7. Kickstart Innovationsprogramm mit verstärktem Fokus auf Nachhaltigkeit

Über 40 namhafte Unternehmen und Organisationen entwickeln mit lokalen und internationalen Startups Zukunftslösungen für die Schweiz, Österreich und weitere Länder. Die Bewerbungsphase läuft seit 26. April 2022.

Katka Letzing, Co-Founder und CEO von Kickstart Innovation. (Bild: zVg / Kickstart)

Kickstart Innovation, eine der gemäss eigener Darstellung führenden Plattformen für Open Innovation in Europa, startete am 26. April 2022 ihr neues Programm – und dies zum siebten Mal. In den vergangenen Jahren hat das Innovationsprogramm einige der weltweit besten Startups gewinnen können, um Lösungen für die Gesellschaft zu erarbeiten. Dies geschieht in Partnerschaft mit wichtigen Akteuren der Branche, darunter AXA, Coop, Swisscom, die Mobiliar, PostFinance, Sanitas, die Stadt Zürich, Credit Suisse, Galenica und CSS Insurance. Seit 2016 hat Kickstart so mehr als 300 Startups unterstützt und über 200 Deals in Form von Kooperationen aus über 40 Ländern realisiert. Dabei wurden bisher Investitionen in Höhe von mehr als CHF 2 Milliarden aufgebracht, u. a. für so bekannte Startups wie Planted, Neustark, AAAcell und weitere.

Innovationsprogramm mit Betonung auf Nachhaltigkeit

Das Programm findet seit 2016 jährlich statt, wobei Digitalisierung und Nachhaltigkeit branchenübergreifend immer stärker zu Innovationstreibern werden. „Startups bieten ein breites Spektrum an Lösungen für Unternehmen, die auf der Suche nach neuen Technologien und vielfältigen Innovationen für ihre Weiterentwicklung sind. Gleichzeitig fördern die Partnerschaften mit Unternehmen das Wachstum von Startups mit Hilfe von Expertenpools und Kooperationsmöglichkeiten“, erklärt Katka Letzing, Co-Founder und CEO von Kickstart Innovation. „Nachhaltigkeit ist inzwischen zum Kern aller Aktivitäten geworden. Hier hat in den letzten Jahren ein grosser Wandel stattgefunden, wie die Verdoppelung der Deals rund um das Thema Kreislaufwirtschaft in den letzten zwölf Monaten zeigt.“

Zugang zu Investorennetzwerk 

Ziel des Kickstart-Programms ist es, Pilotprojekte oder kommerzielle Kooperationen zwischen Startups und etablierten Institutionen zu ermöglichen. Damit sollen neue Produkte und Dienstleistungen in grösserem Umfang auf den Markt gebracht werden, neue Umsatzquellen erschlossen und in zukunftsweisende Modelle und Verfahren investiert werden.

Die Suche nach den Themen der Zukunft findet in sechs Fokusbereichen statt: New Work & Learning, Health & Wellbeing, Finance & Insurance, Food & Retail, Smart Cities and Intrapreneurship. Jeder Bereich konzentriert sich auf spezifische Innovationstrends und die Bedürfnisse der einzelnen Partner. Darüber hinaus stellt Kickstart eine neue globale Markenidentität vor, welche die Entwicklung des Unternehmens zu einem internationalen Player darstellt, der sich der schnellen Innovation für eine bessere Zukunft verschrieben hat.

Neben dem Aufbau von Partnerschaften bietet das Kickstart-Innovationsprogramm auch Zugang zu einem breit gefächerten Investorennetzwerk für Startups und Alumni, die Finanzierungsrunden durchführen. Partner mit Corporate Venture Arms sind aktiv beteiligt, darunter u. A. Swisscom Ventures und AXA Venture Partners. „In den vergangenen Jahren konnten wir mit grossartigen Startups zusammenarbeiten und sowohl Kooperationen als auch Beteiligungen eingehen, darunter mit Unternehmen wie Labster und Unsupervised. Ich freue mich auf weitere solcher Kooperationen in diesem Jahr mit verstärktem Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen“, erklärt Roger Wüthrich-Hasenböhler, Chief Digital Officer, Swisscom.

Weitere Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen sind hier zu finden.

Den Reset-Knopf drücken

Ukrainekrieg, Corona, Klimawandel, Lieferkettenprobleme – was viele Unternehmen aktuell erleben, ist eine Zeitenwende. Sie müssen sozusagen den „Reset-Knopf“ drücken. Also ihre Geschäftsmodelle überdenken und sich zum Teil neu erfinden.

Den Reset-Knopf drücken: Dies empfiehlt Autor Jens-Uwe Meyer in seinem jüngst erschienenen Buch. (Bild: zVg).

In den zurückliegenden zwei Jahren mussten viele Unternehmen eine Krise nach der anderen meistern – Krisen, die den Wandel der Wirtschaft massiv beschleunigten:

  • März 2020. Der erste corona-bedingte Lockdown. Plötzlich wird die Digitalisierung für Unternehmen überlebenswichtig. Beschäftigte, Lieferanten, Kunden und Partner nutzen neue Tools im Alltag, haben neue Arbeitsweisen erlernt und neue digitale Kenntnisse erworben. McKinsey schätzt, dass Corona die digitale Transformation um fünf bis sieben Jahre beschleunigte.
  • Herbst 2021. In vielen Unternehmen funktioniert der Nachschub nicht mehr, denn die internationalen Lieferketten sind zum Teil bis heute unterbrochen. Tausende von Schiffen voller Waren dümpeln vor den Häfen herum, da niemand die dort abgestellten Container abtransportiert. Zudem wird der Fachkräftemangel spürbarer denn je.
  • Februar 2022. Russland greift die Ukraine an. Plötzlich hat die Energiewende auch eine sicherheitspolitische Relevanz. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern gilt es nicht mehr rein aus klima-, sondern auch aus wirtschaftspolitischen Gründen radikal zu verringern.

Diese Schlaglichter beschreiben die Situation 2022 in der DACH-Region. Die Digitalisierung, der Fachkräftemangel und der forcierte Umstieg auf eine klimaneutrale Produktion sind drei Trends, die sich wechselseitig verstärken. Hieraus resultiert ein Turbowandel, der fast alle Branchen erfasst. Bis 2030 – so die Prognose – entsteht zumindest in den Industrienationen eine völlig neue Wirtschaft: digital, weniger abhängig von Fachkräften und klimaneutral. Alles steht sozusagen auf dem Prüfstand: von der Arbeitsplatzgestaltung bis hin zu den Zukunftsstrategien, von denen die Unternehmen ihr Handeln leiten lassen.

Nicht nur Unternehmen müssen sich neu erfinden…

Damit die gewünschte bzw. erforderliche Transformation gelingt, müssen die Unternehmen sozusagen den „Reset-Knopf“ drücken und zwar auf folgenden vier Ebenen:  

  • Unternehmensstrategie
  • Organisation
  • Führung und
  • Mindset der Beschäftigten

Diese vier Ebenen sind untrennbar miteinander verknüpft, denn: Was nützt die zukunftsweisendste Strategie, wenn die Unternehmensstrukturen im Alten verharren, die Führungskräfte nicht mitziehen und die Beschäftigten sich nicht weiterentwickeln?

Um den oft nötigen Reset zu vollziehen, müssen Unternehmen zunächst alles, was sie bisher dachten und taten, hinterfragen und in kleine Puzzleteile zerlegen – also gedanklich alles auf null setzen. Bevor die Teile dann wieder zu einem neues Ganzen zusammengefügt werden, gilt es unter anderem folgende Fragen zu klären:

  • Welche unserer (Kern-)Kompetenzen sind künftig noch relevant bzw. welche neuen könnten wir entwickeln?
  • Welche Produkte werden mittel- und langfristig (noch) nachgefragt? Wie könnte unser neues Produktportfolio aussehen?
  • Wie müssen wir künftig – auch mit externen Dienstleistern wie Lieferanten – zusammenarbeiten? Welche neuen brauchen wir?
  • Wie können wir als Organisation optimal auf die veränderten Kundenbedürfnisse, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren?
  • Wie können wir die aus dem Wandel resultierenden Chancen bestmöglich nutzen?

