Smarte Instandhaltung

Smarte Instandhaltung als Schlüssel: Der Einsatz sensorbasierter und selbstlernender digitaler Dienste in der Instandhaltung steigert die Resilienzfähigkeit produzierender Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA erstellt haben.

Eine Kurzstudie zeigt, wie smarte Instandhaltung die Resilienzfähigkeit steigert. (Bild: Fraunhofer IPA)

Die Produktionsunterbrechungen während der Coronakrise, die tagelange Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff »Ever Given«, der Krieg in der Ukraine und der weltweite Chipmangel haben allesamt gezeigt, dass sich die Wirtschaft auf immer neue Störfaktoren vorbereiten muss. Das bedeutet: Sie muss resilient werden. Unternehmen müssen in der Lage sein, nach Ausbruch einer Krise möglichst schnell wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzufinden, oder – noch besser – gestärkt daraus hervorzugehen.

Wie smarte Instandhaltung zur Resilienzfähigkeit beiträgt

Ein wichtiger Bereich, in dem produzierende Unternehmen auf Störungen reagieren müssen, ist die Instandhaltung. Ihre Aufgabe ist es, die Produktionsfähigkeit von Maschinen und Anlagen zu gewährleisten und möglichst schnell wiederherzustellen. Forscher von der Abteilung Nachhaltige Produktion und Qualität am Fraunhofer IPA haben deshalb die aktuelle Situation der Instandhaltung in Bezug auf Resilienz erhoben und in einer Studie herausgearbeitet, wie die smarte Instandhaltung auch künftig zur Resilienzfähigkeit beitragen kann.

 

Grosse Offenheit gegenüber digitalen Diensten

Dazu haben die Wissenschaftler im vergangenen Jahr eine Online-Umfrage durchgeführt. Vertreterinnen und Vertreter von 34 Unternehmen verschiedener Grössen und Branchen haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Aus ihren Antworten geht etwa hervor, dass der Großteil der Befragten die Resilienzfähigkeit als einen wichtigen Faktor betrachtet, damit produzierende Unternehmen auch künftig erfolgreich arbeiten.

97 Prozent der Befragten sehen das Personal als wichtigsten Erfolgsfaktor der Instandhaltung an. Nahezu alle Fachleute, die an der Online-Umfrage teilgenommen haben, können sich vorstellen, zukünftig mit Assistenzsystemen wie etwa »Remote Service« zu arbeiten. Viele sehen ihren Arbeitsplatz nicht in Gefahr, wenn künftig sensorbasierte und selbstlernende Instandhaltungstechnik zum Einsatz kommt. Sie gehen eher davon aus, dass digitale Dienste die Kompetenzen des Personals ergänzen, nicht aber ersetzen.

Die Kurzstudie »Smarte Instandhaltung als Resilienzfaktor« steht kostenlos zum Download zur Verfügung. Quelle: Fraunhofer IPA

QM-Software-Entwickler ConSense kündigt virtuelle Herbst-Expo an

Die ConSense EXPO geht in eine neue Runde: Der deutsche QM-Software-Entwickler kündigt eine weitere Ausgabe seiner digitalen Fachmesse an. Die Herbstveranstaltung findet vom 20. bis 23. September 2022, für die sich alle Interessierten jetzt kostenfrei anmelden können.

Der QM-Software-Entwickler ConSense GmbH aus Aachen lanciert für den Herbst eine weitere virtuelle Fachmesse. (Bild: ConSense GmbH)

Zu den Highlights der ConSense EXPO zählt der QM-Software-Entwickler aus Aachen regelmässig das breit gefächerte Konferenzprogramm. Für die Herbstedition hat die ConSense GmbH wieder viele relevante Themen aus der QM-Welt zusammengestellt, vorgetragen von Experten/-innen namhafter Unternehmen und Institutionen sowie des Veranstalters. In seiner Keynote greift etwa Dr. Markus Reimer, Business- und Qualitätsexperte, das Thema „Die digitale Challenge – Was uns erwartet und warum wir nicht mehr warten können“ auf. Dr. Benedikt Sommerhoff, DGQ-Experte für Qualität und Innovation, verspricht Anregungen für mehr Effizienz im Qualitätsmanagement in seinem Vortrag „Strategisch hebeln statt operativ verzetteln – wie die QM-Abteilung mehr Wirkung für die Qualität erreicht“. Dr. Bernhard Müller, Berater und Auditor mit Schwerpunkt Lebensmittelsicherheit, spricht in seinem Vortrag über die Grundsätze und das Vorgehen beim Aufbau und der Weiterentwicklung eines HACCP-Konzeptes sowie über Gefahrenanalyse und Risikobewertung.

Events und Referate zu verschiedenen Branchenthemen

Darüber hinaus gibt die dreiteilige Vortragsreihe „Einführung eines Managementsystems“ wertvolle praxisnahe Anregungen zu Aufbau, Strukturierung und Inhalten eines QM-Systems oder IMS. Wie sich Zustimmung für die Anwendung gewinnen lässt, zeigt die Veranstaltung „Mehr Akzeptanz für das QM-System durch internes Marketing“. Diese und viele weitere Live-Events zu verschiedenen Branchenthemen stehen für das Publikum bereit. Bestandskundinnen und -kunden der ConSense GmbH erwartet zudem ein Extraprogramm aus zusätzlichen Vortragsthemen, z. B. „ConSense PowerUser: Interaktive Session mit Tipps und Antworten von ConSense Profis“ oder „Vorteile und Nutzen des Systemchecks für Ihr bestehendes ConSense Managementsystem“. Darüber hinaus können sie exklusive Slots für persönliche Beratungsgespräche reservieren.

Modulares Managementsystem, mobile Nutzung, moderne Hosting-Services

An zahlreichen, virtuellen Themenständen informieren Expertinnen und Experten von ConSense gezielt über Einzelheiten der verschiedenen Softwarelösungen. Anhand von Live-Demos können die Besucherinnen und Besucher die Lösungen für IMS, Auditmanagement und Massnahmenmanagement in der Praxis erleben. Zur Vertiefung ihres ConSense Wissens stehen den Messegästen ausserdem verschiedene On-demand-Webinare zur Verfügung.

„Das ist noch längst nicht alles: Darüber hinaus erwartet unsere Messegäste auch ein Networking-Bereich für direkten Austausch, Live-Chats für Rückfragen während der gesamten Messezeit sowie ein Such- und Puzzle-Gewinnspiel mit tollen Preisen. Das regelmässige Feedback zur ConSense EXPO zeigt uns, dass wir mit unserer virtuellen Veranstaltung den Informationsbedarf rund um akzeptierte und lebendige Qualitätsmanagement- und Integrierte Managementsysteme auf verschiedenen Levels sehr gut abdecken“, meint Dr. Iris Bruns aus der Geschäftsführung der ConSense GmbH.

