Wohin entwickelt sich der Markt mit Produktfälschungen?

Seit mehreren Jahren wächst der Markt für gefälschte Waren rasant. Fälschungen schmälern den immateriellen Wert eines Unternehmens, seinen Umsatz sowie die Wettbewerbsfähigkeit. Konsumierende sehen sich einem steigenden Risiko ausgesetzt – je mehr gefälschte Autoteile, elektrische Komponenten, Medizinprodukte, Mode oder Kopfhörer, desto größer die Schäden für die Gesellschaft.

Von der Frankfurter Polizei beschlagnahmte Produktfälschungen: Das Volumen nimmt regelmässig zu. (Bild: Sentryc / Polizei Frankfurt am Main / Christian Kinlechner)

Der Markenschutz-Softwareanbieter Sentryc GmbH mit Sitz in Berlin führte im Jahr 2022 eine qualitative Umfrage durch, an der unter anderem Firmen der IT-Branche, aus Baugewerbe und Maschinenbau, aus der Automobilindustrie und dem Finanzdienstleistungszweig teilnahmen. Der jährliche Schaden durch Produktfälschungen liegt demnach zumeist zwischen einer Million und 50 Millionen Euro. Mehr als 60 Prozent gab an, es seien bereits Kopien ihrer Produkte im Umlauf gewesen, das Gefahrenpotenzial für Endkunden birgt. Die gute Nachricht: Dank des aktiven Einsatzes von Markenschutz-Software entdeckten Betrogene einen nicht unerheblichen Teil der Plagiate.

Vier Strömungen unter Beobachtung

Im Jahr 2023 fliessen die reale und digitale Welt erwartungsgemäss noch weiter ineinander. Dadurch treffen Konsumierende auf immer mehr Onlineräume. Doch die Weiterentwicklung des virtuellen Einkaufens schlägt auch für Plagiatoren neue Schneisen frei. Dies fordert Markenhersteller, Industrie sowie Beteiligte im Markenrecht heraus. Vier wesentliche Entwicklungen und sich daraus ableitende Handlungsansätze fassen die folgenden, von der Sentryc GmbH erarbeiteten Strömungen zusammen.

  • Strömung 1: Creator mit Counterfeits: Fakes im Social Commerce: Durch steigende Popularität von Social Networks wie Facebook, Instagram und Facebook verkaufen Betriebe ihre Produkte zunehmend direkt über diese Kanäle und implementieren dezidierte Social-Commerce-Strategien. Gehypte Produkte fördern eigene Shopping-Dynamiken. Begehrte, über Social Media beworbene Produkte locken Fälscher an. Die Accounts der Produktpiraten – von Software-Algorithmen gesteuerte Social-Bots – benutzen die gleichen Hashtags, wie die Verkäufer:innen der Originale um auf ihre Fake-Produkte und Fake-Shops aufmerksam zu machen. Auch Superapps wie WeChat oder Aliplay bieten Raum für Nachahmer. Neben Messenger-Funktionen decken diese Apps E-Commerce- und Payment-Features ab. Aufgrund ihres nahezu geschlossenen Systems inklusive Zahlungsabwicklung dienen sie als lohnende Plattform für gefälschte Produkte. Raubkopierer nutzen die komplexe und intransparente Struktur dieser App für ihre Zwecke aus. Superapps sind bislang vor allem im asiatischen Raum zu finden, doch der Weg zum deutschen Markt ist bereits vorgezeichnet. Um von politischer Seite aus zu unterstützen, plant die EU mit dem Digital Services Act (DSA) ein neues Gesetz. Die Verordnung verpflichtet Plattform-Anbieter dazu, die Identität von Händlern festzustellen und illegale, gemeldete Produkte zu verbannen. Sie fordert Hersteller dazu auf, selbst gezielte Massnahmen zu ergreifen, die ihre Marken in allen relevanten Ländern schützen. Unter die Arme greift ihnen Brand Protection Software, die soziale Medien überwacht und verdächtige Produkte meldet.
  • Strömung 2: Fakes und Brand Abuse im Metaverse: Inzwischen drängen viele Marken ins Web 3.0 und etablieren Auftritte auf unterschiedlichen Plattformen. Das Metaverse bietet Markenherstellern enormes Absatzpotenzial, doch müssen die neuen Gestaltungsräume rechtlich, regulatorisch und gesellschaftlich teilweise erst neu erschlossen werden. In Bezug auf Cyber-Kriminalität und Betrug stehen sie schutzloser und schadenanfälliger als andere digitale Plattformen da. Sicherheitslücken zu schließen, kommt grosse Bedeutung zu. Wie kann die nächste Stufe des Internets nachhaltig gesichert werden? Inhaber geistigen Eigentums sollten sich zwingend rechtlich beraten lassen, ob sie ihre Marken beispielsweise für virtuelle Produkte und Dienstleistungen registrieren lassen. Ebenso empfiehlt sich die Überwachung von Onlineumgebungen auf Verstösse. Weil die Überwachung verschiedener Plattformen erheblichen Aufwand bedeutet, stellen weitsichtige Unternehmen für das Web3 neben einem Marketing- auch ein juristisches Budget bereit.
  • Strömung 3: Bewusste Kaufentscheidungen für Fälschungen: Eine aktuelle Studie besagt, dass besonders 26-32-Jährige gefälschte Produkte kaufen würden. (1) Grund: der niedrigere Preis. Durch den Kauf von Plagiaten nehmen Konsument:innen geringere Qualitäten in Kauf. Selbst wenn das Wissen um eine gekaufte Fälschung vorhanden ist, schwingt in der Kaufentscheidung selten das komplette Wissen über das Phänomen Plagiat mit: Von der Lieferkette über die Rohstoffbeschaffung bis hin zum Vertrieb leiden Mensch und Umwelt unter den prekären Bedingungen, Endverbraucher:innen spüren schlussendlich qualitative und gesundheitliche Folgen. Um der Gefährdung von Menschenrechten, Klimaschutz und Gesundheit entgegenzuwirken und eine Änderung herbeizuführen, klärt umfangreiche Information Käufer:innen auf. Rechtlich liegt die Verantwortung beim Fabrikanten und Markeninhaber. Deshalb empfiehlt Nicole Jasmin Hofmann, Geschäftsführerin und Co-Gründerin der Sentryc GmbH, detaillierte Informationen zu den Konsequenzen gefälschter Produkte in ihre Markenkommunikation aufzunehmen. Über Pressearbeit, Beiträgen auf Websites und Partner-Onlineshops verbreiten sich die Informationen.
  • Strömung 4: Risikomanagement wird unternehmerisch eine grössere Rolle spielen: Im Risikofeld zwischen Cyber-Vorfällen, Reputationsverlust sowie Betrug spielen Markenrechtsverletzungen eine zunehmend grosse Rolle. Firmen wissen, dass sich Plagiate und Brand Abuse auf den Umsatz auswirken. Damit es zu keinen unternehmerischen Fehleinschätzungen des Risikos kommt, erreicht firmeninterne Transparenz grösseren Stellenwert. Folgende Annahme greift hier: Sobald ein Produkt am Markt gefragt ist, existiert ein wirtschaftliches Interesse, dieses zu kopieren. Daher gilt es schon bei der Produktion die Vielzahl von Möglichkeiten, technischer, mechanischer und prozessualer Natur zu nutzen, um Fälschungen zu erschweren. Verteilung der Fertigungsschritte auf unterschiedliche Produktionsstätten, eindeutige Identifikationsmerkmale wie Wasserzeichen sowie software- und KI-gestützte Überwachung der Handelsplätze und Absatzmärkte stellen einen Teil der Methoden dar. Firmen sollten prüfen, ob sie in puncto Sicherheit und Sorgfaltspflicht alles tun, um Fakes zu unterbinden, und hinterfragen kritisch ihr Risikomanagement und Präventionsmassnahmen. Auch Rechtsabteilungen sollten sich zukünftig verstärkt auf das Thema einstellen.

Fazit: Produktfälschern einen Schritt voraus sein

Um Verlusten durch Produktfälschungen vorzubeugen, müssen Hersteller und Markeninhaber aktiv gegen Plagiate vorgehen. Betriebsinterne Rechtsabteilungen oder erstattete Strafanzeigen helfen zwar im Nachgang, doch bewegt sich die Kopie dann schon auf dem Markt. Wie die Ergebnisse der eingangs erwähnten Studie zeigen, setzt aktuell ein Umdenken in der Überprüfung der Marktsituation sowie in der Durchsetzung der Produkt- und Markenrechte ein. Jetzt heisst es, den Onlinemarkt und neue Kanäle kontinuierlich zu überwachen, um Plagiatoren einen Schritt voraus zu sein.