 …auch die Mitarbeitenden müssen für den „Reset-Knopf“ bereit sein

Die neue Strategie kann jedoch nur mit Leben gefüllt werden, wenn die Mitarbeiter sie, wenn nicht begeistert, so doch überzeugt mittragen. Also muss sie ihnen kommuniziert und mit ihnen diskutiert werden – und zwar funktions- und bereichsübergreifend. Außerdem sind Weiterbildungskonzepte nötig, die den Beschäftigten passgenau das erforderliche neue Know-how und Können vermitteln. Und die Mitarbeiter? Sie müssen bereit sein, diese Angebote wahrzunehmen und sich proaktiv die Kompetenzen aneignen, die sie künftig brauchen.

Hierzu sind Mitarbeiter meist bereit, wenn sie den Wandel aktiv mitgestalten können. Außerdem wenn ihnen glaubhaft vermittelt wird: Wenn ihr an der Transformation mitwirkt, bricht zwar eventuell der kleine Ast, auf dem ihr zurzeit sitzt, doch darunter befindet sich ein dicker Ast, der euch auffängt und in den nächsten Jahren stabil trägt.

Zum Autor:
Dr. Jens-Uwe Meyer ist Autor des Buchs „Reset – Wie sich Unternehmen und Organisationen neu erfinden“, das im April 2022 im Verlag BusinessVillage erschienen ist. Meyer ist CEO des Softwareunternehmens Innolytics AG und ein gefragter Keynote Speaker im Bereich Innovation und Digitalisierung.

Employee-Experience-Plattform für dynamische Mitarbeiterbedürfnisse

Eine umfassende Plattform in Oracle Cloud HCM ermöglicht HR und Führungskräften, den Mitarbeitererfolg mit neuen Lösungen für das Zuhören, die Kommunikation, die Produktivität und das Engagement zu fördern.

Eine neues HCM-Tool von Oracle dient der Verbesserung der «Mitarbeiter-Journey» in einer Organisation. Dies kann einen Beitrag zu noch mehr «Business Excellence» leisten. (Bild: Unsplash.com)

Oracle hat mit Oracle ME eine umfassende Plattform für Mitarbeitererfahrung (Employee-Experience-Plattform) entwickelt, mit der Organisationen das Mitarbeiterengagement steigern und den Mitarbeitererfolg sicherstellen können sollen. Als Teil von Oracle Fusion Cloud Human Capital Management (HCM) ermöglicht Oracle ME demnach dem Personalmanagement und Führungskräften, die Kommunikation im gesamten Unternehmen zu optimieren und die Produktivität zu steigern. Dies wird möglich, indem die Plattform Mitarbeiter durch komplexe Aufgaben führt. Auch die Talentbindung wird verbessert, indem die Plattform unterstützendere und vertrauenswürdigere Beziehungen zwischen Mitarbeitern, ihren Managern und Kollegen fördert.

Bedürfnisse der Mitarbeitenden besser verstehen

Die Entwicklung der Plattform Oracle ME erklärt der Hersteller wie folgt: Arbeitnehmende weltweit haben sich aufgrund der Ereignisse der letzten zwei Jahre verändert – die Erwartungen der Menschen haben sich weiterentwickelt, wenn es darum geht, was sie von ihren Arbeitgebern wollen und brauchen. Laut der jüngsten Oracle AI@Work-Studie sind 85 % der Belegschaft weltweit mit der Unterstützung, die sie von ihrem Arbeitgeber erhalten, unzufrieden, und 87 % sind der Meinung, dass ihr Unternehmen mehr tun sollte, um auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter einzugehen. Der Druck auf Organisationen, sich mehr auf die Mitarbeitererfahrung zu konzentrieren, wird also stärker. Ohne die Bedürfnisse einzelner Mitarbeiter tatsächlich zu verstehen, sei es für HR und Führungskräfte schwierig, ihre Arbeit so zu gestalten, dass Mitarbeiter ausreichend Unterstützung erhalten und sowohl beruflich als auch persönlich erfolgreich sind, hält Oracle fest. Persönliche Prioritäten bestimmen nämlich berufliche Entscheidungen, und Mitarbeiter brauchen Leitung, um ihre Ziele zu erreichen und Erwartungen zu erfüllen. Laut Yvette Cameron, Senior Vice President of Global Product Strategy, Oracle Cloud HCM, geht es bei Oracle ME nun um die Zusammenführung von Mitarbeiterinformationen, wichtigen Erkenntnissen, Workflows und Präferenzen in einer Technologielösung, die jeder seine Erfahrung nennen kann. „Es ist die einzige umfassende Employee-Experience-Plattform, die darauf abzielt, das ‚Ich‘ hinter jedem Mitarbeiter zu verstehen. Damit erhalten Unternehmen neue Möglichkeiten, um auf ihre hybride Belegschaft zu hören, mit ihr zu kommunizieren, sie zu unterstützen und weiterzuentwickeln“, so Cameron.

Umfassende Employee-Experience-Plattform

Oracle ME leitet Mitarbeitende durch relevante Workflows, die auf ihren einzigartigen Eigenschaften und Situationen basieren. Dadurch werden interne Beziehungen gestärkt, und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, Führungskräften kontinuierlich Feedback zu geben. Mit Oracle ME können Manager ausserdem die Stimmung ihrer Mitarbeiter in Echtzeit verfolgen und darauf reagieren. Gleichzeitig können HR-Teams personalisierte Mitarbeiteransprachen bereitstellen und das gesamte Personal mit direktem Zugriff auf die Tools, die sie benötigen, unterstützen. Folgende Oracle Cloud HCM-Lösungen sind in Oracle ME enthalten:

  • Oracle Touchpoints ist eine neue „Zuhör“-Lösung, mit der Führungskräfte die Beziehung zu ihren Mitarbeitenden stärken und deren Wohlbefinden und Erfolg besser fördern können. Das Tool ermöglicht es Führungskräften, die Stimmung ihrer Mitarbeitenden regelmässig zu erfassen, zu verfolgen und darauf zu reagieren, um das Vertrauen ihrer Teams zu gewinnen und eine inklusive Arbeitsumgebung zu fördern. Die Chefs erhalten damit kontinuierlich Mitarbeitereinblicke durch Pulsumfragen. Sie erhalten aber auch Handlungsempfehlungen wie „Check-ins planen“, „Feedback geben“ oder „wichtige Momente feiern“.
  • Oracle HCM Communicate ist eine neue Lösung für die Kontaktaufnahme mit Mitarbeitenden, mit der HR-Teams die Auswirkungen von Ansprachen beeinflussen, teilen, beobachten und messen können. HCM Communicate ist direkt in Oracle Cloud HCM integriert und somit mit den Personaldaten einer Organisation verbunden. So können HR-Teams ganz einfach personalisierte Ansprachen für Gruppen mit spezifischen Eigenschaften erstellen. Zum Beispiel: HR-Teams können eine Nachricht an Mitarbeiter in einer bestimmten Stadt oder einem bestimmten Land senden, die noch keine zwei Jahre beschäftigt und in einem bestimmten Schulungskurs eingeschrieben sind. Mit HCM Communicate können HR-Teams ausserdem anhand von Öffnungsquotenanalysen die Interaktionen mit Inhalten messen und nahtlos Follow-ups verschicken oder laufende Kampagnen so einrichten, dass sie effektivere und ansprechendere Ansprachen fördern.
  • Oracle Journeys ist eine Workflow-Lösung, die komplexe Aufgaben mit schrittweisen Prozessen und personalisierter Leitung vereinfacht. Diese Leitung hilft Mitarbeitern, sich in persönlichen, beruflichen, administrativen und betrieblichen Aktivitäten wie Onboarding, sichere Rückkehr zum Arbeitsplatz, Förderung der Karrieremöglichkeiten, Verwaltung der Teamvergütung oder Eröffnung einer neuen Betriebsstätte zurechtzufinden. Durch die verbesserten Funktionen sind Mitarbeitende nun in der Lage, fundierte Entscheidungen zu treffen, da ihnen auf ihrer geführten digitalen Reise persönlich relevante Anweisungen, Schulungen und Analysen zur Verfügung stehen.
  • Oracle Connections ist ein interaktives Personalverzeichnis und Organigramm, das die Zusammenarbeit fördert und Chancen für Inklusion und interne Mobilität erhöht, indem es Mitarbeitenden erleichtert, im gesamten Unternehmen nach anderen zu suchen und sich mit ihnen zu verbinden. Mitarbeitende können ihre LinkedIn-Profile importieren, Videovorstellungen aufzeichnen, ihre einzigartigen Fähigkeiten und Qualifikationen hervorheben und Feedback auf der Pinnwand von anderen hinterlassen, um einander besser kennenzulernen und ihr professionelles Netzwerk auszubauen.
  • Oracle HR Help Desk ist eine Lösung zur Verwaltung von Serviceanfragen, mit der alle Mitarbeitenden problemlos die Antworten erhalten, die sie benötigen, und HR-Abteilungen mühelos Tickets verfolgen können, ohne dass vertrauliche Daten in die falschen Hände geraten. Mitarbeitende können über mehrere Kanäle hinweg nach Inhalten suchen, Anfragen stellen und Help-Tickets öffnen.
  • Oracle Digital Assistant ist ein HR-Chatbot, der ein Conversational User Interface für Mitarbeitende bereitstellt, damit diese sofort Antworten auf Fragen erhalten und Transaktionen direkt über Sprach- oder Textbefehle abschliessen können. HR-Teams können den Oracle Digital Assistant in kürzester Zeit bereitstellen, um über 90 vordefinierte Transaktionen zu unterstützen und die Lösung entsprechend zu erweitern, um neue Prozesse oder Anforderungen zu unterstützen.