Die Registrierung für den Besuch ist ab sofort unter www.consense-gmbh.de/expo möglich. Das vollständige Konferenzprogramm sowie die Anmeldung zu den einzelnen Veranstaltungen stehen unter www.consense-gmbh.de/expo-konferenzen bereit.

Green IT: Nachhaltige IT als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Betrachtet man die Auswirkungen der Klimakrise wird der Faktor Nachhaltigkeit zum entscheidenden Thema unserer Gesellschaft. Doch nachhaltige Unternehmensführung ist für viele Organisationen Neuland – dabei besteht darin die Chance, junge Talente an sich zu binden, Budget einzusparen und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Neben der Unternehmenskultur steht dabei die IT im Fokus, wie dieser Gastartikel erläutert.

Philippe Picalek von Cloudera meint, dass neben der Unternehmenskultur, die IT beim Thema Nachhaltigkeit im Fokus steht. (Bild: pixabay, geralt)

Während die Digitalisierung von Prozessen in einzelnen Unternehmen Ressourcen einspart, so führt die globale digitale Transformation zu einer weltweiten exponentiellen Ressourcennutzung. Das hat einen einfachen Grund: Durch steigende virtuelle Arbeitsabläufe entstehen immer grössere Mengen an Daten, die in Rechenzentren gespeichert werden – die je nach Grösse und Konstitution mehr oder weniger CO2-Emissionen produzieren. Studien zeigen, dass aktuell bereits 2 Prozent der weltweiten Energie auf den Rechenzentrumsbetrieb entfallen

Umso tragischer ist es dann, wenn Daten abgelegt, jedoch weder analysiert noch für den Unternehmenserfolg genutzt werden. Es entsteht eine „lose – lose“ Situation. Die Wahl des Speicherorts für Daten, die Form der Daten und die richtige Datenplattform sind also ein entscheidender Schritt sowohl für den Unternehmenserfolg als auch für die Erhaltung der Umwelt. Dies verleiht Green IT, also umweltverträgliche Dienstleistungen und Produkte der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie der nachhaltigen Nutzung, eine immense Bedeutung.

Initiativen, Massnahmen und Zertifizierungen

Durch Massnahmen wie der Green-IT-Initiative der deutschen Regierung oder der Europäischen Ökodesign-Richtlinie ist es gelungen, den Stromverbrauch durch IT in Deutschland seit 2017 zumindest relativ konstant zu halten – rund zwei Prozent des Landesstromverbrauchs. Aber Blockchain-Technologie oder Künstliche Intelligenz (KI) treiben den Energiebedarf von Rechenzentren in die Höhe. Laut einer Studie von The Shift Project von 2019 könnten die Emissionen der Digitalwirtschaft in den kommenden fünf Jahren jedoch bereits acht Prozent des gesamten CO2-Ausstosses betragen. 

Um solchen Szenarien entgegenzuwirken, braucht es Unternehmen, die auf ihren CO2-Fussabdruck – insbesondere in den Rechenzentren – achten. Beispielsweise bei der Kühlung von Servern kann viel Energie eingespart werden, denn Beleuchtung und Aussenkühlung lassen sich automatisieren und auch der Standort der Server spielt eine Rolle – möglichst weit auseinander und an einem kühlen Ort. Insgesamt sollte eine Stromverbrauchseffektivität von 1,2 oder weniger angestrebt werden. Zudem lassen sich mittlerweile viele Prozesse und Applikationen in die Cloud verlagern. Tendenziell ist die Energieversorgung für Cloud-Systeme aufgrund der Grössenskalierung geringer. Grundsätzlich können Unternehmen beim Kauf auch auf Energieeffizienz-Zertifizierungen achten. Organisationen wie zum Beispiel TCO Certified oder Energy Star prüfen und zertifizieren Fabriken und Geräte hinsichtlich ihrer Effizienz und nachhaltigen Praktiken. 

Welche Rolle spielt Green IT in Unternehmen?

Laut einer Studie von Capgemini spielt Green IT in den meisten Unternehmen derzeit jedoch nur eine geringe Rolle – nur jedes fünfte Unternehmen mit einer Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigt den Klimabeitrag der IT. Das liegt unter anderem an fehlendem Fachwissen, geben insgesamt 53 Prozent der Befragten an. Und nur 43 Prozent der Führungskräfte kennen den Betrag an CO2-Emissionen, den ihre IT verursacht. Eine umfassende Strategie mit Zeitvorgaben und konkret definierten Zielen haben nur 18 Prozent; nur 6 Prozent setzen eine nachhaltige IT bereits um. Und dies ändert sich auch in den nächsten Jahren nicht: Lediglich 22 Prozent der Unternehmen planen, ihren CO2-Fussabdruck durch eine nachhaltige IT um mehr als ein Viertel zu reduzieren. Und dass, obwohl Schätzungen zufolge Rechenzentren weltweit etwa 3 Prozent des Stroms verbrauchen und für etwa 2 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

Nachhaltige Datennutzung entscheidet über Wettbewerbsfähigkeit und Personalabgang

Dabei haben Unternehmen die Relevanz von nachhaltigen Geschäftsentscheidungen auf Datenbasis durchaus erkannt. Laut einer Studie von Cloudera stellen bereits heute mehr als ein Fünftel (21 Prozent) der Entscheidungsträger in deutschen Unternehmen höhere Investitionen in Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) vor die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen (18 Prozent) oder die Aufrechterhaltung oder Steigerung ihrer Gewinne (19 Prozent). Dies ist jedoch nicht ganz uneigennützig, denn neben der ökologischen Notwendigkeit sind auch die wirtschaftlichen Vorteile nachhaltiger IT nicht von der Hand zu weisen – sowohl hinsichtlich des Geschäftsergebnisses als auch durch gesellschaftliche Reputation, Markenimage und Kundenbindung. 