(1) https://www.ey.com/de_de/forms/download-forms/2022/07/ey-studie-produktpiraterie

Quelle: Sentryc

Warum und wie Sie Ihre Managementsysteme integrieren (sollten)

Fragen nach CO2-Fussabdruck, Nachhaltigkeit in Lieferketten, Gewährleistung der Informationssicherheit betreffen nicht mehr nur Grossunternehmen. Längst werden auch KMU mit solchen Fragestellungen konfrontiert. Grundsätzlich gilt: Die Antworten fallen jenen leichter, die mit integrierten Managementsystemen arbeiten. Aber noch wissen wir wenig darüber, mit welchen Erfahrungen Unternehmen IMS nutzen – oder warum sie darauf verzichten. Deshalb wird dazu eine wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt. Die Ergebnisse dürften auch für Sie interessant und relevant sein. Machen Sie mit!

Zeitliche Entwicklung von Managementstandards, schematische Darstellung (Auswahl). Quellen: Hochschule Zittau/Görlitz, TIMS, SQS.

Für das Qualitätsmanagement die Norm ISO 9001, für die Umwelt die ISO 14001, für die Informationssicherheit die ISO 27001, für Energiemanagement hat man die ISO 50001: Quasi jede Disziplin verfügt über ein eigenes Managementsystem. Nicht wenige Unternehmen betreiben diese Systeme nebeneinander. Die Folge: Ein hoher Dokumentationsaufwand und teilweise redundante – manchmal sich sogar widersprechende – Informationen. Dass man dann nicht in Begeisterungsstürme ausbricht, wenn ein weiteres Audit ansteht, liegt auf der Hand.

Eine Lösung bieten die sog. Integrierten Managementsysteme (IMS). In einem solchen System sind Anforderungen mehrerer «grosser» Managementsysteme wie die oben erwähnten vereint. Ein weiterer Vorteil solcher IMS liegt in deren einheitlicher Systematik, die sich an der Harmonised Structure (HS) orientiert und auch die Prozesslandschaften der jeweiligen Organisationen berücksichtigt. Prozesse, Verantwortlichkeiten sowie Dokumentation sind somit themen- und abteilungsübergreifend geregelt.

Es gibt viele Beispiele, wie Unternehmen mit IMS in der Praxis arbeiten. Allerdings existieren kaum Forschungsarbeiten über die Anwendung von IMS im deutschsprachigen Raum. Diesen Umstand will die Hochschule Zittau/Görlitz in Zusammenarbeit mit der SQS, der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV) und weiteren Partnern im DACH-Raum nun ändern. In einer ersten Phase wird eine Befragung von möglichst vielen Unternehmen durchgeführt. Deren Ergebnisse werden dann von der Hochschule Zittau/Görlitz ausgewertet und länderspezifische Resultate abgeleitet. In einer weiteren Phase werden mit ausgewählten Umfrageteilnehmenden Fokusgruppen-Workshops durchgeführt. Daraus werden dann Good-Practice-Beispiele für den Einsatz von IMS erarbeitet.

Die SQS und die SNV werden in der Schweiz für die Vermittlung dieser Resultate und Beispiele guter Praxis zuständig sein. Auch Sie können von ihnen profitieren! Voraussetzung ist aber, dass die Qualität durch eine grosse Anzahl Umfrageteilnehmende gewährleistet ist. Deshalb sind auch Sie als Leserin und Leser eingeladen, bei der Befragung mitzumachen. Eine Teilnahme dauert 30 bis 45 Minuten. Sie leisten damit einen Beitrag, forschungsbasierte Grundlagen zu schaffen, um durch integrierte Managementsysteme Komplexität zu reduzieren. Um das Wirtschaften einfacher zu machen.

Hier geht es zur Umfrage: https://survey.questionstar.com/9a3f5782

Weitere Hintergrundinformationen: https://www.sqs.ch/de/blog/mit-systemintegration-zur-komplexitaetsreduktion

Energiewandel und Versorgungssicherheit: Stromerzeuger doppelt gefordert

Vor dem Hintergrund des sinkenden Stromverbrauchs in Europa und des Wachstums ihrer Umsätze infolge der Erholung nach der Covid-Krise setzen die Stromerzeuger ihre Investitionen in erneuerbare Energien fort. Die starke Preisvolatilität, die insbesondere auf die geopolitische Lage zurückzuführen ist, hat weitreichende Folgen sowohl für Verbraucher und Erzeuger als auch für die Finanzierung der Energiewende.

Überblick über EBITDA-Veränderungen grosser europäischer Stromerzeuger. (Grafik: Colombus Consulting)

Das Beratungsunternehmen Colombus Consulting hat die 7. Ausgabe seiner jährlichen Studie über die finanzielle Gesundheit der europäischen Stromerzeuger veröffentlicht. Diese hält einen Rückgang des Stromverbrauchs fest, der sich in Europa (EU, UK und CH) weiter verstärkt. Anfang 2023 führt der geopolitische Kontext trotz eines Rückgangs des Stromverbrauchs zu Beginn des Winters weiterhin zu Spannungen bei der Energieversorgung. Vor diesem Hintergrund investieren die Stromerzeuger weiter in erneuerbare Energien, um ihre Versorgungsquellen zu diversifizieren.

Dramatisches Umsatzwachstum der Stromerzeuger im Jahr 2022

„Der kumulierte Umsatz der Energieversorger ist zwischen 2021 und 2022 um 88 % gestiegen. Dieser Anstieg ist fast zehnmal so hoch wie der zwischen 2020 und 2021. Die Rentabilität hingegen folgt nicht demselben Trend“, sagt Samy Belaiba, Energieberater bei Colombus Consulting. Tatsächlich fiel das kumulierte EBITDA der Energieversorger (ohne Fortum) in der ersten Hälfte des Jahres 2022 um 11 %.
Diese Feststellung gilt für alle Energieversorger, auch wenn sich hinter diesem Wachstum grosse Unterschiede verbergen. Neun Energieversorger schneiden bei diesem Indikator im Jahr 2021 dennoch besser ab, was zeigt, dass die anderen fünf untersuchten Akteure im Jahr 2021 erhebliche Verluste erlitten haben. „Alpiq und BKW verzeichnen dank der höheren Preise auf den Energiemärkten einen Umsatzanstieg“, ergänzt Samy Belaiba. Bewertungsanpassungen bei finanziellen Absicherungsgeschäften wirken sich stark auf das EBITDA von Alpiq aus (siehe Grafik).

Preisschwankungen, die weder dem Erzeuger noch dem Verbraucher zugute kommen

Die sehr starke Volatilität der Strompreise, die in den letzten Jahren zu beobachten war, kommt weder den Verbrauchern noch den Erzeugern zugute. Die Stabilisierung des Marktes ist eine komplexe Gleichung, und die Mitgliedstaaten haben mehrere Strategien in Betracht gezogen, um die Auswirkungen des plötzlichen Preisanstiegs abzumildern: Deckelung des Gaspreises, Finanzierung von nicht zielgerichteten Preisschilden und/oder zielgerichteten Preisregelungen, Entscheidung für das System des einzigen Abnehmers, Besteuerung von Supergewinnen.

Die Versorgungssicherheit der Schweiz hängt von der erfolgreichen Verknüpfung des Einsatzes kohlenstofffreier Produktionsmethoden ab, so ein weiteres Fazit der Studie. „Das derzeitige Tempo des Ausbaus der Photovoltaik und insbesondere der Windenergie reicht nicht aus, um die im Plan Energiezukunft 2050 beschriebenen Ambitionen zu erfüllen. Der Strombedarf, der durch den Ersatz fossiler Energieträger im Transportwesen und in der Wärmeerzeugung entsteht, wird um mindestens 25% steigen, fügt Samy Belaiba hinzu.

Die Photovoltaikproduktion, die im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist, deckt nun 6.3 % des Schweizer Bedarfs, obwohl Stimmen laut werden, die sich für den Erhalt von Grünflächen aussprechen. Die Entwicklung der Windenergie verlangsamt sich ihrerseits. Einige Projekte, die vor 20 Jahren begonnen wurden, warten immer noch auf die Genehmigung durch den Bund oder die Kantone. Es steht viel auf dem Spiel, denn dies entspricht kumuliert einer geschätzten Jahresproduktion von 493 GWh, zusätzlich zu den 1,2 TWh, die sich im Anfangsstadium des Verfahrens oder der Planung befinden. „Auch die Geothermie hat eine Rolle zu spielen. Sie könnte im Jahr 2050 2 TWh Strom pro Jahr erzeugen, aber die Erkundung geeigneter Standorte braucht Zeit“, schliesst Samy Belaiba.

