Buchtipp: Praxishandbuch Legal Operations Management

Standardwerk für das effiziente Management von Rechtsangelegenheiten in Unternehmen und Behörden erschienen.

Derzeit kommt das Praxishandbuch Legal OperationsManagement (Springer Verlag; EUR 79.99 / CHF 82.50) in die Buchhandlungen; daran mitgewirkt haben über 40 Experten aus Universitäten, der Öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das neue Standardwerk setzt sich mit dem Aufbau, der Führung und der Organisation von Rechtsstrukturen in Unternehmen und Behörden auseinander.

Die geschätzten Rechtskosten im deutschsprachigen Raum werden jährlich mit über 200 Milliarden Euro veranschlagt. Gut geführte Rechtsabteilungen in Unternehmen und Behörden haben somit großen Einflusses auf die betriebs- und gemeinwirtschaftliche Effizienz. Für eine nachhaltige Weiterentwicklung von Rechtsabteilungen legen die beiden Co-Herausgeber Roman P. Falta und Christian Dueblin ein 831 Seiten umfassendes Standardwerk vor. Daran mitgewirkt haben auch bekannte Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Heinz Riesenhuber (Bundesforschungsminister a.D.), Alfred N. Schindler (Schindler Holding), Prof. Dr. Heinrich Koller (Justizdirektor der Schweiz), Prof. Dr. Rolf Dubs (ehem. Rektor der Universität St. Gallen HSG), aber auch weitere zahlreiche Top-Manager und General Counsels bekannter Unternehmen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich mitgearbeitet. Sie teilen alle ihre persönlichen Erfahrungen in Sachen Management von Recht und Rechtsfunktionen mit; Einblicke, die man in dieser Form äusserst selten erhält.

Die Herausgeberin (Springer-Verlag) positioniert das Praxishandbuch Legal Operations Management als Inspirationsquelle für den Aufbau, den Betrieb und die Optimierung professioneller Rechtsstrukturen. Für General Counsels, Leiter von Rechtsdiensten und Anwälte in Unternehmen und Behörden ist das neue Praxishandbuch eine wichtige Informations- und Inspirationsquelle mit Beiträgen zu sämtlichen mit Legal Operations verbundenen Schnittstellenfunktionen.

In 55 Kapiteln behandeln die Autoren praxisnah Schwerpunktthemen wie Identität, Positionierung, Leadership, Strukturen, Ressourcen und Prozesse von Legal Operations und gehen dabei auf die aktuellen Herausforderungen ein. Damit bietet das Praxishandbuch Legal Operations Management eine Basis für das effiziente Management von Rechtsangelegenheiten in Unternehmen und Behörden.

R.P. Falta, C. Dueblin (Hrsg.): Praxishandbuch Legal Operations Management. 1. Aufl. 2017, XXV, 831 S. 80 Abb., 52 Abb. in Farbe. Springer Verlag, ISBN 978-3-662-50506-9. http://www.springer.com/de/book/9783662505052

 

Gemeinde-Software wird fit für neuen E-Government-Standard

Das Software-Unternehmen Axians IT&T macht Infoma newsystem fit für neuen E-Government-Standard. Als erster Kanton stellt Luzern stellt eine deutlich verbesserte Datenqualität fest.

Eine neue Version einer Gemeinde-Software wird fit für das E-Government. (Bild: kebox – Fotolia.com)

Axians IT&T ist bei der Modernisierung seiner Fachapplikation für E-Government-Zwecke der Einwohnerkontrollen (EWK) Vorreiter: Die Gemeinde-Software Infoma newsystem geht als erste Schweizer EWK-Lösung mit der Version 3 des Schnittstellenstandards eCH0020 in den produktiven Betrieb über. Die neueste Ausführung des Schnittstellenstandards führt beispielsweise zu einfacheren Geburtsmeldungen und besseren Korrekturmeldungen zwischen der EWK-Fachapplikation von Luzerner Gemeinden und der kantonalen Registerplattform Lureg. Die Vorteile der technologischen Aufrüstung kommen bereits seit Mai 2017 bei der Pilotgemeinde Rothenburg und aktuell bei einigen anderen Kommunen zum Tragen. Bis Ende des Jahres werden alle Luzerner Kunden migriert sein und damit in den Genuss erheblicher Aufwandreduktion bei der Behebung von fachlichen Fehlern profitieren.

Verbesserte Datenqualität

„Mit der neuen Version der Gemeinde-Software Infoma newsystem können wir bereits eine deutlich bessere Datenqualität feststellen“, sagt Enrico Moresi, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für die Datenplattform Lureg bei Lustat Statistik Luzern, der zentralen Statistikstelle des Kantons Luzern. Moresi erwartet dadurch auch positive Auswirkungen bei der Nutzung der Daten seitens seiner Kunden wie der Kantonspolizei, der Militärverwaltung, dem Strassenverkehrsamt oder der Ausgleichskasse. Anfang nächstes Jahr führt Axians IT&T dann mit dem Kanton Nidwalden auch die Hauptzertifizierung für die von vielen Kantonen eingesetzte Geres-Plattform durch. Die kantonsspezifischen Merkmale werden danach bei den entsprechenden Kantonen separat zertifiziert.

Weiterer Baustein für das E-Government

Die Version 3 des Schnittstellenstandard eCH0020 spezifiziert die möglichen Meldegründe, welche zu Mutationen der Daten in den Einwohnerregistern führen und die Codes, welche für den elektronischen Austausch von Meldegründen zu verwenden sind. Dabei berücksichtigt der Standard den Meldungsaustausch zwischen den Einwohnerregistern und den kantonalen Datenplattformen, dem Personenstandregister Infostar, dem zentralen Migrationsinformationssystem Zemis, das der Bearbeitung der Personendaten aus dem Ausländer- und Asylbereich dient, sowie weiteren Stellen der öffentlichen Verwaltung.

Weitere Informationen auf der Webseite des Vereins eCH: https://www.ech.ch/vechweb/page?p=dossier&documentNumber=eCH-0020

Weitere Informationen zur EWK-Fachapplikation Infoma newsystem von Axians IT&T: https://www.axians-infoma.ch/loesungen/einwohner/

Lean Management Practice Days

Die Lean Management Practice Days werden am 7. und 8. Februar erstmals an der ZHAW in Wädenswil durchgeführt, in Zusammenarbeit mit Lean Partners Projekt Gesellschaft mbH Co.KG.