Die Cloudera-Studie zeigt dies im Detail: Auf die Frage, welche Auswirkungen es hätte, wenn ihr Unternehmen nicht anfangen würde, Daten zu nutzen, um nachhaltigere Geschäftsentscheidungen in den nächsten 3 Jahren zu treffen, antworteten fast die Hälfte der Entscheidungsträger in Unternehmen (47 Prozent), dass sie einen Rückgang des Wachstums erwarten würden. Weitere Folgen sind der zunehmende Druck auf den Vorstand und der Geschäftsverlust. Am interessantesten ist aber, dass 27 Prozent der Entscheidungsträger glauben, dass Mitarbeiter das Unternehmen verlassen – in Zeiten von Fachkräftemangel ein entscheidendes Kriterium.

Zum Autor:
Philippe Picalek, Regional Vice President Schweiz bei Cloudera, einem Cloud-Dienstleister. Die Cloudera Enterprise Data Cloud verarbeitet alle Daten, unabhängig vom Ablageort – vom Edge bis hin zu KI-Anwendungen. 

Innovative Produkte durch Kooperation auf Augenhöhe

Die Digitale Transformation bringt neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle hervor. Ein neues Whitepaper des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA beschreibt eine neuartige Form einer gleichrangigen Kooperation mehrerer Unternehmen, die auf ein spezifisches visionäres Wertangebot ausgerichtet ist: das Struktur-Business-Ecosystem.

Struktur-Business-Ecosystem: Gemeinsam zu einem kundenzentrierten, branchenübergreifenden Wertangebot. (Bild: Fraunhofer IPA)

Die Digitalisierung verändert die Wirtschaft grundlegend. Weil sie Produkte und Dienstleistungen vernetzt, entstehen neue Geschäfts- und Organisationsmodelle. Aber sie
verändert auch das Nutzerverhalten und das Nutzenverständnis (empfundener Mehrwert) der Kunden. Die Kunden wünschen neue, meist umfassendere Lösungen. Unternehmen müssen auf den raschen Wandel reagieren, um nicht im Abseits zu landen. Sie sind gezwungen, auch Leistungen ausserhalb ihres Kerngeschäfts anzubieten. Oft müssen branchenfremde Leistungen in ein wettbewerbsfähiges, kundenorientiertes Systemangebot einbezogen werden.

Konkurrenz von Quereinsteigern

Auch der Maschinenbau bekommt den Umgestaltungsprozess der Digitalen Transformation zu spüren. Nicht nur dass die herkömmlichen Wertschöpfungsketten an
Bedeutung verlieren, den Unternehmen erwächst auch Konkurrenz von unerwarteter Seite, von Quereinsteigern. Ein Ausweg ist die Kooperation mehrerer Unternehmen, die unterschiedliche Schwerpunkte haben oder sogar unterschiedliche Branchen abdecken. Gemeinsam sind sie in der Lage, ganz neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Um ein Systemangebot für individuelle Zelltherapien anzubieten, könnte sich ein Unternehmen, das Maschinen für die Pharmabranche herstellt, mit verschiedenen Partnern zusammentun: zum Beispiel mit Spezialisten für Zelldiagnostik, mit Experten für Regulatorik im medizinischen Bereich oder mit Herstellern von Pharmazeutika und mit Fachleuten für Analytik-Lösungen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren. Dadurch entsteht aus den unterschiedlichen Kompetenzen ein innovatives Produkt.

Kooperation bedingt neue Unternehmenskultur

Das Whitepaper fasst die Ergebnisse einer Studie zum Thema Business Ecosystems mit 16 Maschinenbauern und die Erkenntnisse der Dissertation von Richard E. Geitner
zur Gestaltung von Struktur-BES zusammen. Es wird aufgezeigt, warum die Bildung eines Struktur-BES, insbesondere im Zusammenhang mit einer konsequenten Kundenorientierung von Unternehmen, eine strategische Option eines hochflexiblen Wertschöpfungssystems für innovative branchenübergreifende Wert- und Systemangebote ist. Es werden die Chancen und die spezifischen Merkmale dieser Kooperationsform thematisiert.

Es skizziert auch das grundsätzliche Vorgehen zur Gestaltung einer entsprechenden Kooperation. Allerdings setzt die Struktur-BES eine neue Unternehmenskultur voraus.
Bisher sind Kooperationen meist vertikal strukturiert: Ein Unternehmen gibt die Richtung vor, die anderen arbeiten zu. Die neue Art der Zusammenarbeit basiert auf Gleichberechtigung. Jeder Teilnehmer steuert einen substanziellen Beitrag zum gemeinsamen Produkt bei – und alle Teilnehmer profitieren davon.

Trotz Risiken: Vorteile überwiegen

Natürlich birgt die Zusammenarbeit auf Augenhöhe auch Risiken. Unternehmer müssen ihr Misstrauen anderen Unternehmen gegenüber überwinden. Sie dürfen keine Angst davor haben, dass ihr Know-how in falsche Hände gerät oder sie von vermeintlichen Partnern übervorteilt werden. Insgesamt überwiegen aber die Vorteile. Nicht nur, dass man innovative Produkte anbieten und sehr flexibel auf veränderte Kundenwünsche eingehen kann. Auch die Investitionen halbieren sich – oder fallen sogar ganz weg, wenn der Partner bereits über das nötige Know-how verfügt. Diese Vorzüge sehen auch die Maschinenbauunternehmen, die sich an der Studie beteiligt haben. Mehr als 90 Prozent von ihnen halten gemeinsame Angebote für »zunehmend relevant«.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

Graubündner Kantonalbank in Sachen Nachhaltigkeit mit «AA» bewertet

Die internationale Ratingagentur MSCI hat das ESG Rating der Graubündner Kantonalbank von «BBB» auf «AA» erhöht. Damit gehört die GKB gemäss MSCI zu den Leader-Banken, die über ein Rating «AA» oder «AAA» verfügen. Zudem ist die GKB neu Partnerin der Klimastiftung Schweiz und engagiert sich in deren Beirat.

Das Engagement der GKB wird von der Ratingagentur MSCI neu mit „AA“ bewertet. (Bild: GKB)

Mit der «AA» Bewertung erhält die Graubündner Kantonalbank GKB das zweithöchste Nachhaltigkeitsrating von MSCI. Die Nachhaltigkeits-Ratings von Agenturen wie MSCI zielen darauf ab, den Umgang eines Unternehmens mit finanziell relevanten ESG-Risiken und -Chancen zu messen. In das Rating fliessen sozial-gesellschaftliche Kriterien (Social), solche der guten Unternehmensführung (Governance) und Aspekte von Umweltauswirkungen (Environmental) mit ein.