Quelle: Colombus Consulting

Vier Wachstumschancen für Schweizer Unternehmen im Jahr 2023

Die "Unsicherheit" ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, und das wird auch 2023 nicht anders sein. Technologie ist aber oft ein inhärenter Bestandteil neuer Lösungen, die die Arbeitswelt beeinflussen, weiss Billy Kneubühl von Oracle und verweist auf vier Wachstumschancen.

Damit aus zarten Pflänzchen Bäume werden: Die konsequente digitale Transformation leistet einen Beitrag, um Wachstumschancen besser zu nutzen. (Bild: Pixabay.com)

Während sich eine Verlangsamung der Wirtschaft abzeichnet und die Prognosen von einem Institut zum anderen variieren, stehen die Unternehmen vor branchenspezifischen Herausforderungen: Der Finanz- und Maschinenbausektor (MEM) bereitet sich auf ein potenziell schwieriges Jahr vor, der Tourismussektor hat Mühe, zur Normalität zurückzukehren, und die multinationalen Unternehmen stehen unter dem Druck der Umweltauflagen (Quelle: swissinfo).

Wachstumschancen nutzen dank Cloud-Lösungen

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Herausforderungen Chancen beinhalten, die für Unternehmen, die sie zu nutzen wissen, den entscheidenden Unterschied ausmachen. Wir haben festgestellt, dass Technologie oft ein inhärenter Bestandteil neuer Lösungen ist, die die Arbeitswelt beeinflussen. Aus diesem Grund setzen Schweizer Unternehmen verstärkt auf digitale Transformationen (Umfrage 2023 ICTjournal und Netzwoche) – mit wachsender Priorität für Cybersicherheit sowie Datenmanagement und Modernisierung der IT-Umgebung mit Cloud-Lösungen.

Ein Beispiel dafür ist Nespresso, das seine wichtigsten Anwendungen und Datenbanken, zu den Oracle Exadata Cloud@Customer Services verlegt hat. Dieses Upgrade bietet Vorteile wie nutzungsbasierte Preise, eine stärkere Konsolidierung, die den Platz- und Speicherbedarf in Rechenzentren verringert, sowie eine Verbesserung der Rechenleistung, des Speichers und der allgemeinen Flexibilität. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) – die wichtigste zwischenstaatliche Organisation im Bereich der Migration – arbeitet ebenfalls mit der Oracle Cloud, um ihre Arbeit zu erleichtern. Mit der Cloud werden Schlüsselbereiche wie Projekte, Zuschüsse, Lieferkette und Personalmanagement unterstützt.

Die Probleme in der Lieferkette, geopolitische Spannungen und Krisen aufgrund der Lebenshaltungskosten, die das Jahr 2022 geprägt haben, werden die Unternehmen auch weiterhin vor Herausforderungen stellen. Den Fokus auf Wachstum und die Optimierung der Agilität sowie der Effizienz zu legen ist sehr wichtig. Was sind also diese Wachstumschancen und wie können Unternehmen sie im Jahr 2023 nutzen?

1. Eine flexible Planung und Strategie

Digitale Kompetenzen sind für ein effektives Risikomanagement von entscheidender Bedeutung. Mithilfe des Risikomanagements können Unternehmen schnell auf neue Herausforderungen reagieren und verschiedene Szenarien planen, um die Kontinuität ihres Geschäfts zu gewährleisten.

Bei der Überprüfung ihrer Lieferkette waren Unternehmen gezwungen, schnell auf die ständigen Produktverknappungen und Lieferverzögerungen zu reagieren, die immer noch allgegenwärtig sind. Dies ist nur ein Beispiel dafür, dass Unternehmen schnell handeln mussten, um sich über Wasser zu halten, indem sie von einem „Just-in-Time“-Modell zu einem „Mehr Bestand, weniger Lieferungen“-Modell übergingen, um die damit verbundenen Lager- und Verwaltungskosten zu kompensieren. Diese Art von kontinuierlichen Veränderungen ermöglicht es, den Schock neuer Szenarien abzufangen. Für Unternehmen kann es jedoch schwierig sein, die Bereiche zu lokalisieren, die ihre Aufmerksamkeit erfordern. Im Jahr 2023 wird die Sichtbarkeit zuverlässiger Echtzeitdaten von entscheidender Bedeutung sein, um proaktives Handeln und eine schnelle Anpassung der Strategien zu ermöglichen. Die Zusammenführung von Daten aus allen Geschäftsfunktionen, wie Finanzen, Lagerbestände und Lieferketten, in einer einzigen Ansicht wird entscheidend sein, um die Kapitalrendite zu maximieren und Investitionen in weiteres Wachstum anzuregen.

2. Vereinfachte finanzielle Automatisierung

Laut Gartner wird die schwierigste Aufgabe für Finanzchefs im Jahr 2023 darin bestehen, Mitarbeitende zu rekrutieren und zu halten. Der Kampf um die besten Talente ist hart, und da die Finanzchefs ihre Teams in der Rezession schlank hielten, müssen sie kreativ sein.

Im Jahr 2023 wird die Automatisierung eine wichtige Investition für Finanzteams sein, nicht nur um die Leistung zu optimieren, sondern auch um den Fachleuten mehr Zeit für wertschöpfende Projekte zu ermöglichen. Bei manuellen Aufgaben wie dem Monatsabschluss müssen Finanzteams in der Regel grosse Mengen an unterschiedlichen Daten aggregieren und analysieren. Diese Aufgabe kann sehr zeitaufwändig und fehleranfällig sein, da eine einzige fehlerhafte Eingabe Unternehmen Tausende von Franken kosten und ihre hart erarbeiteten Gewinne zunichte machen kann. Daher müssen die Unternehmen 2023 auch in diesem Bereich Wachstumschancen nutzen. Durch die Zentralisierung von Daten und die Automatisierung von Finanzprozessen werden die Risiken verringert und die Daten genauer. So können sich Finanzteams auf die Analyse konzentrieren und auf Marktveränderungen reagieren.

Finanzfachleute wollen ihre Zeit nicht mit dem Prüfen und Konsolidieren von Tabellenkalkulationen verschwenden – sie wollen Mehrwert schaffen. Die Automatisierung im Jahr 2023 wird eine entscheidende Rolle bei der Mitarbeiterbindung spielen und dafür sorgen, dass sich die Finanzmitarbeitenden wertgeschätzt fühlen.

3. Automatisierung der Preisgestaltung zur Minimierung von Lieferanten- und Währungsrisiken

Da die Märkte auch 2023 in Bewegung bleiben, wird es von entscheidender Bedeutung sein, sich schnell an Preisänderungen anpassen zu können. Budgets und Gewinne können durch geringfügige Änderungen der Lieferantenpreise beeinträchtigt werden. Es kann deshalb schwierig sein, den Unterschied zu erkennen, bevor es zu spät ist. Mit zunehmendem internationalem Wachstum und Auslandsverkäufen nimmt die Komplexität durch sich ständig ändernde Steuer- und Zollvorschriften weiter zu, was es schwierig macht, im geplanten Tempo voranzukommen.

Im Jahr 2023 wird die automatisierte Preisgestaltung schnell wachsenden Unternehmen ermöglichen, agil zu bleiben und effizienter zu budgetieren. Mithilfe dieser Technologie werden die Unternehmen in der Lage sein, auf Preisschwankungen bei Lieferanten zu reagieren und genaue Cashflow-Prognosen zu erstellen. Sie werden auch in der Lage sein, die Preisgestaltung zentral zu verwalten, die Konsistenz über alle Kanäle hinweg zu gewährleisten und die Produktpreise an die Gewinnspannen anzupassen. Die automatische Preisgestaltung bremst Unternehmen wirksam, wenn ein Produkt oder eine Komponente teurer wird, oder gibt grünes Licht für den Kauf zum richtigen Preis. Ein entscheidender Vorteil besteht darin, dass diese Änderungen in Echtzeit und nicht erst Wochen später vorgenommen werden, wodurch wichtige Ressourcen eingespart werden können.