Die Impulsveranstaltung will die Vielfalt und die Möglichkeiten von Lean Management aufzeigen. Es geht darum, das notwendige Grundverständnis für Lean Management zu schaffen, Chancen sichtbar zu machen und den Teilnehmende konkrete Methoden und Werkzeuge in die Hand zu geben. Das Programm ist spannend und abwechslungsreich: erhellende Inputs, Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten aus der Praxis, Interviews mit Machern und Macherinnen sowie Workshops zu verschiedenen Lean-Themen runden den Anlass ab. Auch dienen die Lean Management Practice Days der Möglichkeit, sich zu vernetzen, Wissen zu teilen von anderen zu lernen. Die Veranstaltung richtet sich an Führungs- und Fachkräfte der Produktion und Administration, Geschäftsführende, Mitglieder des Vorstandes, Beratungsunternehmen im Bereich Lean Management, KVP/KAIZEN und weitere interessierte Kreise.

Information und Anmeldung

Buchtipp: Ihr Wegweiser zu rationalen Analysen und Entscheidungen

Ein neues Buch von Bernd Rodewald bietet das perfekte Wissen, um Argumente, Daten und Prognosen von Managern, Experten oder Politikern hinterfragen sowie im Privat- und Berufsleben die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Analysen, Prognosen und Entscheidungen sind der Treibstoff unserer Wirtschaft, der Gesellschaft und unseres Privatlebens. Da sollte man keine Fehler machen! Das Buch legt dar, welche Fragen man stellen muss, um die Denkfallen bei der Zusammenstellung von Daten und ihrer Auswertung zu identifizieren und zu umgehen. Damit, und mit den vielen praktischen Beispielen, wendet sich das Buch an folgende Zielgruppen:

  • Manager in Unternehmen und Entscheider in Organisationen und Politik Das Buch liefert das Rüstzeug, um Aussagen von Fachleuten und vorliegende Daten systematisch und gezielt zu hinterfragen.
  • Experten, die Informationen bereitstellen und interpretieren Praktische Tipps helfen, Fehler beim Einsatz unterstützender Methoden zu vermeiden und zu rational begründbaren Aussagen zu kommen.
  • Berater und Trainer, die Tools einführen, schulen oder anwenden Jedes Tool hat seine Grenzen. Mit den Informationen im Buch lassen sie sich klar benennen und beachten.
  • Interessierte Bürger, die Sachthemen in den Medien verfolgen Sie erfahren, wo in den dargestellten Argumenten oder Zahlen Schwachstellen verborgen sein können und was somit kritisch zu hinterfragen wäre.
  • Jeder, der vor einer Entscheidung steht: privat, beruflich oder als Unternehmer Für jede Art von Entscheidung – zum Kauf eines Produktes, für Investitionen, die Zukunftsplanung oder zur Entscheidung zwischen möglichen Handlungsalternativen – bietet das Buch Argumente, wie wesentliche Kriterien zu bewerten und gegeneinander abzuwägen sind.

In diesem Buch geht es nicht um das schon oft beschriebene „falsch wahrgenommen, falsch verstanden“, sondern um die meist viel wichtigere Systematik „Wie gehe ich die Sache richtig an?“ und das Vermeiden von Fehlinterpretationen durch die Frage: „Warum kann etwas nicht stimmen?“

Der Autor Dr. Bernd Rodewald berät selbst Unternehmen bei der Modellierung und Verbesserung ihrer Prozesse und Strukturen sowie im Change Management. In seinen Workshops und Schulungen erlebt er immer wieder, wie stark individuelle und unternehmerische Entscheidungen abhängig sind von persönlichen Annahmen und Prägungen, falschem oder mangelhaftem Einsatz von Methoden und Techniken sowie nicht ausreichendem Wissen darüber, wie man Informationen richtig interpretiert.

Bernd Rodewald: Ihr Wegweiser zu rationalen Analysen und Entscheidungen. Wie man Fehler vermeidet und die richtigen Schlüsse zieht. Publicis Pixelpark, 2017, 247 Seiten, 58 Abbildungen, kartoniert mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-89578-466-8

 

Neue Bedrohungen = Industrial Security neu denken

Industrial Security muss gemäss dem diesjährigen Lagebericht des deutschen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ein immer wichtigeres Thema werden. Der Internet-Sicherheits-Dienstleister Tenable erklärt, worauf es ankommt und wie Netzwerke sicherer werden können.

Auch industrielle Grossanlagen werden im Zuge von Industrie 4.0 immer angreifbarer. Industrial Security muss deshalb neu gedacht werden. (Bild: Tenable)

Im Zuge der Industrie 4.0, also der Vernetzung von Industrie- und Steueranlagen über Anlagen und Standorte hinweg, geraten Unternehmen und kritische Infrastrukturen (KRITIS) verstärkt ins Fadenkreuz von Cyberangriffen aller Art. Mit Schadsoftware aller Art, von Stuxnext, über CozyBear, HammerPanda bis Winnti, Social Engineering oder Schwachstellen in veralteter Software, gelingen Kriminellen immer wieder Zugriffe auf Unternehmen und Infrastrukturen. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI selbst nennt den Angriff auf einen deutschen Industriekonzern im Jahr 2016, öffentlich einsehbare Steuerungssysteme von Wasserwerken sowie Stromausfälle in der Ukraine aufgrund gehackter Kraftwerke als Beispiele.

Scanner keine Lösung für Industrial Security

Die Vorteile einer zunehmenden Vernetzung, wie Flexibilisierung oder Optimierung liegen auf der Hand. Doch stellt sich die Frage, wie Automatisierungsumgebungen vernetzt und gleichzeitig Industrieanlagen sowie KRITIS gesichert werden können. Die Antwort: Es ist nötig, sämtliche Geräte im Netz zu identifizieren, alle Schwachstellen zu kennen und möglichst durchgängig zu scannen, um Verwundbarkeiten so schnell wie möglich zu entdecken – für dieses kontinuierliche Netzwerk-Monitoring plädiert auch das BSI.

Reguläre, häufig verwendete aktive Scanner sind dabei keine Lösung. Sie erzeugen selbst Netzwerkverkehr und bremsen Netzwerke aus. Viele Unternehmen zögern deshalb, ihre Systeme regelmäßig auf veraltete Patches oder Schwachstellen zu scannen: Die Systeme sind auf einen dauerhaften Betrieb ausgelegt, der Wirtschaftlichkeit sicherstellt.

Passives Monitoring als Methode der Wahl

Ganz anders passives Monitoring: Passives Monitoring setzt an der Switching Fabric des Netzwerks oder dessen Ausgangspunkten an und analysiert den Datenverkehr durchgängig, um Anzeichen von Sicherheitsverletzungen und ungewöhnlichen Verhaltens zu erkennen. Sie bremsen den laufenden Betrieb nicht und können durchgehend nach Schwachstellen und ungewöhnlichen Vorfällen im Netz suchen. So erzeugen sie nicht nur eine Momentaufnahme, sondern überwachen kontinuierlich das Netzwerk. Dadurch sind sie das ideale Tool, um Schwachstellen in hochsensiblen Produktions- und Steuerungsanlagen umgehend zu entdecken, damit diese so schnell wie möglich behoben werden können.