Nachhaltigkeit: Engagement und Transparenz

Die Nachhaltigkeit sei fest verankert in der Strategie der GKB, teilt die Bank mit. «Umso mehr freut es mich, dass unser Engagement und unsere Leistungen neu mit einem AA-Rating bewertet werden», sagt ihr CEO Daniel Fust. «Wir engagieren uns seit Jahren für eine nachhaltige Entwicklung im Kanton wie auch im Anlage- und Finanzierungsgeschäft. Mit unserem neuen GRI-Nachhaltigkeitsreport kommunizieren wir unsere Aktivitäten transparent und nachvollziehbar.» Die Ratingagentur MSCI bestätigt denn auch, dass die Graubündner Kantonalbank in den Bereichen Geldwäscherei, Korruption wie auch im Bereich des Datenschutzes die höchsten Anforderungen erfülle. Ebenso hebt MSCI die Aktivitäten der GKB in Sachen Talentförderung und die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor, wie es in der Pressemitteilung der Graubündner Kantonalbank heisst.

Graubündner Kantonalbank engagiert sich in der Klimastiftung Schweiz

Die Graubündner Kantonalbank unterstützt neu die Klimastiftung Schweiz. «Für einen effektiven Klimaschutz müssen wir unsere Ressourcen bündeln und uns über die Kantonsgrenzen hinaus für Innovation stark machen. Genau das erreichen wir als Partnerin der Klimastiftung Schweiz», sagt Daniel Fust. Die Fördergelder der Stiftung fliessen in die Entwicklung innovativer Technologien zum Schutz des Klimas, unter anderem im Gebäudebereich und in der Landwirtschaft, oder in Projekte im Bereich der Kreislaufwirtschaft.

Die Graubündner Kantonalbank und 27 weitere Firmen aus dem Dienstleistungssektor tragen die Investitionen der Klimastiftung Schweiz. «Mit ihrem Beitritt zur Klimastiftung Schweiz setzt die Graubündner Kantonalbank ein klares Zeichen, dass Klimaschutz nicht an der Kantonsgrenze endet. Der Klimawandel ist eine immense Herausforderung, die wir nur mit vereinten Kräften und zukunftsweisenden Lösungen und Technologien meistern können», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. Seit ihrer Gründung 2009 hat die Stiftung rund 2100 KMU in der Schweiz und Liechtenstein mit über 33 Millionen Franken unterstützt.

Quelle: GKB

SAQ-Personenzertifikat für PR-Schaffende

PR Suisse, der Fachverband für PR- und Kommunikationsprofis, führt in Zusammenarbeit mit der Swiss Association for Quality (SAQ) eine Personenzertifizierung für Fachleute in den Bereichen PR und Kommunikation ein.

Für PR- und Kommunikationsprofis gibt es ein SAQ-Personenzertifikat. (Bild: PR Suisse)

Der Schweizerische Public Relations Verband (PR Suisse) ist seit 1953 der nationale Berufsverband der Kommunikations- und PR-Schaffenden. Als Branchenverband der Kommunikationsfachleute in Unternehmen, Agenturen, Organisationen und Verwaltung hat PR Suisse heute rund 1500 Mitglieder. Der Verband setzt sich für das Ansehen des Berufsstandes ein und unterstützt den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen seinen Mitgliedern. PR Suisse garantiert eine qualitativ einwandfreie Aus- und Weiterbildung und stellt das Prüfungswesen sicher. Dazu gehört auch das Ausstellen des Personenzertifikats «Certified PR and Communication Expert SAQ» für den Nachweis einer professionellen Tätigkeit im Bereich PR und Kommunikation.

SAQ-Personenzertifikat

Die Zertifizierung «Certified PR and Communication Expert SAQ» richtet sich an Personen, die zum Zeitpunkt des Zertifizierungsantrages hauptberuflich im Bereich Public Relations/Kommunikation tätig sind. Es basiert auf den Lernthemen und Kompetenzanforderungen der Höheren Fachprüfung «Kommunikationsleiter/-in mit eidg. Diplom».

Das Personenzertifikat soll einen Expertenstatus verschaffen und damit zur Arbeitsmarktfähigkeit beitragen. Es soll auch als Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlage für Arbeitgeber und Kunden dienen. Die Zertifizierung orientiert sich am internationalen Standard für Personenzertifizierungen SN EN ISO/IEC 17024 und wird unter Aufsicht der neutralen und unabhängigen Zertifizierungsorganisation Swiss Association for Quality (SAQ) durchgeführt.

Verbindung anerkannter Diplome

Das Zertifikat verbindet anerkannte Diplome im Bereich PR und Kommunikation mit der beruflichen Erfahrung, um so einen Qualitätsstandard für die gesamte Branche zu schaffen. Es mache theoretisches Wissen und praktische Fertigkeiten sichtbar, transparent und international vergleichbar, teilt PR Suisse mit. Mit der Rezertifizierung werde sichergestellt, dass sich die Zertifikatsinhaber/-innen laufend weiterbilden und ihr Wissen à jour halten. Die Erst-Zertifizierung kostet 290 Franken.

Quelle: Werbewoche. Weitere Informationen: PR Suisse

Quantenkryptografie: Hackerangriff sinnlos

Forscher der Ludwig-Maximilian-Universität München und der University of Singapore haben eine erweiterte Form der Quantenkryptografie zum ersten Mal experimentell realisiert. Dies ermöglicht dereinst Quantennetzwerke, in denen zwischen weit entfernten Orten eine absolut sichere Kommunikation möglich sein soll

Unterschiedliche Quantenzustände von Atomen im Dienste der Sicherheit: Quantenkryptografie macht Hackerangriffe unmöglich. (Bild: Unsplash.com)

Im Internet wimmelt es nur so von hochsensiblen Informationen. Ausgeklügelte Verschlüsselungstechniken sorgen in der Regel dafür, dass solche Inhalte nicht abgefangen und gelesen werden können. Doch vor allem leistungsstarke Quantencomputer könnten in Zukunft die Schlüssel teils in Sekundenschnelle knacken.

Methode aus den 1990er-Jahren

Der quantenmechanische Schlüsselaustausch – im Fachjargon „Quantum Key Distribution (QKD) genannt – ist abhörsicher gegen Angriffe auf die Verbindungsleitungen. QKD ist also immun auch gegen Quantencomputer, nicht aber gegen Attacken oder Manipulationen der Geräte selbst. Die Geräte könnten einen Schlüssel ausgeben, den der Hersteller schon zuvor abgespeichert und womöglich an einen Hacker weitergeben hatte. Die so genannte „Device independent QKD“, kurz DIQKD, überprüft nun auch die Sicherheit der Geräte. Theoretisch ist diese Methode seit den 1990er Jahren bekannt, nun hat sie eine internationale Forschergruppe um LMU-Physiker Harald Weinfurter (https://xqp.physik.uni-muenchen.de/people/professor/weinfurter/index.html) und Charles Lim von der National University of Singapore (NUS) zum ersten Mal experimentell realisiert.