Oracle ME ist eine offene Plattform, die sich über die Oracle Fusion Cloud Applications Suite erstreckt. Sie stellt ausserdem Verbindungen zu Fremdsystemen her, automatisiert Prozesse mit diesen und funktioniert auf mehreren Kanälen wie E-Mail, SMS, Webbrowser, Kooperationstools und Videokonferenzen. HR-Teams und Führungskräfte können Änderungen in Oracle ME problemlos verwalten und sich an die dynamische Arbeitsumgebung anpassen, ohne Hilfe vom IT-Support.

Quelle und weitere Informationen: Oracle

SAP Quality Awards 2022: Das sind die Gewinner

Am Donnerstag, 28. April 2022, hat SAP in der Schweiz die SAP Quality Awards 2022 vergeben und die erfolgreichsten Implementierungen von SAP-Anwendungen in den vier Kategorien «Business Transformation», «Cloud Transformation», «Digital Pioneer» und «Rapid Time to Value» ausgezeichnet.

Die Gewinner der SAP Quality Awards 2022. (Bild: SAP Schweiz)

SAP Schweiz zeichnet seit 2008 alljährlich Kunden mit dem Quality Award aus, die sich bei der Planung und Durchführung von Implementierungsprojekten mit herausragenden Leistungen hervorheben. Erfolgreiche SAP-Implementierungen zeigen neben der Projektplanung auf hohem Qualitätsniveau auch die Konzentration auf schnelle und kosteneffiziente Umsetzungen nahe am SAP-Standard. Bewertet werden die Projekte durch eine Jury auf Basis der zehn von SAP empfohlenen Qualitätsprinzipien, deren Beachtung bei der Implementierung von Standardsoftware bessere Resultate versprechen. Ziel sind Projektergebnisse, die einen messbaren Mehrwert erzeugen und der Forderung nach kurzen Einführungszyklen und einer schnellen Wertschöpfung gerecht werden. Mit den SAP Quality Awards 2022 wurden auch dieses Jahr Kunden gewürdigt, die eine aussergewöhnliche Performance aufweisen. Gleichzeitig fördern die Awards die Entstehung einer Gemeinschaft von «Vordenkern», in der die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern verstärkt wird.

SAP Quality Awards 2022  für 13 Projekte in 4 Kategorien

In diesem Jahr vergab SAP Schweiz Quality Awards in vier Kategorien:

  • Die Kategorie «Business Transformation» umfasst Grossprojekte mit mehr als 500 Anwendern, einer Projektdauer von über 6 Monaten und einem Aufwand von mehr als 900 Personentagen.
  • In der Kategorie «Cloud Transformation» werden Grossprojekte nach den gleichen Anforderungen wie die Business-Transformation-Projekte bewertet, der Fokus liegt jedoch auf der Transformation von Cloud-Lösungen.
  • Unter die Kategorie «Rapid Time to Value» fallen kleine und mittelgrosse Projekte mit weniger als 600 Anwendern, einer Projektdauer von maximal 7 Monaten und einem Projektaufwand von weniger als 1000 Personentagen.
  • In der Kategorie «Digital Pioneer» werden Projekte mit einem innovativen funktionalen Ansatz von SAP-Lösungen bewertet sowie Lösungen, die innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen, Internet of Things (IoT), Robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA) oder Blockchain einsetzen.

In jeder Kategorie wurden ein Hauptgewinner und, wenn entsprechende Projekte vorlagen, weitere Gewinner mit einem Award gewürdigt. Insgesamt wurden in diesem Jahr dreizehn Projekte von in der Schweiz tätigen Unternehmen ausgezeichnet, die mit ihren Projekten den Award-Anforderungen in besonderem Masse entsprachen. Die Hauptgewinner aus der Schweiz nehmen jeweils automatisch am SAP Quality Award Europe teil. Die Gewinner der Quality Awards auf europäischer Ebene werden 2023 bestimmt.

Preisträger in der Kategorie «Business Transformation»

Die Schweizerische Post hat in ihrem S/4HANA-Transformationsprojekt, das auf die Harmonisierung aller Geschäftsbereiche und Werteflüsse abzielt, durch ein ausgeprägtes organisatorisches Change Management beeindruckt. Das starke unternehmerisches Engagement ermöglichte die Erreichung der gewünschten Ergebnisse bei strikter Anwendung der Projektmanagement-Prinzipien. Die Schweizerische Post mit dem Implementierungspartner SAP Schweiz wurden daher von der Jury zum Grand Winner gekürt. Die weiteren Award-Gewinner dieser Kategorie, die alle durch eine hervorragende On-Premise-Implementierung von SAP S/4HANA glänzten, waren:

  • Basler Verkehrsbetriebe BVB, unterstützt vom Partner NOVO Business Consultants,
  • Cablex als Unternehmen für Netzinfrastruktur, unterstützt durch die Swisscom,
  • Logistikbasis der Schweizer Armee (LBA), unterstützt vom Partner BearingPoint,
  • Die Mobiliar mit dem Implementierungspartner SAP Schweiz,
  • Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA, unterstützt durch Swisscom.

Gewinner in der Kategorie «Cloud Transformation»

Hauptgewinner dieser Award-Kategorie ist JT International (JTI). Das ausgezeichnete Cloud Transformationsprogramm ist Teil der JTI Vision 2030. Ziel des globalen Projektes war ein weltweit integrierter Geschäftsplanungsprozess mit verbesserten Bedarfsprognosen, der Planung für die Absatz- und Betriebsplanung mit der SAP-Cloud-Lösung Integrated Business Planning und einer detaillierten Fertigungsplanung. Die Jury würdigte insbesondere die professionelle Projektführung mit dem starken Fokus auf das organisatorische Change Management, die Kommunikation und Motivation des Projektteams. Beindruckt hat der Umfang des Projekts, unterstützt von SAP Schweiz. Die weiteren Gewinner der Kategorie «Cloud Transformation» sind:

  • Hälg Facility Management, Anbieter von professionellen Facility Management-Leistungen, unterstützt vom Partner AGILITA,
  • Swiss Re, einer der weltweit grössten Rückversicherer, mit dem Implementierungspartner Mibcon NDC.