Industrial Security neu denken

Es gibt allerdings eine Reihe Anforderungen an die entsprechenden Lösungen. Sie müssen zahlreiche ICS, SCADA, Produktions- und andere Systeme verschiedener Hersteller, etwa Siemens, ABB, Rockwell oder GE, abdecken. Grundlage ist, dass sie zahlreiche Protokolle unterstützen. Dazu gehören Standards wie BACnet, DNP3, Ethernet/IP oder IEEE C37.118.

Anlagen und Infrastrukturen zu vernetzen ist nötig – doch muss die Industrial Security genau wie die Produktion oder Serviceerbringung in der Industrie 4.0 neu gedacht werden. Nur so profitieren Betreiber und machen zugleich Kriminellen das Leben schwer.

Quelle und Information

Control 2018 – Business-Plattform mit Wachstums-Push

Die 32. Ausgabe der Control, der internationalen Leitmesse für Qualitätssicherung, wird grösser als zuvor. Die Ausstellungsfläche erstreckt sich 2018 neu auf sechs Hallen.

Die Control 2018 wird neu sechs Hallen umfassen. (Bild: Control Pressedienst)

Messtechnik, Werkstoff-Prüfung, Analysegeräte, Optoelektronik, QS-Systeme und Service – mit diesem an der industriellen Praxis ausgerichteten Produkt- und Leistungsportfolio konnte sich die vergangene Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung im Frühjahr 2017 bereits zum 31. Mal erfolgreich in Szene setzen. 52.500 m² Brutto-Ausstellungsfläche, mehr als 900 Aussteller aus 31 Ländern, knapp 30.000 Fachbesucher aus 106 Ländern und in allen Bereichen eine Zunahme um rund 10% lautete die erfolgreiche Messe-Bilanz. Dies nehmen die Organisatoren rund um die Schall-Firmengruppe denn auch als Ansporn für die nächste Control, die vom 24. bis 27. April 2018 in der Landesmesse Stuttgart stattfindenden wird.

Control 2018 wird weiter wachsen

Die Zeichen für ein erneut signifikantes Wachstum stehen gut, wie den Ausführungen der langjährigen Projektleiterin der Control, Gitta Schlaak, zu entnehmen ist: „Gut fünf Monate vor Messebeginn dürfen wir, ausgehend von den Ausstellerzahlen und Ausstellungsflächen der Session 2017, einen Buchungsstand von mehr als 90% verzeichnen. Das macht uns zuversichtlich, die Zahlen von 2017 toppen zu können. Zumal wir zur Control 2018 neu die Halle 8 hinzunehmen, und der Welt-Leitmesse für Qualitätssicherung somit mehr als 60.000 m² Hallenflächen zur Verfügung stehen. Die Aufplanung läuft bereits auf vollen Touren, denn wir finden in der Landesmesse Stuttgart für die Session 2018 neue und deutlich verbesserte Bedingungen, sowohl die Aussteller als auch die Fachbesucher betreffend, vor.“

Neue Infrastruktur bringt Entlastung

In der Tat ergibt sich, durch die ab Januar 2018 zur Verfügung stehende neue Messehalle 10, den damit verbundenen Neubau des Eingangsbereichs WEST sowie begleitender Infrastruktur-Maßnahmen wie Zufahrt, Parkplätze, Seminarräume, Wirtschaftsräume und Restaurant, ein neues Layout, das nicht zuletzt eine bessere Verteilung der morgendlichen Besucherströme mit sich bringt. Künftig sind die beiden Eingangsbereiche OST und WEST gleich zu gewichten, sodass sich die Besucherströme gleichmäßiger verteilen, was in den Eingangszonen für Entlastung sorgt und den Ausstellern die Kapazitäts-Planung, bezüglich des Stand- und Betreuungs-Personals, erlaubt. Darüber hinaus stellt sich das Hallen-Layout zur Control jetzt noch besucherfreundlicher dar, denn die Hallen 3, 5 und 7 (Strang mit ungerader Nummerierung) sowie 4, 6 und 8 (Strang mit gerader Nummerierung) sind nun „blockartig“ angelegt. Dadurch ergeben sich zwischen den einzelnen Bereichen kurze Wege, die wiederum eine gezielte Besuchsplanung mit Zeit optimierter Begehung erlauben.

Bewährte Kooperations-Partner

Abgerundet wird das Informations- und Kommunikations-Angebot der Control 2018 zum einen durch das erneut große Engagement der bewährten Kooperations-Partner Fraunhofer-Allianz Vision und Fraunhofer IPA. Zum anderen durch das beliebte, mit hochkarätigen Referaten glänzende Aussteller-Forum, und schließlich durch die bereits zum 11. Mal stattfindende Verleihung des Kompetenzpreis für Innovation und Qualität Baden-Württemberg 2018, initiiert und durchgeführt vom privaten Messeunternehmen P. E. Schall GmbH & Co. KG und der TQU-GROUP. Schirmherr ist die Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung.

Die Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung findet vom 24. bis 27. April 2018 in der Landesmesse Stuttgart statt. Für weitere Informationen: www.control-messe.de

 

 

Wie viel Produktrückrufe kosten

Eine Untersuchung des Versicherungskonzerns Allianz hat die Kosten von Produktrückrufen eruiert. Fazit: Grosse Produktrückrufe verursachen im Schnitt einen Schaden in Höhe von 10,5 Millionen Euro pro Fall - durch "Domino-Effekte" erreichen einzelne Fälle jedoch auch Milliardenhöhe.

Produktrückrufe kosten im Einzelfall 10,5 Millionen Euro im Schnitt. Betroffen sind vor allem die Automotive- und Nahrungsmittel-Industrie. (Bild: shutterstock / Allianz)

Teure Fehler: Ein defektes Pedal führt dazu, dass ein Auto unbeabsichtigt beschleunigt. Die Verarbeitung von schadhaften Erdnüssen verursacht einen branchenweiten Umsatzrückgang von 25%. Jeder dieser Vorfälle löste grosse Produktrückrufe aus, die zu Milliardenverlusten führten. Das produktbezogene Risiko ist eine der grössten Gefahren, mit denen Unternehmen heute konfrontiert sind. Rückrufrisiken haben in den letzten zehn Jahren erheblich zugenommen und das Potenzial für grössere und komplexere Schäden steigt weiter, warnt der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) in einem neuen Bericht. Die Auswertung von 367 weltweiten Versicherungsfällen zeigt, dass die Automobilindustrie am stärksten von Produktrückrufen betroffen ist, gefolgt vom Lebensmittel- und Getränkesektor.