Im internationalen Handel ermöglicht diese Technologie den Unternehmen, die Preisgestaltung zentral zu verwalten und alle länderspezifischen Steuer- oder Verkaufsregeln automatisch zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass keine unerwarteten Strafen oder Umsatzeinbussen entstehen. Währungsspezifische Preise und Rabattprozentsätze geben die volle Kontrolle, sodass Unternehmen Preisniveaus verschiedenen Kanälen und Kunden zuweisen können.

4. Transparenz: Kunden, Mitarbeiter und Investoren erwarten von ihren Marken, dass sie „Gutes tun“

Die ESG-Berichterstattung wird 2023 weiter an Bedeutung gewinnen. Die Kunden verlangen Transparenz, und die jüngere Generation, die Arbeitgebern höhere Standards auferlegt als ihre Vorgänger, hat ESG eine entscheidende Rolle bei der Einstellung, Bindung und Markentreue zugewiesen. Fast die Hälfte der Investoren ist sogar bereit, sich von Unternehmen zu trennen, die nicht genügend Massnahmen zu ESG-Themen ergreifen, und da Unternehmer zunehmend auf Investitionen angewiesen sind, können sie es sich nicht leisten, diese Berichterstattung zu vernachlässigen.

Mehr Transparenz bei geschäftlichen und persönlichen Daten bedeutet eine bessere Rechenschaftspflicht und eine bessere Einhaltung der Vorschriften. Die Erstellung und Aufrechterhaltung einer robusten ESG-Strategie hängt von der Qualität und dem Umfang der Daten eines Unternehmens ab. Cloudbasierte Lösungen werden hierbei eine entscheidende Rolle spielen, indem sie Informationen aus allen Teilen des Unternehmens zusammenführen, realistische Ziele formulieren und die Fortschritte überwachen, um Kunden, Mitarbeiter und Investoren gleichermassen zufrieden zu stellen.

Es hat sich gezeigt, dass deutliche Fortschritte bei der Erreichung von ESG-Zielen die Investitionsmöglichkeiten beeinflussen, den Konsum der Verbraucher steigern und die Produktivität der Mitarbeitenden verbessern – was von entscheidender Bedeutung ist, da wir 2023 auf eine Phase noch grösserer finanzieller Unsicherheit zusteuern.

Autor:
Billy Kneubühl ist Country Manager Oracle Switzerland

Backup ONE erhält ISO 14001-Zertifizierung und ISO 9001-Rezertifizierung

Backup ONE, einer der führenden Anbieter von Backup-Cyber Protection-Lösungen, hat unternehmensweit die ISO 14001-Zertifizierung erhalten und seine ISO 9001-Rezertifizierung erfolgreich abgeschlossen.

Christian von Bergen (links) und Tobias Undeutsch (rechts) präsentieren die Urkunde für die Zertifizierung. (Bild: zVg / Backup ONE)

Backup ONE mit Sitz in Bern bietet nach Militärstandard sichere, flexible und zugleich einfach bedienbare Backuplösungen für Unternehmen und Privatanwender. Alle Backupdaten und Metadaten werden georedundant und ausschliesslich in hochsicheren Tier-IV/-III Rechenzentren in der Schweiz gelagert. Der Datenstandort Schweiz bietet nach Angaben des Unternehmens die optimale Grundlage für dessen Angebot und es setzt sich weiter für dessen Stabilität und weitere Stärkung ein.

Die ISO 14001-Zertifizierung bedeutet einen weiteren Schritt auf diesem Weg. Sie bestätigt, dass Backup ONE ein effektives Umweltmanagementsystem implementiert hat und sich aktiv für die Umweltverträglichkeit seiner Produkte und Dienstleistungen engagiert. Gleichzeitig unterstreicht die ISO 9001-Rezertifizierung das Engagement des Unternehmens für höchste Qualitätsstandards und die kontinuierliche Verbesserung seiner Geschäftsprozesse. Bereits lange vor der Erhaltung der ISO 14001 Zertifizierung hat Backup ONE Massnahmen für den Umweltschutz ergriffen. Dazu gehören, der Strombezug aus ausschliesslich erneuerbaren Energien, das tägliche Pflanzen eines Baumes und das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel für geschäftliche Termine. „Wir sind stolz darauf, diese wichtigen Meilensteine erreicht zu haben“, sagte CEO Tobias Undeutsch. „Die ISO-Zertifizierungen bestätigen unser Engagement für Nachhaltigkeit und höchste Qualitätsstandards. Wir danken Mark Schilt und Daniel Röthlisberger von easystep consulting sowie der Firma SQS für ihre wertvolle Unterstützung auf unserem Weg zu diesen Zertifizierungen.“

Backup ONE ist davon überzeugt, dass die Implementierung eines effektiven Umweltmanagementsystems ein wichtiger Schritt ist, um den Klimawandel zu bekämpfen und eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Das Unternehmen wird weiterhin daran arbeiten, seine Umweltauswirkungen zu minimieren und seinen Kunden innovative Lösungen anzubieten, die Nachhaltigkeit und Effizienz vereinen.

Quelle und weitere Informationen

Lohngleichheit: Weiteres Schweizer Unternehmen zertifiziert

Die Stiftung Equal-Salary zertifiziert Unternehmen und Organisationen, die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern anwenden. Kürzlich wurde mit dem EOC Ente Ospedaliero Cantonale ein weiteres Unternehmen in der Schweiz ausgezeichnet.

Gleicher Lohn für Frauen und Männer: Die Stiftung Equal Salary zertifiziert regelmässig Unternehmen für Lohngleichheit. (Bild: Depositphotos.com)

Das EOC Ente Ospedaliero Cantonale hat das Equal-Salary-Zertifikat erhalten. Diese Auszeichnung stellt ein Symbol dar für Exzellenz in Sachen Lohngleichheit für alle Angestellten. Nach einer erfolgreichen statistischen Analyse der Gehälter unterzog sich EOC einem internen Audit, um zu belegen, dass das Unternehmen die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern anwendet. Das Audit wurde durch PwC durchgeführt.

Die Equal-Salary-Zertifizierung gilt für drei Jahre, in denen sich das Unternehmen zwei Überwachungsaudits unterziehen muss. Nach drei Jahren muss das Unternehmen, wenn es das Gütesiegel behalten will, das Zertifizierungsverfahren mit einer neuen Gehaltsanalyse und einem vollständigen Audit vor Ort erneuern.

Signal für den Tessiner Gesundheitssektor

„Die Equal-Salary-Zertifizierung von EOC ist eine hervorragende Nachricht für den Tessiner Gesundheitssektor. Indem es Werte in die Tat umsetzt, fördert EOC die geschlechtergerechte Entlohnung und setzt die bahnbrechenden Werte der Vielfalt und Integration in die Praxis um. Wir hoffen, dass diese Zertifizierung den Gesundheitssektor dazu inspirieren wird, diesem Beispiel zu folgen“, kommentierte Lisa Rubli, Co-CEO der Stiftung Equal Salary. „Bei EOC ist die Erlangung dieser wichtigen Zertifizierung der erste Schritt auf einem breiteren Weg zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität der Arbeitsbedingungen von Frauen und der Einbeziehung der Geschlechter. 67 % unserer Mitarbeiter sind Frauen, die mit ihrer täglichen Arbeit die hohe Qualität unserer Gesundheitsdienste sicherstellen“, fügte Glauco Martinetti, CEO von EOC, hinzu.

Auch PwC für Lohngleichheit rezertifiziert

Dass auch auditierende Unternehmen mit gutem Beispiel vorangehen, zeigt sich am Umstand, dass auch PwC die Zertifizierung erhalten hat, und zwar zum zweiten Mal. „Die Equal-Salary-Rezertifizierung ist ein wichtiger Baustein unserer I&D-Strategie, und ich bin sehr stolz auf unsere Erfolge beim Aufbau eines integrativen und vielfältigen Umfelds bei PwC“, kommentiert Andreas Staubli, CEO und Territory Senior Partner von PwC Schweiz, den Erhalt des Zertifikats.

Quelle: Equal-Salary Stiftung

Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit: Gefahr im Verzug

Das Milizsystem ist ein tragender Pfeiler für das Funktionieren der Schweiz. Doch dieses System gerät ins Wanken: Immer weniger Menschen sind bereit, Milizaufgaben zu Gunsten von Behörden oder Verbänden zu übernehmen. Gerade in den Bereichen Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit ist diese Entwicklung fatal, wie deren führende Fachverbände SGAS und Suissepro in einer öffentlichen Erklärung festhalten.

