Netzwerk als Wachstumshemmer

70 Prozent der CEOs sagen, dass ihr Netzwerk das Unternehmenswachstum bremst, so das Ergebnis des aktuellen Global Network Reports 2022-23 von NTT. Für den Report wurden über 1300 Netzwerkfachleute weltweit befragt. Was sie verbindet: Sie decken einen Aufholbedarf in der Netzwerkmodernisierung auf.

«Ein zukunftsfähiges Netzwerk ist von grösster Bedeutung für jede Organisation, um Wachstumschancen zu realisieren«Ein zukunftsfähiges Netzwerk ist von grösster Bedeutung für jede Organisation, um Wachstumschancen zu realisieren», sagt Hajar El Haddaoui von NTT. (Bild: NTT)

Das globale IT-Infrastruktur- und Dienstleistungsunternehmen NTT hat seinen Global Network Report 2022-23 veröffentlicht. Aus dem jährlichen Report geht hervor, dass 70 Prozent der CEOs der Meinung sind, dass sich der Reifegrad ihres Netzwerks negativ auf ihre Geschäftsabläufe auswirkt. Die Einführung hybrider, dezentraler Arbeitsumgebungen mit zahlreichen vernetzten Geräten ist in den Unternehmen auf dem Vormarsch. Trotz Investitionen sind jedoch nur zwei von fünf Firmen mit ihren derzeitigen Netzwerkkapazitäten zufrieden. «Dies zeigt, dass wir in eine neue Ära der Netzwerk-Modernisierung eintreten. Gemäss Report wollen sich 90 Prozent der Führungskräfte darauf verlassen können, dass ihre Netzwerkumgebung ihr Unternehmenswachstum beschleunigt und Künstliche Intelligenz unterstützt. Wir sprechen von AI in der Operations, kurz AIOps», erklärt Hajar El Haddaoui, Senior Director und Mitglied der Geschäftsleitung bei NTT Ltd. in der Schweiz.

Sichere hybride Umgebungen

Da hybride Arbeitsmodelle weitaus mehr Möglichkeiten für Angriffe von aussen bieten, hat die Netzwerksicherheit als wesentlicher Bestandteil der Netzwerkarchitektur massiv an Bedeutung gewonnen. Dies veranlasst Unternehmen dazu, auf zentralisierte und Cloud-basierte Sicherheitslösungen sowie ein verwaltetes Sicherheitsmodell zu setzen. Zudem werden die Investitionen in die Netzwerk-Cybersicherheit erhöht. «Aus dem Report geht hervor, dass 93 Prozent der Führungskräfte der Meinung sind, dass neue Bedrohungen die Sicherheitsanforderungen an ihr Unternehmensnetzwerk erhöhen werden, was ein gesteigertes Mass an Zugangskontrollen und Inspektion erfordert», sagt Hajar El Haddaoui.

Die Schlüsselergebnisse der globalen Netzwerk-Studie. (Grafik: NTT)

Der Wandel hin zu Netzwerk-as-a-Service-Modellen

Die befragten Führungskräfte geben an, dass Sicherheit, Modernisierung und der Zugang zu einem umfassenden Serviceangebot ihres Anbieters für sie an erster Stelle stehen, noch vor den Kosten. In Bezug auf die Verwaltung des Netzwerks bevorzugen mehr als 90 Prozent der Entscheidungsträgerinnen und -träger das Netzwerk-as-a-Service-Modell, wobei sie die Flexibilität beim Auf- und Abbau als Hauptvorteil nennen. Darüber hinaus macht die Komplexität bei der Bereitstellung effektiver AIOps- und Automatisierungslösungen das Netzwerk-as-a-Service-Modell noch attraktiver. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Lösungen zwar zu Beginn komplex zu konfigurieren sind, in weiterer Folge jedoch den laufenden Netzwerkbetrieb vereinfachen.

«Ein zukunftsfähiges Netzwerk ist von grösster Bedeutung für jede Organisation, um Wachstumschancen zu realisieren. Wir beobachten am Schweizer Markt, dass eine moderne Infrastruktur die Innovationskraft und die Zukunftssicherheit der Unternehmen und Organisationen stärkt. Managed-Service-Lösungen beschleunigen diese Entwicklung», fasst Hajar El Haddaoui zusammen. Die Empfehlung der Innovations-Wegbereiterin: «Das Netzwerk dient als Plattform der digitalen Transformation. Es bildet die Grundlage für digitale Dienste, Geschäftsmodelle und Innovation. Web3, Edge Computing, 5G, Metaverse, Blockchain, Automation und all die spannenden Zukunftsmodelle sind in diversen Verticals wie auch im eHealth mittels modernster Unternehmensnetzwerke schnell und effektiv realisierbar.»

Der Bericht endet mit sieben Überlegungen für Führungskräfte, welche ihr Netzwerk weiterentwickeln und zukunftssicher gestalten wollen. 

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K 2022 – Messeverlauf erfüllt höchste Erwartungen

An der K 2022, der weltgrössten Kunststoff-Fachmesse, wurde eine Vielzahl konkreter Lösungen, Maschinen und Produkte für die Transformation zur Kreislaufwirtschaft gezeigt. Die Branche zeigt sich mit dem Messeverlauf höchst zufrieden.

Neueste Entwicklungen der Polymerforschung stellten die Anbieter von Roh- und Hilfsstoffen zur K 2022 vor. Werkstoffe, die durch gesteigerte Ressourceneffizienz zu einer ausgewogenen ökonomischen und ökologischen Balance beitragen und der Kreislaufwirtschaft am Ende ihres Lebenszyklus wieder zugeführt werden können, standen im Fokus.  (Bild: Messe Düsseldorf)

Die Freude der Kunststoff- und Kautschukindustrie darüber, sich nach drei Jahren endlich wieder auf globaler Ebene persönlich austauschen zu können, prägte den Verlauf der K 2022 Düsseldorf und sorgte für hervorragende Stimmung bei den 3.037 Ausstellern. 176.000 Fachbesucherinnen und -besucher  aller Kontinente reisten zu ihrem wichtigsten Branchenevent nach Düsseldorf. Der Anteil internationaler Gäste bei der K 2022 lag mit über 70 Prozent auf konstant hohem Niveau.

Weichen für nachhaltigere Zukunft stellen

Die Messe ging am 26. Oktober 2022 zu Ende. Die Unternehmen berichteten von ausserordentlich guten Kontakten und einer deutlichen Investitionsbereitschaft der Fachbesucherinnen und -besucher, dem Aufbau vielversprechender neuer Kundenbeziehungen und zahlreichen, teils spontanen Geschäftsabschlüssen. Die derzeitige Unvorhersehbarkeit und Unberechenbarkeit der Ereignisse sorgt zwar für eine angespannte Gesamtlage in der Branche, dies tat dem Engagement der Aussteller und dem Interesse der Besucherinnen und Besucher jedoch keinerlei Abbruch, ganz im Gegenteil: „Die K 2022 war gerade jetzt – in stürmischen Zeiten und wo sich die Kunststoffindustrie inmitten des Transformationsprozesses in Richtung Kreislaufwirtschaft befindet – der ideale Ort, um gemeinsam aktiv die Weichen für die Zukunft zu stellen“, so Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirates der K 2022. Vor allem die Fülle technologischer Neuentwicklungen, die Rohstofferzeuger, Maschinenbauer und Verarbeiter von Kunststoffen zur Realisierung der Kreislaufwirtschaft, zur Ressourcenschonung und zum Thema Klimaschutz präsentierten, hätte die Fachbesucherinnen und -besucher begeistert.

Die Fachbesucherinnen und -besucher der diesjährigen K kamen aus 157 Nationen an den Rhein. Neben Deutschland, waren aus Europa die auf Besucherseite stark vertretenen Nationen die Niederlande, Italien, die Türkei, Frankreich, Belgien, Polen und Spanien. Die Reichweite der K ist mit einem Anteil von 42 Prozent aus Übersee bei den internationalen Fachbesucherinnen und -besuchern gewohnt stark. Während insbesondere Gäste  aus dem ostasiatischen Raum aufgrund der in diesen Ländern aktuell erschwerten Bedingungen durch Quarantänebestimmungen weniger stark vertreten waren als zur K vor drei Jahren,  konnten zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus den USA, Brasilien und Indien auf der K 2022 begrüßt werden.

Anlagenbau und Kreislaufwirtschaft an der K 2022 hoch im Kurs

An erster Stelle des Angebotsinteresses stand bei rund zwei Dritteln aller befragten Besucherinnen und Besucher der Maschinen- und Anlagenbau. 57 Prozent und damit fünf Prozent mehr als zur K 2019 erklärten, an Roh- und Hilfsstoffen interessiert zu sein, dabei standen Rezyklate und Biokunststoffe besonders hoch im Kurs. Für 28 Prozent waren Halbzeuge und technische Teile aus Kunststoff und Gummi der Hauptgrund ihres Kommens (Mehrfachnennungen möglich). Über 70 Prozent aller Besucher gehören dem Top- und Mittelmanagement an.

Auch in 2022 gab es auf der K in Düsseldorf wieder ein Circular Economy Forum. Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) als Organisator und 13 seiner Mitgliedsunternehmen demonstrierten, welch wichtigen Stellenwert Technologie bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie hat. (Bild: Messe Düsseldorf)

Während der acht Messetage wurde deutlich, dass die diesjährige K mit der Auswahl ihrer Hot-Topics, Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und Digitalisierung, genau richtig lag. Bei den Investitionsabsichten stachen mit 43 Prozent Maschinen und Ausrüstung für Aufbereitung und Recycling hervor. Besonders im Fokus standen Nachhaltigkeit, aber auch Kreislaufwirtschaft und Energie/Ressourceneffizienz in der Produktion. Rund 40 Prozent der Entscheider gaben an, sich mit dem Thema Dekarbonisierung zu beschäftigen.