Steigende Anzahl Produktrückrufe

Die Zahl der Produktrückrufe ist in den letzten zehn Jahren stetig gestiegen. „Wir sehen heute Rekordzahlen bei Rückrufaktionen in Bezug auf Grösse und Kosten“, sagt Christof Bentele, Head of Global Crisis Management bei AGCS. Dazu tragen aus seiner Sicht vielfältige Faktoren bei, darunter eine strengere Regulierung und härtere Strafen, der Aufstieg grosser multinationaler Konzerne und komplexere globale Lieferketten, das wachsende Bewusstsein der Verbraucher, die Auswirkungen des wirtschaftlichen Drucks in Forschung, Entwicklung und Produktion und die zunehmende Bedeutung von Social Media.

Die Studie „Product Recall: Managing The Impact of the New Risk Landscape“ analysiert zwischen 2012 und dem ersten Halbjahr 2017 insgesamt 367 Produktrückrufforderungen aus 28 Ländern in 12 Branchen. Die Hauptursache für Rückrufe sind ein mangelhaftes Produkt oder eine fehlerhafte Ausführung, gefolgt von einer Produktverunreinigung. Die durchschnittlichen Kosten für einen grösseren Rückruf belaufen sich auf über 10,5 Millionen Euro, wobei die Kosten für einige grosse Rückrufe in der letzten Zeit diese Summe bei weitem übersteigen. Über 50% der Schäden sind auf nur zehn Rückrufe zurückzuführen. Der IT-/Elektroniksektor ist laut der AGCS-Schadensanalyse nach der Automobilindustrie und der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie die am dritthäufigsten betroffene Branche.

Automobil-Branche wegen „Domino-Effekt“ mit teuersten Rückrufaktionen

„Automobil-Rückrufe machen über 70% der Summe aller analysierten Schäden aus, was angesichts der jüngsten Rekordaktivitäten sowohl in den USA als auch in Europa wenig überraschend ist. Wir sehen immer mehr Rückrufe mit immer mehr betroffenen Fahrzeugen in der Automobilindustrie“, sagt Carsten Krieglstein, Regional Head of Liability, Central & Eastern Europe, AGCS. „Dazu tragen Faktoren wie anspruchsvollere Technik, verkürzte Produkttestzeiten, Outsourcing von Forschung und Entwicklung und zunehmender Kostendruck bei. Der technologische Wandel in der Automobilindustrie hin zur elektrischen und autonomen Mobilität wird weitere Rückrufrisiken mit sich bringen.“

Bei einer der bis dato grössten Rückrufaktionen in der Automobilbranche wegen defekter Airbags werden wohl 60 bis 70 Millionen Fahrzeuge von mindestens 19 Herstellern weltweit in die Werkstätten zurückgeholt. Die Kosten werden auf fast 21 Mrd. Euro geschätzt. Dieser Fall verdeutlicht den zunehmenden „Domino-Effekt“, der sich auf den Automobilsektor, aber auch auf andere Branchen auswirkt. Da viele gängige Komponenten von vielen Herstellern gleichzeitig verwendet werden, kann ein einziger Rückruf Auswirkungen auf eine ganze Branche haben.

Produktrückrufe im Fokus der Schweizer Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie

Die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ist der am zweithäufigsten betroffene Sektor, auf den 16% der analysierten Verluste entfallen. Die durchschnittlichen Kosten für einen signifikanten Produktrückruf betragen fast 8 Mio. Euro. Nicht deklarierte Allergene (einschliesslich Fehlbeschriftung von Inhaltsstoffen) und Krankheitserreger sind ein grosses Problem, ebenso wie die Kontamination durch Glas-, Kunststoff- und Metallteile. „Auch in der Schweiz sind Produktmanipulation und Produktrückruf bei unseren Kunden in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ein grosses Thema“, erklärt Christoph Müller, der für das AGCS-Geschäft in der Schweiz verantwortlich ist. Die vermehrte Nachfrage nach Versicherungslösungen geht in der Schweiz vor allem von grossen Endkunden aus, die sich gegen Schwierigkeiten Ihrer Schlüssellieferanten absichern möchten. „Ein weiterer Treiber im Markt sind die Schadenerfahrungen der Vergangenheit, die unmittelbar auf Produktrückruf oder Produktmanipulation zurückzuführen sind“, so Müller.

Produkte aus Asien, so die AGCS-Studie, lösen weiterhin eine überproportionale Anzahl von Rückrufaktionen in den USA und Europa aus, was die Verschiebung der globalen Lieferketten nach Osten und die historisch schwächeren Qualitätskontrollen in einigen asiatischen Ländern widerspiegelt. Doch zunehmende Sicherheitsvorschriften und das wachsende Bewusstsein der Verbraucher sorgen dafür, dass die Rückrufaktionen auch in Asien zunehmen.

Frühzeitiges Krisenmanagement als Teil der Unternehmens-DNA

Vorausschauende Planung und Vorbereitung können einen grossen Einfluss auf die Grösse eines Rückrufs und den finanziellen und Reputationsschaden haben. Als Teil eines ganzheitlichen Risikomanagementkonzepts können spezialisierte Produktrückrufversicherungen Unternehmen dabei unterstützen, sich schneller zu erholen, indem sie die Kosten für einen Rückruf, einschliesslich Betriebsunterbrechung, decken. Solche Versicherungen bieten auch Zugang zu Krisenmanagement-Services und spezialisierten Beratern. Diese prüfen die Verfahren eines Unternehmens und unterstützen bei einer Produktkontamination weltweit bei der Zusammenarbeit mit Behörden, Kommunikation, Rückverfolgung von Produkten, sowie Laboruntersuchungen von kontaminierter Ware einschliesslich Genomsequenzierung und DNA-Tests.

„Es wird jetzt viel mehr darauf geachtet, wie Unternehmen mit fehlerhaften oder verunreinigten Produkten umgehen, wie schnell sie reagieren und wie zuverlässig sie in Sachen Produktsicherheit sind. Mehr denn je melden sich auch Verbraucher zu Wort und machen ihre Konsumentscheidungen davon abhängig, wie Unternehmen mit Krisen umgehen. Ein Unternehmen, das Krisenmanagement als Teil seiner DNA versteht, ist weitaus weniger anfällig für einen grossen Skandal“, sagt Bentele.