Quantenzustände von Atomen messen

Im vorliegenden Experiment nutzten die Physiker zum Schlüsselaustausch zwei miteinander verschränkte Rubidiumatome, die sich in zwei 400 Meter voneinander entfernten Laboren auf dem LMU-Campus befinden. Die beiden Standorte sind über ein 700 Meter langes Glasfaserkabel verbunden, das unter dem Platz vor dem Hauptgebäude der Universität verläuft. Zum Austausch eines Schlüssels, messen die beiden Parteien die Quantenzustände ihrer Atome. Das geschieht jeweils zufällig in zwei, beziehungsweise vier Richtungen. Stimmen die Richtungen überein, sind die Messergebnisse aufgrund der Verschränkung identisch und können zur Erzeugung eines geheimen Schlüssels verwendet werden.

Abhörsichere Verbindungen dank Quantenkryptografie

Mit den anderen Messergebnissen lässt sich eine sogenannte Bellsche Ungleichung auswerten. John Bell entwickelte diese Ungleichung um zu testen, ob die Natur mit verborgenen Variablen beschrieben werden kann. Bei der DIQKD wird dieser Test nun verwendet, um sicherzustellen, dass es „keine Manipulationen an den Geräte gibt, also nicht schon vorab verborgene Messresultate in den Geräten gespeichert wurden“, so Weinfurter. Das NUS Protokoll verwendet nun zwei Messeinstellungen. „Dadurch wird es viel schwieriger, Informationen abzuhören. So kann mehr Rauschen toleriert und geheimer Schlüssel auch bei höherem Rauschen erzeugt werden“, sagt Charles Lim.

„Mit unserer Methode können wir nun auch mit nicht charakterisierten und potenziell nicht vertrauenswürdigen Geräten geheime Schlüssel sicher erzeugen“, erklärt Weinfurter. „Unsere Arbeit legt das Fundament für zukünftige Quantennetzwerken, in denen zwischen weit entfernten Orten eine absolut sichere Kommunikation möglich ist“, sagt Charles Lim.

Inter- und multinationale Teams entwickeln

Im Zuge der Globalisierung werden die Arbeitsteams internationaler. Zudem werden die Zusammenarbeit und Kommunikation zunehmend digitalisiert. Das hat Folgen für die Teamentwicklung.

Multinationale Teams zu führen ist anspruchsvoll. Dennoch performen kulturell gemischte Teams besser als man denkt. (Bild: Unsplash.com)

Noch vor wenigen Jahren sprach man primär von einem inter- oder multikulturellen Team, wenn in einer Abteilung eines Unternehmens Menschen aus verschiedenen Kulturen arbeiteten. Heute hingegen wohnen und arbeiten die Teammitglieder oft über die ganze Welt verteilt. Zudem sind an die Stelle fester (Arbeits-)Teams häufig lose Kooperationen und Projektgruppen auf Zeit getreten. Dadurch haben sich laut Aussagen der Cross-Cultural-Trainerin Ulrike Fröhlich aus Weil am Rhein auch die Anforderungen im Bereich Teamentwicklung verändert. Waren früher primär Entwicklungsmassnahmen für feste Teams an einem Standort gefragt, arbeiten die Teilnehmer heute oft in verschiedenen Ländern. Statt eines Cross-Cultural-Trainings, das ihre deutschsprachigen Mitarbeiter fit für das Business mit Japan machen soll, planen die Unternehmen also zum Beispiel ein (Online-)Training, „an dem ausser Deutschen, Schweizern und Österreichern auch Japaner, Koreaner und Amerikaner teilnehmen“, berichtet die Inhaberin des Beratungsunternehmens Understanding Japan. Immer häufiger nähmen zudem „Kooperationspartner wie Kunden, Lieferanten oder externe Dienstleister“ an den Trainings teil.

Multinationale Teams: Für viele ungewohnte Arbeit

Die länderübergreifende, weitgehend digitale Zusammenarbeit verursacht auch Probleme. Manche Teammitglieder fühlen sich von dieser Art der Kooperation, bei der man sich, wenn überhaupt, nur selten persönlich trifft, überfordert, berichtet Sabine Machwürth, Mitinhaberin des Beratungsunternehmens Machwürth Team International (MTI), Visselhövede (hier ein älterer Artikel aus diesem Unternehmen). Zu Recht, „denn wenn Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, die zudem in verschiedenen Ländern leben, zusammenarbeiten, steigt der Koordinierungsbedarf. Außerdem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen.“

Dadurch entsteht zuweilen der Eindruck, multi-kulturelle Teams seien per se ineffizienter. Der kanadischen Organisationspsychologin Nancy J. Adler zufolge ist dies nicht der Fall. Ihre Studien ergaben: Kulturell gemischte Teams haben das Potenzial, besser zu performen als solche, bei denen alle Teilnehmer denselben kulturellen Background haben; außerdem resultieren aus den unterschiedlichen Sichtweisen und Herangehensweisen oft bessere Lösungen.

Potenzial der Teams oft nicht ausgeschöpft

Dieses Potenzial wird aber häufig nicht abgerufen. Damit dies geschieht, ist zunächst einmal Geduld erforderlich, erklärt Sabine Machwürth, denn: „Es dauert einige Zeit bis ein neu formiertes Team gut kooperiert.“ Auf eine erste Phase der Euphorie folgt meist eine Phase der Ernüchterung – die sogenannte Storming-Phase. Inter- und multinationalen Teams fällt es ohne externe Hilfe oft schwer aus ihr herauszukommen und in die dritte Teamentwicklungsphase, das sogenannte Norming, zu gelangen.

Die Reibereien in der Storming-Phase resultieren aus unterschiedlichen Vorstellungen wie gearbeitet werden sollte. So werden zum Beispiel Fragen wie

  • „In welcher Reihenfolge sollten Aufgaben erledigt werden?“,
  • „Wer informiert wann wen?“,
  • „Wie werden Entscheidungen getroffen und kommuniziert?“ und
  • „Wie gehen wir mit Fehlern oder Problemen um?“

in den verschiedenen Kulturen sehr unterschiedlich beantwortet. Besteht diesbezüglich in einem Team Unklarheit, sind die Verunsicherung und wechselseitige Enttäuschung oft groß. Dies gilt Ulrike Fröhlich zufolge insbesondere für Teams, „in denen Personen aus eher konfliktscheuen Kulturen wie zum Beispiel Japan mit eher Konfliktfreudigen wie Deutschland kooperieren sollen“.