Auch die Specials der K, die ebenfalls die drei Hot-Topics fokussierten, fanden grossen Anklang. Die offizielle Sonderschau Plastics shape the future, fokussierte in hochkarätig besetze Diskussionen und Vorträgen die ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen und Lösungsansätze rund um die K-Leitthemen und verbuchte durchweg gut gefüllte Ränge.  Das Circular Economy Forum, in dem der VDMA und 13 seiner Mitgliedsunternehmen eindrucksvoll veranschaulichten, welch wichtigen Stellenwert Technologie bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie hat, punktete bei internationalen Publikum mit Live-Demonstrationen und jeder Menge fundierten Wissen sowie detaillierten Informationen zum Thema.

Internationales Demonstrationsprojekt vorgestellt

Viel diskutiert wurde auf der diesjährigen K in Düsseldorf auch die Weltsprache der Produktion, OPC UA, mit der die Verarbeitungsparameter der beteiligten Maschinen und Geräte genauer und gezielter aufeinander abgestimmt werden können. Dies wiederum gilt als wichtige Voraussetzung für die optimierte Kreislaufführung. 40 Unternehmen aus acht Ländern beteiligten sich auf der Messe an einem OPC UA-Demonstrationsprojekt.

Im Science Campus erhielten sowohl Aussteller als auch Besucherinnen und Besucher der K 2022 einen konzentrierten Überblick über wissenschaftliche Aktivitäten und Ergebnisse im Kunststoff- und Kautschuksektor. Zahlreiche Hochschulen, Institute und Förderorganisationen boten hier die Möglichkeit zum direkten Dialog.

Die nächste K in Düsseldorf findet vom 08. bis 15. Oktober 2025 statt. Weitere Informationen auf www.k-online.de

Wie gehen Datacenter mit Strommangel und Versorgungssicherheit um?

Daten sind ein wertvolles Gut. Doch sind Daten und Anwendungen auch in Zeiten der Strommangellage lückenlos verfügbar? Wie gehen Datacenter-Betreiber mit der Energiekrise um und welchen Einfluss hat diese auf die Unternehmen?

Ueli Maurer lässt sich von Roger Süess, CEO von Green, das Datacenter zeigen. (Bild: Green.ch / Philipp Schmidli)

Kein Unternehmen kommt heute ohne Daten aus. Die Ansprüche an Verfügbarkeit und Sicherheit von Systemen, Effizienzsteigerung, Nachhaltigkeit und letztendlich auch ans Datenmanagement sind enorm gestiegen. Datacenter, die eine Vielzahl von Systemen beherbergen und damit auch riesige Mengen an Daten speichern, müssen auf Notfälle und Unterbrechungen, dazu zählen auch Strommangellagen, umfassend vorbereitet sein und einen nahtlosen Betrieb sicherstellen. Auch Bundesrat Ueli Maurer hat Ende Oktober 2022 einen Einblick erhalten, wie Green als führende Schweizer Datacenter-Anbieterin die Geschäftskontinuität und einen nachhaltigen Datacenter-Betrieb sicherstellt.

Steigende Nachfrage 

Aufgrund steigender Nachfrage bauen internationale Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services, Google und Microsoft auch in der Schweiz eigene Cloud-Regionen in Rechenzentren von grossen Anbietern auf. Nicht nur Hyperscaler expandieren, auch grosse Unternehmen und KMU nutzen die Vorteile von modernen und energiesicheren Datacentern. Vom KMU bis zum Grossunternehmen sind alle auf der Reise in die Cloud. Der Datenstandort Schweiz spielt dabei eine zentrale Rolle. Ueli Maurer sieht darin eine grosse Chance für die Schweiz. Daher müsse die Politik alles unternehmen, um die Rechtssicherheit weiterhin zu gewährleisten und für die Zuverlässigkeit der Systemstabilität zu sorgen.

Hohes Mass an Betriebssicherheit

Auch Green spürt die starke Nachfrage. In den letzten drei Jahren hat Green ihre Kapazität mehr als verdoppelt. Viele Unternehmen verlagern eigene Serverräume und Systeme in externe Datacenter oder direkt in die Public Cloud. Mit der Auslagerung zu Green profitieren sie von erhöhter Sicherheit, energieeffizienter Bewirtschaftung, umfassenden Datenanbindungen, dem nötigen Fachpersonal sowie einer sicheren Energieversorgung.

«Unternehmen profitieren bei Green seit jeher von einer Infrastruktur, die auf einen nahtlosen und energieeffizienten Betrieb ausgerichtet ist», erklärt Roger Süess, CEO von Green bei der Führung durchs Green Datacenter in Lupfig. «Unsere Notstromversorgung ist Teil von unserem Sicherheitskonzept. Sie besteht an all unseren Standorten aus USV-Anlagen, die durch Batterien gestützt sind, Dieselgeneratoren, Dieselvorräten und abgesicherten Lieferketten», erklärt Andrea Campomilla, der als COO für die Datacenter bei Green verantwortlich zeichnet. Damit werden Unterbrüche kompensiert und ein nahtloser Betrieb sichergestellt.

Datacenter sind nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung

Im Zusammenhang mit der Energiekrise kam sehr schnell die Frage auf, ob Datacenter nicht als grosse Energieverbraucher regelrechte Energieschleudern seien und wie und wo Einsparpotenzial besteht. Dazu erklärt Roger Süess: «Über 80 Prozent des Energieverbrauchs in einem Datacenter gehen auf den Hardware-Betrieb zurück. Grosse Datacenter sind bereits heute stark optimiert, sie verbrauchen für Kühlung, Sicherheit und Anlagen weniger als 20 Prozent des gesamten Energie-Verbrauches». Angesetzt werden müsste also bei der Virtualisierung, bei effizienterer Hardware, oder einer Auslagerung der Systeme. Studien zeigen nämlich, dass gerade ältere Unternehmensrechenzentren bis zu 46 Prozent Energie im Betrieb einsparen könnten. Sie kühlen oft zu stark, sind wenig optimiert und setzen neue Konzepte, wie die Nutzung der Abwärme als Heizwärme, die natürliche Kühlung mit Umgebungsluft (Freecooling) und eine gezielte Kühlung nicht um. Diese Faktoren haben ein sehr grosses Potenzial für Verbrauchsoptimierungen: Bei Green wird die Abwärmenutzung am neuen Standort in Dielsdorf rund 3’500 Haushalte sowie Industrie und Gewerbe mit Heiz- und Prozesswärme versorgen. Da der Wärmeverbund im Kreislaufsystem aufgebaut ist, liefert er Kälte an Green zurück. Das reduziert den Kühlaufwand im Datacenter und spart Energie. Alle Green Datacenter nutzen an über 300 Tagen im Jahr Freecooling und die Server sind eingehaust, um eine effiziente Kühlung sicherzustellen. Zudem investiert Green laufend in die Optimierung der Energieeffizienz, dies mit neuen Konzepten und Anlagen, in der Betriebsoptimierung und mit dem Einsatz von erneuerbarer Energie für den Datacenter-Betrieb.

Wie Datacenter zu Kraftwerken werden können

Einen interessanten Nutzen der umfangreichen und teuren Notstromversorgung von Datacentern sieht Ueli Maurer im Zusammenhang mit der Strommangellage: «Wenn wir eine Strommangellage haben, brauchen wir alle. Da können Datacenter einen ganz wichtigen Beitrag leisten. Sie verfügen über eine hohe Kapazität, die sie einspeisen könnten.» Die vorhandenen Dieselgeneratoren bei einer Strommangellage zur Verfügung zu stellen, diesem Konzept steht Green positiv gegenüber und ist bereits in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden und dem Regelenergiepool. «Die Generatoren sind bereits vorbereitet und könnten im Notfall eingesetzt werden», meint Roger Süess. Green stütze bereits heute mit der Notstromanlage das tertiäre Energienetz. Sobald die entsprechenden Verordnungen und Details geklärt sind, kann Green mit der Notstromversorgungsanlage Energie ins Netz einspeisen. Und so die Energieversorgung unterstützen sowie das Netz stabilisieren. «Rechenzentren sind Teil der Lösung, und wir sind bereit, in der Krisensituation mitzuhelfen», hält Roger Süess fest.

Die Energiekrise betrifft alle Unternehmen und wirft viele Fragen zur sicheren Versorgung auf. Sie dürfte dazu führen, dass die Auslagerung von IT-Systemen und das Outsourcing von Datacentern weiter beschleunigt wird. Für Unternehmen wird es zunehmend weniger attraktiv, die Sicherheit, Energieeffizienz und Versorgungssicherheit selbst zu verantworten.

Quelle: Green.ch

Norm ISO/IEC 27001:2022 trägt Cyberrisiken mehr Rechnung

Eskalierende Cyberrrisiken, innovative Technologien, grössere Konnektivität bedeuten, dass sich die ISO/IEC 27001 weiterentwickeln musste. Deshalb wurde kürzlich eine neue und verbesserte Version der Norm veröffentlicht.

Die Norm ISO/IEC 27001:2022 trägt neuen Entwicklungen bei Cyberrisiken mehr Rechnung. (Bild: Depositphotos.com)

Um den globalen Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit zu begegnen und das digitale Vertrauen zu stärken, wurde soeben eine neue und verbesserte Version der ISO/IEC 27001 veröffentlicht, die Version ISO/IEC 27001:2022. Die weltweit bekannteste Norm für das Informationssicherheitsmanagement hilft Organisationen dabei, ihre Informationen zu schützen – ein entscheidender Faktor in der heutigen zunehmend digitalen Welt.