Freiwillige Feuerwehr, Zivilschutz usw.: In der Schweiz funktioniert vieles dank dem Milizsystem. (Symbolbild; Pixabay.com)

Die Schweiz ist ein Milizland, und das schon seit Jahrhunderten. Das Milizsystem ist eine der Grundlagen unserer Demokratie, unserer Wirtschaft und unseres Vereinslebens. Behörden und öffentliche Körperschaften, Armee, Organisationen, Verbände, Medien usw.: Das Milizsystem stärkt in all diesen Bereichen das Vertrauen in unsere Entscheidungsträger, sofern sie realistisch bleiben und sich nicht in die Reihen der „realitätsfremden Technokraten“ einreihen.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verlieren Bezug zur Basis

Gegenseitiges Verständnis sowie der Austausch von Erfahrungen und wissenschaftlichen Kenntnissen sind überall von entscheidender Bedeutung, also auch im Bereich des Gesundheitsschutzes, der Arbeitssicherheit und der Prävention. Zwar leisten hochkompetente Organe (Arbeitsinspektorate, Suva, Gesundheitsförderung Schweiz usw.) hervorragende Arbeit. Aber ohne das natürliche Vermitteln der Milizionäre in den Unternehmen wäre ihre Wirksamkeit deutlich geringer. Mit der Individualisierung der Gesellschaft und den steigenden Anforderungen in der Arbeitswelt wird das Engagement der Milizionäre immer weniger „natürlich“ und das System wird schwächer.

Öffentliche Erklärung

Aus diesem Grund haben die Schweizerische Gesellschaft für Arbeitssicherheit (SGAS) und Suissepro (Dachverband für Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit) – die beide mit öffentlichen Aufgaben betraut sind – eine „Öffentliche Erklärung“ ausgearbeitet, um das Milizsystem in der Schweiz zu erhalten und seinen Profit zu fördern. Gemeinsam mit den Sozialpartnern werden die Unternehmen ermutigt, Rahmenbedingungen und Arbeitsmodelle anzubieten, die es ihren Fachkräften ermöglichen, sich für den Gesundheitsschutz und die Arbeitssicherheit in gemeinnützigen Kreisen zu engagieren.

Win-Win für Unternehmer und ihre Mitarbeiter

Um dies zu erreichen, verfügen große Unternehmen über eine günstigere kritische Masse als kleine und mittlere Unternehmen. Aus diesem Grund ist es schwieriger, die Geschäftsführer/innen der KMU zu überzeugen. Dennoch sind engagierte, spezialisierte Milizionäre ein Gewinn für Unternehmen jeder Grösse. KMU können durch die Unterstützung dieses Milizsystems nur gewinnen. Für den Arbeitgeber sind die indirekten Vorteile zahlreich: Image, soziale Verantwortung, Sichtbarkeit, Netzwerk, Wissen, branchenspezifische Lösungen, Kundenbindung und sogar Integration. Für den/die Arbeitnehmer/in: „Job Enrichement“, aktuelles Wissen, Netzwerk, Austausch von konkreten Erfahrungen, gegenseitiges Verständnis, Verantwortung. Eine Win-Win-Situation, die sich für das Unternehmen in Form von weniger Absenzen, einer stärkeren Personalbindung sowie einer höheren Motivation der Mitarbeitenden beziffern lässt. Eine Win-Win-Situation, eine Mission, die – sollte sie eines Tages wegfallen – den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit beeinträchtigen würde, was den Wirtschaftsstandort Schweiz stark schwächen und den Arbeitsfrieden reduzieren würde.

Quellen und weitere Informationen: www.sgas.ch/de/miliz; www.sgas.ch und www.suissepro.org

Verband Krisenkommunikation begrüsst drei neue Vorstandsmitglieder

Mit Claudia Jenni, Eckhard Baschek und Roger Huber wählte der Schweizer Verband für Krisenkommunikation (VKK) drei neue Vorstandsmitglieder. Sie wurden an der Generalversammlung 2023 als Nachfolger der ausscheidenden Patrick Suppiger, Bernhard Schneider und Manuela Höllinger einstimmig gewählt.

Neu im Vorstand des VKK: Eckhard Baschek, Claudia Jenni und Roger Huber (v.l.n.r.). (Bild: Verband Krisenkommunikation)

Der Verband Krisenkommunikation (VKK) fördert die professionelle Krisenkommunikation und das Reputationsmanagement in der Schweiz. Er unterstützt den Erfahrungsaustausch von Unternehmenspraktikern untereinander sowie mit der Wissenschaft. Der Verband darf auf ein aktives Jahr 2022 zurückblicken. Die Nachfrage nach Unterstützung in Krisensituationen und für Präventionsschulungen sei ungebrochen hoch, wie es heisst. 

Verstärkung für den Verband Krisenkommunikation

An der Generalversammlung wurden drei neue Mitglieder in den VKK-Vorstand gewählt. «Ich gratuliere den neuen Vorstandsmitgliedern herzlich zur Wahl und bedanken mich schon jetzt für ihren Einsatz und ihr Engagement», erklärt Verbandspräsident Markus Baumgartner. Mit Claudia Jenni verstärkt eine erfahrene Kommunikationsfachfrau den Vorstand, mit Eckhard Baschek ist erstmals ein Journalist vertreten und mit Roger Huber gibt der Gründungspräsident ein Comeback. Der Vorstand hat sich für die kommenden Monate vorgenommen, den Austausch unter den Mitgliedern zu verstärken und über aktuelle Vorfälle zu debattieren, den Fussabdruck in den Sozialen Medien zu vergrössern und weitere Partnerschaften wie mit dem Leadership Campus der Schweizer Armee im letzten Jahr einzugehen. Baumgartner: «Als Kompetenzzentrum für Krisenkommunikation und Reputationsmanagement fördern wir den Austausch, das Netzwerk und die Weiterbildung. Die neuen Vorstandsmitglieder werden dazu einen wichtigen Beitrag leisten.» 

Die drei neuen Vorstandsmitglieder

Claudia Jenni war von 1994 bis 2011 bei der Credit Suisse als PR-/Medienverantwortliche und Project Manager im Sportsponsoring tätig, dann für rund vier Jahre Öffentlichkeitsbeauftragte Stadtentwicklung der Stadt Winterthur und drei Jahre Mediensprecherin von Sanitas Krankenversicherung. Seit 2017 führt sie mit ihrer Geschäftspartnerin Christina Lamprecht in Zürich die Kommunikationsatelier GmbH, eine Agentur für Unternehmenskommunikation, Organisationsberatung und Arbeit mit Führungskräften und Teams. Dabei ist Krisenkommunikation ein grosser Teil ihrer strategischen und operativen Arbeit. Claudia Jenni hat u. a. einen Master in Communication Management & Leadership der ZHAW, ist Certified PR & Communication Expert SAQ und zertifizierte Verwaltungsrätin. 

Eckhard Baschek startete seine Karriere 1984 bei der Wirtschaftsredaktion der «Ostschweiz». Von 1986 bis 1994 war er Mediensprecher beim Schweizerischen Roten Kreuz in St. Gallen. Dann arbeitete er als freier Journalist für Finanz und Wirtschaft, St. Galler Tagblatt und Weltwoche, bevor er als Redaktor für die Schweizer Versicherung und Schweizer Bank tätig war. Von 1994 bis 2008 wurde er Redaktor bei der Handelszeitung, zu der er 2016 als Co-Leiter des Ressorts Beilagen zurückgekehrt ist. Dazwischen war er für CSC Switzerland, Infel, K-Geld und autentio tätig. Eckhard Baschek studierte internationale Beziehungen an der HSG St. Gallen und absolvierte die Diplom-Berufsausbildung zum Journalisten an der St. Galler Schule für Journalismus. Er war 2009 Gründungsmitglied des VKK. 

Roger Huber war nach der kaufmännischen-Ausbildung für das St. Galler Tagblatt und als Wirtschaftsredaktor für die Tageszeitung «Die Ostschweiz» tätig. Danach arbeitete er beim ersten Privatfernsehen der Schweiz «European Business Channel» als Produzent und nach dessen Konkurs wechselte er zur «Finanz und Wirtschaft». Von 1992 bis 1997 war er Journalist bei Cash/ Cash-TV und Development Manager für Ringier in Osteuropa. Danach gründete er die «Huber Media Consulting GmbH». Er hatte Mandate u. a. bei der UBS, Credit Suisse, Wincor Nixdorf, Bank Bär, Fujitsu Siemens oder Ex Libris (Buchpreisbindung). Er war 2009 Gründungspräsident des VKK. 2021 gründete er mit zwei weiteren Personen zusätzlich die Journalistenplattform «inside-justiz.ch», deren Chefredaktor er ist. 