Preisträger in der Kategorie «Rapid Time to Value»

Bei ihrem Industrie-Projekt hat Oetiker Schweiz die bestehende SAP-ERP-Landschaft auf SAP S/4HANA on Premise migriert – und das während einer äusserst kurzen Projektlaufzeit von nur sechs Monaten. Die Jury war nach eigener Darstellung beeindruckt von der ausgezeichneten Bewerbung für Nomination und vom pragmatischen Projektansatz, der die kurze Laufzeit ermöglichte. Swisscom hat das Projekt als Implementierungspartner unterstützt. Ebenfalls zu einem Podestplatz gereicht hat es in der Kategorie «Rapid Time to Value» für die mit der Entwicklung und Herstellung von optischen Komponenten tätige Optotune, unterstützt durch die AGILITA.

Gewinner in der Kategorie «Digital Pioneer»

Hauptgewinner ist der Kanton Zürich, Finanzdirektion, Amt für Informatik. Beim Härtefallprogramm des Kantons Zürich musste aufgrund des rasanten Anstiegs von Härtefall-Anträgen im Gefolge der COVID-19-Pandemie das bestehende Verfahren innerhalb kürzester Zeit auf eine automatisierte Erfassung umgestellt werden. In nur drei Monaten wurde dieses Projekt auf Basis der SAP Business Transformation Plattform sowie den Speziallösungen für das Casemanagement im Sozialwesen (SAP for Social Protection) und das Kassen- und Einnahmenmanagement (SAP Public Sector Collection and Disbursement, PSCD) umgesetzt. Beeindruckt hat die Jury der pragmatische Projektansatz, die kurze Implementierungsdauer, der Business-Nutzen und die positive Rückmeldung der Wirtschaftsprüfer. Das Projekt wurde beraten von NOVO Business Consultants. Ebenfalls unter die Gewinner der Kategorie «Digital Pioneer» einreihen konnte sich die Coop Genossenschaft für die Einführung der Abrechnung von Parkgebühren über Supercard-Punkte, dieses Projekt wurde unterstützt von SAP Schweiz.

Quelle und weitere Informationen: SAP Schweiz

Viele Unternehmen können Datenvolumen nicht genügend bewältigen

Eine Studie zeigt, dass Daten zu einem der geschäftskritischsten Bereiche für alle Unternehmen werden. Allerdings zeigt die Untersuchung auch auf, dass Unternehmen das wachsende Datenvolumen kaum bewältigen können und geht deshalb auf die wichtigsten Herausforderungen und Chancen für das Datenmanagement ein.

Das Datenvolumen wächst weltweit. Doch Investitionen in Unternehmen halten nach Ansicht vieler IT-Fachkräfte zu wenig Schritt mit den Entwicklungen. (Bild: Pixabay.com)

Digital Realty, ein weltweit tätiger Anbieter von Cloud-Technologie und Carrier-neutralen Rechenzentren, Colocation- und Interconnection-Lösungen, hat die Ergebnisse seiner ersten Global Data Insights Survey veröffentlicht. Mehr als 7.000 Führungskräfte aus 23 Ländern und neun Branchen nahmen an der Umfrage teil. „Kürzlich haben wir einen neuen Megatrend auf unserer Plattform beobachtet: die explosionsartige weltweite Zunahme der Unternehmensdaten. Da alle Branchen immer grössere Datenvolumen erstellen, konsumieren, analysieren, speichern und austauschen müssen, werden sie zu Informationsindustrien“, erklärt Dave McCrory, VP of Growth und Global Head of Insights and Analytics bei Digital Realty die Motivation für die Durchführung der Umfrage. Schon früher hat das Unternehmen zu diesem Thema eine ähnliche Untersuchung durchgeführt.

Daten werden zur Business Agenda

Die Umfrage bestätigt, dass Daten immer wichtiger werden und dass Strategie und Ergebnisse von Unternehmen von datengestützten Erkenntnissen abhängen. Daten
sind allgegenwärtig. Das Datenvolumen vervielfacht sich an allen Geschäftsstandorten. Das führt dazu, dass Informationen effizient aggregiert werden müssen. 47 % der befragten IT-Führungskräfte gaben an, dass sie Daten dezentral halten, während 52 % sie zentral halten. Dies macht deutlich, wie unterschiedlich die Strategien zur Organisation und Verwaltung von Daten in den verschiedenen Branchen sind. Dies kann sich direkt auf die Fähigkeit eines Unternehmens auswirken, mit Daten Wertschöpfung und Ergebnisse zu erzielen, und bestätigt dass die Aggregation priorisiert werden muss.

IT-Führungskräfte gaben an, dass datengestützte Erkenntnisse essentiell sind für die Verbesserung des Kundenerlebnisses (50 %) für die Standortstrategie der Dateninfrastruktur (37 %) für die Entwicklung neuer digitaler Produkte (35 %) und für die Förderung des Unternehmenswachstums (28 %). Ein zentrales Ergebnis der Umfrage ist zudem, dass grosse Unternehmen auf der ganzen Welt nicht ausreichend in die Tools und die Infrastruktur investieren, die erforderlich sind, um das wachsende Datenvolumen zu bewältigen.

Wachsendes Datenvolumen bewältigen: Viele Hindernisse

53 % der Befragten weltweit nannten den Mangel an ausreichenden Investitionen in Datensysteme oder -infrastruktur denn auch als Haupthindernis für ihr Unternehmen, um datengestützte Erkenntnisse zu gewinnen. Ebenso gaben 50 % der Befragten an, dass es an ausreichenden Investitionen in relevante Analysetools mangelt. Um das rasante Datenwachstum zu bewältigen, müssen Unternehmen sicherstellen, dass Daten nicht zu einem Silo werden und dass sie in der Lage sind, daraus zeitsparend und vorschriftsmässig Erkenntnisse zu gewinnen. Und dazu sind Investitionen notwendig.

Die Studie zeigt, wo überall es zu hapern scheint: Vorschriften, Datenschutzbestimmungen, zurückhaltende Kunden und mangelnde Investitionen in Datensysteme behindern die datengestützte Business Agenda. 35 % der IT-Führungskräfte nannten Datenschutz und Regulierungen als eines der Haupthindernisse für datengestützte Erkenntnisse. Die Mehrheit erkannte auch die Notwendigkeit, lokale Kopien von Daten und Anwendungen vorzuhalten, um eine wachsende Zahl von Endnutzern und vernetzte Geräten zu bedienen und einen sicheren und konformen Geschäftsbetrieb zu gewährleisten

Mitarbeiterfähigkeiten ausbauen, um aus Daten einen Mehrwert zu schöpfen

Die Umfrage zeigt auch, dass 65 der IT Führungskräfte aus einigen der weltweit grössten Unternehmen der Meinung sind, dass sie in die Datenkompetenz ihrer Teams investieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und einen Mehrwert aus Daten zu ziehen. Die Bedeutung der Team-Weiterbildung als geschäftskritischen Schritt übertraf die Investitionen in KI (59 %) bei der Frage, was für Unternehmen in den nächsten zwei Jahren am wichtigsten sei, um mehr datengestützte Erkenntnisse zu gewinnen. Auf die gleiche Frage antworteten 61 % der Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 1 Milliarde US Dollar, dass sie die Weiterbildung von Führungskräften über die Auswirkungen von Datensilos priorisieren werden.

Data First Strategien machen das Rennen

Führende Unternehmen erkennen die Vorteile der Daten-Integration, Sicherheit und Kontrollen in sog. Multi-Tenant-Rechenzentren, wo neue intelligente Workflows in Zentren des Datenaustauschs zwischen Mitarbeitern, Kunden, Partnern und Ökosystemen erschlossen werden. 82 % der IT-Führungskräfte sind sich einig, dass sie einen
globalen Rechenzentrumsanbieter benötigen, der in der Lage ist, auf einer einzigen Rechenzentrumsplattform globale Abdeckung, Kapazität und direkte Konnektivität in den wichtigsten Metropolen anzubieten. Darüber hinaus verfügen 75 % der Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 1 Milliarde US Dollar über eine formelle Datenstrategie, verglichen mit 63 % der allgemeinen globalen Unternehmen. Dies deutet darauf hin, dass grössere Unternehmen in Sachen Datenverarbeitung etwas weiter sind. Dies verschafft ihnen wahrscheinlich einen Vorteil gegenüber kleineren Wettbewerbern.