Die Bedeutung der ISO/IEC 27001-Zertifizierung

Die Cyberkriminalität wird immer schwerwiegender und raffinierter, da die Hacker immer fortschrittlichere Techniken für Cyberkriminalität entwickeln. Aus dem Bericht Global Cybersecurity Outlook des Weltwirtschaftsforums geht hervor, dass Cyberangriffe im Jahr 2021 weltweit um 125 % zugenommen haben, und es gibt Hinweise auf einen weiteren Anstieg bis 2022. In dieser sich schnell verändernden Landschaft müssen Führungskräfte einen strategischen Ansatz für Cyber-Risiken wählen.

Die ISO/IEC 27001-Zertifizierung, die von Zehntausenden von Organisationen übernommen wurde, zeigt das Engagement einer Organisation für die Informationssicherheit und gibt Kunden und anderen Partnern die Gewissheit, dass sie es mit dem Schutz der von ihr kontrollierten Informationen ernst meint. Die Norm ist technologieunabhängig, so dass es keine Rolle spielt, welche Technologieumgebung eine Unternehmung besitzt. Sie ist so formuliert, dass sie von jeder Organisation, vom Kleinunternehmen bis hin zum grossen Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen, angewendet werden kann.

Weiterentwicklung zur Bewältigung der Bedrohungen

ISO/IEC 27001 legt die Anforderungen für die Einrichtung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und kontinuierliche Verbesserung eines ISMS für Sicherheit und Schutz fest. Sie enthält auch Anforderungen für die Bewertung und Behandlung von Informationssicherheitsrisiken, die auf die Bedürfnisse einer Organisation zugeschnitten sind. Richtig angewendet, kann die Norm zu folgenden Ergebnissen führen:

  • Erhöhte Glaubwürdigkeit
  • Verringerung des Risikos von Betrug, Informationsverlust und Offenlegung
  • Demonstration der Integrität eigener Systeme
  • Veränderung der Unternehmenskultur und grösseres Bewusstsein für die Bedeutung der Informationssicherheit
  • Neue Geschäftsmöglichkeiten mit sicherheitsbewussten Kunden
  • Ein stärkeres Bewusstsein für Vertraulichkeit am Arbeitsplatz
  • Bessere Vorbereitung auf das Unvermeidliche – das nächste Sicherheitsereignis oder den nächsten Vorfall

Willy Fabritius, Global Head, Strategy & Business Development von SGS, einem weltweit tätigen Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen, kommentiert: „Die ISO/IEC 27001 wurde zuletzt 2013 aktualisiert, und die Cyberwelt und ihre Bedrohungen haben sich dramatisch weiterentwickelt. Die Norm musste sich dem anpassen.“ Eine wichtige Veränderung besteht schon allein im Titel der Norm. Er lautet: ISO/IEC 27001:2022 – Informationssicherheit, Cybersicherheit und Schutz der Privatsphäre – Managementsysteme für Informationssicherheit – Anforderungen. Zu den weiteren Änderungen gehören unter anderem die Nummerierung der Abschnitte, ein neuer und neu angeordneter Text sowie Aktualisierungen von Anhang A.

Umsetzung von ISO/IEC 27001:2022: Was heisst das nun?

Wenn eine Organisation bereits ISO/IEC 27001-konform ist, sind keine technischen Änderungen erforderlich, sondern lediglich Aktualisierungen der Dokumentation. Möglicherweise müssen sie ihre internen Richtlinien entsprechend den neuen Unterklauseln und geänderten Anforderungen überarbeiten. Die Ergebnisse ihrer Risikobewertung und der Risikobehandlungspläne sollten ebenfalls überprüft und die Anwendbarkeitserklärung (Statement of Applicability – SoA) aktualisiert werden.

Die Übergangsfrist beträgt drei Jahre ab dem Zeitpunkt der offiziellen Veröffentlichung von ISO/IEC 27001:2022, so dass ausreichend Zeit bleibt, die Anforderungen zu erfüllen. Ein bereits erworbenes ISO/IEC 27001-Zertifikat bleibt bis zum Ende dieses Zeitraums gültig. Willy Fabritius empfiehlt: „Wenn Sie Ihre Zertifizierung während des Übergangszeitraums erneuern, können Sie sich an die neuen Kontrollen halten, um zu vermeiden, dass Sie es bis zur letzten Minute aufschieben.“

Quellen: ISO, SGS

Strenges Qualitätsmanagement überzeugt als Mehrwert

Die Schweizerische Maklerkammer (SMK) baut ihren Marktanteil und damit die Marktführerschaft in der Schweiz weiter aus: Auch bei ihrer diesjährigen Generalversammlung konnte die SMK als grösstes Immobilienmakler-Netzwerk der Schweiz einen ungebrochenen Mitgliederzuwachs vermelden. Per Ende Geschäftsjahr sind erstmals über 120 Maklerinnen und Makler Mitglied der SMK. Die Mitglieder müssen ein strenges Qualitätsmanagement erfüllen.

Nur Immobilienmaklerinnen und -makler, die über ein strenges Qualitätsmanagement verfügen und dieses in wiederkehrenden Überprüfungen bestätigen, können der SMK beitreten und erhalten das Qualitätslabel. (Bild: SMK)

Die Schweizerische Maklerkammer ist eine von fünf Fachkammern des Schweizerischen Verbandes der Immobilienwirtschaft (SVIT), dem SVIT five. Sie vereint professionelle, unabhängige Maklerinnen und Makler, die von der Bedeutung der Qualität in der Beratung, von der Wichtigkeit von Aus- und Weiterbildungen in den Fachbereichen und von der Fairness im Lohnmodell überzeugt sind. Die Aufnahme in die SMK unterliegt strengen Qualitätskriterien. Nur wer diese Kriterien erfüllt und wiederkehrend bestätigt, kann Mitglied werden und erhält das Qualitäts-Label der SMK.

Strenges Qualitätsmanagement für Maklerinnen und Makler

„Unsere Mitglieder garantieren ihren Kundinnen und Kunden Qualität, Kompetenz, Vertrauen, Transparenz und schliessen Interessenskonflikte konsequent aus“, sagt Ruedi Tanner, Präsident der SMK. „In einem Markt, in dem die unterschiedlichsten Verkaufsintermediäre um die Gunst der Verkäuferinnen und Verkäufer buhlen, schaffen wir mit unserem Qualitätsanspruch als Marktführer Orientierung.“ Über 120 Mitglieder machen die SMK zum klar grössten Immobilienmakler-Netzwerk der Schweiz. „Der kontinuierliche Anstieg der Mitgliederzahl bestätigt, dass die mit unserem Label verbundenen strengen Qualitätskriterien von den schweizweit führenden Immobilienmaklerinnen und -makler als deutlichen Mehrwert im Markt erkannt werden“, so Tanner.

Der Vorstand der Schweizerischen Maklerkammer (SMK) wird von Ruedi Tanner (Wirz Tanner Immobilien AG) präsidiert und setzt sich im Weiteren zusammen aus Dieter Mader (Vizepräsident; Früh Immobilien & Partner AG), Kurt Bosshard (Bosshard Immobilien AG), Christian Häle (Sonnenbau Gruppe), Carlos Garcia (Markstein AG) und Marc Wyss (Immobilien Wyss Schweiz AG).

Makler-Convention: Erfolgreich durch Veränderungen navigieren

Im Anschluss an die Generalversammlung lud die SMK zur Makler-Convention 2022. Bei diesem wichtigen Netzwerkanlass mit namhaften Referentinnen und Referenten stand das Motto „No Time To Lose – Mission Business-Transformation“ im Zentrum mit der Frage: Wie können Veränderungen in der Immobilienwirtschaft zu neuen Erfolgen führen? Eva Wannenmacher, Lebenscoach, André Lüthi, Verwaltungsratspräsident und Mitinhaber der Globetrotter Group AG und Roman Timm, CEO von newhome.ch, zeigten in ihren Referaten Wege auf, wie persönlich und beruflich erfolgreich durch Veränderungen navigiert werden kann.

Mit der Makler-Convention ist es der SMK nach eigener Darstellung erfolgreich gelungen, eine für die Immobilienvermarktung bedeutsame Informations- und Austauschplattform zu etablieren. Die grosse Teilnehmendenzahl habe auch dieses Jahr die Bedeutung der Veranstaltung aufgezeigt, wie der Verband mitteilt.

Quelle: www.maklerkammer.ch

Herausforderungen bei der Umsetzung der ISO 14001

Eine Auditdatenanalyse der internationalen Zertifizierungsgesellschaft DNV zeigt, mit welchen Anforderungen der Umweltmanagementnorm ISO 14001 die meisten Unternehmen zu kämpfen haben.

