aktionen oder zuletzt veröffentlichte Dokumente. Ausserdem verwenden wir KI, um nach ähnlichen Dokumenten oder Nichtkonformitäten zu suchen und die Problemlösung zu vereinfachen. Die Problemlösung kann somit auch viel genauer, effizienter und schneller werden. Diese Tools bieten eine neuartige und sehr nützliche Möglichkeit, das bestehende eQMS mit produktiven Diskussionen in Echtzeit zu nutzen, umständliche E-Mail-Prozesse zu vermeiden und die Benutzererfahrung zu vereinfachen.
Wir haben das Objekterkennungs-KI-Modell untersucht, das für die Qualitätskontrollvorgänge oder das Bestandsmanagement interessant ist. Dieses Modell muss jedoch mit Tausenden von relevanten Fotos trainiert werden. Für die Geräteüberprüfung haben wir mit Power Apps eine mobile Anwendung mit einem Barcode-Scanner entwickelt, um Geräte schnell zu identifizieren, ohne dass ein KI-Modell trainiert werden muss, was sonst kostspielig und langwierig ist und potenzielle Ungenauigkeiten zur Folge hätte.
Dies führt dazu, dass beim Einsatz von KI immer Zeit, Kosten und Ergebnisse berücksichtigt werden müssen.
Kann ChatGPT im Rahmen des Qualitätsmanagements helfen?
ChatGPT ist nicht in der Lage, spezifisch nur den gesamten Inhalt Ihrer eQMS-Software zu indizieren. Es wurde entwickelt und trainiert, um Inhalte aus dem gesamten Internet abzurufen. In diesem Zusammenhang könnte ChatGPT trotzdem die Qualitätsmanager sehr effizient dabei unterstützen, fundierte Entscheidungen zu treffen und gute Qualitätsmanagementpraktiken durchzusetzen.
(Bild: BPA Solutions)
BPA analysiert weiterhin mögliche Wege zur Verwendung von ChatGPT und kombiniert kontextbezogene eQMS-Inhalte mit Fachkenntnissen. Fragen Sie beispielsweise nach möglichen Korrekturmassnahmen für einen Temperaturabweichungsfehler bei einem pharmazeutischen Produkt oder fragen Sie nach möglichen Ursachen für einen solchen Fehler.
Kontaktieren Sie BPA Solutions für eine kostenlose Testversion unter sales@bpa-solutions.ch oder +41 24 524 25 40.
Nach intensiver Vorarbeit hat die Bernexpo Groupe die ISO-20121-Zertifizierung erhalten. Um sich dem Thema Nachhaltigkeit in Zukunft noch stärker zu widmen, sind weitere Projekte in Arbeit.
Redaktion - 11. Mai 2023
(v.l.n.r.) Eric Scheurer, Leiter Bau & Facility Management Bernexpo AG, Patrick Greber, Leiter Einkauf Bernexpo AG, Tom Winter, CEO Bernexpo AG, Rolf Schwery, Executive Director acting responsibly AG, Céline Metzger, Management Support Bernexpo AG, Anja Thaler, Leiterin Sales, Marketing & Administration Sportsgastro AG, Sandra Haussener, Leiterin Kongressgastronomie Sportsgastro AG. Nicht auf dem Bild, aber massgeblich am Projekt beteiligt sind: Florence Chevalley, Leiterin HR Bernexpo AG und Stefan Gygax, Projektleiter Infrastruktur Bernexpo AG. (Bild: zvg/BERNEXPO GROUPE)
Die ISO-20121-Zertifizierung erhalten legt die Anforderungen an ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem für Veranstaltungen oder veranstaltungsbezogenen Aktivitäten fest und bietet Leitlinien zur Einhaltung dieser Anforderungen. Die Bernexpo Groupe hat sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt und sich mit dem Ziel der ISO-20121-Zertifizierung auseinandergesetzt. Während dieser Zeit wurden viele intensive Gespräche mit Partnerinnen und Partnern geführt. Auch intern wurde das Thema detailliert angegangen. «Die ISO-Zertifizierung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Mit diesen Leitlinien leben wir die Nachhaltigkeit in der Eventbranche vor und können gerade im Hinblick auf die neue Eventund Kongresshalle in Bern zeigen, dass wir es ernst meinen», sagt Tom Winter, CEO der Unternehmensgruppe.
Neue Partnerschaften und Nachhaltigkeit fördern
Das Zertifikat wurde von Rolf Schwery, Executive Director acting responsibly AG, und Christoph Kamber, Präsident des Branchenverbands Expo Event Swiss LiveCom Association, unterzeichnet und der Bernexpo Groupe feierlich übergeben. Die acting responsibly AG und der Verband Expo Event setzen sich beide aktiv dafür ein, die Nachhaltigkeit in der Eventbranche vermehrt ins Zentrum zu rücken.