Quelle und weitere Informationen

Control 2023: Das Branchenhighlight für die Qualitätssicherung

Die Control 2023, internationale Fachmesse für Qualitätssicherung, biegt jetzt in die Zielgerade ein. Vom 9. bis 12. Mai 2023 stehen in Stuttgart die Themen Visiontechnologie, Bildverarbeitung, Sensortechnik sowie Mess- und Prüftechnik branchenübergreifend im Fokus. Die Businessplattform mit Weltleitmessecharakter zeigt neue Technologien und erweiterte Einsatzfelder.

Die QS-Branche wird auch die Control 2023 als wohl wichtigsten Treffpunkt für den persönlichen Fachaustausch schätzen. (Foto: Schall / P. Born)

Die Control ist eine der wichtigen, grossen und internationalen Messen zum Thema Qualitätssicherung (QS) und findet in diesem Jahr zum 35. Mal statt. „Wir freuen uns, dass jetzt schon mehr Anmeldungen als 2022 zum selben Zeitpunkt eingegangen sind“, berichtete Anfang Februar Projektleiter Fabian Krüger vom Messeveranstalter P. E. Schall. „Auch der Auslandsanteil der Austeller liegt mit fast 37 Prozent jetzt schon über dem Auslandsanteil in 2022“, informiert der Projektleiter. „Auf die in den vier Hallen 3, 5, 7 und 9 präsentierten Neuheiten in Sachen Qualitätsüberprüfung und Qualitätssicherung darf man gespannt und neugierig sein“, verspricht Krüger. Der Grund: Die Technologien für das Messen und Prüfen entwickeln sich rasant weiter. Zum einen, weil sich neue Einsatzfelder eröffnen, und zum andren, weil die wachsende Automatisierung weiterhin ein starker Treiber ist. Die Control 2023 dürfte einmal mehr dem Ruf der Messe, der führende Treffpunkt in Sachen Qualitätssicherung zu sein, gerecht werden. „Sie ist deshalb so einzigartig im Weltmarkt, weil sie verschiedene Messtechnik-Arten abbildet und daher branchenübergreifend relevant ist“, erklärt Krüger.

Control 2023 als Fixpunkt im Jahreskalender

Für viele Unternehmen ist sie nicht nur relevant, sondern unverzichtbar. „Die Control ist für die gesamte Messtechnik-Branche zu einem festen Termin im Messekalender geworden. Schneider Messtechnik ist Aussteller der ersten Stunde, und wir durften und konnten die Control unterbrechungsfrei bis zur diesjährigen 35. Veranstaltung auf dem Stuttgarter Messegelände begleiten. Sie ist und war unsere wichtigste Messe im Jahreskalender“, konstatiert Uwe J. Keller, Bereichsleiter Marketing bei Schneider Messtechnik. „An der Control schätzen wir besonders die hohe Dichte an Fachbesuchern, die mit konkreten Projekten die Messe besuchen und das Gespräch mit den Ausstellern suchen“, stellt Keller fest, der die Entwicklung der Control zur Leitmesse für die Qualitätssicherung besonders geschätzt. QS-Massnahmen in vielen industriellen und nichtindustriellen Bereichen haben eine nie dagewesene Bedeutung erlangt; so tragen QS-Massnahmen dazu bei, die Produktions-Herausforderungen Effizienz, Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit zu bewältigen. „Um effiziente Prozesse abbilden zu können, muss man an jedem Punkt der Prozesskette über den aktuellen Zustand informiert sein. Um das transparent abbilden zu können ist eine verlässliche Qualitätssicherung unerlässlich. Dass am Ende hierbei dann auch Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit mit im Boot sind, spricht für sie. Fehlerhafte Teile können sofort ausgeleitet und nicht weiter den nächsten Produktionsschritten zugeführt werden. Es werden Energie und Produktionsmittel eingespart“, erläutert Uwe J. Keller weiter. Das Unternehmen betont die zunehmende Bedeutung moderner, praxistauglicher Mess-Software, die einerseits intuitiv bedienbar sein und andererseits den Herausforderungen der Vollautomatisierung genügen muss.

Digitale Abbildung als Grundlage für Prognosen und Optimierungen

Die Prüfung von Eigenschaften und Beschaffenheit von Werkstücken und Produkten ist essenziell für die Fertigungsqualität. So sind produktionsintegrierte Prüfprozesse, gestützt durch Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI), längst im modernen Produktionsalltag angekommen. Weithin aktuell ist der digitale Transformationsprozess, der beispielsweise mit Röntgentechnologie, optischen 3D-Systemen, Messgeräten für schnelles taktiles Messen sowie mit moderner Software gestalten werden kann. Die digitale Abbildung von Prozessen, Infrastruktur und Bauteilen ist in vielen Bereichen essenziell geworden, weil virtuelle Welten die Grundlage für Prognosen und Optimierungen sind; Unternehmen können durch Digitalisierung Qualitätsprobleme und deren Ursachen schneller erkennen.

Hohe Internationalität, unmittelbarer Praxisbezug

Zustands- und Prozesskontrollen sind unverzichtbar; jeder produzierende Betrieb setzt mehr oder weniger ausgeprägt Maßnahmen zur Form- und Maßprüfung, Objekterkennung und Lagebestimmung, Anwesenheitskontrolle und Vollständigkeitsprüfung, Bauteilprüfungen innen und außen sowie Oberflächeninspektion ein. So wird die Control 2023 viele Weiterentwicklungen rund um Mess- und Prüftechnik, Werkstoffprüfung, Analysegeräte, Visionstechnologie, Bildverarbeitung, Sensortechnik sowie Wäge- und Zähltechnik und sowie KI-gestützte Software-Tools zeigen. „Auf die 35. Control im Messefrühling 2023 freuen wir uns besonders“, erklärt Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeunternehmens P. E. Schall. „Sowohl Aussteller als auch Fachbesucher schätzen die Themenfokussiertheit des Branchenhighlights Control. Das macht diese Messe zu einer hochanerkannten Businessplattform. Präsent, pragmatisch und praxisorientiert – so wird die Control 2023 vom 9. bis 12. Mai, zu der wir alle Branchenbeteiligten sehr herzlich willkommen heissen werden.“

Quelle und weitere Informationen: www.control-messe.de

Bern ist die neue Cyber-Hauptstadt der Schweiz

Die Swiss Cyber Security Days SCSD nimmt sich in ihrer fünften Austragung am 20. und 21. September 2023 zum ersten Mal in Bern dem Thema Cyberkriminalität an. Gastgeberin der zweitägigen Veranstaltung ist BERNEXPO mit ihrem Kongress- und Messestandort in der Stadt Bern. Damit wird die Hauptstadt zum nationalen und internationalen Dreh- und Angelpunkt in Belangen Cyber und Wissenstransfer.

Die Swiss Cyber Security Days finden neu auf dem Geländer der BERNEXPO statt und machen Bern somit zur „Cyber-Hauptstadt“ der Schweiz. (Bild: Bernexpo)

Es vergeht kein Tag, ohne mit dem Thema Cyberkriminalität konfrontiert zu werden. Ob Angriffe auf KMU, Verwaltungen, Betreiber kritischer Infrastrukturen, Forschungseinrichtungen oder Privatpersonen: Die Häufigkeit von Cyberattacken ist in den letzten Jahren explodiert; das Schadensausmass erreicht besorgniserregende Dimensionen. Allein die Zunahme der Ransomware-Attacken betrug 2020 435% im Vergleich zum Vorjahr. 2022 verursachte die weltweite Cyberkriminalität rund 30-mal höhere Schäden als alle Naturkatastrophen im selben Jahr zusammengerechnet. Datenbasierte Annahmen gehen 2027 von einem Schadensausmass von rund CHF 24 Billionen aus. Das ist mehr als das Bruttoinlandprodukt der USA.

Die Schweiz ist als innovativstes Land der Welt in erheblichem Ausmass von Cyberkriminalität und -spionage betroffen. Das ist nicht nur eine grosse Gefahr für unsere Wettbewerbsfähigkeit, Angriffe von staatlichen und hochprofessionalisierten nichtstaatlichen Hackergruppen bedrohen auch die nationale Sicherheit und die Grundzüge unserer Demokratie. Etwa, indem die öffentliche Meinungsbildung im Rahmen demokratischer Wahlen orchestriert beeinflusst und manipuliert wird. Die starke Zunahme im Bereich der Cyberkriminalität ist der nicht mehr überschaubaren digitalen Hypervernetzung unserer globalisierten Welt geschuldet. Es fehlt an Verständnis, welche Auswirkungen die Abhängigkeiten, Wechselwirkungen, Einflusssphären und Funktionsweise der technischen Systeme auf unser Leben haben.