Quelle: Digital Realty

Selbstbewusste Auftragsfertiger im Wettbewerb mit Pharmafirmen

Gemäss einer neuen Studie treten 37% der Auftragsfertiger mittlerweile als End-to-End-Service-Dienstleister für Pharmafirmen auf. Mehr als die Hälfte der Zulassungsinhaber agieren selbst als Auftragsfertiger und bieten ungenutzte Kapazitäten an. Pharmaunternehmen sollten deshalb verstärkt in strategische Partnerschaften mit Auftragsfertigern investieren.

Auftragsfertiger und -entwickler (sog. CDMOs) haben starken Aufwind erfahren und bieten Pharmaunternehmen inzwischen neue Möglichkeiten für Kooperationen. (Bild: Pixabay.com)

Globale Produktionsengpässe durch die Covid-19-Pandemie, aber auch immer unsicher werdende globale Versorgungsketten im pharmazeutischen Sektor, haben dem ohnehin stark wachsenden Markt für pharmazeutische Auftragsentwicklungs- und -herstellungsunternehmen (Contract Development and Manufacturing Organization, CDMO) jüngst zusätzlichen Aufwind beschert. Zulassungsinhaber (Marketing Authorization Holder, MAH) bauen infolgedessen zunehmend auf strategische Partnerschaften mit CDMOs, um sich schnell benötigte Kapazitäten zu sichern, aber auch Versorgungssicherheiten durch Multi-Sourcing zu erhöhen. Dieser Trend wird sich auch mit dem Aufkommen neuer und fortschrittlicher Therapien weiter fortsetzen, wie die Ergebnisse der aktuellen «Global CDMO Study 2022» von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, zeigen. Für die Studie wurden 150 der weltweit grössten Auftragsfertiger in Europa, Nordamerika sowie in Asien analysiert.

Auftragsfertiger mit umfangreichem Service-Portfolio

MAHs sind Pharma- oder Forschungsunternehmen, die eine Marktzulassung zur Vermarktung bestimmter Arzneimittel besitzen. CDMOs können im Auftrag von MAHs bei der Forschung und Entwicklung sowie Fertigung dieser Präparate tätig sein. Doch mit der wachsenden Bedeutung der Auftragsfertiger wandelt sich auch die Art ihrer Kooperation mit Pharmaunternehmen. 28% der untersuchten CDMOs bieten bereits ein umfangreiches Service-Portfolio für sämtliche Arzneimitteltypen – niedermolekulare («small molecules»), grossmolekulare («large molecules») und neuartige Therapien («advanced therapies») – an. Gleichzeitig sind 56% der weltweit grössten MAHs bereits selbst in der Auftragsfertigung aktiv, um zusätzliche Einnahmen zu generieren und Kosten zu absorbieren. «Zulassungsinhaber, die derzeit an der Spitze der pharmazeutischen Arzneimittelherstellung stehen, verlassen sich zunehmend auf die technologische Expertise von CDMOs. Das gilt auch für den Markt für neuartige Therapien, einschliesslich der Zell-, Gen- und RNA-Therapien. Damit befinden sich CDMOs in der Pole-Position, um von einem der wachstumsstärksten Märkte zu profitieren und diesen massgeblich zu gestalten. MAHs wiederum sollten abwägen, welche Produktionstechnologien zur Auslagerung geeignet sind und welche Felder sie auch für die Zukunft strategisch weiter besetzen und ausbauen wollen», erläutert Dr. Jens Neumann, Co-Autor der Studie und Partner bei Strategy&.

Kooperation statt Konkurrenz

CDMOs können im Rahmen von strategischen Partnerschaften mit MAHs von erhöhter Transparenz, grösserer Flexibilität, schnelleren Transaktionen und gemeinsamen Anreizen profitieren, hält die Studie fest. Mit End-to-End-Services steigern CDMOs ihre Chancen einer strategischen Kooperation mit Pharmaunternehmen deutlich, so die Analyse weiter. 37% der untersuchten CDMOs bieten daher Dienstleistungen an, die von der Entwicklung über die Herstellung kommerzieller Arzneimittelsubstanzen und -produkte bis hin zur Verpackung die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. 43% der analysierten Unternehmen, die sich hauptsächlich auf CDMO-Leistungen fokussieren («Pure Play»), sind mittlerweile als Full-Service-Provider mit End-to-End-Services tätig. Nur 17% von ihnen konzentrieren ihre Aktivitäten auf einen einzigen Schritt in der Wertschöpfungskette. CDMO-Geschäftsbereiche von MAHs sowie von Generikaherstellern folgen diesem Trend (38% bzw. 36% End-to-End-Services). Dienstleistungen im Bereich der Entwicklung sind bereits bei 92% der CDMOs in Nordamerika und 84% der CDMOs in Europa im Angebotsportfolio enthalten, während in Asien die kommerzielle Produktion von Arzneimittelsubstanzen am weitesten verbreitet ist und von 92% der CDMOs als Dienstleistung angeboten wird.

Neuartige Therapien verstärkt im Fokus

Neben der vertikalen Ausweitung zeigen sich CDMOs auch in der horizontalen Wertschöpfungsaktivität als strategische Partner für MAHs. Insbesondere «Pure Play»-CDMOs weiten ihr Serviceangebot auf die verschiedenen Produktionstechnologien kontinuierlich aus. Rund 38% der «Pure Play»-CDMOs sind in allen drei der genannten Bereiche aktiv, wobei 92% noch immer an der traditionellen niedermolekularen Herstellung beteiligt sind. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, ein risikoausgewogenes Portfolio traditioneller und neuartiger Therapien aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig bieten bereits 45% der «Pure Play»-CDMOs Dienstleistungen im Bereich von neuartigen Therapien an (im Vergleich zu 34% sämtlicher CDMOs innerhalb der Studie), und sind damit federführend im mit Abstand wachstumsstärksten Marktsegment.

«Strategische Allianzen sind ein wichtiger Schlüssel für MAHs und CDMOs, um neue Produkte einzuführen und sich langfristig am Markt zu behaupten. Voraussetzung hierfür ist der kritische Blick auf die eigene Gesamtstrategie, der auch die Wertschöpfungskette, Produktionstechnologien, Dienstleistungen und Standorte einbeziehen sollte. CDMOs sollten einen Fokus darauf legen, ihren Kunden ganzheitliche und effiziente Lösungen sowie Qualitätsprodukte anzubieten. Auf Seiten der MAHs ist der Aufbau eines professionalisierten CDMO-Managements ebenso essenziell für den langfristigen Geschäftserfolg wie die zielgerichtete Kommunikation über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens an die eigenen Mitarbeitenden», schliesst Dr. Jens Neumann.

Quelle: PwC

KPMG, SAS und Allianz lancieren gemeinsame IFRS-17-Express-Lösung

Ab 2023 müssen Versicherungen den IFRS-17-Standard implementiert haben. Nun bieten drei Dienstleister eine gemeinsame Express-Lösung an: Der Prozess stammt von KPMG, die Technologie von SAS und die Allianz hat die verwendete Methodik bereits weltweit getestet.

Ab 1. Januar 2023 müssen Versicherungen ihre Rechnungslegung gemäss IFRS-17-Standard durchführen. (Bild: Depositphotos.com)

Bis zum 1. Januar 2023 müssen Versicherungen den International Financial Reporting Standard (IFRS 17) implementiert haben. Eine Herausforderung für Assekuranzen, die diese Pflicht mit Eigenentwicklungen oder zugekauften „Empty-Box“-Lösungen erfüllen wollen. KPMG und die Allianz haben jetzt gemeinsam mit SAS, einem führenden Anbieter von Analytics und KI, eine Lösung vorgestellt, die den Weg zur IFRS-17-Compliance signifikant beschleunigen soll.