Teamspirit und die Performance steigern

Nachfolgend einige Tipps von Ulrike Fröhlich und Sabine Machwürth, was Teamleader und -mitglieder beachten und tun sollten, damit inter- oder multinationale Teams letztlich in Performing-Phase gelangen, in der sie Top-Leistungen erbringen.

  1. Seien Sie neugierig und lernen Sie sich persönlich kennen. Sprechen Sie mit Ihren Kooperationspartnern auch über private Themen. Gemeinsamkeiten zu finden, hilft beim Vertrauensaufbau und Vertrauen ist die Basis für eine gute Kooperation.
  2. Sprechen Sie über die Unterschiede in der Arbeitsweise. Es ist wichtig, die Art zu arbeiten des Gegenübers zu erkunden und schätzen zu lernen. Führen Sie als Teamleader zum Beispiel Kurzworkshops zum Thema „Andere Arbeitsweisen kennen und schätzen lernen“ durch.
  3. Beachten Sie: Es gibt nicht die eine, richtige Arbeitsweise. Personen, die international erfolgreich arbeiten, akzeptieren meist nicht nur, dass man Aufgaben unterschiedlich lösen kann, sie integrieren auch Elemente davon in ihren Arbeitsstil. Dadurch werden sie kooperationsfähiger und verhaltensflexibler.
  4. Seien Sie offen für neue Herangehensweisen und Problemlösungen. Begreifen Sie die Begegnung mit dem für Sie Neuen als Chance, ausgetretene Pfade zu verlassen.
  5. Erkunden Sie, wie Sie in der Gruppe gut kommunizieren können. Insbesondere die Kommunikation ist in den Kulturen teils sehr verschieden. Deutsche sind beispielsweise dafür bekannt, heikle Themen oft direkt anzusprechen, während sich zum Beispiel Ost-Asiaten ihnen eher über Umwege nähern. Deshalb sollten alle im Team wissen, was es in der jeweils anderen Kultur zum Beispiel beim Delegieren von Aufgaben, beim Feedback geben, beim Einordnen von Informationen zu beachten gilt.

Autorin: Die freiberufliche Journalistin Ronja Siemens, Freiburg i. Br., ist auf Berufs- und Karrierethemen spezialisiert.

Neues Standardwerk zur Umsetzung nachhaltiger Transformationsprozesse

Nach dem Erfolg des Branchen-Standardwerks «Das Einkaufsschachbrett» fokussiert sich die globale Unternehmensberatung Kearney mit «Das Nachhaltigkeitsschachbrett – Zug um Zug zu einer neuen Führungskultur» auf den holistischen Aufbau und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie.

mit «Das Nachhaltigkeitsschachbrett – Zug um Zug zu einer neuen Führungskultur» präsentiert die Unternehmensberatung Kearney ein neues Standardwerk zur Umsetzung nachhaltiger Transformationsprozesse. (Bild: Kearney)

Was früher «Nice to have» war, ist heute unverzichtbarer Bestandteil unternehmerischen Handelns: eine nachhaltige, zirkuläre und verantwortungsbewusste Unternehmensstrategie. Aktuelle Klimaschutzstrategien wie der europäische Green Deal, die gesellschaftliche Debatte über die Erderwärmung und die veränderte Marktnachfrage infolge eines wachsenden Verbraucherbewusstseins haben diesen Trend nochmals befeuert und sorgen in den Führungsetagen für Handlungsdruck. Das Problem: Viele Unternehmen tun sich schwer mit der Entscheidung, auf welchem Niveau und in welchem Ausmass sie sich engagieren sollen.

Universeller Ansatz für Unternehmen jeder Grösse

Mit dem neuen Buch «Das Nachhaltigkeitsschachbrett – Zug um Zug zu einer neuen Führungskultur» (Süddeutscher Verlag) der Autoren Dr. Martin Eisenhut, DDr. Michael F. Strohmer, Angela Hultberg, Dr. Marc Lakner und Dr. Sebastian O. Schömann hat die globale Unternehmensberatung Kearney ein nach eigenen Angaben neues Standardwerk geschaffen, mit dem sich diese Lücke schliessen lässt.. «In Zukunft wird Nachhaltigkeit für Unternehmen genauso wichtig sein wie die finanzielle Performance», so einer der Autoren, Dr. Martin Eisenhut, Partner und Managing Director Deutschland, Österreich und Schweiz.

Das Nachhaltigkeitsschachbrett ist ein universeller, praktischer Ansatz, der intuitiv und einfach anzuwenden ist und Unternehmen unabhängig von Grösse und Branche durch den Transformationsprozess begleitet. Einsteigern gibt es Orientierung, was erreichbar ist und wo sie beginnen sollten. Fortgeschrittene finden Anregungen, wie sie ihre Anstrengungen vertiefen und erweitern können, und Pioniere können mit seiner Hilfe den nächsten grossen Schritt vollziehen und unbekanntes Terrain erobern.

4 Strategien, 16 Ansätze und 64 Hebel für mehr Nachhaltigkeit

Das Modell des Schachbretts basiert auf zwei Dimensionen: Es kombiniert den Grad der Nachhaltigkeitsambition mit der organisatorischen Reifestufe des Unternehmens. Unterteilt wird das Feld in vier Strategien: «Sicherstellung der Nachhaltigkeits-Compliance», «Nutzung von Nachhaltigkeitsdaten», «Wertschöpfung durch Nachhaltigkeit» und «Innovationsführerschaft bei Nachhaltigkeit». Diese vier Strategien lassen sich in 16 Ansätze und – angelehnt an die Felder eines Schachbretts – in 64 Hebel unterteilen, die Unternehmen dabei helfen, sich selbst zu verorten. So können Unternehmen ganz praktisch ihre Organisation, Technologie und Unternehmenskultur fit für die Zukunft machen.

«Schachspieler müssen in der Lage sein, vorauszuplanen, strategische Optionen abzuschätzen und trotz Hindernissen und gegnerischen Attacken ihr Ziel unbeirrt zu verfolgen», so Eisenhut. Sie müssen genau wissen, welche Instrumente ihnen zur Verfügung stehen und wie sie sie bestmöglich einsetzen. «Das Nachhaltigkeitsschachbrett hilft Unternehmen, ihre Fähigkeiten und Ziele mit den Erfordernissen von Markt, Investoren, Talenten und Regulierungsbehörden in Einklang zu bringen und daraus Mehrwert zu schaffen.»