Weitere Informationen

 

Swissmedic zertifiziert erstmals medizinalen Stickstoff

Die Messer Schweiz AG ist das erste Industriegase-Unternehmen der Schweiz, das seinen medizinalen Stickstoff von der Swissmedic überprüfen lässt. Damit erreicht Messer nach eigenen Angaben eine deutliche Verbesserung bei der Qualitätskontrolle.

Die Messer Schweiz AG lässt Stickstoff, so wie er etwa in medizinischen Labors verwendet wird, durch Swissmedic zertifizieren. (Bild: Fotolia.com)

Bis heute haben alle Gase-Unternehmen die Qualität vergleichbarer Produkte nur firmenintern überprüft. Die Messer Schweiz AG liefert ab sofort, als erster und einziger Lieferant in der Schweiz, den ersten behördlich zertifizierten medizinischen Stickstoff. „Kein Anbieter im Gesundheitswesen kann es sich leisten, auf Sicherheit und Qualität zu verzichten“, sagt CEO Dr. Hans Michael Kellner. „Es geht um unsere Gesundheit und da machen wir keine Kompromisse.“ Das Lenzburger Industriegase-Unternehmen bietet den Abnehmern dadurch eine Garantie für höchste Qualität. „Wir haben diesen Registrierungsprozess früh eingeleitet und gleichzeitig eine neue grosse Stickstoff-Abfüllanlage gebaut, damit wir ab sofort und ohne Verzögerung in die ganze Schweiz liefern können“, sagt Dr. Kellner. „Wir haben bereits erste Bestellungen und gehen davon aus, dass in Zukunft kein Gase-Unternehmen auf die Zulassung von Swissmedic verzichten kann.“

Strenge Vorgaben der Swissmedic

Zur Registrierung medizinischen Stickstoffs bei der Swissmedic ist eine detaillierte Dokumentation von Herstellung, Qualitätssicherung und Prozessabläufen erforderlich. Damit werden alle drei Bereiche fest definiert und regelmässig auditiert. Die Messer Schweiz AG haftet für das gelieferte Medizinprodukt, hinsichtlich der Einhaltung der Prozesse und der Qualität. Medizinische Einrichtungen erhalten dadurch eine Garantie, dass der Stickstoff immer unter strengsten Vorschriften produziert und geliefert wird.

Einsatz von medizinalem Stickstoff

Besonders bei Medizinprodukten wie z.B. bei der Produktion von Arzneimitteln in der Pharmaindustrie wird Stickstoff als Hilfsstoff zur Verdrängung von Sauerstoff verwendet. Dies ist Voraussetzung, damit die Vorgaben nach Europäischem Arzneibuch eingehalten werden können. Diese Eigenschaft kommt vor allem der Produktion und Verpackung von Arzneimitteln zugute, um eine Langzeitstabilität von Wirkstoffen zu erzielen. Tiefkalter verflüssigter Stickstoff wird auch in der Kryotherapie (Vereisung) zum Entfernen von Warzen u. a. durch Dermatologen eingesetzt. Er kann in diesem Fall operative Eingriffe bzw. medikamentöse Behandlungen ersetzen.

Weitere Einsatzgebiete in Gasform sind:

  • Inertgas zum Schutz vor Oxydation
  • Zur Röntgenkontrastdarstellung
  • Zur Spülung und Verdrängung von Luft
  • Zur Inhalation mit Sauerstoff (maximal 80 Vol.-% N2)

Tiefgekühlt verflüssigt:

  • Zur Kryotherapie (Kaltwindbehandlung) bei rheumatischen Erkrankungen
  • Zur Kryochirurgie (zum Betreiben kryochirurgischer Instrumente)
  • Zur Gefrier-Konservierung biologischer Materialien (Zellen, Gewebe, Blut, Samen etc.)

Das Unternehmen Messer Schweiz AG beschäftigt über 100 Mitarbeiter und gehört zur Messer Group GmbH, dem weltweit grössten eigentümergeführten Industriegase-Unternehmen mit über 5‘400 Mitarbeitern und über einer Milliarde Euro Umsatz. Die Messer Schweiz AG ist heute stark verankert in der Region Lenzburg und wächst kontinuierlich in der ganzen Schweiz.

www.messer.ch

 

FOREP 2017: Qualitätsmanagement zwischen Anforderung und Effektivität

Am 2. November fand in Yverdon-les-Bains das Forum Excellence et Performance (FOREP 2017) statt. Alljährlich treffen sich an diesem Anlass die Qualitätsspezialisten der französischsprachigen Schweiz zu einem fachlichen Austausch. Referate und Workshops boten nicht wenige Inputs für die weitere Entwicklung des Qualitätsmanagements im digitalen Zeitalter.

Stellte sich am FOREP 2017 vielen Fragen aus dem Publikum: Der Genfer Regierungsrat Pierre Maudet. (Bild: Thomas Berner)

Dank dem Genfer Regierungs- und Fast-Bundesrat Pierre Maudet konnte die Tagung FOREP 2017 mit einem prominenten Gast aufwarten. In seinem Referat ging er der Frage nach, was den eine öffentliche Verwaltung – sprich: die Politik – zur Innovationsfähigkeit von Unternehmen beitragen konnte. Seine Ausführungen gaben denn auch zu einer regen Diskussion mit dem Publikum Anlass. Stellung nahm Pierre Maudet unter anderem auch zu neuen Entwicklungen wie etwa der Blockchain-Technologie, welche die öffentliche Verwaltung mit Sicherheit ebenfalls verändern dürfte. Er äusserte sich hierzu grundsätzlich positiv, räumte aber ein, dass es nun am Staat liege, umfangreiche Hausaufgaben anzupacken.

Qualitätssicherung und mehr

In weiteren Vorträgen vor der ersten Pause ging es dann um Themen wie etwa der Analyse von Interessengruppen im Zusammenhang mit Managementsystemen. Gemäss dem ersten Vortragenden, HES-SO und EPFL-Dozent Paolo Barrachini, seien es eben diese Stakeholders, welche den Motor einer Unternehmensstrategie bedeuten. Six Sigma-Spezialist Bernard Murry aus Paris appellierte an die Praxis kontinuierlicher Verbesserung und erinnerte daran, dass man Qualität nicht nur von Kontrollen abhängig machen dürfe.