Wie es in einer von SAS veröffentlichten Mitteilung heisst, verbinde die Lösung KPMG IFRS 17 Express „die umfassende Erfahrung von KPMG zum Thema mit der marktführenden Analytics-Technologie von SAS und einer Methodik, die die Allianz weltweit erfolgreich getestet hat“. Die Lösung baue auf SAS für IFRS 17 auf und biete  einen kostengünstigen Ansatz, der den Aufwand für Neuberechnungen im Rahmen von IFRS 17 durch vorkonfigurierte Optionen für Automatisierung und Integration erheblich reduzieren soll, wie es weiter heisst. „Niemand muss das Rad neu erfinden, geschweige denn doppelte Arbeit leisten“, sagt Christian Knoller, IFRS-17-Projektleiter bei der Allianz. „Versicherer können sich darauf verlassen, dass sie hier vordefinierte IFRS-17-Methodik und -Technologie nutzen, die die Expertise von drei Marktführern abbilden.“

Ein Schwerpunkt von KPMG IFRS 17 Express liegt darin, die Zusammenarbeit von Aktuariat, Risikomanagement und Finance zu erleichtern. Zu diesem Zweck sind in der Lösung folgende Funktionen implementiert:

  • Voll funktionsfähige Berechnungs- und Buchungs-Engine nach IFRS-17-Standard für Vertragsmargen, einschliesslich vergangener, aktueller und zukünftiger Berichtszeiträume.
  • Vordefinierte Datenmodelle und umfassende Buchungsoptionen, die für die Verwaltung einer breiten Palette von weltweit verfügbaren Versicherungs- und Rückversicherungsprodukten entwickelt wurden.
  • Ein strukturierter Workflow-Prozess innerhalb einer einzigen, integrierten Plattform, der Nachvollziehbarkeit, Prüfbarkeit und Transparenz gewährleistet.

„Die IASB-Änderungen an IFRS 17 sollten die Umsetzung erleichtern. Doch die Pandemie hat die Compliance-Projekte gebremst. Deshalb sind viele Versicherer noch nicht dort, wo sie sein wollen oder müssen“, sagt Mary Trussell, Insurance Accounting Change Lead bei KPMG International. „Durch die Kombination von Technologie und Know-how der drei Weltmarktführer KPMG, SAS und Allianz können Versicherer Verzögerungen und Kompetenzlücken wettmachen und ihren Weg zur IFRS-17-Compliance erheblich abkürzen“, sagt Trussell weiter. „IFRS 17 verändert die Art und Weise, wie Versicherungsunternehmen ihre finanziellen Engagements und Risiken berechnen, verwalten und darüber berichten“, ergänzt Troy Haines, Senior Vice President of Risk Research and Quantitative Solutions bei SAS. Die Zusammenführung von Fachwissen und praktischer IFRS-17-Erfahrung von SAS, KPMG und Allianz gebe Versicherern jeder Grösse genau das, was sie brauchen: eine schnelle und nachhaltige Lösung für IFRS-17-Compliance und einen klaren Weg für zukünftiges Wachstum.

Quelle und weitere Informationen: www.sas.com/ch

Patientenorientierte Versorgung in den Fokus rücken

Der Krankenversicherer CSS rückt die patientenorientierte Versorgung in den Fokus und investiert ins Start-up "Heartbeat Medical". Mit dessen Lösung will die Versicherung die Qualität einer Behandlung präziser definieren und messen. Qualität soll auch in den Verträgen mit Spitälern stärker berücksichtigt und honoriert werden.

Höhere Qualität medizinischer Behandlungen und stärker patientenorientierte Versorgung: Dies strebt die CSS mit ihrer Beteiligung am Start-up „Heartbeat Medical“ an. (Bild: Pixabay.com)

Der CSS ist eine qualitativ hochstehende und kosteneffiziente Gesundheitsversorgung ein wichtiges Anliegen, wie sie selbst betont. Deshalb investiert der grösste Schweizer Grundversicherer seit eineinhalb Jahren in digitale Start-ups. Die CSS hat sich mittlerweile an vier Unternehmen beteiligt und investiert nun neuestens auch in Heartbeat Medical. Dieses Start-up betreibt eine Plattform, die automatisierte Patientenbefragungen mit klinischen Daten verknüpft. Therapieerfolge werden damit messbar und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten rückt in den Fokus der Entscheidungsfindung und Behandlung. Mit anderen Worten: Es geht um eine stärker patientenorientierte Versorgung.

Daten als Entscheidungsgrundlage

Die patientenzentrierten Befragungen von Heartbeat Medical beruhen auf der Systematik der so genannten „Patient-Reported Outcome Measures“ (PROMs). PROMs messen, wie eine Patientin oder ein Patient den eigenen Gesundheitszustand einschätzt und zeigen zugleich die Wirkung einer Behandlung auf. Mittels standardisierter Fragebögen werden vor und nach einem Eingriff Angaben zu Lebensqualität, Symptomen oder Behandlungseffekten digital erfasst. Medizinische Fachpersonen dokumentieren zusätzliche Informationen aus der Anamnese und ergänzen sie mit weiteren klinischen Daten. Damit wird der von Patienten wahrgenommene Gesundheitszustand während oder nach einer Behandlung vergleich- und messbar. Auf dieser datenbasierten Grundlage definieren die medizinischen Fachpersonen anschliessend gemeinsam mit den Patienten den weiteren Behandlungspfad. Bereits über 30 Schweizer Spitäler – unter anderem das Inselspital Bern – setzen auf die als Medizinprodukt registrierte Plattform von Heartbeat Medical.

Qualitätsorientierte Vergütung und patientenorientierte Versorgung im Gleichschritt

Der datenbasierte Behandlungspfad sorgt nicht nur für messbare Ergebnisse und mehr Lebensqualität für Patientinnen und Patienten. Die verbesserte Versorgungsqualität kann sich auch dämpfend auf die Gesundheitskosten auswirken. Die CSS will zudem die Qualität mehr ins Zentrum der Behandlung stellen und Anreize für deren Vergütung schaffen. Mit verschiedenen Initiativen arbeitet der grösste Grundversicherer auf das Ziel qualitativer Vergütungssysteme hin. Hierzu zählen nebst den PROMs auch der Ansatz der Werte orientierten Gesundheitsversorgung (Value Based Health Care) oder das Pilotprojekt „Patient Empowerment Initiative“: Die CSS, SWICA, PwC, das Universitätsspital Basel und Kantonsspital Winterthur entwickeln ein Tarifsystem, das auf der Behandlungsqualität und dem Patientennutzen basiert. Die Anreize sind so gesetzt, dass die Spitäler für steigende Zufriedenheit und eine sinkende Anzahl Eingriffe honoriert werden. 

Quelle und weitere Informationen: www.css.ch

ServiceNow veröffentlicht Global Impact-Report 2022

2021 hat das Unternehmen ServiceNow 100% erneuerbare Elektrizität verwendet und CO2-Neutralität erreicht. Die Vergütung von Führungskräften wurde mit Umwelt- sowie Diversitätszielen verknüpft und 2022 wird die Bereitstellung einer CO2-neutralen Cloud für Kunden folgen. Dies alles lässt sich dem eben veröffentlichten Global Impact-Report 2022 von ServiceNow entnehmen.

Mit seinem Global Impact-Report stellt das Unternehmen ServiceNow seine Fortschritte bei ESG-Themen dar. (Bild: ServiceNow)

ServiceNow (NYSE: NOW), ein auf digitale Workflows zur Verbesserung der Arbeitswelt spezialisiertes Unternehmen, hat kürzlich den zweiten Global Impact-Report veröffentlicht. Gemäss Bericht für das Jahr 2022 habe ServiceNow in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG) im Vergleich zum Vorjahr weitere Fortschritte gemacht. „ServiceNow hat sich verpflichtet, die Ressourcen seiner Mitarbeiter und der Plattform für unseren Planeten und mehr Chancengleichheit einzusetzen. Gleichzeitig will das Unternehmen integer handeln und als Katalysator für andere Organisationen wirken, die ihre eigenen ESG-Ziele verfolgen“, sagt dazu Gina Mastantuono, CFO von ServiceNow. „Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass ESG unsere Strategie, unseren Entscheidungsfindung sowie unsere Kultur durchzieht. In Zeiten des Wandels, der Herausforderungen und Chancen müssen wir jetzt und in den kommenden Jahrzehnten eine verantwortungsvolle Unternehmensführung vorleben.“

2021 machte das Software-Unternehmen nach eigenen Angaben Fortschritte darin, Kunden mit digitalen Tools zu unterstützen, um ihnen  die Arbeit in der komplexen ESG-Landschaft zu erleichtern. Im Jahr 2022 will das Software-Unternehmen seinen Kunden eine CO2-neutrale Cloud liefern. Mit dieser Verpflichtung werden alle Anwendungen auf der ServiceNow Plattform klimaneutral sein, wie es heisst. 