Bei Audits zu ISO 14001 sorgen immer wieder die Kapitel 6 und 8 für Unsicherheiten. (Bild: depositphotos.com)

Die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung der Anforderungen der Umweltmanagementnorm ISO 14001 zeigen sich in Kapitel 6 „Planung“ und Kapitel 8 „Betrieb“. 62,5 Prozent der Unternehmen haben Feststellungen mit Bezug auf Kapitel 6 und sogar 65 Prozent mit Bezug auf Kapitel 8. Bei etwa 25 Prozent der Unternehmen handelt es sich bei diesen Feststellungen um Abweichungen. Besondere Aufmerksamkeit sollte auch den Kapiteln 7 „Unterstützung“ und 9 „Bewertung der Leistung“ gewidmet werden. Für Kapitel 9 erhalten insgesamt 55,4 Prozent (23 Prozent Abweichungen) der Unternehmen Feststellungen. Für Kapitel 7 liegt die Gesamtzahl bei 42,3 Prozent (etwa 11 Prozent Abweichungen). Dies sind – zusammengefasst – die Ergebnisse einer Auditanalyse von DNV, einem globalen und unabhängigen Anbieter für Zertifizierung, Sicherheit und Risikomanagement. Die Analyse ist der zweite Teil einer Mini-Serie für die DNV im ersten Teil die Auditdaten der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 und für den zweiten Teil die Auditdaten der Umweltmanagementnorm ISO 14001 auswertete. Basis hierfür waren 50.000 Auditfeststellungen aus dem Jahr 2021 von mehr als 10.000 Kunden weltweit. Alle Daten stammen aus dem Tool Lumina™, einem digitalen Service mit dem Kunden selbst Auditdaten analysieren und vergleichen können.

Kapitel 6 „Planung“

In Kapitel 6 „Planung“ ist es das Unterkapitel 6.1 „Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen“, das mit fast 56 Prozent der registrierten Feststellungen die meisten Herausforderungen verursacht, wie die Analyse weiter feststellt. Dies ist deutlich mehr als bei der ISO 9001 (Qualität). Die Ergebnisse einer früheren Analyse der Auditdaten der ISO 9001 zeigte, dass nur etwa 24 Prozent der Feststellungen auf dieses Kapitel zurückzuführen sind. Dieser Unterschied ergibt sich vor allem durch die spezifischen Anforderungen der ISO 14001: 32 Prozent entfallen auf die Unterkapitel 6.1.2 „Umweltaspekte“ und etwa 28 Prozent der Feststellungen auf Kapitel 6.1.3 „Bindende Verpflichtungen“.

Kapitel 8 „Betrieb“

In Kapitel 8 „Betrieb“, dem Umsetzungs-Kernstück der ISO 14001, verzeichnen die Unternehmen insgesamt die höchste Zahl von Feststellungen. Nicht weniger als 65 Prozent beenden das Audit mit mindestens einer Feststellung von Nicht-Konformität. Für die Kapitel 8.1 „Betriebliche Planung und Steuerung“ und 8.2 „Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr“ erhalten fast 54 Prozent bzw. 33 Prozent Feststellungen, die Verbesserungen erfordern.

„Die Ergebnisse der Analyse decken sich mit meinen Erfahrungen aus Audits und Trainings“, sagt Beatrice Maier, Auditorin und Trainerin bei DNV. „Es ist ungeheuer wichtig, dass schon in der Planungsphase (Kapitel 6) alle Forderungen umgesetzt werden. Denn wenn dies nicht geschieht, entstehen automatisch Schwachstellen in der Umsetzungsphase (Kapitel 8) und der Überwachungsphase (Kapitel 9). Ein Beispiel hierfür ist, die Forderung in Kapitel 6.1., dass potenzielle Notfallsituationen ermittelt werden müssen, die dann auch hinsichtlich ihrer Risiken zu bewerten sind. In Kapitel 8.2 wird gefordert, dass für die identifizierten Notfallsituationen, Massnahmen zur Vermeidung und Beherrschung der Notfallsituation festzulegen und zu trainieren sind“, erklärt sie weiter.

 

Weitere Informationen

Der vollständige Ergebnis-Report kann kostenlos auf der Internetseite www.dnv.de/assurance heruntergeladen werden. In dem Report werden die Feststellungen und Abweichungen je Kapitel dargestellt. So erhalten Anwender Anhaltspunkte dafür, wie ihre eigene Leistung im Vergleich zu anderen Unternehmen zu sehen ist und wo besondere Aufmerksamkeit erforderlich ist. Wie ein bewusster Umgang mit Auditfeststellungen zum fortlaufenden Verbesserungsprozess beitragen kann, erfahren Anwender in einem kostenlosen Whitepaper „10 Tipps zum Umgang mit Auditergebnissen“.

 

Wie Managed Platforms IT-Teams entlasten

Die Verwaltung von Dateninfrastrukturen ist keine einfache Aufgabe. Sie ist zeitintensiv und bindet unnötig die Ressourcen von IT-Abteilungen. Es gibt dazu aber eine Alternative, und zwar die Nutzung von Managed-Platform-Angeboten. Solche Services bieten im Vergleich zu einer Eigenverwaltung einige Vorteile.

Damit IT-Teams bei der Verwaltung von Dateninfrastrukturen entlastet werden können, empfiehlt sich die Nutzung von Managed Platforms. (Bild: Pixabay.com)

Der Fachkräftemangel ist gerade in der IT-Branche aktuell ein grosses Problem. Die Nutzung von Cloud-Services und IT-Dienstleistungen kann Unternehmen hier entscheidend unterstützen. Gerade das aufwendige Management von Dateninfrastrukturen und Datenbanktechnologien ist dafür ein ideales Anwendungsszenario. Managed Platforms bieten den Anwenderinnen und Anwendern folgende Vorteile:

1. Schnelle Bereitstellung

Der Aufbau und die Pflege einer konsistenten Dateninfrastruktur mit Datenbanken sind zeitraubende Prozesse. Vor allem das Aufsetzen der Software und die Konfiguration aller Komponenten sind in der Regel mit einem hohen Aufwand verbunden. Diese Aufgaben übernimmt bei Managed-Platform-Modellen der Anbieter – ebenso wie die Implementierung und Integration der Plattform in die IT-Infrastruktur des Unternehmens.

2. Hohe Flexibilität

Managed-Platform-Modelle mit einem Cloud-agnostischen Ansatz bieten eine hohe Flexibilität und unterstützen unterschiedliche Betriebsmodelle. Das heisst, sie stehen in den verschiedenen Deployment-Optionen Public-, Multi-, Hybrid- oder Private-Cloud zur Verfügung. Anwender können die Plattform damit bei Providern wie Amazon Web Services, Microsoft Azure, Google und IBM oder im Hosting in der eigenen On-Premises-Umgebung nutzen.

3. Hoher Automatisierungsgrad

Managed Platforms sind vollautomatisiert. Das heisst, Nutzerinnen und Nutzer können auf Knopfdruck sowohl ihre Ressourcen skalieren als auch weitere Services, die die Plattform bietet, zu ihrer Dateninfrastruktur hinzufügen. Für Kunden besteht zum Beispiel die Möglichkeit, einfach und schnell Cluster einzurichten und wieder zu deaktivieren oder Knotentypen und -grössen zu ändern.

4. Einfache Verwaltung mit zentraler Benutzeroberfläche

Managed-Platform-Konzepte beinhalten mehrere Managed Services, die der Anbieter nahtlos miteinander verknüpft bereitstellt. Als Steuerzentrale dient dem Kunden ein einheitliches und Web-basiertes User Interface, über das er sämtliche Services steuern kann, und zwar ohne grossen Administrationsaufwand. Eine zentrale, einheitliche Benutzeroberfläche ist für den Anwender vor allem dann von erheblichem Vorteil, wenn er hybride Umgebungen betreibt.

5. Aktualität der Software

Managed Platforms bieten den Vorteil, dass die verwendete Software immer auf dem aktuellen Stand ist. Der Anbieter spielt verfügbare Updates ein und übernimmt auch das Patching und Bugfixing.

6. Umfassendes Monitoring

Das Monitoring, also die Überwachung der Services, findet vollständig automatisiert statt, gleiches gilt für das Alerting bei Fehlern. Sollte eine Störung in der Dateninfrastruktur auftreten, behebt sie die Plattform eigenständig. Nur bei grösseren Problemen muss ein Experte des Anbieters manuell eingreifen.

Die Vorteile von Managed Platforms nutzen

„Die Nutzung einer Datenbanktechnologie ist mit einer hohen Komplexität verbunden. Es ist folglich für viele Unternehmen sinnvoll, ein Managed-Platform-Angebot als Alternative zu evaluieren“, betont Ralph Völter, Manager District Sales EMEA bei Instaclustr. Dieser Anbieter unterstützt Unternehmen bei der Bereitstellung von Anwendungen in grossem Massstab mithilfe seiner Plattform für Open-Source-Technologien wie Apache Cassandra, Apache Kafka, Apache Spark, Redis, OpenSearch, Apache ZooKeeper und PostgreSQL. „Managed Platforms und die damit verbundenen Services des Anbieters bieten einen entscheidenden Vorteil: Die eigenen Mitarbeiter in Entwicklung und Betrieb werden von Tätigkeiten rund um die Administration entlastet, sodass sie sich stärker auf produktive, wertschöpfende und innovative Aufgaben fokussieren können.“

Quelle: Instaclustr

Kommentar: Warum Ingenieure erklärbare KI benötigen

Johanna Pingel, Product Marketing Manager bei MathWorks, einem Entwickler von Software für mathematische Berechnungen, erklärt, welche Methoden KI erklärbar machen und was es braucht, damit das Vertrauen in KI-Modelle wächst.

KI ist für viele immer noch eine „Black Box“. Es braucht deshalb Methoden für erklärbare KI. (Bild: Pixabay.com)

Entscheidungsträger in Unternehmen aller Branchen setzen zunehmend auf KI, um heute und in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch noch immer herrscht Misstrauen gegenüber einer „Black Box“ KI, deren Modelle und Lösungswege für uns Menschen oft nicht mehr nachvollziehbar sind. Dies wird zur Herausforderung, wenn Ingenieure erklären sollen, wie ihre Modelle funktionieren – etwa wenn das Modell bestimmten Regulatorien unterliegt oder wenn potenzielle Käufer davon überzeugt werden sollen. 

Was ist Erklärbarkeit von KI? 

