Führungsverantwortung in Krisenzeiten

Die Corona-Krise hat uns fest im Griff. Besonders gefordert sind im Unternehmen auch die Führungspersonen. Welche Entscheidungen müssen gefällt werden, und welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Diesen April diskutierten Mitglieder aus diversen Unternehmen im öbu-online Gespräch.

In Zeiten von Corona-Shutdowns werden soziale Begegnungen und Mitarbeitergespräche immer wichtiger. (Bild: Unsplash)

Wie bewältigen wir die aktuelle Herausforderung? Welches sind die nächsten gross Themen? Was läuft gut? Helfen sich auch Unternehmen gegenseitig? Spielen Nachhaltigkeitsthemen in dieser Krise eine Rolle? Die derzeitigen Fragen sind vielfältig und komplex. Auch beim öbu-online Gespräch am 7. April mit unseren Mitgliedern.

Am letzten Donnerstag kristallisierten sich vier Aspekte heraus:

  • Eine potentiell verstärkte Spaltung der Gesellschaft,
  • die Kooperation von Unternehmen untereinander,
  • die Herausforderung, mit dem Virus langfristig umzugehen sowie
  • ethisch geprägte Entscheide .

Spaltung vs. Solidarität

Neue Spaltungen der Gesellschaft drohen, zum Beispiel COVID19-Immune vs. Nicht-Immune, wer arbeiten kann und wer nicht oder wer seinen Alltag mit den Online-Medien einrichten kann und wer nicht.

Wir sehen viel Solidarität zwischen Menschen, zum Beispiel im Quartier. Interessant war jedoch, dass uns (noch?) keine Beispiele für Solidarität zwischen Unternehmen bekannt sind (abgesehen von einem Konzern, der sowohl seinen Franchisepartnern wie auch den Lieferanten sogleich sehr entgegengekommen sei).

Manches Unternehmen pocht auf Corona-Tests für möglichst alle Mitarbeitenden. Wie jedoch geht man dann mit den Resultaten um? Dürften dann längere Zeit zum Beispiel nur immune Personen zur Arbeit oder in Geschäfte gehen? Und wer wird nach der Krise arbeiten dürfen? Alte Spaltungen werden so verschärft und neue kommen hinzu. Unternehmen sind dabei gefordert, eigene Antworten zu finden.

Kooperation ja, aber wie?

Blosser Wille zur Kooperation reicht nicht immer aus: Trotz Engpässen in der Lebensmittel-Verteilung konnte ein Unternehmen mit freien Logistik-Kapazitäten diese bisher nicht anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Liegt dies nur an formalen Aspekte (Versicherung, etc.) oder ist die Integration in die jeweiligen Prozesse zu aufwändig? Eigentlich verstehen wir heute oft nicht, warum solch’ eine Idee bisher nicht klappte. Was braucht es dafür, dass dies möglich ist?

Kooperationen werden auch vor dem Hintergrund immer relevanter, dass wir noch recht lange mit Corona umgehen werden müssen. Auch wenn eine Lockerung stattfindet, wird es so schnell kein “back-to-normal” geben – hierüber waren sich alle Teilnehmenden einig.

Bereits bestehen einige Ansätze zu Kooperationen (siehe Link-Liste unten). Ob so etwas auch zwischen Unternehmen hilfreich funktionieren könnte, ob öbu eine geeignete Startbasis dafür bilden kann, und mit welchen Partnern ggf. zu arbeiten wäre – dies klärt öbu nun ab.

​Ethisch geprägte Entscheide an der Tagesordnung

Einige Beispiele zeigten, dass viele der Corona-orientierten Entscheide fundamentale ethische Fragen aufwarfen. Der Umgang mit Lieferanten, mit Kunden, mit Mitarbeitenden – Gesundheit, Arbeit, Geld: das eigene Verständnis für Verantwortung wird oft gefordert. Diesem Thema wird sich der 3. Anlass von öbu-online am 15 April, 17 bis 18 Uhr, widmen. Zum Event

Hilfreiche Links

Zum Schluss noch vier Website-Tipps:

So geht es weiter

Die nächsten beiden öbu-online Gespräche sind wie folgt:

  • öbu-online 3: Ethische unternehmerische Entscheidungen in Zeiten von Corona; 15. April 2020, 17 bis 18 Uhr. Zum Event
  • öbu-online 4: Lieferkettenmanagement – nachher wie vorher?; 21. April 2020, 17 bis 18 Uhr Zum Event
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