ESG-Fortschritte beschleunigt

Der Global Impact-Report 2022 zählt einige Highlights aus dem vergangenen Jahr auf. So seien 2021 folgende Meilensteine erreicht worden:

  • Einführung einer integrierten ESG Command Center-Lösung, einschliesslich des ESG Management-Produkts, um Kunden bei der Erreichung ihrer ESG-Ziele zu unterstützen
  • Verwendung von 100% erneuerbarem Strom, die Erreichung von CO2-Neutralität sowie die Genehmigung der kurzfristigen, wissenschaftsbasierten Ziele von ServiceNow durch die Science Based Targets Initiative (SBTi)
  • Verpflichtung zu „Net Zero“ bis 2030
  • Kopplung der Vergütung von Führungskräften an Umwelt- und Diversitätsziele
  • Entwicklung eines neuen Wertversprechens für Mitarbeiter (der „People Pact“), das die Personalstrategie des Unternehmens mit der Geschäftsstrategie in Einklang bringt
  • Systematische Lohngleichheit
  • Fortschritte bei der Repräsentation von Diversität in Führungspositionen (Direktoren und höher)
  • Vollständige Verteilung des 100-Millionen-Dollar-Fonds für Gleichberechtigung auf Basis der Herkunft von ServiceNow in 10 Regionen in den USA
  • Zuteilung von mehr als 10 Millionen Dollar an Bargeldspenden für das Gemeinwesen (Zuschüsse, Unternehmenszuschüsse und Belohnungen) 
  • Verdreifachung der Beteiligung der Mitarbeiter am freiwilligen Engagement
  • Entwicklung einer EU-basierten Lösung für Kunden, die es vorziehen, ihre in der EU gehosteten Daten innerhalb der EU-Grenzen verarbeiten zu lassen
  • Erzielung einer durchschnittlichen Betriebszeit von 99,995%

Blick in die Zukunft  

ServiceNow sei weiterhin bestrebt, seinen globalen Einfluss zu verstärken und sich den Herausforderungen und Chancen der Zukunft zu stellen, teilt das Unternehmen mit. Gemäss Global Impact-Report 2022 plant das Unternehmen neben der Bereitstellung einer CO2-neutralen Cloud folgendes:

  • Entwicklung des Fahrplans für die kurzfristigen SBTi-Ziele für 2026 mit besonderem Schwerpunkt auf dem Engagement in der Lieferkette und der verantwortungsvollen Beschaffung
  • Abschluss einer zweijährigen Verpflichtung in Höhe von 1 Million US-Dollar zur Unterstützung der Dekarbonisierung durch gemeinnützige Partnerschaften
  • Bereitstellung eines neuen, unternehmensweiten, strategischen Personalplans und einer Standortstrategie, die sich auf unterversorgte Gemeinden konzentriert und eine solide Grundlage für Wachstum und Grösse schafft
  • Bereitstellung eines neuen, globalen Rahmens für Vielfalt, Gleichberechtigung und Eingliederung sowie die Verstärkung der Wirkung in und durch das Geschäft von ServiceNow
  • Beschleunigung des Einflusses von ServiceNow für das Gemeinwesen durch Erhöhung der Unternehmensspenden, der freiwilligen Mitarbeiterbeteiligung und der Beteiligung an Spenden sowie durch die Skalierung des NextGen Professionals Digital Skills Programm

Hintergrundinformationen zum Global Impact-Report

Die freiwillige ESG-Berichterstattung von ServiceNow orientiert sich an den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) und des Sustainability Accounting Standards Board (SASB) für Software und IT-Services. ServiceNow orientiert sich auch an der Taskforce on Climate-related Financial Disclosure (TCFD) und an den UN Sustainable Development Goals (UN SDGs). Die Treibhausgasemissionen (THG) des Unternehmens, die gekaufte und erzeugte, erneuerbare Energie, die gekauften Kohlenstoffkompensationen und die Nettoemissionen wurden von Apex, einer dritten Partei, gemäss ISO 14064-3 verifiziert.

Quelle und weitere Informationen: ServiceNow

Wirtschaftsdelikte: Es gibt nicht nur Cyberattacken

Gemäss dem «Global Economic Crime and Fraud Survey 2022» von PwC meldeten 46 % der Unternehmen, dass sie in den vergangenen zwei Jahren Opfer von Betrug, Korruption oder sonstigen Wirtschaftsdelikten geworden sind.

Wirtschaftsdelikte haben verschiedene Gesichter: Hacker machen „nur“ 31 Prozent der Angreifer aus, es gibt aber noch viele andere Akteure mit kriminellen Machenschaften. (Grafik: PwC)

Die aktuellen ökologischen, geopolitischen, finanziellen und sozialen Einflüsse schaffen für Unternehmen eine Risikolandschaft, die unbeständiger denn je ist.  Diese Veränderungen schaffen Lücken, die kriminelle Akteure mit immer raffinierteren Attacken ausnutzen, wie die «Global Economic Crime and Fraud Survey 2022» zeigt. Mit anderen Worten: Wirtschaftsdelikte beschränken sich längst nicht mehr nur auf Internetkriminalität. 

Teuer bezahlte Sicherheitslücken 

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Kriminalitätsraten auf hohem Niveau stabil bleiben. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (46%) meldeten, dass in den letzten zwei Jahren Wirtschaftsdelikte gegen sie begangen worden sind. Unter den Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Franken waren es gar 52%. Die Auswirkungen innerhalb dieser Gruppe waren erheblich: Fast jedes fünfte Grossunternehmen meldete eine Schadsumme von knapp 50 Millionen Franken.  Der Anteil der betrogenen kleineren Unternehmen (d. h. mit weniger als 100 Millionen Franken Umsatz) war geringer (38%), davon erlitt eines von vier einen Gesamtschaden von etwa einer Million Franken. 

Wirtschaftsdelikte: Cyberkriminalität bleibt Bedrohung Nummer 1

Die wachsende Zahl digitaler Plattformen wie Social Media und E-Commerce öffnet Tür und Tor für zahlreiche Wirtschaftskriminelle – rund 40% der Betroffenen erlebten eine Form von Plattformbetrug. Dabei lag Cyberkriminalität über alle Unternehmensgrössen mit deutlichem Abstand an der Spitze vor Kundenbetrug (2020 Platz 1). 42% der Grossunternehmen meldeten, dass sie in den letzten zwei Jahren Opfer von Cyberkriminalität geworden sind. 34% wurden zum Ziel von Kundenbetrug – betrügerische Praktiken im Zusammenhang mit Produkten oder Dienstleistungen (z. B. Hypothekenbetrug, Kreditkartenbetrug). Auf Platz drei der Top-Delikte rangiert mit 24% die Vermögensveruntreuung. 

Wirtschaftsdelikte bereichsübergreifend bekämpfen

Gianfranco Mautone, Partner Forensic Services und Financial Crime Leader bei PwC Schweiz, erklärt: «Werden cyberkriminelle Attacken nicht gestoppt, so können sie als Türöffner für   zahlreiche Formen von Wirtschaftskriminalität fungieren. Cyberrisiken und andere Betrugsformen werden oft von getrennten Abteilungen bekämpft, die nicht zusammenarbeiten oder sich nicht über Risiken austauschen – und genau das wissen Kriminelle. Unternehmen müssen zwingend neue Wege finden, um die Zusammenarbeit von bisher isolierten Abteilungen zu fördern und Risikoszenarien funktionsübergreifend zu ermitteln.» 