Das Buch ist hier erhältlich: www.de.kearney.com/nachhaltigkeitsschachbrett

Cyber-Fachkräftemangel bedroht Sicherheit von Unternehmen

Eine Umfrage von Tata Consultancy Services zeigt: Um mit Cyberkriminellen Schritt zu halten, brauchen Unternehmen nicht mehr Budget, sondern Mitarbeitende mit einschlägiger IT-Sicherheitsexpertise, also Cyber-Fachkräfte.

Die Digitalisierung lässt Anforderungen an die IT-Sicherheit steigen – doch es herrscht Cyber-Fachkräftemangel. (Bild: Unsplash.com)

Mit der zunehmenden Digitalisierung steigt bekanntlich auch die Bedrohung durch Cyberangriffe. Daher sind IT-Sicherheitsexperten besonders gefragt: Der Risk & Cybersecurity Studie 2022 des IT-Beratungsunternehmens Tata Consultancy Services (TCS) zufolge sehen Unternehmen die grösste Herausforderung im Bereich Cybersicherheit nicht etwa im Budget, sondern im Cyber-Fachkräftemangel. Laut Studie plant die Hälfte (49 Prozent) der Unternehmen aus der EU und Grossbritannien, künftig Fachkräfte mit Cybersecurity-Skills einzustellen. In Nordamerika beabsichtigen sogar zwei Drittel (65 Prozent), sich in Zukunft auf die Talentsuche zu begeben.

Für die Studie wurden 607 Unternehmen aus Europa und Nordamerika mit einem Jahresumsatz von mindestens $ 1 Mrd. befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Cybersecurity verantwortlich sind. Dazu zählen Chief Risk Officers (CROs) und Chief Information Security Officers (CISOs) aus dem Finanzsektor, der Versorgungs-, Medien- und Informationsdienstleistungsbranche sowie dem Maschinen- und Anlagenbau. 

Cyber-Fachkräftemangel unter den Top-Hürden für die IT-Sicherheit von Unternehmen

Chief Risk Officers (CROs) und Chief Information Security Officers (CISOs) berichten in der Umfrage, dass es ihnen bereits im vergangenen Jahr schwerfiel, Talente mit Kenntnissen in den Bereichen Cyberrisiken und -sicherheit für sich zu gewinnen (44 Prozent) und zu halten (42 Prozent).

So wollen Grossunternehmen in Europa und Nordamerika neue Cyber-Fachkräfte einstellen. (Grafik: TCS)

Als zweitgrösste Hürde nennen die CROs und CISOs die Anforderungen an das Arbeitsumfeld wie beispielsweise das Home-Office und die damit verbundenen Risiken. So mussten zum Beispiel den Mitarbeitenden aufgrund der Pandemie und dem daraus folgenden Wechsel ins Home-Office kurzfristig zahlreiche Fernzugriffe auf die Systeme und Datenbanken ihres Arbeitgebers ermöglicht werden. Das eröffnet für Cyberkriminelle neue Angriffspunkte. Die diversen Sicherheitsrisiken zu bewerten sowie ihre Kosten zu quantifizieren, stellt für die Befragten die drittgrösste Herausforderung dar.

Cybersicherheit ist keine Budget-Frage

Erst an zehnter Stelle im Ranking folgen etwaige Budgeteinschränkungen. Dass Letztere immer weniger Unternehmen betreffen, zeigt die grosse Investitionsbereitschaft: So gaben 52 Prozent der europäischen sowie 62 Prozent der nordamerikanischen Firmen an, ihre Budgets für IT-Sicherheit seit dem vergangenen Jahr erhöht zu haben.
„Mit den fortschrittlichsten Taktiken der Cyberkriminellen Schritt zu halten, ist weniger eine Frage der finanziellen Mittel. Die Herausforderung liegt vielmehr darin, die richtigen Fachkräfte mit dem benötigten Know-how zu finden und zu halten“, sagt Santha Subramoni, Global Head of Cybersecurity Services bei Tata Consultancy Services.

So sorgen Unternehmen für einen Recruiting-Vorsprung

Mit einer Massnahme allein lässt sich der Cyber-Fachkräftemangel zwar nicht lösen. „Unternehmen können jedoch zur Schliessung der Fachkräftelücke beitragen, indem sie externe Dienstleister für schwer zu besetzende Aufgaben wie die 24/7-Netzwerküberwachung einsetzen und gleichzeitig intern Talente fördern“, so die TCS-Sicherheitsexpertin. Zudem zeigt die Studie: Je häufiger sich der Vorstand mit dem Thema Cybersecurity befasst, desto erfolgreicher ist die Firma bei der Suche und Bindung von entsprechenden Experten.

Ein weiteres Ergebnis: Die Studie identifiziert einen Zusammenhang zwischen der Bindung der Mitarbeitenden und der Weise, wie ein Unternehmen seine Informationen speichert. Firmen, die auf Cloud-Lösungen setzen, haben bei der Rekrutierung von Cyber-Talenten einen leichten Vorteil gegenüber Unternehmen, die On-Premise-Lösungen oder traditionelle Datenzentren der Cloud vorziehen. Tatsächlich verschaffen Cloud-Plattformen den Unternehmen einen Fünf-Punkte-Vorteil bei der Rekrutierung und Bindung von Cyber-Experten. „Angesichts der zunehmenden Komplexität der Cybersicherheit wird auch die Talentlücke immer grösser“, ergänzt Rainer Zahradnik, Country Manager TCS Schweiz. „Dauerhafte Aufmerksamkeit der Führungskräfte, finanzielle Förderung und Prozessveränderungen im Unternehmen werden entscheidend sein, um Top-Talente zu rekrutieren und zu binden.“

Quelle und weitere Informationen: www.tcs.com/risk-cybersecurity

CWT unterzeichnet ECPAT-Verhaltenskodex für den Schutz von Kindern

Im Vorfeld des Welttages gegen Menschenhandel hat CWT, eine B2B-Reisemanagement-Plattform, den Verhaltenskodex zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Reise- und Tourismusbereich (genannt "The Code") unterzeichnet.