Die nationale Plattform für Cyber-Kompetenz kommt nach Bern

Die Swiss Cyber Security Days SCSD, die nach eigenen Angaben führende Dialogs- und Know-how Plattform der
Schweiz im Bereich Cyber Security, finden bereits zum fünften Mal statt. Die Kombination aus hochrangigen nationalen wie internationalen Rednerinnen und Rednern, aktuellen geopolitischen Entwicklungen, gesellschaftsrelevanten Fokusdialogen, die Präsentation aktueller Erkentnisse aus der Forschung sowie einer Fachmesse sind ideal, um Swiss Cyber Security Days die Wissenslücken zwischen Menschen, Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie zu überbrücken.

Zusammen mit der Veranstalterin BERNEXPO bringt Nicolas Mayencourt, Programmdirektor der Swiss Cyber Security Days SCSD die nationale Referenzplattform für Cybersecurity zum ersten Mal nach Bern. «Als gebürtiger Berner macht es mich stolz, die Bundeshauptstadt zur Cyber-Hauptstadt der Schweiz zu machen.» sagt Nicolas Mayencourt. «Bern ist dank seiner Nähe zu Politik und Verwaltung der perfekte Standort. Das Thema Cyber ist für die Schweiz von zentraler Bedeutung. Ich freue mich darum sehr darauf, neu in Bern Chancen und Lösungsansätze zu diskutieren, um eine digital mündige Gesellschaft aufzubauen.» Auch Tom Winter, CEO von BERNEXPO zeigt sich erfreut über die Veranstaltung mit internationaler Strahlkraft: «Das Thema Cyber Security ist von grosser gesellschaftlicher Relevanz. Die SCSD passen daher sehr gut zu uns und ergänzen das BERNEXPO Veranstaltungs-Portfolio wunderbar.» Die zweitägige Veranstaltung findet am 20. und 21. September 2023 während der Herbstsession auf dem BERNEXPO-Areal statt.

SCSD macht Messestandort Bern zur „Cyber-Hauptstadt“

Die internationale und nationale Strahlkraft der SCSD wird dem Kanton dabei helfen, seine Stellung als national bedeutsamer Messe- und Eventstandort weiter auszubauen. «Das sind gute Nachrichten» so Stadtpräsident Alec von Graffenried. «Ich finde es richtig und wichtig,
dass diese Probleme in Bern verhandelt werden, in unmittelbarer Nähe zu Politik und Verwaltung, die direkt betroffen sind. Damit kommen unsere Standortvorteile voll zum Tragen.» Auch aus Sicht des Kantons birgt die neue Veranstaltung Chancen. «Bern ist aus allen Teilen der Schweiz gut erreichbar und international erschlossen. Ausserdem ist das Thema von grösster gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung.» sagt der kantonale Wirtschaftsdirektor und Regierungsrat Christoph Ammann (SP).

Quelle: Swiss Cyber Security Days

Wie ernst nimmt die Rechenzentrumsbranche das Thema ESG?

Die Digitalisierung, das Wachstum von Big Data, die Ausweitung von Remote-Arbeitsmodellen und die weitere Anpassung des Internets der Dinge führen zu einer größeren Nachfrage nach neuen Rechenzentren. Der Gesamtwert dieses Marktes wird laut Statista in den nächsten 12 Monaten 342 Mrd. US-Dollar erreichen, was einem Anstieg von 6,4 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Und er wird weiter wachsen: Bis 2027 wird er schätzungsweise 412 Mrd. US-Dollar betragen. Doch wie hält es die Rechenzentrumsbranche mit ESG-Themen? Ein Kommentar.

Die Rechenzentrumsbranche nimmt ESG-Themen ernst. Nur so kann sie sich wettbewerbsfähig halten. (Bild: Beyond.pl)

Wird sich die Rechenzentrumsbranche mehr und mehr dem nachhaltigen Wirtschaften zuwenden? Wojciech Stramski, CEO von Beyond.pl, einem polnischen Anbieter von nachhaltigen Rechenzentrums- und Cloud-Diensten, kommentiert die Themenlage wie folgt:

Wer nicht Energie spart, verliert Wettbewerbsfähigkeit

„Diejenigen, die die Nachhaltigkeitspolitik ignorieren und sich scheuen, sie in ihrem Unternehmen umzusetzen, verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die Anforderungen an das Umweltmanagement nehmen zu – von Nichtregierungsorganisationen, der Europäischen Kommission oder letztlich von den Kunden. Für sie sind Themen wie die Messung des CO2-Fußabdrucks und die Energieeffizienz, aber auch der Schutz der biologischen Vielfalt und der Menschenrechte ebenso wichtig wie das Niveau der Dienstleistungen, die Sicherheit oder die Effizienz der Server.

Wenn sich das Bewusstsein der Unternehmen durch die Klimakrise nicht deutlich verändert hat, besteht eine gute Chance, dass dies bei der aktuellen Energiekrise der Fall sein wird. Eine unverantwortliche Digitalisierung, die die Grundsätze der Nachhaltigkeit ignoriert, führt zu einem unverantwortlichen Anstieg des Ressourcenverbrauchs, einschliesslich des Stromverbrauchs. Die Nutzung moderner Technologien wie 5G, IoT, KI oder maschinelles Lernen und die Zusammenarbeit mit bewährten und effektiv geführten Partnern unter Verwendung modernster Produkt- und Softwarelösungen ermöglicht es, den Energieverbrauch und die Nachhaltigkeit zu optimieren. 

Unternehmen, die nicht an Lösungen zur Senkung des Energieverbrauchs interessiert waren, haben jetzt, da verschiedene Regierungen Energiebeschränkungen für Unternehmen und steigende Preise ankündigen, keine andere Wahl. Bei den Nutzern der genannten Technologien sollte es sich nicht nur um Unternehmen des IT-Sektors handeln, sondern auch um Unternehmen des weiteren Dienstleistungssektors, des verarbeitenden Gewerbes oder der Schwerindustrie. 

Energieverbrauch weiter senken nicht nur in Krisenzeiten

In einer Situation begrenzter Energieversorgung müssen wir dafür kämpfen, den Energieverbrauch zu senken. Dies spiegelt sich in den Daten einer im Oktober 2022 veröffentlichten Studie wider (Titel: ‚Auf der Suche nach Optimierung. Rechenzentren, Colocation und Cloud‘). Aus dieser geht hervor, dass die Steigerung der Energieeffizienz aus Unternehmenssicht als der beste Weg zur Senkung von Energiekosten und Emissionen angesehen wird. 61 Prozent der Befragten aus den grössten polnischen Unternehmen und Konzernen nannten die steigenden Kosten für die Instandhaltung und Aufrüstung ihrer eigenen Rechenzentren als wichtiges Motiv für das Hosting von IT-Ressourcen in einem professionellen Rechenzentrum oder für Cloud Computing.

Die sich ändernden Kundenanforderungen zwingen die IT-Branche zu einem Wettbewerb auf dem Gebiet der Energieeffizienz, deren Mass der Indikator Power Usage Effectiveness (PUE) ist. 2021 lag sein Durchschnittswert laut Uptime Institute bei 1,57 PUE, was bedeutet, dass Rechenzentren im Durchschnitt 57 Prozent mehr Energie für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur der Einrichtungen verbrauchen, als die darin betriebenen IT-Geräte benötigen. Bei Serverräumen in Unternehmen übersteigt dieses Verhältnis einen Wert von 2,0 bis 2,5. 

Der ideale, wenn auch heute noch praktisch unerreichbare PUE-Wert liegt bei 1,0 – in diesem Fall wäre der Energieverbrauch des Rechenzentrums gleich dem Bedarf der darin betriebenen IT-Geräte. Das Rechenzentrum von Beyond.pl weist einen PUE-Wert von 1,2 auf und ist damit eine der energieeffizientesten Einrichtungen in Europa. Darüber hinaus werden die Anlagen seit 2020 mit erneuerbaren Energien versorgen.

Die Rechenzentrumsbranche nimmt Nachhaltigkeit sehr ernst

Die Aktivitäten der Rechenzentrumsbranche werden ebenfalls wahrgenommen, und 2022 erhielten Anbieter zum ersten Mal in der zwölfjährigen Geschichte der Europäischen Grünen Woche (EU Green Week) die Gelegenheit, ihre umweltfreundlichen Aktivitäten zu präsentieren. Zahlreiche Initiativen, die darauf abzielen, Cloud-Dienste und Rechenzentren transparenter zu machen, den grünen Wandel voranzutreiben und Vorschriften zu schaffen, machen die gesamte IT-Branche nachhaltiger. 