Künftige Gefahren erfordern gut gewappnete Unternehmen

Neu entstehende Risiken könnten in den nächsten Jahren eine immer wichtigere Rolle einzunehmen. Aktuell gaben nur 6% der Organisationen an, dass sie Opfer eines Anti-Embargobetrugs (Beteiligung an unerlaubten Boykottmassnahmen anderer Länder) geworden sind. Dies kann sich in den kommenden zwei Jahren allerdings ändern, da sich die weltweiten Sanktionen gerade auf Rekordniveau befinden. 8% der betroffenen Unternehmen verzeichneten ESG-Reporting-Betrug (d. h. Verfälschung von ESG-Offenlegungen) Da ESG auch künftig weiter an Bedeutung gewinnen wird, könnte für Kriminelle der Anreiz zunehmen, in diesem Bereich mehr Straftaten zu begehen. Auch die COVID-19-Pandemie hat die Risikolandschaft verändert: Infolge der Pandemie erlebte eines von acht Unternehmen erstmals Fälle von Lieferkettenbetrug. 

Quelle: PwC

Quantencomputing: Neue Potenziale für automatisiertes maschinelles Lernen

Die Fraunhofer-Institute IAO und IPA sowie industrielle Partner entwickeln zusammen eine erste quantengestützte Cloudlösung für das automatisierte maschinelle Lernen. Gefördert wird das Projekt durch das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Future Work Lab. (Foto: Ludmilla Parsyak, Fraunhofer IAO unter Verwendung von nobeastsofierce – stock)

Quantencomputing ermöglicht es, rechenintensive Technologien wie das maschinelle Lernen (ML) weiterzubringen. Im Projekt »AutoQML« entwickeln acht Partner aus Forschung und Industrie deshalb Lösungsansätze, die Quantencomputing und ML verknüpfen. Eine Open-Source-Plattform soll Entwickler befähigen, Algorithmen des Quanten-Machine-Learnings ohne tiefgehendes Fachwissen nutzen zu können. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA ist am Projekt maßgeblich beteiligt und bringt seine Expertise im Quantencomputing und in Verfahren des herkömmlichen ML ein.

Wie gelingt es Unternehmen, die Potenziale der Digitalisierung zu nutzen und wettbewerbsfähig zu bleiben? Der Einsatz von Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) kann dabei helfen, von der digitalen Transformation bestmöglich zu profitieren. Vor allem ML spielt in der Digitalisierungsstrategie vieler Unternehmen bereits eine große Rolle und ermöglicht unter anderem effizientere Prozesse sowie neue Geschäftsmodelle. Allerdings fehlt es oft an Fachkräften. So ist die Implementierung von ML-Lösungen bisher noch häufig mit hohem Arbeitsaufwand verbunden. Von der Datenakquisition über die Wahl der passenden Algorithmen bis hin zur Optimierung des Trainings ist ein detailliertes Fachwissen in ML notwendig.

Neuer Ansatz: Quantencomputing bringt maschinelles Lernen auf neues Niveau

Der Ansatz des automatisierten maschinellen Lernens (AutoML) wirkt diesen Herausforderungen entgegen und erleichtert Fachkräften den Einsatz von KI. Dabei wird insbesondere die Wahl der konkreten ML-Algorithmen automatisiert. Anwender müssen sich somit weniger mit ML beschäftigen und auskennen und können sich mehr auf ihre eigentlichen Prozesse konzentrieren. In diesem Zusammenhang markiert Quantencomputing den Durchbruch in eine neue technologische Ära, denn damit lässt sich der AutoML-Ansatz signifikant verbessern. Zudem bietet Quantencomputing die für AutoML oftmals nötige Rechenpower.

Das Verbundprojekt »AutoQML« setzt an dieser Innovation an und verfolgt zwei wesentliche Ziele: Zum einen wird der neue Ansatz AutoQML entwickelt. Dieser wird um neu entwickelte Quanten-ML-Algorithmen erweitert. Zum anderen hebt Quantencomputing den AutoML-Ansatz auf ein neues Niveau, denn bestimmte Probleme lassen sich mithilfe von Quantencomputing schneller lösen als mit konventionellen Algorithmen.

Unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO ermöglicht das Projekt Entwicklern einen vereinfachten Zugang zu konventionellen und Quanten-ML-Algorithmen über eine Open-Source-Plattform. Neben Fraunhofer beteiligen sich die Unternehmen GFT Integrated Systems, USU Software AG, IAV GmbH Ingenieursgesellschaft Auto und Verkehr, KEB Automation KG, TRUMPF Werkzeug-maschinen GmbH + Co. KG und die Zeppelin GmbH am Projekt. Die entwickelten Lösungen werden anhand von konkreten Anwendungsfällen aus dem Automotive- und Produktionsbereich erprobt.

Das Beste aus beiden Welten: Softwarebibliothek für hybride Gesamtlösungen

Das Projektkonsortium wird Komponenten des Quantencomputings in heutige Lösungsansätze des maschinellen Lernens integrieren, um die Performance-, Geschwindigkeits- und Komplexitätsvorteile von Quanten-Algorithmen im industriellen Kontext nutzen zu können. In der sogenannten AutoQML-Developer Suite – einer Softwarebibliothek – sollen entwickelte Quanten-ML-Komponenten und Methoden in Form eines Werkzeugkastens zusammengeführt und den Entwicklern in einer Open-Source-Plattform zur Verfügung gestellt werden. Dies befähigt Anwender, maschinelles Lernen und Quanten-Machine-Learning einzusetzen und hybride Gesamtlösungen entwickeln zu können. Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre. Die weiterführende Marktverbreitung durch die Unternehmenspartner ermöglicht den Transfer von forschungsnaher Hochtechno-logie in ein breites, industrielles Umfeld mit dem Ziel, den Industriestandort Deutschland signifikant zu stärken. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Weitere Informationen: http://www.autoqml.ai/

Neue Getränkeabfülllinie für eine nachhaltige Zukunft

Eine moderne PET-Abfülllinie für Getränke in Weithalsflaschen löst bei Ramseier Suisse AG die bestehende Anlage in Sursee (LU) ab und ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft des Unternehmens. Dank modernster Technologie können unter anderem der Wasser- und Dampfverbrauch sowie der Einsatz an Reinigungsmitteln deutlich reduziert werden.

Die neue Getränkeabfülllinie bei Ramseier Suisse AG in Sursee. (Bild: zVg / Ramseier)

Am Dienstag, 12. April 2022, wurde bei Ramseier Suisse AG in Sursee eine neue Getränkeabfülllinie in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten für diese Anlage betrugen nach Angaben des Unternehmens 19 Millionen Franken. Im Rahmen der offiziellen Inbetriebnahme wurde die Neuheit RAMSEIER’s Huus-Tee Schweizer Früchte abgefüllt. Mit dieser neuen PET-Weithalsabfülllinie ist es dem landesweit bekannten Getränkehersteller nun möglich, noch flexibler und agiler auf die Kundenbedürfnisse einzugehen, wie es heisst. Die Investition ist ein wichtiger Bestandteil des Engagements für Nachhaltigkeit der Ramseier Suisse AG. «Durch den geringeren Vor- und Nachlauf während den Abfüllungen werden die Produktverluste pro Charge und somit der Food-Waste weiter verringert», erklärt Geschäftsführer Christoph Richli.  Die abzulösende Anlage war 19 Jahre in Betrieb.

Die Anlage wurde in Anwesenheit von Christoph Richli, Geschäftsführer der Ramseier Suisse AG, am 12. April 2022 offiziell in Betrieb genommen. (Bild: zVg / Ramseier)

Die Abfüllhalle am Standort Sursee wurde vorgängig erweitert um Platz für die neue Linie zu schaffen. Auf der neuen Anlage werden stille, nicht karbonisierte Getränke abgefüllt. Die Entwicklung dieses Produktsegments war in den vergangenen Jahren sehr positiv, wie auch die Beliebtheit des RAMSEIER’s Huus-Tee beweist. Deshalb hat sich das Unternehmen entschieden, in eine Linie zu investieren, auf welcher ausschliesslich Getränke in PET-Weithalsflaschen abgefüllt werden. Die Anlage verfügt über eine Abfüllleistung von 12’000 PET-Flaschen pro Stunde. Neben der neuen Getränkeabfülllinie werden am Standort Sursee auch eine PET-Abfülllinie für Enghalsflaschen, eine Glasabfülllinie, zwei Anlagen für Weichpackungen und eine Bag-in-Box-Abfülllinie betrieben.

www.ramseier.ch