Hier kommt erklärbare KI ins Spiel. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Tools und Methoden, die helfen können, Entscheidungen von KI-Modellen zu verstehen und etwaige Probleme bei Black-Box-Modellen zu entdecken und beheben zu können, wie etwa Voreingenommenheit (Bias) oder eine Anfälligkeit für Manipulationsversuche. Erklärbarkeit ist essenziell, wenn Ingenieure nachweisen müssen, dass ein Modell bestimmten Standards oder ISO-Normen entspricht. Es geht aber auch darum, das Vertrauen in KI-Modelle im Allgemeinen zu steigern.  

Erklärbarkeit kann Anwendern von KI helfen zu verstehen, wie Machine Learning Modelle zu Vorhersagen kommen. Dafür können sie zum Beispiel verfolgen, welche Parameter die Entscheidung eines KI-Modells beeinflussen und wie die Einflussnahme aussieht. Doch vor allem bei komplexen Modellen ist dies nicht leicht. 

Komplexität vs. Erklärbarkeit 

Deshalb stellt sich die Frage: Warum nutzen wir nicht simplere KI-Modelle? Modelle waren nicht immer komplex. Ein einfaches Beispiel dafür ist ein Thermostat, das die Temperatur in einem Raum regelt. Fällt die Temperatur im Raum unter einen gewissen vorgegebenen Wert, schaltet die Heizung sich an, steigt sie über diesen Wert, wird die Heizung wieder abgestellt. Doch was ist mit Parametern wie Tageszeit, Büronutzung, Strompreisen oder der Wettervorhersage? Wie hoch soll die Heizung eingestellt werden, um wirklich effizient und nachhaltig zu arbeiten? Genauso wie eine moderne Temperaturreglung in Gebäuden viel mehr Parameter berücksichtigt, so haben sich in vielen Bereichen Modelle etabliert, die um ein Vielfaches detaillierter und damit komplexer sind.  

Diese komplexen Modelle haben den Vorteil, dass sie in der Regel akkuratere Vorhersagen treffen. So können genauere Analysen durchgeführt werden, die in bestimmten Fällen zudem schneller eine Antwort auf gestellte Fragen liefern. Darüber hinaus arbeiten Ingenieure mit immer komplexeren Daten wie etwa gestreamten Signalen und Bildern, die direkt von KI-Modellen verarbeitet werden können. So kann bei der Modellerstellung wertvolle Zeit gespart werden.  

Auch wenn die Komplexität all diese positiven Veränderungen mit sich bringt, wird es doch zunehmend zur Herausforderung, dass Modelle nicht mehr verstanden werden. Ingenieure müssen also neue Herangehensweisen entwickeln, um auch komplexe Modelle wieder besser verstehen und Berechnungen nachvollziehen zu können.  

Methoden für erklärbare KI 

Erklärbare Modelle zu verwenden kann wertvolle Einblicke bieten, ohne dass zusätzliche Schritte zum Workflow hinzugefügt werden müssten. Beispielsweise ist im Falle von Entscheidungsbäumen oder linearen Modellen die Entscheidungsfindung unmittelbar nachvollziehbar, welche Eigenschaften ein Modell wie beeinflussen. 

Um den Einfluss bestimmter Merkmale auf die Entscheidung nachvollziehen zu können, gibt es bestimmte Methoden. Durch das „Feature Ranking“ gewinnt man Klarheit, welche Eigenschaften den grössten Einfluss auf eine Entscheidung haben. Anschliessend muss geprüft werden, ob sich der Einfluss eines Merkmals ändert, wenn dieses unterschiedliche Werte annimmt. 

Eine andere Methode ist LIME (Local Interpretable Model-Agnostic Explanations). Hier wird versucht, sich in der Umgebung eines bestimmten Datenpunkts einem komplexen, nicht erklärbaren System durch das Erstellen eines weniger komplexen, erklärbaren Geschwister-Modells anzunähern, das ähnliche Ergebnisse erzielt. So kann herausgefunden werden, welche Prädiktoren die Entscheidung am meisten beeinflussen. 

Wie aber entdeckt man nichtlineare Abhängigkeiten unter den Eingangsdaten? Dafür können Ingenieure „Shapley Values“ nutzen. Mit ihnen lässt sich abschätzen, wie die Eingangsdaten eines Machine Learning-Modells die Ergebnisse beeinflussen. 

Bei der Erstellung von Modellen für Bildverarbeitungs- oder Computer-Vision-Anwendungen gehören Visualisierungen zu den besten Möglichkeiten, um die Erklärbarkeit von Modellen zu beurteilen. Zum Beispiel können Methoden wie Grad-CAM und “occlusion sensitivity” diejenigen Stellen in Bildern und Texten identifizieren, die die Entscheidung des Modells am stärksten beeinflussen. 

KI jenseits von Erklärbarkeit 

Um erklärbare KI erfolgreich zu nutzen, müssen sich Ingenieure und Wissenschaftler auch der Herausforderungen bewusst sein, die damit einhergehen. Eine Balance zwischen Erklärbarkeit, Komplexität, Einfluss von Eingangsdaten und Vertrauen in Modelle zu finden ist nicht leicht. Zudem muss klar sein, dass die Erklärung einer Black Box und das damit gewonnene Vertrauen bei Entscheidern oder Kontrollinstanzen nur ein Schritt auf der Reise zum sicheren Einsatz von KI ist.  

Der Einsatz von KI in der Praxis erfordert Modelle, die verstanden werden können. Sie müssen nach einem nachvollziehbaren Verfahren erstellt worden sein und auf einem Niveau arbeiten können, das für sicherheitskritische und sensible Anwendungen notwendig ist. An dieser Stelle setzen Experten auf Verifizierung und Validierung. So können sie sicherstellen, dass ein Modell, das in sicherheitskritischen Anwendungen eingesetzt wird, Mindeststandards erfüllt. Oder sie definieren Sicherheitszertifizierungen für Bereiche wie die Automobilbranche oder Luftfahrt. Ingenieure haben viele Tools und Möglichkeiten zur Hand, um das Vertrauen in KI zu steigern. Sie sollten nicht bei Erklärbarkeit aufhören. 

Fazit: Erklärbare KI als Rädchen in einem Gesamtsystem 

Ohne Frage wird KI in Zukunft einen starken Fokus auf Erklärbarkeit haben. Je mehr KI in sicherheitskritische und alltägliche Anwendungen integriert wird, umso mehr wird Erklärbarkeit als unerlässliches Attribut von KI-Modellen betrachtet werden. Und davon profitieren alle: Ingenieure haben bessere Informationen über ihre Modelle und können Fehler schneller finden und beheben. Sie können nachvollziehbar erklären, wie die Modelle bestimmte Standards erfüllen, und diese grössere Transparenz gibt sowohl Entscheidungsträgern als auch potenziellen Kunden Vertrauen.  

Dennoch sollten Ingenieure, Fachexperten und Entscheidungsträger in Unternehmen nicht vergessen, dass Erklärbarkeit nur ein Zahnrad in einem grossen Uhrwerk ist und Hand in Hand – Zahn in Zahn – mit anderen wichtigen Methoden, Tools und Regelungen eingesetzt werden muss. 

Quelle und weitere Informationen: https://ch.mathworks.com/de/

Die europäische Kunststoffindustrie im Bann von Preissteigerungen und Stagnation

Vom 19. bis 26. Oktober 2022 findet in Düsseldorf die weltgrösste Kunststoffmesse "K" statt. Derweil muss sich die europäische Kunststoffindustrie auf zunehmende Instabilität, höhere Preise und geringeres Wachstum vorbereiten.

Ein grosses Thema für die europäische Kunststoffindustrie: Was einst als Abfall betrachtet wurde, ist jetzt ein nützlicher Rohstoff. (Foto: SABIC)

Die europäische Kunststoffindustrie steht an etlichen Fronten vor Herausforderungen. Dies wird auch an der diesjährigen K, der wohl wichtigsten Informations- und Businessplattform der weltweiten Kunststoff- und Kautschukindustrie spürbar sein. Die Kunststoffmesse findet vom 19. bis 26. Oktober 2022 in Düsseldorf statt und gilt als Leistungsschau aller kunststoffverarbeitenden Branchen. 

In der Verpackungsbranche, dem bei weitem grössten Markt der Kunststoffindustrie, ist sie als Lieferant des idealen Materials für Einweganwendungen und Menschen, die viel unterwegs sind, zum Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden. Im Baugewerbe könnten einige Infrastrukturprojekte auf Eis gelegt werden, da die Regierungen einen Teil der Mittel von Infrastrukturprojekten auf die Verteidigung umleiten, obwohl die Geschäfte dadurch angekurbelt werden, dass die Verbraucher Unterstützung bei der Verbesserung der Energieeffizienz ihrer Häuser erhalten. In der Automobilbranche leiden die Zulieferer unter den Produktionskürzungen der Autohersteller – nicht etwa als Reaktion auf rückläufige Nachfrage, sondern weil sie die Chips, die sie für ihre Elektronik benötigen, nicht bekommen können.