Um weitere konkrete Themen im Bereich der Qualitätssicherung ging es in der nächsten Referate-Runde. Damien Chardaire von Sonceboz SA etwa erläuterte, wie seine Firma eine Nullfehler-Quote bei Automobil-Bauteilen sicherstellt. Jean-Michel Pou von Deltamu ging auf die Vorzüge von „Smart Metrology“ ein und Katia Gutknecht ging das Thema Qualitätssicherung von der Einkaufsseite her an: Die Qualität, die man den Kunden bietet, ist immer auch abhängig von jener, die man bei den Zulieferern einkauft. Deshalb müsse immer auch Wert auf optimale Einkaufsprozesse gelegt werden. Nathalie Wardé schliesslich postulierte Verbesserungen bei der Rückverfolgbarkeit von Medikamenten, um einerseits höhere Sicherheit für Patienten zu erreichen, anderseits aber auch die kostspieligen Rückrufe von pharmazeutischen Produkten zu verringern.

Sorgte für den unterhaltenden Teil der Tagung: Sterne-Koch und Spezialist für die Molekular-Küche Denis Martin bei seiner Live-Performance. (Bild: Thomas Berner)

Auch ein Thema am FOREP 2017: Big Data

Um die Macht der Daten ging es im gemeinsam von Fabrice Jeanningros und Abraham Carama (beide von Maison Cartier Horlogerie) gehaltenen Referat. Big Data biete die Chance, um „mehr Intelligenz“ in die Qualitätssicherung zu bringen, so ein Statement der Referenten. Und im Zusammenhang mit dem Thema der Kontinuierlichen Verbesserung ging Myriam Bertrand der Frage nach, wie man dabei die Mitarbeitenden nicht überfordert. Denn oft genug werde ein KVP nicht auf allen Ebenen gleich konsequent durchgeführt. Das erzeuge letztlich Zweifel an der Tauglichkeit der Instrumente mit daraus folgender Verunsicherung. Deshalb benötigen alle Verbesserungsprozesse eine durchgehende Begleitung und Führung.

Ein Podiumsgespräch zum Tagungsthema „Qualitätsmanagement zwischen Anforderung und Effizienz“ bildete den Schluss der Veranstaltung. Parallel zu den erwähnten Referaten hatten die Besucher die Möglichkeit, verschiedene praxisorientierte Workshops, etwa zur Analyse von Wertschöpfungsketten, Leadership oder digitale QMS, zu besuchen. An einer kleinen Ausstellung konnte man sich zudem über konkrete Produkte und Dienstleistungen rund um das weite Feld der Qualitätssicherung informieren. Die Tagung wurde gemeinsam durch die SAQ und deren Westschweizer Sektionen, der SQS, ARIAQ und weiteren Partnern organisiert und durchgeführt. Den rund 250 Teilnehmenden konnte insgesamt ein fachlich hochstehender Anlass mit vielen Networking-Gelegenheiten geboten werden.

Weitere Informationen

So bereiten Sie Ihr Unternehmen auf die Datenschutz-Grundverordnung vor

Die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die im Mai 2018 in Kraft tritt, wird weitreichende Auswirkungen auf Unternehmen und Bürger in Europa und weltweit haben. Auch die Schweizer Unternehmen werden von diesen neuen Vorgaben betroffen sein.

Die Würfel sind gefallen: Im Mai 2017 tritt die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft. (Bild: Fotolia.com)

Noch immer sind viele Unternehmen nicht ausreichend auf die neuen Richtlinien vorbereitet. Der europäische Security-Software-Hersteller ESET hat einige Tipps zusammengestellt, mit denen IT-Verantwortliche ihr Unternehmen fit für die neuen Vorgaben der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) machen können:

  1. Machen Sie die Geschäftsführung auf das Thema aufmerksam: Alle wichtigen Entscheidungsträger im Unternehmen sollten sich der Auswirkungen der DSGVO bewusst sein und wissen, was sie für den alltäglichen Betrieb bedeutet. Informieren Sie deshalb auch die Geschäftsführung über die Bedeutung des Themas.
  2. Prüfen Sie, wie Ihr Unternehmen Daten verarbeitet: Bisher mussten sich Unternehmen in unterschiedlichem Masse mit dem Schutz personenbezogener Daten auseinandersetzen. Ab dem kommenden Jahr sind jedoch alle Unternehmen für den Schutz von Daten verantwortlich. Um ein genaues Verständnis davon zu erhalten, wie in Ihrem Unternehmen mit Daten umgegangen wird, sollten Sie die aktuellen Methoden der Datenverarbeitung auf den Prüfstand stellen. So erkennen Sie, in welchem Masse sich Ihr Unternehmen noch auf die Änderungen vorbereiten muss.
  3. Ernennen Sie einen Datenschutzbeauftragten: Datenschutzbeauftragte werden insbesondere für Behörden und dritte Unternehmen zu wichtigen Ansprechpartnern. Sie arbeiten unabhängig und unterstehen direkt der Geschäftsführung. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, umfassende Kenntnis aller Aspekte der Datenschutz-Grundverordnung zu haben und alle notwendigen Compliance- und Sicherheitsmassnahmen umzusetzen.
  4. Binden Sie alle Beteiligten in die Analyse mit ein: Bevor die Sicherheit der gespeicherten personenbezogenen Daten geprüft wird, müssen Unternehmen festlegen, wo die Daten gespeichert werden, wer für ihre Verwaltung verantwortlich ist und wer darauf Zugriff hat. Binden Sie sowohl den Datenschutzbeauftragten als auch die IT-Abteilung in diesen Prozess mit ein! So bekommen Entscheider eine bessere Vorstellung von den bisher getroffenen Massnahmen.
  5. Untersuchen Sie zurückliegende Datenschutzverletzungen: Mit der Untersuchung früherer Sicherheitslücken im System erhalten Sie nicht nur eine klarere Vorstellung davon, welche Möglichkeiten Ihr Unternehmen hat, um auf zukünftige Angriffe zu reagieren. Sie prüfen so auch, ob die Verfahren die zukünftigen Anforderungen der DSGVO erfüllen. Beispielsweise müssen Sicherheitsverletzungen innerhalb von 72 Stunden nach Entdeckung samt Art und Schwere des Vorfalls gemeldet werden. Unternehmen, die ihre Systeme darauf nicht ausreichend vorbereiten, müssen im Ernstfall mit hohen Geldstrafen rechnen.
  6. Bedenken Sie die persönlichen Rechte von Einzelpersonen: Eines der wichtigsten Ziele der neuen Verordnung ist die Stärkung der Rechte für Einzelpersonen, einschliesslich des Rechts auf die Löschung von Daten und auf Datenübertragbarkeit. Letzteres bedeutet beispielsweise, dass Personen ihre Daten zu einem Wettbewerber Ihres Unternehmens mitnehmen können. Unternehmen sind verpflichtet, diese Rechte zu fördern. Daher ist es wichtig, entsprechende Verfahren zu etablieren, um dies zu ermöglichen.
  7. Legen Sie Wert auf die Zustimmung zur Datenverarbeitung: Die DSGVO will Klarheit bieten, wenn es um die Frage der Zustimmung zur Verarbeitung von persönlichen Daten geht. Neue Massnahmen fordern von Unternehmen, eine eindeutige Zustimmung oder «klare bejahende Handlung» nachzuweisen. Mit den neuen Richtlinien sollen beispielsweise Kinder davor geschützt werden, einer Datenverarbeitung ohne elterliche Einwilligung zuzustimmen. Es lohnt sich daher zu prüfen, welche Praktiken bereits etabliert sind, um Nutzer über die Verwendung und Verarbeitung ihrer persönlichen Daten zu informieren.
  8. Zu guter Letzt: Unterstützen Sie die notwendigen Massnahmen schon heute: Die Massnahmen, die für die Umsetzung der neuen DSGVO nötig sind, können die Infrastruktur eines Unternehmens sehr belasten. Zusätzliche Ressourcen, die an der richtigen Stelle zur Verfügung stehen, können darüber entscheiden, ob ein Unternehmen den Anforderungen rechtzeitig gerecht werden kann. Planen Sie deshalb vorausschauend, damit IT-Verantwortliche zum entscheidenden Zeitpunkt die benötigten Mittel zur Verfügung haben, um alle Compliance-Anforderungen zu erfüllen.