Zu diesen Initiativen gehören der Pakt für klimaneutrale Rechenzentren oder die Green Digital Coalition, deren Mitglied Beyond.pl unter anderem die Anforderungen erfüllt, seine Einrichtungen mit 100 Prozent grüner Energie zu versorgen, die ISO 14001-Norm zu besitzen und damit konsequente Maßnahmen umzusetzen, die die negativen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt minimieren und zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung beitragen.

Was bei der Diskussion über den CO2-Fussabdruck und die Umweltauswirkungen der Technologie vergessen wird, ist die Tatsache, dass professionelle moderne Rechenzentren hohe Ressourceneinsparungen erzielen, einschliesslich Strom oder Wasser. Ohne moderne Rechenzentren wären die Emissionswerte in der IT-Branche um ein Vielfaches höher. Unternehmen, die sich dafür entscheiden, ihre IT-Ressourcen in eigenen Serverräumen zu warten, sind nicht in der Lage, das gleiche Mass an Optimierung zu bieten wie grössere Einrichtungen, die speziell für die Wartung großer IT-Umgebungen gebaut wurden.

Auch Technologieunternehmen sind nicht von den Herausforderungen ausgenommen, die sich allen Organisationen stellen, wenn es um die Vielfalt der Mitarbeiter, die gleiche Entlohnung von Männern und Frauen, die Schaffung stabiler Grundlagen für die Unternehmensführung (Struktur der Organisation, Geschäftsmodell, Einhaltung der Geschäftsethik) oder die Umwelt geht. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Themen (ESG) sind für Technologieunternehmen umso wichtiger, als der Sektor durch relativ wenig Regulierung in diesem Bereich gekennzeichnet ist.

Quellennachweis:

Dank neuen Services: Banken können schneller in die Cloud wechseln

Eine neue Cloud-native SaaS-Suite von Oracle gibt Firmen- und Privatkundenbanken die Flexibilität, ihre Bankanwendungen schnell zu modernisieren, um Kundenanforderungen gerecht zu werden und neue Chancen zu nutzen.

Banken sollen mehr Anwendungen aus der Cloud beziehen können: Neue Services von Oracle machen dies möglich. (Symbolbild; Unsplash.com)

Angesichts eines Allzeithochs in Bezug auf Transaktionsvolumen, Kundenerwartungen und Wettbewerbsbedrohungen müssen sich Banken schnell anpassen, um Schritt zu halten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Oracle kürzlich seine Banking Cloud Services eingeführt, eine neue Suite von komponentenbasierten, zusammensetzbaren Cloud-nativen Services.

Geschäftsfunktionen der Banken schneller erneuern

Diese neuen Services bieten Banken eine hochgradig skalierbare Verarbeitung von Einlagekonten für Unternehmen, unternehmensweites Limit- und Sicherheitenmanagement, weltweite Zahlungsabwicklung nach ISO 20022 in Echtzeit, API-Verwaltung sowie neue Selfservice-Funktionen für digitale Erfahrungen. Basierend auf einer Microservices-Architektur unterstützen sie Banken dabei, ihre Geschäftsfunktionen schneller und mit weniger Risiko zu renovieren und zu modernisieren. «Banken müssen innovativ sein, um in dem wettbewerbsintensiven Umfeld von heute erfolgreich zu sein», sagte Sonny Singh, Executive Vice President und General Manager von Oracle Financial Services. «Wir haben eine der weltweit umfassendsten Suiten von Cloud-nativen SaaS-Lösungen entwickelt, damit Banken jeder Grösse schnell, sicher und skalierbar innovativ sein können, ohne ihre bestehenden Umgebungen zu gefährden.»

Die neuen Services im Einzelnen

Die Services können eigenständig ausgeführt werden, nahtlos zusammenarbeiten und mit bestehenden Anwendungen koexistieren, damit Banken Kosten und Risiken senken und gleichzeitig Innovationen fördern können, wie Oracle erläutert. Somit profitieren Banken von einer schnelleren Bereitstellung und Verfügbarkeit – die innerhalb weniger Minuten erreicht werden kann – und profitieren von automatisiertem Patching und kürzeren Umschaltzeiten für die Disaster Recovery, was die IT-Kosten und -Belastung senkt. Die neuen Services umfassen:

  • Oracle Banking Accounts Cloud Service: Aktuelle Corporate Demand Deposit Account-(DDA-)Lösungen sind nicht geeignet, um den explosionsartigen Anstieg von E-Commerce und digitalen Zahlungen zu bewältigen, die zu einer massiven Zunahme der globalen Banktransaktionen geführt haben. Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC schätzt, dass das weltweite Volumen bargeldloser Zahlungen zwischen 2020 und 2025 voraussichtlich um mehr als 80 % auf fast 1,9 Billionen Transaktionen steigen wird. Der Oracle Banking Accounts Cloud Service bietet auf der Oracle Coherence Datagrid-Infrastruktur eine hoch skalierbare Verarbeitung von Sichteinlagenkonten. Der Service wurde bereits auf extreme Performance getestet und verzeichnete auf handelsüblicher Hardware über 200 TPS pro CPU. Er lässt sich ausserdem in die bestehenden Prozessabläufe und Technologien einer Bank integrieren, sodass sie ihre Kernbanken-DDA-Systeme modernisieren können, um ohne betriebliche Störungen neue Angebote auf den Markt zu bringen.
  • Oracle Banking Payments Cloud Service: Legacy-Systeme können das wachsende Volumen und die zunehmende Geschwindigkeit digitaler Zahlungen aus E-Commerce und neuen Transaktionstypen weder skalieren noch verwalten. Oracle Banking Payments bietet eine einzige Engine für die Echtzeit-Zahlungsverarbeitung, einschliesslich grenzüberschreitender, hochwertiger Massen-, Einzelhandels- und 24×7-Zahlungen. Die Grundlage des Services basiert auf einem kanonischen ISO 20022-Datenmodell und mehr als 15 führenden globalen Zahlungssystemen wie SWIFT, SEPA und anderen, die sofort einsatzbereit sind.
  • Oracle Banking Enterprise Limits and Collateral Management Cloud Service: Durch den Mangel eines unternehmensweiten Systems, ineffizienter Überwachung und mangelhafter Kontrollen haben Geschäftsbanken Mühe, den Zustrom von Ausfällen zu bewältigen. Gemäss Schätzungen von McKinsey könnten Banken, die verbesserte Modelle verwenden, einen Rückgang ihrer Kreditverluste um 20 bis 40 % verzeichnen. Mit Oracle Banking Enterprise Limits and Collateral Management können Banken eine ganzheitliche Sicht auf ihr Risiko erhalten, indem der Prozess der Limit-Definition und das Sicherheitenmanagement zentralisiert wird. Ausserdem reduziert der Service das Risiko, indem er Banken eine Echtzeitlösung für Risikoverfolgung, Kreditvergabe, Entscheidungen und Genehmigungen bietet.
  • Oracle Banking Digital Experience Cloud Service: Oracle Banking Digital Experience Cloud Service ist eine digitale Banking-Lösung, die einsatzbereite Banking-Erlebnisse für Unternehmen und Privatkunden bietet, die den Kundenservice verbessern. Die Lösung bietet Kunden- und Produktakquise zusätzlich zu kontextbezogenen digitalen Omnichannel-Erlebnissen, die durch Video-, Chatbot-, KI- und Natural Language Processing-(NLP-)basierte Engagement-Tools unterstützt werden. Darüber hinaus arbeitet der Service mit der bestehenden Technologie der Bank und den Services von Drittanbietern zusammen, um nahtlose Prozesse zu ermöglichen.
  • Oracle Banking APIs Cloud Service: Mit mehr als 1.800 einsatzbereiten Geschäfts- und grundlegenden Banking-APIs ermöglicht Oracle Banking APIs Cloud Service Banken, eine offene Banking-Plattform einzurichten, um Innovationen zu beschleunigen und gleichzeitig Vorschriften einzuhalten. Mit dieser Lösung können Banken die Kundenerfahrung und die Umsatzchancen verbessern, indem sie ihre Services in ein wachsendes Ökosystem von Partnern einbetten, darunter E-Commerce-Portale, Unternehmenssoftware und mehr.

Quelle: Oracle