Hohe Energiepreise belasten die europäische Kunststoffindustrie

Seit Anfang 2019 hat sich COVID-19 stark auf die Produktion ausgewirkt, gelegentlich positiv, meist aber negativ. Und jetzt, wo Europa und der Rest der Welt dabei sind, sich von den verheerenden zwei Jahren der Pandemie zu erholen, kommt die Tragödie des Ukraine-Konflikts hinzu. Martin Wiesweg, Executive Director Polymers EMEA beim Beratungsunternehmen IHS Markit, sagte zur Lage Ende März 2022, dass die Krise nicht nur eine humanitäre Katastrophe verursache, sondern auch die Kunststoffbranche schwer belaste, da sie die Kosten in die Höhe treibe, Engpässe in der Versorgungskette, einschliesslich der Energieversorgung, verschärfe und das Gespenst eines Nachfrageschocks aufkommen lasse, da eine weltweite Stagflation befürchtet wird. „Die hohen Rohölpreise haben sich in der Vergangenheit negativ auf die europäische Kunststoffnachfrage ausgewirkt (siehe Grafik)“, so Wiesweg. Wenn die Preise weiter steigen, könnte das verfügbare Einkommen der Verbraucher einbrechen, was sich auf die Einzelhandelsumsätze auswirken würde. Segmente, die abhängig von Verbraucherausgaben sind, die nicht zwingend notwendig sind, wie Haushaltsgeräte, Konsumgüter und Autos, würden schlecht abschneiden, da die Käufer versuchen, Geld zu sparen. „Kurz- bis mittelfristig könnte es in Europa zu einem Nachfragerückgang bei Polymeren kommen“.

Entwicklung der Erzeugerpreise für verschiedene Kunststoffprodukte seit 2018 (100=Preise von 2015) (Quelle: DeSatis; GKV/TecPart)

Deutschland ist nach wie vor die „Kraftzentrale“ der europäischen Kunststoffindustrie mit seinen vielfältigen Stärken bei Werkstoffen, Ausrüstung und Verarbeitungsmöglichkeiten. Aber einige Sektoren sind dennoch angeschlagen. Nach Angaben des GKV (Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie) stieg der Umsatz der Branche im Jahr 2021 um 12,6 % auf 69,4 Mrd. Euro, aber die Mitgliedsunternehmen stehen weiterhin unter starkem Ergebnisdruck. Der Verband verweist dazu auf eine „exorbitante Kostenexplosion“ bei Rohstoffen und Energie sowie auf die vielen Lieferverzögerungen und daraus resultierenden Auftragsstopps, vor allem in der Automobilzulieferung.

Bei Unionplast, dem Verband der italienischen Kunststoffverarbeitenden Unternehmen, läuten wegen der Energiepreise die Alarmglocken. „Die Krise bei den Energiepreisen hat schwerwiegende Auswirkungen auf eine Branche mit über 5.000 Unternehmen und mehr als 100.000 Beschäftigten“, sagt Marco Bergaglio, Präsident des Verbandes. „Der unkontrollierte Anstieg der Energiekosten und die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen sind eine tödliche Mischung für unsere Branche und bergen die Gefahr, dass wir die Anforderungen unserer Kunden tatsächlich nicht erfüllen können. Diese Situation hat unweigerlich auch Auswirkungen auf die Preise unserer Produkte.“

Europäische Maschinenbauer in guter Verfassung

Bei den europäischen Kunststoffmaschinenherstellern sieht es besser aus. Thorsten Kühmann, Generalsekretär von EUROMAP, dem europäischen Verband der Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen, erklärte im März, dass die Auftragsbücher der Mitgliedsunternehmen „bis zum Rand gefüllt seien. Das laufende Jahr wird daher wieder ein sehr gutes Jahr werden. Wir erwarten eine Umsatzsteigerung von 5 bis 10 %.“ Allerdings sorgen auch hier steigende Preise und jetzt der Krieg in der Ukraine für Unsicherheit. Dario Previero, Präsident von Amaplast, dem Verband der italienischen Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen und -formen, prognostizierte Ende des letzten Jahres: „Unseren Schätzungen zufolge dürfte die Produktion Ende 2021 nur noch um Haaresbreite von den Werten vor der Pandemie entfernt sein und gegenüber 2020 um 11,5 % steigen. Die deutliche Erholung im Jahr 2021 lässt uns für 2022 eine Leistung erwarten, die über dem Vorkrisenniveau liegt“.

Ulrich Reifenhäuser, CSO der Reifenhäuser-Gruppe, einem führenden Hersteller von Extrusionsanlagen, und zugleich Vorsitzender des K-Ausstellerbeirats, spricht von einem „ausserordentlich positiven“ Auftragsbestand für das laufende Jahr. „Wesentlich dazu beigetragen hat die extrem hohe Nachfrage nach unseren Meltblown-Vliesstoffanlagen, die weltweit entscheidend dazu beigetragen haben, dass ausreichend medizinische Schutzmasken zur Pandemiebekämpfung produziert werden können – insbesondere in Europa mit lokalen Produktionskapazitäten.“ Auch Gerd Liebig, CEO des grossen Herstellers von Spritzgiesstechnik, Sumitomo (SHI) Demag, sagt, dass die Verbrauchszahlen insgesamt gut seien. „Dennoch hat sich die Coronavirus-Situation deutlich auf die Nachfrage ausgewirkt. Wir rechnen aber aufgrund unserer starken Geschäftsstrategie mit einer schnellen Erholung.“ Auch bei diesem Unternehmen sind die Maschinenverkäufe auf dem besten Weg, das Niveau vor der Pandemie zu übertreffen. „Die Nachfrage nach vollelektrischen Modellen nimmt weiter zu, und wir gehen davon aus, dass dieser Anteil weiter steigen wird“, so Liebig. Und bei Arburg berichtet Gerhard Böhm, Geschäftsführer Vertrieb und Service: „Wir haben 2021 so viele Maschinen verkauft wie nie zuvor – und auch in diesem Jahr haben wir einen guten Auftragseingang.“ Er weist aber auch darauf hin, dass die Materialpreise und Lieferzeiten Anlass zur Sorge geben. „Es ist klar, dass die Lieferengpässe unsere Kunden in einigen Fällen von Investitionen abhalten, aber die Nachfrage ist sicherlich vorhanden“, meint er. 

Herausforderungen bei der Verpackung

Die europäische Kunststoffindustrie muss sich laufend mit verschiedenen Rechtsvorschriften zum Thema Kunststoffabfälle auseinandersetzen. So gibt es beispielsweise die Vorgabe, dass bis 2030 55 % aller Kunststoffverpackungen in der EU wiederverwertbar sein müssen, sowie die Abgabe auf nicht recycelte Kunststoffverpackungsabfälle. Einige Länder führen auch lokale Rechtsvorschriften ein (z. B. Spanien und Frankreich), so dass die Wettbewerbsbedingungen nicht so einheitlich sind, wie sie sein sollten.

Die Industrie muss bereits heute mit den Folgen der SUP-Richtlinie leben, von der einige Elemente am 3. Juli 2021 in den meisten EU-Ländern in Kraft getreten sind – obwohl die Einführung der Rechtsvorschriften nicht ganz reibungslos verlaufen ist. In Italien beispielsweise trat sie erst im Januar in Kraft, so dass sich die endgültige Umsetzung verzögerte. Außerdem sind die Definitionen von Kunststoffprodukten flexibler als ursprünglich von Brüssel beabsichtigt, denn während die SUP-Richtlinie bestimmte biologisch abbaubare Kunststoffe nicht ausnimmt, ist dies in den italienischen Rechtsvorschriften der Fall.

Zum Thema Biokunststoffe sagt der Fachverband European Bioplastics: „Leider erhalten Biokunststoffe in Europa immer noch nicht so viel Unterstützung, wie andere innovative Industrien von den politischen Entscheidungsträgern der EU erhalten. Die EU-Kommission hat teilweise widersprüchliche Positionen zu Biokunststoffen. Auch die Positionen der Mitgliedstaaten zu Biokunststoffen sind sehr unterschiedlich, das regulatorische Umfeld ist alles andere als harmonisiert. Dies schreckt von Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Produktionskapazitäten ab“, heisst es.

Trotz dieser Herausforderungen ist die Entwicklung der europäischen Biokunststoffe „sehr positiv. Die weltweiten Produktionskapazitäten machen noch immer weniger als 1 % der mehr als 367 Millionen Tonnen aller Kunststoffe aus, aber bis 2026 wird die Produktion von Biokunststoffen erstmals die 2 %-Marke überschreiten.“ Die Produktionskapazitäten für Biokunststoffe in Europa lagen im Jahr 2021 bei knapp 600.000 Tonnen und werden in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich auf rund 1.000.000 Tonnen ansteigen.

Recycling auf dem Vormarsch

„Neue Gesetze und Zielvorgaben für das Recycling von Kunststoffen und die Verwendung von Recyclat verändern die Art und Weise, wie die gesamte Kunststoffindustrie arbeiten muss“, sagt Elizabeth Carroll, Beraterin für Recycling und Nachhaltigkeit bei AMI Consulting in Bristol, Großbritannien, der Beratungsfirma, die einen neuen Bericht über mechanisches Recycling in Europa herausgegeben hat. „Die Branche des werkstofflichen Kunststoffrecyclings ist daher zum Brennpunkt für Investitionen, Übernahmen und Expansion geworden“, sagt sie.

2021 belief sich die Produktion von Kunststoff-Recyclaten in Europa auf 8,2 Millionen Tonnen und wird den Prognosen zufolge bis 2030 um 5,6 % pro Jahr zunehmen. Dem stehen 35,6 Millionen Tonnen Standardkunststoffe gegenüber, die im Jahr 2021 in den Abfallstrom gelangten. „Dies bedeutet, dass Europa insgesamt eine Kunststoffrecyclingrate von 23,1 % erreicht hat“, sagt Carroll. Diese Zahl wird höchstwahrscheinlich noch steigen, da die Kunststoffindustrie umfangreiche Investitionen in verschiedene Recyclingtechnologien tätigt.