Lauren Aste von CWT unterzeichnet den ECPAT-Verhaltenskodex. (Bild: CWT)

Der vom Geschäftsreise-Dienstleister CWT (Carlson Wagonlit Travel) unterzeichnete ECPAT-Verhaltenskodex (genannt „The Code“) ist eine Partnerschaftsinitiative zwischen der Reise- und Tourismusbranche und ECPAT, einer globalen gemeinnützigen Organisation, die sich für den Schutz von Kindern vor Menschenhandel, sexueller Ausbeutung und Online-Missbrauch einsetzt. Durch die Mitgliedschaft im Kodex erhalten Reise- und Tourismusunternehmen Zugang zu Instrumenten und Ressourcen, die sie in ihrer täglichen Arbeit einsetzen können.

Touristiker gegen Menschenhandel

CWT ist gemäss eigener Darstellung ein aktiver und langjähriger Unterstützer im Kampf gegen den Menschenhandel und engagiert sich für die Bemühungen von The Code, das Bewusstsein nach außen zu schärfen, die Mitarbeiter intern einzubinden, effektivere Richtlinien zu entwickeln, zu recherchieren und Instrumente gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern zu entwickeln. „Jedes Kind auf der Welt hat das Recht, frei von der Angst vor Ausbeutung aufzuwachsen und ein würdiges und sicheres Leben zu führen. Es ist von größter Wichtigkeit, dass wir alle wachsam bleiben, und ich hoffe, dass Unternehmen wie unseres dazu beitragen können, dass dies Realität wird“, sagt Lauren Aste, Executive Vice President & Chief Legal Officer von CWT. „Die Unterzeichnung des Kodex von ECPAT zeigt das kontinuierliche Engagement und die Führungsrolle von CWT für die Sicherheit von Kindern überall auf der Welt.“

ECPAT-Verhaltenskodex mit sechs Kriterien

Die Organisation ECPAT zeigt sich begeistert, dass CWT ein treuer Botschafter und Partner des Kodex bleibe und dessen Kinderschutzprogramme auf sinnvolle Weise unterstütze. „Wir danken CWT für seine kontinuierliche Führungsrolle in der Bewegung gegen den Menschenhandel“, sagte Yvonne Chen, Direktorin für Engagement im Privatsektor bei ECPAT-USA.

Mit der Unterzeichnung des Kodex hat sich CWT verpflichtet, die sechs Kriterien des Kodex einzuhalten. Dazu gehören die Einführung von Richtlinien und Verfahren, die Schulung von Mitarbeitern, die Umsetzung von Vertragsklauseln, die Bereitstellung von Informationen für Reisende und die Zusammenarbeit mit Interessengruppen im Bereich der Prävention sowie die jährliche Berichterstattung über alle damit verbundenen Aktivitäten.

Quelle: CWT

Qualitätsmanagement: Auditergebnisse im Vergleich

Womit haben Unternehmen im Qualitätsmanagement heutzutage zu kämpfen? Wo liegen die häufigsten Misserfolge und Ursachen? Für diese Erkenntnisse analysierte die internationale Zertifizierungsgesellschaft DNV weltweit die Auditdaten ihrer Kunden.

Mit welchen Herausforderungen bei der Umsetzung von ISO 9001 haben Organisationen am meisten Mühe? Eine Auswertung globaler Auditergebnisse zeigt ein eindeutiges Bild. (Bild: Pixabay.com)

DNV, ein globaler unabhängiger Anbieter für Zertifizierung, Sicherheit und Risikomanagement, der in mehr als 100 Ländern tätig ist, hat weltweit Auditergebnisse analysiert. Die Auswertung ergab, dass die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung der Anforderungen der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 sich im Kapitel 7 „Unterstützung“ und Kapitel 8 „Betrieb“ zeigen. So haben etwa 56 Prozent der auditierten Organisationen eine Feststellung bezüglich der Kapitel 7 und 8. 20 Prozent davon sind Abweichungen.

Kapitel 7 Unterstützung

In Kapitel 7 ist es vor allem der Bereich Ressourcen, der Unternehmen vor Herausforderungen stellt. 32 Prozent der Unternehmen weisen Feststellungen bei der Umsetzung von Kapitel 7.1 Ressourcen auf. Die Feststellungen beziehen sich vor allem auf die Ressourcen zur Überwachung und Messung (Kapitel 7.1.5), um die Konformität der Produkte und Dienstleistungen mit festgelegten Anforderungen nachzuweisen, sowie auf die Infrastruktur (Kapitel 7.1.3), die für die Durchführung der Prozesse der Organisation notwendig ist. Darüber hinaus gibt es auch Verbesserungsmöglichkeiten in den Bereichen Kompetenz und dokumentierte Informationen. 

Kapitel 8 Betrieb

Mehr als jedes zweite Unternehmen hat mindestens eine Feststellung mit Bezug auf die Umsetzung der Anforderungen in Kapitel 8, das der Kern der ISO 9001 ist. Die meisten Feststellungen, die einer Verbesserung bedürfen, beziehen sich dabei auf die Anforderungen von Kapitel 8.4 der Steuerung von extern bereitgestellten Prozessen (24 Prozent) und Kapitel 8.5 Produktion und Dienstleistungserbringung (25 Prozent).

„Die Analyse zeigt deutlich, welche Bereiche der Norm Schwierigkeiten bei der Umsetzung bereiten“, erläutert Dirk Vallbracht, Manager des Bereichs Trainings bei DNV Business Assurance in Deutschland. „Dass die meisten Feststellungen in Kapitel 8 zu finden sind, ist insofern wenig überraschend, da dieses Kapitel den Schwerpunkt der ISO 9001 bildet. Es enthält somit wesentlich mehr Anforderungen als andere Kapitel.“ Im Ergebnis-Report werden die Feststellungen und Abweichungen je Kapitel dargestellt. So erhalten Anwender Anhaltspunkte dafür, mit welchen Herausforderungen die meisten anderen Unternehmen kämpfen.

Auditergebnisse unter der Lupe

Die Analyse ist Start einer Mini-Serie für die DNV zunächst alle Audits aus dem Jahr 2021 im Bereich der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 auswertete. Basis hierfür waren 100.000 Auditfeststellungen von 25.000 Kunden weltweit. Alle Daten stammen aus dem DNV Tool Lumina™, einem digitalen Service für alle DNV-Kunden, mit denen sie Auditdaten vergleichen können. „Trainings von DNV in Deutschland beziehen die Analysen der Auditergebnisse von Lumina ebenfalls mit ein, indem Problemfelder bei der Umsetzung identifiziert und im Training selbst dann auch priorisiert werden. So ermöglichen wir den Trainingsteilnehmern den bestmöglichen Lernerfolg“, so Vallbracht. 

Quelle: www.dnv.de