Weitere Informationen zur Datenschutz-Grundverordnung finden Sie auf einer von ESET speziell eingerichteten Seite, die Unternehmen bei der Vorbereitung auf die DSGVO unterstützt.

Quelle: ESET

Neues Label für Ernährungsberater schafft Klarheit

Der Schweizerische Verband der Ernährungsberater/innen hat das Label ‚Ernährungsberater/in SVDE‘ in Wort und Bild geschaffen und schützen lassen. Mit Hilfe des Labels können Ratsuchende und Fachleute die gesetzlich anerkannten Ernährungsberater/innen schnell und einfach finden.

Das neue Label für Ernährungsberater.

Viele Menschen suchen sich Rat in Ernährungsfragen. Sie treffen dabei auf einen Dschungel an Ernährungsfachleuten. Der Verband der Schweizer Ernährungsberater/innen wird oft um Hilfe gebeten, da Patientinnen und Patienten, aber auch Fachleute wie Ärzte oder Apotheker den Durchblick verlieren.

Unglücklicherweise ist die Berufsbezeichnung ‚Ernährungsberater/in‘ nicht geschützt, obwohl ihre Aufgaben und Kompetenzen gesetzlich klar verankert sind. Dies ermöglicht, dass irreführende Bezeichnungen auftauchen. Der SVDE meint: „Wo Ernährungsberaterin drauf steht, soll auch Ernährungsberaterin drin sein!“ Das schafft Klarheit im Sinne von Patientensicherheit. Der SVDE bürgt für die „Gesetzeskonformität nach KVV Art. 50a“ und hat aus diesem Grund das priva

trechtlich geschützte Label „Ernährungsberater/in SVDE“ geschaffen, welches exklusiv von seinen Mitgliedern getragen werden darf. Das Label ist im Swissreg (Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum – IGE) hinterlegt und entsprechend geschützt. Dadurch wird Transparenz und schnelle Wiedererkennung für Ärzte, Arbeitgeber, Behörden und Patient/innen geschaffen. Mit Hilfe des Labels können Ratsuchende wie Fachleute die gesetzlich anerkannten Ernährungsberater/innen schnell und einfach finden.

Der Zusatz „Schweizer Gesundheitsberuf“ bezieht sich dabei auf das 2016 vom Schweizer Parlament verabschiedete Gesundheitsberufegesetz. Dieses fördert im Interesse der öffentlichen Gesundheit die Qualität in bestimmten Gesundheitsberufen. Die Ernährungsberater/innen gehören dazu. Das Label wird den Ernährungsberater/innen SVDE anlässlich der Jubiläumstagung zum 75. Geburtstag des SVDE übergeben. Diese findet am Freitag 24. März 2017 im Zentrum Paul Klee statt. Informationen unter: www.svde-asdd.ch/jubilaeum/

 

ESPRIX Forum für Excellence 2017 machte Appetit auf Zukunft

Am 9. März fand im KKL in Luzern das ESPRIX Forum für Excellence statt. Für einen ausgewogenen Mix aus Gedankenanstössen und Best Practice sorgten Referenten wie Ludwig Hasler, Christian Methe, Rolf Huber, Gerd Leonhard oder Patrick D. Cowden. Und aus zwei Finalisten um den ESPRIX Swiss Award for Excellence wurde der diesjährige Preisträger gekürt.

Lieferte erste Gedankenanstösse am ESPRIX Forum für Excellence: Philosoph Ludwig Hasler im Gespräch mit Moderatorin Sandra Studer. (Alle Bilder: Thomas Berner)

Das diesjährige ESPRIX Forum wartete gegenüber den Vorjahren einer gewichtigen Veränderung auf. Erstmals fand es nicht mehr im Konzertsaal statt, sondern im kleineren Luzerner Saal. Doch dies tat der Qualität der Tagung in keiner Weise Abbruch. Im Gegenteil: Die mit 400 Teilnehmenden ebenfalls gegenüber früheren Jahren geringere Gästezahl machte persönliche Kontakte unter den Anwesenden einfacher.

Sich der Zukunft stellen

Wiederum ist es der Stiftung ESPRIX als Veranstalterin gelungen, ein attraktives Referenten-Panel zusammenzustellen. Und auch das Tagungsthema „Appetit auf Zukunft?“ hatte es in sich. Der Philosoph und Publizist Ludwig Hasler machte sich gleich zu Beginn Gedanken und stellte fest, dass es in der Schweiz schwierig sei, über Zukunft zu reden, „weil die Gegenwart so glänzt“. Aktuelle Problemlösungen, um die sich unsere Polit-Verantwortlichen kümmern, hätten eigentlich nur die „Aufbesserung der Gegenwart“ zum Ziel. Dem Publikum auf den Weg gab er drei Gedankenanstösse bezüglich mehr Appetit auf Zukunft: Erstens sei Zukunft etwas für „Angefressene“, zweitens wolle Zukunft entdeckt werden und drittens sei für die Zukunft Fantasie besser als Wissen.

Für Christian Methe, Experte für digitale Transformation, hat die Zukunft bereits begonnen. Er zeigte dies direkt anhand seiner „virtuellen Gesprächspartnerin“ Alexa, der von Amazon lancierten Sprachassistentin. Sprachbefehlen gehöre die Zukunft und Apps würden immer mehr davon abgelöst. Den Zuhörern zeigte Christian Methe danach eine Art Kompass auf, wie über Strategie, Bedarfs- und Anforderungsabklärungen, Daten, Organisation und Vorgehen im eigenen Unternehmen die Digitalisierung in Angriff genommen werden kann. „Fangen Sie jetzt an“, so sein abschliessender Zuruf.