Manchmal ist es allerdings ein harter Kampf wie Guido Frohnhaus, Geschäftsführer Technik & Engineering bei Arburg, zugibt: „Solange Rezyklate teurer sind als Neuware, stellt sich für jedes mittelständische Unternehmen die Frage, warum es diese auf Kosten der eigenen Wirtschaftlichkeit einsetzen soll. Die Politik muss hier klare gesetzliche Vorgaben machen und die EU muss nicht nur einzelne Kunststoffprodukte verbieten, sondern auch die Kreislaufwirtschaft konsequent unterstützen.“

Glücklicherweise macht die Recyclingtechnologie in Europa grosse Fortschritte. Österreichische Unternehmen wie Erema und Starlinger gehören beispielsweise zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich, während Amut und Bandera zu den italienischen Extrusionsspezialisten gehören, die Systeme für die Behandlung von Folienabfällen entwickeln. Die Spezialisten für PET-Flaschentechnologien Sipa haben in Zusammenarbeit mit Erema das erste vollständig integrierte System für die Rückführung von Post-Consumer-Flakes zu Flaschen für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt entwickelt. Automatische Sortiertechnologien für gemischte PCR machen ebenfalls große Fortschritte, wobei das norwegische Unternehmen Tomra eine wichtige Rolle spielt.

Polymeranbieter für die europäische Kunststoffindustrie werden grün

Die europäischen Polymerhersteller unternehmen grosse Anstrengungen, um die Nachhaltigkeit ihrer Produkte zu verbessern. Richard Roudeix, Senior Vice President – Olefins & Polyolefins Europe, Middle East, Africa and India bei LyondellBasell, einem der grössten Hersteller von Polyolefinen und Compounds, erklärt dazu: „Um bis 2050 klimaneutral zu werden, muss die Branche in relativ kurzer Zeit einen tiefgreifenden Wandel vollziehen, vor allem wenn man bedenkt, dass sich einige Technologien zur vollständigen Dekarbonisierung unserer Prozesse noch in frühen Entwicklungsphasen befinden. Derzeit drücken die hohen Energiekosten die Gewinne der Industrie genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Branche zusätzliche Mittel für Investitionen in die Dekarbonisierung benötigt.“

LyondellBasell entwickelt seine eigene chemische Recyclingtechnologie, MoReTec, in einer Pilotanlage in Ferrara, Italien. Mehrere andere Polymeranbieter in Europa folgen diesem Beispiel. (Foto: LyondellBasell)

Die Polymerlieferanten sind nicht ganz einer Meinung mit den europäischen Politikern, was den Übergang zu einer grünen Wirtschaft angeht, aber die Meinungen nähern sich an. „LyondellBasell ist der Ansicht, dass alternative staatliche Strategien und freiwillige Massnahmen effektiver sind als die alleinige Verfolgung von Umweltzielen durch nationale Steuern“, sagt Roudeix. Er schlägt vor, eine von der Recyclingfähigkeit des Produkts abhängige Gebühr zur Finanzierung von Verbesserungen der Infrastruktur und von Programmen für das Kunststoffrecycling zu verwenden. LyondellBasell hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 jährlich zwei Millionen Tonnen recycelte und erneuerbare Polymere zu produzieren und zu vermarkten. Das Unternehmen hat bereits Kunststoffe auf den Markt gebracht, die aus mechanisch und chemisch recycelten Kunststoffabfällen sowie aus biobasierten Rohstoffen hergestellt werden.

Ähnlich äußerte sich auch SABIC. Das Unternehmen brachte 2019 zertifizierte Kreislauf-Polymere auf den Markt, die durch Upcycling von Altkunststoffen hergestellt werden. „Tatsächlich ist die Nachfrage nach recycelten Kunststoffen jedoch aktuell größer ist als das Angebot“, sagt ein Vertreter und ergänzt: „Die Hersteller müssen einen Weg finden, das Angebot zu erweitern, um einen echten Wandel herbeizuführen.“ Laut SABIC ist eine stärkere regulatorische Unterstützung durch die Regierungen erforderlich, um den Akteuren der Branche bei der Skalierung neuer Techniken wie dem chemischen Recycling zu helfen. „Es ist zum Beispiel wichtig, dass der europäische Rechtsrahmen chemisch recyceltes Harz als gleichwertig mit neuem, aus fossilen Rohstoffen hergestelltem Harz anerkennt, um die Verfügbarkeit zu erhöhen und die Skalierbarkeit zu fördern.“ Und bei der BASF, die wie SABIC eine breite Palette von Kunststoffen für verschiedene Märkte anbietet, sagt ein Vertreter: „Wir gehen davon aus, dass Kunststoffe eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Netto-Null-Emissionsziele der EU spielen werden, indem sie in Schlüsselsektoren wie dem Baugewerbe, der Automobilindustrie oder der Lebensmittelverpackung zu Emissionseinsparungen beitragen. Wir streben weltweit an, bis 2050 Netto Null CO2 Emissionen zu erreichen. Darüber hinaus wollen wir unsere Treibhausgasemissionen bis 2030 weltweit um 25 % gegenüber 2018 senken.“

Quelle und weitere Informationen: www.k-online.de

Robuste Gesundheitssysteme während der Pandemie

Das schweizerische und das deutsche Gesundheitssystem haben sich in der Pandemie bewährt. Je nach Dringlichkeit konnten Behandlungen durchgeführt oder grösstenteils nachgeholt werden.

Die Gesundheitssysteme in der Schweiz und Deutschland erwiesen sich als Pandemie-sicher. Eingeschränkt wurden nicht-dringliche Eingriffe wie z.B. die Implantation von Knie-Prothesen. (Bild: Pixabay.com)

Der Krankenversicherer Helsana und die deutsche Krankenkasse Barmer zeigen an ausgewählten Versorgungsbeispielen mit ihrer jüngsten Analyse für die Jahre 2020 und 2021 auf, dass es während der Corona-Pandemie keine flächendeckende Unterversorgung gegeben hat. Gegenübergestellt wurde in der Untersuchung auch der Pandemieverlauf und die staatliche Intervention: Auch wenn die Pandemie in beiden Ländern ähnlich verlief, unterschieden sich die behördlichen Anordnungen und staatlichen Eingriffe in der Schweiz und in Deutschland erheblich. Eine chronologische Gegenüberstellung zeigt, dass Deutschland deutlich restriktivere Massnahmen ergriffen und diese auch länger beibehalten hat. Dabei zeigten sich aber die Gesundheitssysteme in beiden Ländern als robust.

Erstimplantation von Knie-Endoprothesen nachgeholt

Die Massnahmen der Behörden, nicht-dringliche medizinische Eingriffe einzuschränken, wurden sowohl im deutschen als auch im schweizerischen Gesundheitswesen angeordnet und eingehalten. Während der ersten Welle führte dies in beiden Ländern zu einem markanten Rückgang bei der Implantation von Knie-Endoprothesen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden in beiden Ländern knapp zehn Prozent weniger Knie-Endoprothesen-Operationen durchgeführt. In der Schweiz wurden mehr dieser Eingriffe nachgeholt als in Deutschland.

Brustkrebs-Screening leicht gesunken

Seit dem Jahr 2011 haben verschiedene Kantone Brustkrebs-Screening-Programme eingeführt. In Deutschland werden alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zu einem freiwilligen Mammographie-Screening eingeladen. Während der Pandemie konnten in beiden Ländern Hinweise darauf gefunden werden, dass sich Frauen im empfohlenen Alter zwischen 50 und 69 Jahren etwas zurückhaltender einer Mammographie unterzogen als in den Vorjahren. In der Schweiz zeichnete sich in Kantonen mit Screening-Programm ein Nachholeffekt ab, welcher bereits unmittelbar nach dem Lockdown einsetzte. In den Kantonen ohne Screening-Programm konnte kein Nachholeffekt ausgemacht werden.

Impfungen bei Kindern während der Pandemie leicht zugenommen

Die hitzige Debatte rund um das Thema Impfen während der Corona-Pandemie scheint in beiden Ländern die Impfbereitschaft bei Eltern nicht signifikant beeinflusst zu haben. Bei Kleinkindern konnte bei den empfohlenen Basisimpfungen gegen Masern, Mumps und Röteln sogar ein leichter Anstieg beobachtet werden. Dazu dürfte beigetragen haben, dass bereits vor der Pandemie die behördlichen Empfehlungen ein früheres Impfalter festgelegt hatten.

Quelle: Helsana

Begeistertes Fachpublikum an der ConSense Expo 2022

Über 1000 Konferenzteilnahmen und höchst positives Feedback – so ging die Herbstedition der ConSense EXPO 2022 zu Ende, zu der die QM-Fachwelt vom 20. bis 23. September auf dem virtuellen Messegelände des Aachener Softwareentwicklers zusammentraf. Das Fachpublikum konnte dabei Best-Practice-Beispiele aus der QM-Welt und neue Impulse für den Aufbau von gelebten und akzeptierten Managementsystemen mitnehmen.

Rund 1000 Teilnehmende verzeichnete die virtuelle Herbstmesse von ConSense GmbH. (Bild: ConSense)

An virtuellen Messeständen standen die Expertinnen und Experten der ConSense GmbH dem Fachpublikum für Informationen, Fragen und intensiven Austausch zur Verfügung. Präsentiert wurde die gesamte Produktpalette des Softwareherstellers aus Aachen: Software zum Aufbau eines IMS oder QM-Software, individuelle Module wie Massnahmen-, Audit- oder Validierungsmanagement (GxP), die webbasierte Lösung ConSense PORTAL sowie Hosting-Services. Live-Demos präsentierten den Interessierten praxisnah Lösungen für IMS, Auditmanagement und Massnahmenmanagement. Aktuelle News zum Schulungs- und Qualifikationsmanagement sowie zum eLearning gab es ebenfalls an einem separaten Messestand. Schliesslich konnten die Teilnehmenden ihr QM-Wissen in verschiedenen On-demand Webinaren vertiefen.