Mit einem ausführlichen Konzept wurden diverse ehrgeizige Ziele für die kommenden drei Jahre in unterschiedlichen Bereichen definiert, um die Nachhaltigkeit zu verbessern. Dazu gehören folgende: Energie, Verpflegung und Food Waste, Abfall und Recycling, Ressourcenverbrauch und Beschaffung, Integration, Diversity und Accessability, sanitäre Einrichtungen und Reinigung, Auf- und Abbau und Logistik sowie Arbeitsbedingungen und Sicherheit. Im Rahmen dieser Ziele freut sich die Gruppe, auch neue Partnerschaften zu bilden und das Thema Nachhaltigkeit in der Eventbranche zu fördern, wie es dazu heisst.
Weitere Projekte sind in Arbeit
Nebst der erhaltenen ISO-20121-Zertifizierung engagiert sich die Bernexpo Groupe bereits in vielen anderen Bereichen und Verbänden und peilt weitere Projekte an. Die Firmengruppe ist beispielsweise Mitglied der Energiespar-Alliance sowie bei Sustainable Switzerland mit an Bord. Zudem engagiert sich die Berner Firma auf der Klimaplattform und wird demnächst auch ein Mitglied von Swisstainable.
Die Bernexpo Groupe wird in den nächsten drei Jahren noch intensiver über das Thema Nachhaltigkeit informieren und ist bestrebt ihre Meilensteine zu erreichen. Das Unternehmen sieht sich klar in einer Vorreiterrolle, bedankt sich bei allen Involvierten für die Hilfe und Unterstützung in diesem Prozess und freut sich, die geplanten Massnahmen in den kommenden Jahren mit den Partnerinnen und Partnern umzusetzen.
Die am 25. Mai stattfindende Konferenz www.future-compliance.ch bringt führende Praktikerinnen und Praktiker aus der Schweiz und Liechtenstein zusammen, um über die neuesten Entwicklungen im Bereich des Adverse Media Monitoring, der Suche nach negativen Informationen in den Nachrichten, zu diskutieren.
Redaktion - 10. Mai 2023
(Bild: zVg)
Täglich werden weltweit Millionen von Artikeln veröffentlicht. Allein in deutscher Sprache werden gemäss dem Wirtschaftsinformationsdienst LexisNexis über 200’000 Texte publiziert. Eine der grössten Herausforderungen für Finanzinstitute ist es, in dieser Masse Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und Schaden abzuwenden. Denn wer mit öffentlich bekannten Steuerhinterziehern, Geldwäschern oder gar sanktionierten Personen Geschäfte macht, riskiert empfindliche Bussen und teure Reputationsverluste.
Auf der Konferenz Future-Compliance.ch werden den Teilnehmern konkrete Praxisbeispiele vorgestellt, wie Finanzinstitute sich mit vertretbarem Aufwand vor problematischen Personen und Organisationen schützen können. Das Vormittagsprogramm beleuchtet, was der Regulator von ihnen verlangt und wie Banken Adverse Media in ihren KYC-Prozess (Know your customer) integrieren können. Ausserdem erhalten die Teilnehmenden einen Einblick, wie fünf Banken in Liechtenstein trotz Millionen von News-Artikeln pro Tag den Aufwand für das Adverse Media Screening im Griff behalten.
Am Nachmittag bekommen technisch interessierte Personen die Chance, hinter die Kulissen der künstlichen Intelligenz zu blicken. Es wird erklärt, wie ChatGPT & Co. funktionieren und wie die automatische Textanalyse und Textproduktion den Compliance-Alltag erleichtern und verändern wird.
Die Veranstaltung bietet Verantwortlichen für Compliance und Managern von Banken eine hervorragende Gelegenheit, von Fachpersonen zu lernen und sich über die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich zu informieren. Die Veranstaltung findet sowohl vor Ort in Zürich als auch online statt.
Michèle Hess, PwC: Was verlangt der Regulator von Banken in der Schweiz?
Stefan Lampert, Kaiser Partner: Wie bewältigen fünf Banken in Liechtenstein den täglichen Monitoring-Aufwand?
Veronika Schlegel, gwp: Eine problematische Person oder Organisation ist identifiziert – was nun?
Jeanne Le Garrec, Rosette & Peter De Bie, Rosette at Babel Street: Weniger False-Positives mit modernem Name-Matching.
Daniel Niklaus, Netlive IT AG: ChatGPT & Co. – Ein Blick ins Labor und wie künstliche Intelligenz die Arbeit der Compliance-Abteilung in Zukunft vereinfacht.