Wenn man von Digitalisierung spricht, dann fällt irgendwann auch der Begriff „Industrie 4.0“. Diesbezüglich lieferte Rupert Hoellbacher, Werksleiter im Bosch-Werk von Blaichach (Süddeutschland), konkreten Anschauungsunterricht. Er zeigte, wie in seiner Firma Industrie 4.0 funktioniert, und zwar auf der Basis von Vernetzung (Maschinen und Steuerungssysteme), Information (wird aus gesammelten Daten generiert), Wissen (Ableitung von Empfehlungen aus Information) bis hin zum höchsten Reifegrad mit Vorhersagen und automatisierten Entscheidungsprozessen. Jedoch: „Industrie 4.0 ohne Mensch ist pure Zeitverschwendung“, so Hoellbacher mit Verweis darauf, dass auch bei Bosch Maschinen die Mitarbeitenden nicht komplett ersetzen können.

Rolf Huber wies am ESPRIX Forum für Excellence darauf hin, wie wichtig kleine Teams bei Innovationen sind.

Schweizer Pionierleistung

Um ein anderes zukunftsträchtiges Projekt stand im Zentrum der Ausführungen von Rolf Huber. Er ist Gründer und Verwaltungsrat von H2 Energy AG. Zusammen mit vier Mitstreitern hat er sich aufgemacht, seine Vision von Autofahren im geschlossenen Wasserkreislauf, komplett CO2-neutral, zu verwirklichen. Während Tankstellenbetreiber und Automobilhersteller sich gegenseitig Steine in den Weg legen, wobei die Wasserstoff-Technologie als Energiequelle vorhanden ist, nahmen sie die Dinge selbst in die Hand: Sucht und findet selbst die richtigen Partner und schafft schliesslich die Einrichtung der ersten öffentlichen Wasserstoff-Tankstelle der Schweiz und den Bau eines wasserstoff-betriebenen LKWs. Und dies alles fast ohne Fördermittel, denn „Förderung ist Doping: Sie ist teuer und hat Nebenwirkungen“, wie Rolf Huber bilanzierte. Erst ohne Förderung werde man richtig kreativ und innovativ. Und der Erfolg? Eine Pionierleistung, ausgeführt durch ein kleines Team, die nun erst beginnt, bei den grossen Playern für Aufsehen zu sorgen.

Der Mensch wird nicht überflüssig

Die zweite Hälfte der Tagung stellte dann mehr den „Faktor Mensch“ in den Mittelpunkt. Andreas Herz etwa bezeichnet Resilienz als den Treibstoff erfolgreicher Menschen. Nach Schicksalsschlägen wieder aufzustehen: Darüber konnte er aus eigener leidvoller Erfahrung berichten. Nach einer Krebsdiagnose kämpfte er sich wieder ins Leben zurück. Viel half ihm dabei persönliches Training, um die Widrigkeiten der Krebsbehandlung besser aushalten zu können. Sich selbst managen zu können, ist eine Fähigkeit, die insbesondere Führungskräfte mehr denn je benötigen. „Achtsamkeit“ – verstanden auch als auf die Eigenschaft, auf sich selbst achten zu können – nannte Andreas Herz in diesem Zusammenhang als Schlüsselbegriff.

Futurist Gerd Leonhard umschrieb Excellence der Zukunft mit „the mind of an engineer – and the heart of an artist.“

Dann war die Reihe an Gerd Leonhard. Als Futurist ist er nicht Zukunftsforscher; „ich sage nichts voraus, ich beobachte nur“, so umschrieb er die hierzulande noch wenig bekannte Bezeichnung. In seinem Referat stellte Gerd Leonhard den Gegensatz „Technology vs. Humanity“, so auch der Titel seines neusten Buchs, ins Zentrum. Er sieht die Gegenwart als „take-off“ für eine exponentielle technologische Veränderung. Und wo bleibt da der Mensch? „Maschinen können beobachten, aber sie können nicht existieren“, sagt dazu Gerd Leonhard. Kreativität und emotionale Intelligenz seien jene Fähigkeiten des Menschen, die nicht durch Algorithmen ersetzt werden könnten. Routine soll man durchaus an Maschinen delegieren, aber die Effizienz dürfe dabei nie über die Menschlichkeit gestellt werden.

Patrick D. Cowden schliesslich spann den Faden weiter und führte aus, dass es nicht um Systeme und Technologien gehe, sondern immer auch um den Faktor Mensch. Dieser sei es, der schon immer den entscheidenden Unterschied ausgemacht habe. In der Bereitschaft zu Kooperation liege die Basis für Qualität. Schliesslich liege im Streben nach Beziehung das grösste menschliche Bedürfnis. „Die Zukunft heisst Mensch – und wir sind die Alternative“, so Cowdens Fazit.

ESPRIX Forum geht in die Zukunft

Und um Menschen und ihre Excellence ging es schliesslich auch bei der Verleihung des ESPRIX Swiss Award for Excellence. Auch wenn keiner der beiden Finalisten die für den eigentlichen Award notwendige Punktzahl erreichte, gab es mit der Noser Engineering AG dennoch einen würdigen Preisträger (siehe Kurzbericht). Einmal mehr zeigte sich, dass es hier nicht um einen „Preis um des Preises Willen“ geht, sondern um eine Auszeichnung, die man sich als Organisation erst durch Leistung erarbeiten muss.

Die Finalisten für den ESPRIX Award for Excellence auf der Bühne (von links): Beat Zollinger, Geri Moll (Noser Engineering AG, im Gespräch mit Sandra Studer), Edith Kasper, Martin Rutz (Rheinburg-Klinik) und ESPRIX-Geschäftsführerin Priska Wyser.

Musikalisch umrahmt wurde das Forum für Excellence durch die Auftritte der Luzerner Chanson-Sängerin Milena. Sie stellte – begleitet durch ihre Band – einige Stücke aus ihrem Repertoire von Eigen- und Fremdkompositionen vor. Moderatorin Sandra Studer führte souverän und gewandt durch den Anlass, der in der Tat Appetit auf eine Zukunft machen konnte, in welcher Qualität und Excellence womöglich mehr denn je eine Rolle spielen dürften. Und à propos Zukunft: Am 20. Juni 2018 findet der ESPRIX Summit statt – das bewährte Forum wird also eine „Runderneuerung“ erfahren.

Weitere Informationen: www.esprix.ch