Highlight der ConSense EXPO: Das Konferenzprogramm

Die Fachvorträge, regelmässig das Highlight der virtuellen Messe, fanden gemäss den Organisatoren auch diesmal wieder grossen Zulauf: Der Veranstalter ConSense verzeichnete deutlich mehr als 1000 Teilnahmen an den verschiedenen Live-Konferenzen mit renommierten Expertinnen und Experten aus der QM-Welt, die eine ganze Bandbreite von Themen abdeckten. Dr. Markus Reimer, Business- und Qualitätsexperte, ging in seiner gefragten Keynote auf „Die digitale Challenge – Was uns erwartet und warum wir nicht mehr warten können“ ein. Auch der Impulsvortrag von Dr. Benedikt Sommerhoff, DGQ-Experte für Qualität und Innovation, zum Thema „Strategisch hebeln statt operativ verzetteln – wie die QM-Abteilung mehr Wirkung für die Qualität erreicht“ war gemäss den Angaben des Veranstalters ein echter Publikumsmagnet. Viele Interessierte fanden sich zudem zum Vortrag von Dr. Bernhard Müller (Berater und Auditor mit Schwerpunkt Lebensmittelsicherheit) ein, der über das HACCP-Konzept im Managementsystem informierte. Im Interview bot der Qualitätsmanagementbeauftragte Denis Dörrich einen Einblick in die Praxis und beschrieb anschaulich die Einführung eines Integrierten Managementsystems bei der Samariterstiftung Nürtingen.

Austausch, Networking, Gewinnspiel – und höchst zufriedenes Fachpublikum

Auch das Rahmenprogramm kam bei der ConSense EXPO nicht zu kurz: In der virtuellen Coffee Lounge nutzte das Fachpublikum die Gelegenheit zum Austausch zu Top-Branchenthemen am Round Table. Für Entspannung in Pausenzeiten sorgten kleine Online-Pilates-Einheiten. Und wer beim Gewinnspiel alle auf der EXPO versteckten Puzzleteile fand, konnte mit ein bisschen Glück einen tollen Gewinn einstreichen. Das Gesamtkonzept der virtuellen ConSense Softwaremesse scheint erneut überzeugt zu haben. Denn die Teilnehmenden lobten unter anderem die Gesamtumsetzung des virtuellen Events, den informativen Ausbau der Vorträge sowie die direkte und kompetente Beantwortung ihrer Fragen. „Die zahlreichen überaus positiven Rückmeldungen sind erneut eine schöne Bestätigung unserer virtuellen Veranstaltung, die sich ihre Berechtigung im Messekalender erarbeitet hat. Darum können wir allen Interessenten heute schon bestätigen: Die ConSense EXPO geht am 18. April 2023 in eine neue Runde“, verspricht Dr. Iris Bruns aus der Geschäftsführung der ConSense GmbH.

Quelle: ConSense GmbH

Zum Weltnormentag 2022: Normen sind nicht mehr wegzudenken

Normen sind kaum sichtbar, aber überall präsent. Am Weltnormentag 2022 vom 14. Oktober jährt sich die Gründung der International Organization for Standardization ISO zum fünfundsiebzigsten Mal. Die Schweiz ist seit Anfang an Mitglied und hat auch heute eine gewichtige Stimme in dieser Organisation.

Zum Weltnormentag 2022 wird die Wichtigkeit von Normen und Standards in Erinnerung gerufen. (Bild: zVg / SNV)

Urs Fischer, CEO der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV), weiss, dass die Schweiz im Normenprozess in den internationalen Komitees eine gewichtige Stimme hat. Und dies nicht nur in den klassischen Themen wie Skibindungen, Seilbahnen oder Maschinenbau, sondern auch in Bereichen wie Führungsgrundsätzen oder Managementthemen. In vielen Bereichen ist es für Schweizer Expertinnen und Experten möglich, in Normenkomitees mitzuwirken. Die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) ruft in entsprechenden Berufsgruppen aktiv zur Mitarbeit auf. Denn die Idee ist, dass Menschen mit einschlägiger Erfahrung praktizierbare Normen festlegen, überprüfen und später, falls nötig, anpassen. Den Entwicklungs- sowie die Überprüfungsprozesse zu leiten, ist die Aufgabe der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV). Sie ist Drehscheibe und schafft die Verbindung zu den internationalen Komitees.

Normen sind keine Gesetze

Sowohl in Gebäuden und Infrastrukturen als auch in fast jedem Produkt verbergen sich angewendete Normen. Doch wozu? Normen ermöglichen eine effizientere Produktion, Handhabung und Lagerung. Sie führen zu einer besseren Kompatibilität bei technischen Geräten und Anlagen. Zudem schaffen sie bei Konsumentinnen und Konsumenten Vertrauen. Denn angewendete Normen bedeuten auch, dass grundlegende Anforderungen bezüglich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt eingehalten sind. Da Normen alle fünf Jahre überprüft und wenn nötig überarbeitet werden, bleiben sie aktuell. Neue Bereiche oder Themen werden integriert. So beispielsweise Anpassungen aufgrund der Digitalisierung oder der vorausschauende Einbezug des Klimawandels. Trendthemen wie Blockchain oder Megastädte werden aufgenommen. Gesellschaftliche Entwicklungen wie beispielsweise die demografischen Veränderungen oder Themen der Nachhaltigkeit werden in die Normen integriert. Insgesamt sind Normen breit akzeptiert, da sie aus der Praxis heraus entstehen und für die Praxis geschaffen sind. Teils wird aber auch in Gesetzen auf Normen verwiesen. Das bedeutet, dass in diesen Fällen Normen einen rechtsverbindlichen Charakter bekommen. In allen anderen Fällen ist die Einhaltung der Normen freiwillig. Dies, weil sie von privatrechtlichen Organisationen erstellt werden. Da diese aber eng mit staatlichen Organisationen zusammenarbeiten, ist die Normung ein gutes Beispiel für eine gelungene Public-Private Partnership (PPP), die Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privater Wirtschaft.

Was bedeutet SN EN ISO 9001:2015?

9001 ist die Nummer der Norm für Qualitätsmanagement, die Jahreszahl hinter dem Doppelpunkt verweist auf das Jahr der Veröffentlichung der überarbeiteten Version der Norm. Wird sie erneut überarbeitet, wird die Jahreszahl durch das neue Publikationsdatum ersetzt. Jede Norm wird nach diesem Prinzip nummeriert.
ISO steht für International Organization for Standardization. In der internationalen Vereinigung von Normungsorganisationen sind mittlerweile weltweit 165 Länder vertreten. Sitz der Organisation ist in Genf. ISO-Normen werden für den weltweiten Markt entwickelt. Die Schweiz ist Mitglied dieser Organisation und kann via Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) die Normenentwicklung mitbestimmen.

Die Abkürzung EN bedeutet, dass es sich um eine Norm handelt, die für den europäischen Raum entwickelt wurde. Im Falle von EN ISO 9001 bedeutet dies, dass die internationale Norm ins Normenwerk der EU übernommen wurde. Die Abkürzung SN meint, dass eine Norm für den Schweizer Markt entwickelt wurde. SN EN ISO 9001 bedeutet entsprechend, dass die internationale und europäische Norm für Qualitätsmanagement auch ins Schweizerische Normenwerk aufgenommen wurde. Da die Schweiz sowohl in der europäischen als auch in der weltweiten Normung mitarbeitet, werden in der Regel die internationalen oder europäischen Normen übernommen und allfällige sich widersprechende nationale Normen zurückgezogen. Im Vorwort oder im Anhang der internationalen Normen können nationale Spezialfälle erwähnt oder ergänzt werden, hingegen bleibt der eigentliche Normeninhalt überall derselbe.

Die CE-Kennzeichnung

Das für Konsumentinnen und Konsumenten wohl bekannteste Zeichen ist das CE-Kennzeichen. Dieses wurde geschaffen, um mit der EU-Gesetzgebung konforme Produkte auszuzeichnen. Die CE-Kennzeichnung wird häufig als Reisepass für den europäischen Binnenmarkt bezeichnet. Damit bezeugt ein Hersteller, dass er alle besonderen Anforderungen der EU-Gesetzgebung an das von ihm vertriebene Produkt berücksichtigt hat. Da diese, gleich wie die Schweizer Gesetzgebung, auf relevante Normen verweist, bezeugt das CE-Zeichen auch, dass diese eingehalten wurden. In der Schweiz ist die CE-Kennzeichnung keine Pflicht. Da aber die Mehrheit der Produkte auch auf dem EU-Markt vertrieben werden, ist es auch bei uns weit verbreitet.

Jubiläum am Weltnormentag 2022

Am Weltnormentag 2022 wird auch das 75-jährige Jubiläum der Weltnormen-Organisation ISO begangen. (Bild: Pixabay.com)

Vor fünfundsiebzig Jahren beschlossen Delegierte aus 25 Ländern in London eine internationale Organisation für die Normung zu schaffen. Damit war der Anfang für eine weltweite Normung geschaffen. Zweck der jungen Organisation war die Erleichterung der Koordination und Vereinheitlichung der von ihren Mitgliedsorganisationen entwickelten Normen. In der heutigen Welt und der modernen Wirtschaft sind Normen nicht mehr wegzudenken, auch wenn sie für Konsumentinnen und Konsumenten kaum sichtbar sind, wirken sie im Hintergrund, und fast überall.

Quelle und weitere Informationen: Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV)